Reinhold Ziegler - Überall zu Hause, nirgendwo daheim

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Überall zu Hause, nirgendwo daheim: краткое содержание, описание и аннотация

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Nach hektischen Jahren in Berlin verschlägt es Karl Dietrich Weber in ein Kaff im Spessart. Aber sein Traum von der dörflichen Idylle zerplatzt schon bei der Wohnungssuche, als er die 16-jährige Lui trifft, die ihn mit aller Macht an sich binden will. Sie zieht ihn tiefer und tiefer in Geschichten hinein, mit denen er eigentlich nichts zu tun haben will. Ein schwarzer Opel Manta taucht auf und macht alles noch rätselhafter. Und was dann noch in Ordnung scheint, bringt der flippige Roger aus Berlin vollends durcheinander.
Dieser im Verlag Beltz&Gelberg 1992 erstmals veröffentlichte Roman gilt als das sinnlichste und emotionalste Werk des bekannten Autors Reinhold Ziegler.
Die Buchrezensentin Ellen Pomikalko schrieb dazu in der BRIGITTE: «Ein toller Roman: tragisch, komisch, spannend und so geschrieben, dass ich das dicke Buch kaum aus der Hand legen konnte. Besonders hat mir der außergewöhnliche Schluss gefallen …»

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Er brachte den Satz nicht zu Ende, denn Hippie sprang dem Mann, was bei dessen Statur kein großes Problem war, bis in Augenhöhe, um ihm dann quer übers Gesicht zu schlecken. »Ich bin der Bürgermeister Werner Hofschmied«, brachte der Mann schließlich doch raus, als er sich erholt hatte.

»Freut mich sehr«, sagte ich, »ich bin der neue Lehrer, darf ich Sie zu einem Salamibrötchenfrühstück einladen?«

Der Bürgermeister schüttelte den Kopf, einen Moment lang war er wie weggetreten, anscheinend legte er sich eine längere Rede zurecht. »Warum nur, Herr Weber, sind Sie denn gestern nicht, anbetracht Ihrer Ankunft, gleich zu mir gekommen? Sehen Sie, in einer kleinen Dorfgemeinschaft lassen sich doch alle gemeinschaftlichen Probleme, also, ich meine, man kann doch darüber sprechen. Da brauchen wir doch keine solchen« – er deutete auf das Zelt -, »also, wir müssen da nicht provo­zieren, oder?«

»Sie werden’s nicht glauben«, sagte ich, »aber nachdem ich erst im Ochsen war – Betriebsurlaub bis Ende September -, dann im Bergblick – alles voll mit Urlaubern -, bin ich sogar aufs Rathaus gegangen. Aber Ihre Gemeindedame meinte, Sie seien nicht zu sprechen. Und ich musste irgendwo schlafen, das sehen Sie doch wohl ein, Herr Bürgermeister.«

»Schon gut, vergessen wir das, Schwamm drüber. Am besten, Sie bauen Ihr Zelt jetzt ab, dann ist die Sache ja aus der Welt.«

»Oh«, sagte ich, »Sie haben eine Wohnung für mich?« »Nein, woher auch«, sagte er verdutzt.

Ich bin im Normalfall kein Sturkopf, wirklich nicht. Aber wenn mir einer einen so dummen Vorschlag macht, kann ich ziemlich spitz werden.

»Dann machen wir es doch lieber so«, antwortete ich deshalb, »ich sehe mich nach einer Wohnung um, Sie sehen sich nach einer Wohnung um, und sobald einer von uns Erfolg hat, bre­che ich mein Zelt sofort ab und ziehe um. Und bis dahin wohne ich hier auf dem Sportplatz.«

Er wurde rot im Gesicht, wollte platzen, hielt sich zurück, zischte nur »unmöglich, völlig unmöglich« und ging dann zu seinem Auto zurück. »Sie werden mit Ihrer Art bei uns nicht weit kommen, Elerr Weber, das verspreche ich Ihnen«, schimpfte er, dann war ich ihn los.

War das nun ein Triumph? Im Grunde war mir nicht nach Triumphieren. Ich merkte, dass ich einen totalen Durchhänger bekam. So was wie Heimweh, bloß ohne zu wissen, wonach. Irgendeinen vernünftigen Menschen zum Reden hätte ich viel­leicht gebraucht, zumindest mal einen Platz, wo ich meine Tasche richtig auspacken konnte, oder Minimum trockene Schuhe. Ich fühlte mich von diesem dicken Dünnbrettbohrer provoziert. Wenn er so weitermachte, würde er es schaffen, dass ich noch im Winter auf dem Sportplatz kampierte. Und dabei wusste ich doch genau, dass kein Mensch der Welt für meine Wohnungsprobleme zuständig war. Ich hatte mich im Glauben, ein Spessartkaff würde seinen neuen Lehrer mit we­henden Fahnen empfangen, selber ausmanövriert. Mein kleines Coupe stand X-beinig in der Einfahrt, vollgepackt bis oben und noch ein Dachständer drauf. Plötzlich hatte ich keine Lust mehr auf Dorf und neues Leben, hätte am liebsten Hippie wieder zwischen Bücherkarton und Bettwäsche eingefädelt und wäre zurückgefahren nach Berlin.

Christine in der Tür, ein versöhnliches »Du hattest ja so recht, was will ich in Unterfranken auf dem Kaff« zur Begrüßung. Mich mit ihr auf weichem Futon wälzen statt alleine auf harter Iso-Matte, Pläne den Planern überlassen. Wie die Jahre zu­vor, jeden Morgen zur Buchauslieferung, Morgen, Kadewe, wir haben schon wieder Ärger, was kommste auch so spät, jeden Morgen Computer starten, bis neun läuft das Chaos langsam an. Hektik, wütende Anrufe, Mittagspause. Dann wieder Bildschirm, Telefon. Kadewe, da behauptet jemand, du hättest ihm noch für heute ’nen Kurier versprochen, sind denn die Bücher überhaupt schon da? Rushhour, Augen zu und durch. Christine wollte ihr Auto um sechs wiederhaben, das gibt auch Ärger. Endlich daheim, Parkplatz suchen, drei­mal um den Block. Hallo, Christine, flüchtiges Küsschen. Warum kommst du erst jetzt, ich warte seit sechs auf den Wa­gen. Also, tschüs dann, ich hab Atemtraining, wird später heute. Und danach? Du, ich muss dann mal total alleine sein, wenigstens bis morgen früh, macht dir nichts aus, oder? Ne, ich hab ja Hippie.

Und wieder ein tödlicher Abend. Plötzlich Ruhe außen rum, nur im Kopf noch das Gedröhne vom Tag, Fernseher anschal­ten zum Abschalten, Hippie durch die WG jagen, bis es aus irgendeinem Zimmer brüllt, kannst du nicht mal Ruhe geben, ich muss arbeiten. Nächtelang mit Hippie an der Leine durch die dunklen Straßen, hier ein loser Freund auf ein Bier, da ein paar Kumpel zum Dartspielen, ab und zu ein Telefonat mit Mutter, das war Berlin.

Ein, zwei, drei, fast vier Jahre lang Berlin, und vier Jahre lang jeden Frühsommer der Schrieb vom Bayerischen Kultusmini­sterium, in dem mir meine Wartelistenposition mitgeteilt wur­de, bis ich nach vierjähriger Buße für meinen schlechten Abschluss schließlich doch als Lehrer für Grund- und Hauptschule nach Waldweibersbach, Kreis Aschaffenburg, ver­pflichtet wurde. Ich musste auf einer Karte nachsehen, wo Aschaffenburg war, Waldweibersbach selbst war überhaupt nicht zu finden.

Während ich mich in nostalgischem Selbstmitleid grämte, hatte Hippie seine Grabeaktivitäten von der Sprunggrube auf das Fußballfeld verlegt und versuchte irgendeinen Maulwurf auszugraben. Bis zu den Hinterpfoten war er schon in der Erde, ich musste dreimal pfeifen, bis er endlich von seinem schändlichen Tun abließ und schwanzwedelnd zu mir kam. Er sah aus wie eine Wutz. »Du bist mein Schweinehund«, sagte ich streng zu ihm, »mein äußerer Schweinehund, weißt du das?« Ich kraulte ihm die lehmverdreckten Ohren, er schnappte nach meinem Ärmel und wollte ihn nicht mehr loslassen. Es war gut, wenigstens Hippie um mich zu haben.

Zeit, um Schluss zu machen mit den düsteren Gedanken, im Grunde brauchte ich weder Mitleid noch Pessimismus, ich brauchte eine Wohnung. Zunächst muss man seine Idealvor­stellung kennen: Am liebsten wäre mir etwas gewesen mit einem Schlafzimmer zur Kirche, um morgens von Glockenge­läut geweckt zu werden – ich wusste damals noch nicht, dass sie schon um zehn vor sechs das Geläut anwerfen -, dann ein Wohnzimmer nach Westen, um die Abendsonne zu genießen, ein Hundezimmer mit Blick zum Wald, damit Hippie sich Ha­sen und Rehe angucken konnte, wenn ich zum Unterricht in der Schule war.

Dann muss man taktisch Vorgehen, Punkt für Punkt. Also drehte ich mir den Goggo-Spiegel hin, denn zunächst zählt gutes Aussehen – aber schon mit diesem Punkt hatte ich meine Probleme. Unrasiert war ich und seit der kleinen Schrauberei auf der DDR-Transitstrecke auch nicht mehr richtig gewa­schen. Aber die Türen zu den Waschräumen der Turnhalle waren verschlossen, es war, wie ich gleich befürchtet hatte, ein Campingplatz ohne jeden Komfort. Ich fand schließlich hinter der Halle einen Wasserhahn. Wieder gingen in den Nachbar­häusern die Fenster auf, aber niemand machte mir die Offerte, sein Bad zu benutzen, ich musste mich auch noch im Freien rasieren.

Der Friseur, hatte mein Vater immer doziert, ist die Nachrich­tenzentrale jedes Ortes. Er weiß alles und erzählt alles – also ging ich zuerst dahin.

»Guten Tag«, sagte ich, und prompt kam ein vorwurfsvolles »Grüß Gott« zurück. Die Frau im weißen Kittel begutachtete sofort meine Frisur, vielleicht wäre es taktisch klug gewesen, ihr die Gestaltung meines Haupthaares zu überlassen, aber ich fragte nur nach einer Wohnung.

»Sie sind der neue Lehrer, gell? Woher kommen wir denn?«

Information nur gegen Information war anscheinend die De­vise. Sie erfragte mein komplettes Vorleben, meine Aussich­ten für die Zukunft, welche Klasse ich wohl bekäme, und ihre Tochter sei in der sechsten, und ob ich in Berlin auch schon unterrichtet hätte, ach so, noch nicht, nur in München, na ja, dann werden Sie’s hier schon auch schaffen – bis es mir wirklich zu viel wurde und ich das Gespräch noch mal auf die Wohnung lenkte. Aber eine Wohnung, das tut mir jetzt ehrlich leid für Sie, hatte sie natürlich nicht, bei der Post sollte ich mal fragen. Ich ließ mir den Weg beschreiben und trabte los.

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