Joachim Gerlach - Aufschwung-Ost

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Im Anschluss an die «Geschichten aus einem anderen Land» lässt uns der Autor teilhaben am weiteren Werdegang seines Protagonisten Gert Holstein im wiedervereinigten Deutschland. Er berichtet von Entlassungen, Arbeitslosigkeit, skurrilen Beschäftigungen und schlimmen Befindlichkeiten. Diejenigen, welche ähnliche Erfahrungen gemacht haben, werden sich darin wiederfinden. Diejenigen, welche solche Erfahrungen nie gemacht haben, erhalten einen Einblick in obskure Daseinswelten.

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Damit waren beide am neuralgischen Punkt eines jeden ihrer bisher geführten Fachgespräche angelangt. Diesmal überraschenderweise etwas zügiger, denn der Abteilungsleiter hatte auf den sonst üblichen Vorspann, mit dem er als ehemaliger Dozent der hiesigen Universität gern sein Licht zum Leuchten brachte, verzichtet.

Holstein rutschte etwas nach vorn und schob den Zeigefinger gegen sein Kinn und setzte eine bedenkliche Miene auf. Diese Geste kannte sein Gegenüber bereits zur Genüge, die Miene auch. Deshalb verfinsterten sich auch augenblicklich seine Gesichtszüge und ohne Holstein auch nur zu Wort kommen zu lassen, blaffte er, jetzt krebsroten Angesichts, gleich los:

„Na klar, eh, wie immer, wie immer! Destruktiv, Holstein, wie immer destruktiv! Holstein, sehen Sie zu, eh, dass Sie eine Lösung finden! Und zwar eine brauchbare! Ich, eh, höre von Ihnen!“

Holstein sah zu, dass er aus dem chaotisch zugerichteten Raum kam, womöglich fielen dem Knaller sonst noch eine oder gar mehrere seiner Rosinen ein. Nun hatte er zwei Probleme am Hals, seine funktionelle Enthebung, ausgesprochen de facto durch die Dekolletierte, und die standleitunggestützte Förderdatenübernahme von der Deutschen Bank. Letzteres würde er sich wie mittlerweile hinreichend bei solcherart Aufträgen praktiziert vom Halse zu schaffen wissen: erst mal ein Weilchen in der Schubkastenlade schmoren lassen, dann beim entsprechenden Verantwortlichen der Bank einen langfristig angelegten Termin vereinbaren. Die Wahrnehmung des Termins würde sich dann wie so oft gehabt schon beizeiten erübrigen, denn die zumeist völlig unausgegorenen Ideen seines umtriebigen, aber im seinem Amt offensichtlich überforderten neuen Abteilungsleiters erledigten sich vielfach im Voraus. Abschlägig in aller Regel.

Verblieb Problem Numero eins. Wunderlich, damit konfrontiert und zur Rede gestellt, war nicht ganz ahnungslos. Er saß, die Arme hinter dem Nacken verschränkt, zurückgelehnt im ledernen Drehstuhl, die Füße weit von sich gestreckt, stierte auf einen imaginären Punkt irgendwo an der Decke und rührte sich auch nicht, als Holstein ohne anzuklopfen in den Raum stürmte.

„Was ist denn hier los, Beamtenmikado?“, grunzte ihn Holstein an.

Wunderlich verzog keine Miene. „Versteh nicht, was du meinst.“

„Na, wer sich im Amt zuerst bewegt, der hat verloren.“

„Nee, mein Lieber, ich sinniere.“

„Worüber denn, wenn man fragen darf? Über die Schlechtigkeit aller Welt, deine nächste Gehaltsaufbesserung, das miese und viel zu teure Kantinenessen?“

„Viel schlimmer, mein Lieber. Über dich.“

„Was , wieso denn über mich? Das trifft sich gut, deswegen bin ich nämlich hier. Und der Knaller hat wohl schon bei dir angerufen wegen der Standleitung zur Deutschen Bank? Ist doch sonst nicht so schnell.“

„Knaller? Standleitung? Erstens hat sich die Frau Doktor Werner heute früh schon bei mir über dich beklagt, und zweitens müssen wir sehen, wie wir dich hier zukünftig unterbringen im Bereich, da gibt es nämlich ein kleines Problemchen. Aber mir wird da schon etwas Gescheites einfallen. Mit der EDV jedenfalls geht es so nicht mehr weiter. Sie haben dafür einen eigenen Bereich gebildet, der zentral für alle Abteilungen die anstehenden Aufgaben übernimmt, und die sind auch eher rein technischer Natur, für die Fachprobleme stehen die fertigen Programme schon Gewehr bei Fuß. Und das Fördermittel-Controlling obliegt auf Weisung des Regierungspräsidenten nunmehr den Händen einer jungen Hochschulabsolventin, Juristin von der Uni Freiburg, wenn ich mich nicht irre. “

„Die Lady hat sich mir soeben vorgestellt,“ knurrte Holstein bösartig, „arrogant, weiß alles, kann alles, Wessi eben. Was könnte ich dann hier im Bereich noch machen, deiner Meinung nach? Sind doch alle Planstellen schon längst besetzt. Abgesehen davon, dass ich mit keiner von diesen wirklich fröhlich wäre. Und was wollte denn die Werner? Du meinst doch bestimmt die Ursel aus der ehemaligen Parteileitung. Die mir jedes mal mit Leidensmiene, Wochen nachdem wir Erichs Reden auf allen möglichen Foren schon bis zum Erbrechen durchgekaut hatten, diese nochmal zwecks vertiefendem Studium als Broschüren des Dietz-Verlages andrehen wollte?“

„Lass sie das bloß nicht hören, Ursel und von wegen Parteileitung. Das genossenschaftlich-vertraute „Du“ von einst kannst du dir bei der jetzt auch abschminken, Frau Doktor Werner und „Sie“ ist angesagt, möglicherweise auch Kollegin Doktor Werner. Sie meinte, du hättest, ohne sie zu fragen, Daten ihres Verantwortungsbereiches weitergegeben. Die Vermarktung ihrer Arbeitsergebnisse wolle sie doch bitte schön zukünftig unter eigener Regie führen.“

„Na, die hat wohl nicht mehr alle unter ihrem Hut! Völlig abgehoben seit ihr Alter die Mercedes-Niederlassung leitet, und sie aus der Platte in das noble Häuschen gezogen sind. Soll mir noch mal kommen mit irgendwelchen Sonderwünschen, hat sich was!“ Holstein geriet zunehmend in Rage. „Also: Wie soll es mit mir nun weitergehen?“

„Ich hatte doch gesagt, mir fällt schon etwas Passendes ein, lass uns morgen darüber reden. Jetzt wird hier nämlich gleich ein Herr auftauchen, mit dem ich einen Termin zwecks Fördermittelbewillung habe.“

„Doch nicht etwa wieder dieser dubiose Schwabe, der schon alle Weiber hier verrückt machte und letztlich wie aus Versehen den Umschlag mit der satten Marie hat bei dir auf dem Schreibtisch liegen lassen?“

„Hör mir bloß mit dem auf,“ Wunderlich verzog schmerzhaft das Gesicht, „ich bin ihm ja gleich nachgelaufen und habe ihm sein Geld zurück gegeben. Da hat er zwar mächtig blöd geguckt, sich dann aber getrollt. Seitdem hab‘ ihn nicht mehr wieder gesehen. Nein, diesmal ist es ein Bayer. Will mächtig investieren in hiesige Brauereien und Gaststätten, manches auch gleich in einem. Aber seine Konzeption hinkt noch gewaltig. Kommt wohl selbst auch nicht aus dem Gewerbe. Wir müssen jetzt aufpassen, dass nicht jeder hergelaufene Hanswurst nach dem Motto „ich kann nichts, ich hab‘ nichts, aber im Osten bring‘ ich schon was auf die Beine“ Milliönchen um Milliönchen in den Sand setzt. Da sind mittlerweile nämlich schon genug der faulen Eier gelegt wurden. Der Bayer scheint mir da auch nicht ganz sauber zu sein. Hat mich schon mal, mit Gattin versteht sich, morgen Abend zum Arbeitsessen in sein Hotel eingeladen und irgendwas von gemeinsamen Urlaub auf den Kanaren gefaselt, Na, woll’n mal sehen.

Ach, noch was, Gert. Gewöhne dir doch endlich das dumme Gelaber von Ossis und Wessis ab, zumindest hier im Amt. Wir sind doch jetzt alle Landsleute gewissermaßen, und sie stecken ja auch genug in uns hinein, mehr als genug.“

Na, da hört sich wirklich alles auf! Von wem gingen denn Schmäh und Häme zuerst aus? Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es bekanntlich daraus wieder hervor. Und außerdem:

„Wäre wirtschaftlich nicht alles platt gemacht sondern modern saniert und bevölkerungsanteilig umverteilt worden unter der Treuhand, dann fänden auch genug Leute im Osten eine vernünftige und korrekt bezahlte Arbeit, dann brauchten die Wessis sich nicht zu beklagen über Solidarbeiträge und Finanzausgleich, dann könnte der Osten sich in Größenordnungen selber finanzieren. Aber solch weitreichende Kompetenzen hatte die Treuhand ja gar nicht , das war so ja gar nicht gewollt. Unsere gut qualifizierten und hochmotivierten Arbeitskräfte kamen ihnen gerade recht, ihre brachliegenden Kapazitäten hochzufahren und damit den Osten abzufüttern. Und ganz so freiwillig üben sie die Solidarität wohl auch nicht. Einer dieser noblen Spender hat mich letztlich gefragt, ob ich wüsste, was Solidarzuschlag wirklich bedeute. Als ich verneinte, meinte er cool: Wenn man einem dieser hässlichen Ossis eine auf die Schnauze haut. Bingo! Wir sehen uns also morgen wieder.“

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