Andrea Lieder-Hein
Finn und Ole präsentieren vegane Kinderträume
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Inhaltsverzeichnis
Titel Andrea Lieder-Hein Finn und Ole präsentieren vegane Kinderträume Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorweg gesagt
Convenience-Food aufgehübscht
Die hässliche Frage
Frühstück: Porridge, Müsli & Co
Buffet & Brunch, Dips & Soßen
Das Frikadellen-Bällchen-Projekt
Schule, Snacks & Unterwegs
Pizza-Quiche-Projekt & Co
Nudeln, Couscous und was drauf
Suppen und Gewürze
Soja-Nuggets, Burger & Schnitzel
Zu Guter Letzt
Kleine Warenkunde
Impressum neobooks
Dieses ist KEINKochbuch FÜR Kinder, sondern MIT Kindern.
Kinder lernen in ihren Familien, wasman isst. Sie gucken sich aber auch bei Freunden und in der Schule ab, was ihre Mitschüler so in der Pause essen. Oder was die Mensa bietet. Das wollen sie dann auch selbst mal probieren. Nicht außen vor sein. Möglicherweise als Veganer gemobbt werden.
Kinder sollen neugierig bleiben. So lernen sie, ihre Umwelt zu begreifen. Zu verstehen. In ihr zurecht zu kommen.
Was heißt das nun?
Entweder Eltern oder Elternteile leben schon seit der Geburt ihrer Kinder vegan. Dann wachsen diese Kinder damit auf. Die Neugier nach „mal was Anderem, möglicherweise Verbotenem“ ist aber immer da.
Oder die Eltern haben sich aufgrund von Lebensmittel-Skandalen, Tierquälerei, krank machender tierischer Fette und/oder Antibiotika resistenter Keime dazu entschlossen, vegan zu leben. Für ihre Kinder ist das Neuland, sie sollen aber erfolgreich mitgenommen werden.
Zwang und Druck erzeugen Gegendruck und Ungehorsam. Es wäre also für die vegane Ernährung kontraproduktiv, wenn man Kinder dazu konsequent zwingt.
Die Neugier der Kinder und deren Tatendrang werden hier in diesem Buch genutzt, um sie an der Lebenseinstellung „vegan“ aktiv mitarbeiten zu lassen. Sie sollen MITden Eltern schnibbeln, garnieren und ausprobieren dürfen.
„ Mit Essen spielt man nicht“ hieß es früher immer. Aber seinen Teller kunstvoll zu dekorieren, und vielleicht anders als den des Bruders oder der Schwester, das macht Spaß und lässt Kinder kreativ sein. Wer seine eigene Mahlzeit mit Liebe und nach seinen eigenen Vorstellungen schnibbelt und auf seinem Teller dekoriert, der wird seine Mahlzeit lieber essen, weil es sein Werkist. Probieren Sie es aus.
Sollten Sie feststellen, dass Ihr Kind heimlich etwas Tierisches gegessen hat, mal einen Burger oder Currywurst, oder ein Eis, dann lächeln Sie es weg. Schimpfen Sie nicht. Erklären Sie ihm, dass es das zu Hause nicht gibt, aber wohl mal außer Haus. Das wird Ihnen mehr Erfolg bringen als Drohungen und Verbote.
Was ist Was?
Vegetarier
Vegetarier verzichten auf alles, was von lebenden Tieren stammt, also auf Fleisch und Fisch. In Indien leben über 200 Millionen Menschen vegetarisch. In Deutschland schätzt man die Zahl auf sieben Millionen, mit steigender Tendenz.
Veganer
Veganer verzichten neben tierischen Produkten auch auf Milch, Eier, Gelatine, Honig, und manche sogar auf Nebenprodukte wie Leder, Wolle oder Daunen/Federn.
Flexitarier
Flexitarier sind gegen Massentierhaltung und Tierquälerei. Sie essen gelegentlich Fleisch, dann aber kein BilligFleisch, sondern möglichst Bio und möglichst regional.
Pescetarier
Pescetarier verzichten auf Fleisch, aber nicht auf Fisch und Meeresfrüchte. Einige von ihnen essen weiterhin tierische Produkte wie Eier und Milch.
Frutarier
Frutarier sind extreme Veganer. Sie essen nur Früchte oder Pflanzen, die bei der Ernte nicht sterben müssen. Möhren zum Beispiel essen sie nicht, wohl aber Nüsse. Manche essen nur Fallobst.
Freeganer
Freeganer essen möglichst gratis. Sie vermeiden Verschwendung von Lebensmitteln, indem sie abgelaufene Ware essen oder Fallobst.
Und noch eine Info ist mir wichtig.
Es gibt Kochbücher und Koch-Shows in Massen. Ich gehe davon aus, dass jeder Gemüse und Beilagen zubereiten kann. Oder sich darüber im Netz informiert.
Mein Hauptanliegen ist, wie Eltern mit Kindern zusammen kochen und ihre Speisen anrichten . Aber auch, was es vegan an sogenanntem „Ersatz“ gibt.
Also statt Hack und Fleisch:
Getreide, Soja, Gemüse, Seitan, ...
Ersatz für Milchprodukte nenne ich auch, aber die kann jeder schon fast überall kaufen.
Backen kann ich leider nicht. Mir wurde von meiner Familie versichert, dass ich da völlig talentfrei bin und auch wohl bleiben werde. Gut, gebacken wird hier ganz selten, außer Porridge und Pizzaböden zum Beispiel. Für vegane Kuchen und Torten gibt es andere Bücher.
Alle Speisen wurden mit Kindern kreiert und probiert. Ich verwende gelegentlich auch Convenience Food, da einige Eltern in der Woche auch unter Zeitdruck schnell etwas zaubern wollen.
Aber diese Convenience Food wird immer „aufgehübscht“ mit Gemüse oder Obst.
Sollten Sie mich dabei ertappen, dass einige Fotos doppelt erscheinen, so ist dies gewollt, denn niemand liest so ein „Kochbuch“ wie einen Roman: Von vorne nach hinten. Manche Fotos passen eben bei Outdoor genauso wie bei Brunch.
Convenience-Food aufgehübscht
Frikadellen mit Möhren, grünen Bohnen und Bratkartoffeln. Dazu Petersiliensoße.
Es ist November und viel Gemüse oder frisches Obst gibt es nicht mehr. Da sind die beiden Jungs nicht traurig, denn sie essen auch gerne mal Convenience-Food. Sie entschieden sich –noch gemeinsam- für Frikadellen-Bällchen. Die gab es am Vortag. Eine Trockenmischung, Falafel, nur mit heißem Wasser, einer gehackten Zwiebel und Würze gequollen, geformt und gebraten.
Beim DAZU gab es Schwierigkeiten. Beim Discounter entschied sich Finnfür grüne Bohnen. Olewollte Möhren. Möhren isst er immer. Aus der Hand, gehobelt, als Püree mit Kartoffeln, gebraten, geröstet, eben immer. Und fast immer mit Petersiliensoße oder Pesto. Glatte Petersilie. Die mag er lieber. Sie sieht so aus wie ein Blätterwald, sagt er.
Normalerweise kaufe ich im November TK-Ware, denn außer vielleicht Kohlsorten gibt es Gemüse frisch nur angeliefert. Aber an manchen Tagen kaufen wir auch eingeflogenes Gemüse, weil die Jungs die frischen Sachen auch mit in die Schule nehmen. Und TK-Ware isst sich schlecht in der Pause, roh.
Tja, jeder hat so seine Eigenarten.
Zu Hause schälte Finn mit dem Sparschäler die Kartoffeln und die Möhren. Dann schnitt er die Enden der Möhren ab. Ole schnitt mit der Schere die Bohnenenden ab. Fäden hatten sie keine. Ich schnitt dann die Kartoffeln in dicke Scheiben. Für Bratkartoffeln. Und als Trennmauer. Denn beide wollten vom neuen Riesenteller essen. Wir haben aber nur einen. Eigentlich ist es ein Servierteller. Also mussten sie sich den Teller teilen.
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