Karl Michael Görlitz - Sandburgen & Luftschlösser - Teil 3

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Sandburgen & Luftschlösser - Teil 3: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Geschichte einer mitteldeutschen Flüchtlingsfamilie im goldenen Westen der Republik. Geschildert aus der Sicht ihres schwärzesten Schafes in drei Bänden. Ein gewaltiges Panorama vom Kriegsende bis zum Heute, randvoll mit Anektdoten, schrägen Typen und kreischkomischen Situationen. Sie werden Ihnen ans Herz wachsen: Die sächsische, teilgebildete Mutter und ihr etwas zu klein geratener Ehemann als großer Manager, die Söhne, von welchen der eine wohlgeraten und der andere auf krummen Wegen durchs Leben wandelt. Folgen Sie ihnen durch fast siebzig Jahre Zeitgeschichte, amüsanter kann eine Zeitreise kaum sein.

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Angefangen hatte es mit den Stechuhren und diesen Anwesenheitskärtchen. Entweder ich steckte sie falschrum in die Uhr, oder ich ordnete sie im falschen Fach ein. Nach einer Weile gaben sie erschöpft auf. Ähnlich war es mit dem Pünktlichkeitswahn. Meist blieb ich abends länger, wenn wirklich was zu tun war. Das regte niemanden auf. Aber morgens! Umständehalber musste ich durch die Dekoabteilung, da alle anderen Türen um acht Uhr in der Früh noch geschlossen waren, und jedesmal lief ich meinem Spezi in die Arme, der bei mir nicht weisungsbefugt war. Der war mit der Anwesenheitskontrolle der Dekorateure beschäftigt, da anscheinend die Kontrolle im Personaleingang nicht ausreichend war. Zum Glück mussten die nicht auch noch ihre Fingernägel vorweisen, sonst wäre der Mann bis Mittag beschäftigt gewesen. Rauschte ich nur fünf Minuten zu spät an ihm und seinen Schäfchen vorbei, erscholl mir ein giftiges: »Mahlzeit!« entgegen, was ich mit einem gutgelaunten Lächeln und einem dummen Spruch wie: »Was gab's denn heute?« oder ähnlich Geistreichem quittierte. Auf die Dauer war das ein ödes Spiel, und so gewöhnte ich mir an, erst dann den Arbeitsplatz aufzusuchen, wenn die Luft wieder rein war, und ich plädierte für Gleitzeit.

Tatsächlich war ich dann auch der erste Mitarbeiter, der offiziell diese Möglichkeit erhielt, bis sie allgemein in der Abteilung eingeführt wurde. Passiver Widerstand kann äußerst effizient sein, das wusste niemand besser. Leider war ich dann auch der erste, dem sie wieder aufgekündigt wurde, da mein Minuskonto auf unvertretbare Weise angeschwollen war. Das war einige Jahre später, als die Gnadensonne nicht mehr so hell strahlte.

Es war nicht nur so, dass die Grafikabteilung verdächtig klein war und technisch vollkommen unzulänglich ausgerüstet, nein, es gab sogar noch eine Konkurrenzabteilung namens Verkaufsförderung, die ähnliche Ziele verfolgte, allerdings mit noch weniger Effizienz.

Und das Beste war: die wirklich wichtigen Großanzeigen wurden außer Haus gegeben. Ein Dozent vom Lette- Verein erledigte das. Ein wirklich netter Mann und guter Grafiker, der sich damit ein dickes Zubrot verdiente. Mir gefiel überhaupt nicht, wie man ihn ohne Vorwarnung von heute auf morgen absägte, nachdem ich das Geschäft aufs Auge gedrückt bekam. Jedoch was sollte ich machen? Wir verstanden uns gut, mir grollte er nicht, und überdies hatte er es kommen sehen, nachdem immer mehr Aufträge an meinen Schreibtisch abgeladen wurden.

Nach einem halben Jahr hatten auch die Tunten am Mittagstisch den Schock überwunden, dass ich mich ungefragt dazu gesellt hatte und nun auch das Frühstück mit ihnen gemeinsam verzehrte. Es war der Tisch der Auserwählten, der Erstkräfte, an welchem man nicht ungebeten saß. Anfangs versuchten sie mich zu ignorieren und benahmen sich hochmütig, aber steter Tropfen höhlt den Stein, wie schon gesagt.

Auch Hagen, der mich ja auch als Privatperson kannte und zu vermitteln versuchte, konnte an ihrer Abneigung wenig ändern. Es war und blieb eine Unverschämtheit in ihren Augen. Dabei hätte ich in der Silberterrasse sitzen können, aber mir war das Personal lieber, zumal einige allerliebste Geschöpfe die Pause versüßten. Auch die blonde Lichtgestalt aus Butterbecks Vorzimmer saß mit an dem Tisch. Und wenigstens in den Pausen wollte ich was Schönes vor Augen haben. Es war nicht so, dass ich mich rasend in ihn verliebte, diese Position war an Rudi vergeben, allerdings, aus dem Bett geworfen hätte ich ihn auch nicht.

Nein, es war wirklich nur der Wunsch etwas Nettes zu sehen, und außerdem saßen noch andere Cremeschnittchen am langen Tisch mit der orangefarbenen Resopalplatte, die vergeblich ein wenig Fröhlichkeit in der muffigen Kantine verbreiten sollte. Orange und Braun waren die Grundfarben im Saal, wie in Neukölln. Hier kam kein Fremder rein, er wäre auch nicht freiwillig geblieben. Ein riesiger Raum, verräuchert und kahl. Selbst die große Fensterfront war durch halbtransparentes Glas uneinsehbar. Aber was da so manchesmal hinter der Milchglasscheibe saß, war spektakulär.

Besonders die weiße Flotte der französischen Köche und Bäcker war mir eine Augenweide, auch wenn sie nicht schwul waren. Oder die Schönheitsköniginnen aus der Parfümabteilung, von welchen die Meisten unverkennbar weiblichen Geschlechts waren, zwischen denen aber einige ebenso unverkennbare Visagisten rumzickten, deren bestes Ergebnis das eigene Gesicht darstellte. Es wollte gar nicht zusammenpassen, die elegant ausstaffierte Gesellschaft auf den schäbigen Plastikschalen mit Stahlrohrbeinen in der nüchternen Umgebung. Als sei man in der Theaterkantine eines Gesellschaftsstückes gelandet mit großer Besetzung gelandet.

Aber es war hochinteressant, denn stets herrschte ein eifriges Kommen und Gehen, da die Pausenzeiten gestaffelt waren. Die Kantine war anregend, das Essen weniger. Zwei Hauptgerichte. Ein schlichtes für den kleinen Geldbeutel und ein exklusives für die Besserverdienenden. Das trennte die Spreu vom Weizen. Am Essplatz von Herrn Bukett, der ebenfalls mit einigen seiner alten Getreuen an einem Vierertisch saß, verzehrte man natürlich die gehobene Variante, egal was angeboten wurde.

An unserem Tisch ging es eher gemischt zu. Einer war so geizig, dass er sich noch die Teebeutel von zu Hause mitbrachte, weil sie an der Theke einen Groschen kosteten, andere taten so, als wären sie mit Goldlöffeln im Maul geboren worden. Man konnte seine Studien machen. Lediglich zwei Heteros saßen bei uns. Ein Substitut mit Frau und Kind und unsere Frau Müller. Ach ja, das Neutrum Gisela war auch meist anwesend und beklagte sich bei Hagen über die Ungerechtigkeit des Tages. Der große Wortführer war ein Kleiner Bayer, pfiffig und wendig, jederzeit zu einem Schmäh bereit. Ein lustiges Kerlchen, welches stets in einen Rechtsstreit, meist mit seinem Vermieter, verwickelt war und saukomische Anekdoten darüber lautstark zu verbreiten wusste.

Nach dem hinreißenden Assistenten gefiel der mir am Besten. Gern kam er ins Atelier geschlichen, auf der Suche nach menschlicher Wärme nebst einem Gläschen, um sein Öfchen anzuheizen. Der Mann war erfrischend direkt und gehörte zu den beliebtesten Kollegen, worauf er ziemlich stolz war. Kurt der Kurze.

Nach Feierabend gingen wir gern zusammen noch ein Bier trinken, in der Andreas Kneipe gleich neben dem großen Kaufhaus. Man konnte diese Kneipe auch als erweiterte Kantine für uns betrachten, da einige schon die Mittagspause am Tresen verbrachten. Eigentlich war es verboten, ohne Vermerk auf der Stempelkarte das Haus zu verlassen. Aus versicherungstechnischen Gründen, wie es hieß, aber Typen wie Waldi, das war unser Stoffkünstler, oder die etwas robusteren Herren aus der Tischlerei und der Schmiede, ignorierten ständig die Vorschriften und verbrachten ganze Nachmittage gesellig. Bis der Pieper sie ans nächste Telefon rief, um Rückmeldung zu machen und zu erfahren, wo die nächste Arbeit auf sie lauerte.

Hätte Herr Bukett auch nur geahnt, wo sich seine Schäfchen herumtrieben, wären sie auf der Stelle gefeuert worden. Bestrafung war dieses Mannes höchstes Vergnügen. Und er hielt viel aus, um dieser Lust weiterhin zu frönen. Manchmal sah man ihn aus Butterbecks Zimmer kommen, grau und erschöpft, denn er war sein beliebtestes Hassobjekt und der Boss ließ keine Gelegenheit aus, ihn zu demütigen.

»Hört denn das nie auf?«, vernahm ich einmal zufällig, als er sich allein wähnte und verzagt die Flügeltür hinter sich und seinem Herrn schloss Er hätte fast Mitleid verdient, aber anderseits war er so boshaft, dass das Mitgefühl sich bei allen, die enger mit ihm zu tun hatten, in Grenzen hielt.

Leider, leider besaß der Mann auf der Seite zur Kneipe hin keine Augen, denn nur die Geschäftsleitung hatte Fensterscheiben, die einen Durchblick ermöglicht hätten. Dort aber hielt er sich so gut wie nie auf. Und machte er einen Kontrollgang ums Haus, musste er sich aus versicherungstechnischen Gründen unmittelbar an den Schaufensterscheiben entlang bewegen, da er sonst wegen Verlassens des Betriebsgeländes hätte ausstempeln müssen. Also konnte er auch nicht mal eben über die Straße, um Stichproben vorzunehmen. Wie ein hungriger Hai im Aquarium kreiste er mehrmals täglich von außen um die Schaufenster, immer auf der Suche nach Mitarbeitern, die schnell eine Zigarette rauchten oder ein Privatschwätzchen hielten. Er hatte so eine Art, unvermittelt wie ein Geist aufzutauchen und er hatte eine Nase für Saumseligkeiten.

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