Reinhold Ziegler - Überall zu Hause, nirgendwo daheim

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Überall zu Hause, nirgendwo daheim: краткое содержание, описание и аннотация

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Nach hektischen Jahren in Berlin verschlägt es Karl Dietrich Weber in ein Kaff im Spessart. Aber sein Traum von der dörflichen Idylle zerplatzt schon bei der Wohnungssuche, als er die 16-jährige Lui trifft, die ihn mit aller Macht an sich binden will. Sie zieht ihn tiefer und tiefer in Geschichten hinein, mit denen er eigentlich nichts zu tun haben will. Ein schwarzer Opel Manta taucht auf und macht alles noch rätselhafter. Und was dann noch in Ordnung scheint, bringt der flippige Roger aus Berlin vollends durcheinander.
Dieser im Verlag Beltz&Gelberg 1992 erstmals veröffentlichte Roman gilt als das sinnlichste und emotionalste Werk des bekannten Autors Reinhold Ziegler.
Die Buchrezensentin Ellen Pomikalko schrieb dazu in der BRIGITTE: «Ein toller Roman: tragisch, komisch, spannend und so geschrieben, dass ich das dicke Buch kaum aus der Hand legen konnte. Besonders hat mir der außergewöhnliche Schluss gefallen …»

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Er flog geradezu vor Hippie und mir die Treppe hinab, riss die Eichentür weit auf, Hippie schoss raus, irrte verzweifelt auf der Wiese herum, bis er den Asphalt der Feuerwehrausfahrt ent­deckte, kam dann dort zur Ruhe und produzierte seinen unvermeidbaren Haufen.

»Es ist ein Stadthund, Herr Bürgermeister, er kann nun mal auf der Wiese nicht – ich mach’s gleich weg.«

Im brabbelnden dunkelgrünen Bauernmercedes kutschierte er uns durch das ganze Dorf, fast zurück bis zur Mühle, wo ich gerade gegessen hatte, dann rollte er in eine Einfahrt und stoppte den Wagen auf dem Hof eines großen Anwesens. In U-Form umgaben verschiedene Gebäude den teils gepflaster­ten, teils lehmigen Hof, der selbst an diesem heißen Augusttag von zwei riesigen Kastanien in angenehm kühlen Schatten ge­taucht wurde. Rechts begrenzte ein relativ neues, weiß ver­putztes Wohnhaus den Hof, mit seiner Blumenpracht vor den Fenstern und den Pflanzenkübeln links und rechts der Ein­gangstür leuchtete es aus dem grauen Verfall der übrigen Gebäude wie eine neue Jacketkrone aus einem ansonsten mor­biden Gebiss. Vor dem Haus, fast getarnt durch die harmlosen Pflanzkübel, bebte eine Hundehütte. Aus dem Halbrund des Eingangs drohte ein riesiger, struppiger Kopf, der, wie ich später erfuhr, zum Hofbastard Agathe gehörte. Durch ihre riesige Erscheinung und ihr martialisches Gebell schaffte sie es, jeden Fremdling so einzuschüchtern, dass sie es in ihrem ganzen Leben nie nötig hatte, auch nur ein einziges Mal wirk­lich von ihren Kräften Gebrauch zu machen. Wie um zu beweisen, dass sie sehr wohl in der Lage war, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden, machte sie, noch immer furcht­erregend bellend, zwei kleinen Kätzchen Platz, die verschlafen aus ihrer Hütte kullerten und sich in Richtung Scheune ver­zogen. Hippie saß, zitternd wie Espenlaub, im Fußraum des Wagens und traute sich nicht auszusteigen – mir ging es nicht viel anders.

Das Ende des Hofes, in den uns der Bürgermeister verschleppt hatte, wurde durch eine querstehende, offene Scheune gebil­det, in der rote und grüne Ackergeräte dicht gedrängt zusam­menstanden. Nur der Anführer der Maschinen, der übergroße silberschwarzrote Massey-Ferguson-Traktor, stand, seine Überlegenheit und Unabkömmlichkeit beweisend, souverän im hellen Sonnenlicht davor. Im linken, flachen Gebäude mit seinen verlotterten Stallfenstern und dem Welleternitdach wa­ren die Milchkühe des Hofes untergebracht. Müdes Muhen drang von dort ab und zu ins Freie, ansonsten lag der Hof, nachdem auch Agathe sich endlich beruhigt hatte, in sommer­lich fauler Stille.

»Kommen Sie mit, Herr Weber«, forderte mich der Bürger­meister auf, »der Hund ist bestimmt harmlos – wir müssen dort hinten hinein.«

Das, was er mit dort hinten meinte, war kein Haus, es waren allenfalls die Reste eines Hauses, angebaut an den Kuhstall, mit seiner hinteren Ecke versteckt im Dunkel hinter dem Ge-

räteschuppen, der offensichtlich später irgendwann einmal davorgestellt worden war.

Ich muss wohl ziemlich entsetzt stehengeblieben sein, als mir schlagartig klar wurde, wo ich, durch den einmaligen Akt christlicher Nächstenliebe, meine neue Heimat finden sollte, jedenfalls zog mich der Bürgermeister geschäftig am Ärmel weiter. Wir gingen auf den Eingang des Hauses zu, nur ein schmaler Trampelpfad schlängelte sich zwischen rostigen Ge­räten aller Art der schiefen Eingangstür entgegen. Ich war schon beim Anblick des Hauses kurz davor, in Panik zu ver­fallen. Der Firstbalken hing durch, und mehrere Fensterstürze waren in der Mitte gesprungen, im Untergeschoß hingen zer­splitterte Fensterflügel schief in den Angeln, und nur der Anblick eines ehemals altrosa-weiß lackierten Opel-Olympia- Rekord-Caravan-Autowracks mitten im Schrottberg vor dem Haus konnte mich minimal mit der Gegend versöhnen.

Ich bewegte mich trotzdem nicht weiter. »Ist das Ihr Ernst?« fragte ich den Bürgermeister, aber er versuchte mich immer weiter auf das Haus zuzuziehen. Ich hasse es, wenn mich je­mand rumzerrt, also bockte ich direkt vor der offenstehenden Tür des Kellers, aus der ein Geruch wie aus einer schlecht verschlossenen Grabkammer drang.

Der Bürgermeister ließ von mir ab und brüllte jetzt zu einem Dachfenster hoch: »He, ist da jemand?«

Es dauerte eine Weile, dann tauchte hinter der Scheibe ein Gesicht auf, aber erst als das dreckige Fenster geöffnet wurde, erkannte ich ihn, es war der halb verrückte Alte aus der Post.

»Grüß dich, Opa Alfred!« rief der Bürgermeister hoch. »Du hast uns doch mal einen Zettel reingeworfen, dass du ein Zim­mer vermieten willst, weißte das noch?«

»Was hab ich?«

»Ein Zimmer zum Vermieten!« »Wenn ihr die Miete zahlt, könnt ihr mir Asylanten schicken, hab ich gesagt, Hofschmied!«

Erschrocken drehte sich der Bürgermeister zu mir. »Hören Sie gar nicht hin, er weiß manchmal nicht mehr so recht, was er redet.« Und dann wieder hoch: »Asylanten hammer keine, Opa Alfred, aber der junge Mann hier, das ist der neue Lehrer. Dem kannste doch auch vermieten.«

»Kann der auch putzen, den Hof kehren und Holz ma­chen?«

»Das macht der alles, Opa«, und zu mir: »Sie wissen doch, wie man fegt und Holz spaltet, oder?«

»Das ist nicht Ihr Ernst, oder?« fragte ich noch einmal den Bürgermeister, und nachdem der entschlossen nickte, drehte ich mich wortlos um, um die Szene zu verlassen. Er stellte sich mir in den Weg.

»Bitte, Herr Weber, bitte. Ganz wie Sie wünschen. Aber wir haben getan, was wir konnten. Wir sind eine Gemeindever­waltung und kein Maklerbüro, schon gar nicht eines für über­zogene Komfortansprüche. Aber Sie sind ja ein freier Mann und können machen, was Sie wollen. Nur – bis heute abend ist dieses Zelt vom Fußballplatz verschwunden, sonst gebe ich mal unseren Aktiven einen Tip, die zeigen Ihnen dann, wofür wir hier ein Sportfeld benutzen – alles klar?«

Mit dieser für seine Verhältnisse tatsächlich ungewöhnlich kla­ren Aussage machte Werner Hofschmied kehrt, stieg mühsam in seinen Wagen und fuhr vom Hof. Ich blieb alleine zu­rück.

Wie hundertmal danach stand sie auch bei diesem ersten Mal plötzlich hinter mir, aufgetaucht aus dem Nichts.

»Und jetzt?« fragte sie. Ich denke, dass es diese Stimme war, die mich damals sofort packte, eine rauchige, junge Frauen­stimme, aber doch viel zu alt, viel zu erfahren, zu verrucht für

das Gesicht, aus dem sie kam. In diesem Gesicht ihre Augen, zu jung, zu naiv und kindlich, schwarze Augen, groß und offen, bereit, alles zu entdecken, unruhig und staunend. Das Mäd­chen, die Frau, das Kind – das Wesen, zu dem all das gehörte, stand neben mir, schaute hoch zu mir, offen und frech, pak- kend, krallend, festhaltend zugleich. Da war ein Sog in ihren Augen, ein Sog in ihrer Stimme. Wie alt sie wohl war? Sie brachte mich mit ihren zwei Worten »Und jetzt?« völlig aus der Fassung, ich versteinerte bei dieser ersten Begegnung unter ihrer Macht, gegen die ich damals keine Chance hatte.

»Ich heiße Luise«, sagte sie dann. Und, als hätte ich das, was mir im Kopf herumging, tatsächlich gefragt und nicht nur ge­dacht, antwortete sie: »Ich bin sechzehn. Wenn ich siebzehn werde, machen wir ein schönes Fest.«

Dann beugte sie sich zu Hippie runter, der anscheinend ge­nauso gebannt war wie ich, jedenfalls hatte er sie weder geküsst noch einen Muckser von sich gegeben. Sie kraulte ihm kurz das Fell und ließ ihn dann von der Leine. »Der braucht keine Leine mehr, der weiß jetzt, wo er hingehört.« Dann drehte sie sich wieder zu mir. »Komm«, sagte sie, »wir gehen jetzt mal zum Opa rein.«

Sie ging voran, nahm mich bei der Hand wie einen Schulbu­ben, aber ich wäre ihr auf jeden Fall gefolgt. Wir schlängelten uns durch das Gerümpel zu dem alten Haus, sie drückte die Tür auf, ein modriger, kühler Geruch schlug uns entgegen. »Ich bin’s, Opa«, rief sie die alte Treppe hoch und zeigte mir dann, ohne auf Antwort zu warten, den ersten Raum auf der rechten Seite. »Hier war früher die Stube.«

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