Ich widme dieses Buch meinen beiden Kindern Alexander und Christopher. Und meinem leider viel zu früh verstorbenen Vater, der beim Friedensgruß in der Kirche stets sagte: »Was, Du gehst schon?«
Warum schreibt man eigentlich? Genau. Keine Ahnung.
Egal, ob man im Gefängnis einsitzt und Briefe schreibt, um den Kontakt zur Außenwelt nicht zu verlieren, sich zu Hause wegen Schlafstörungen von einem Kapitel zum nächsten wälzt oder beim x-ten »Wie bewerbe ich mich richtig obwohl mich keiner braucht« - Kurs des Arbeitsamtes mit dem erforschen der Auszuckungen vom MS-Word wach zu halten versucht: Es passiert einfach. Und so entsteht Wort für Wort, Zeile für Zeile, Kapitel für Kapitel und Geschichte für Geschichte.
Doch für was eigentlich? Da es bei den Frauen nicht sonderlich wirkt, sie zu fragen: »Darf ich Ihnen zu Hause meine Kurzgeschichten zeigen« - weil das Wort »Kurz« zu viele Assoziationen hervorruft - habe ich es für besser gefunden, die Geschichten als Buch herauszubringen. Klingt ja auch viel besser: »Darf ich Ihnen zu Hause mein Buch zeigen?« Tadaaa.
Ich bedanke mich für das Zustandekommen dieses Buches speziell bei Renate, Maggie und Alex. Außerdem bei Sue und Werner für die moralische Unterstützung. Und bei meinem Hund Shakira, der mit mir so manchen Entwurf zerbissen hat.
Vorwort Vorwort Warum schreibt man eigentlich? Genau. Keine Ahnung. Egal, ob man im Gefängnis einsitzt und Briefe schreibt, um den Kontakt zur Außenwelt nicht zu verlieren, sich zu Hause wegen Schlafstörungen von einem Kapitel zum nächsten wälzt oder beim x-ten »Wie bewerbe ich mich richtig obwohl mich keiner braucht« - Kurs des Arbeitsamtes mit dem erforschen der Auszuckungen vom MS-Word wach zu halten versucht: Es passiert einfach. Und so entsteht Wort für Wort, Zeile für Zeile, Kapitel für Kapitel und Geschichte für Geschichte. Doch für was eigentlich? Da es bei den Frauen nicht sonderlich wirkt, sie zu fragen: »Darf ich Ihnen zu Hause meine Kurzgeschichten zeigen« - weil das Wort »Kurz« zu viele Assoziationen hervorruft - habe ich es für besser gefunden, die Geschichten als Buch herauszubringen. Klingt ja auch viel besser: »Darf ich Ihnen zu Hause mein Buch zeigen?« Tadaaa.
Danksagung Danksagung Ich bedanke mich für das Zustandekommen dieses Buches speziell bei Renate, Maggie und Alex. Außerdem bei Sue und Werner für die moralische Unterstützung. Und bei meinem Hund Shakira, der mit mir so manchen Entwurf zerbissen hat.
Inhaltsverzeichnis
Abgelaufen
Sammelwut
Ein kleiner Japaner
Frau gesucht
Was, du willst nicht?
Was denn jetzt?
Keine Blumen ohne Vase
Kaiserschnitt
Ein romantischer Abend
Beim Psychologen
Gespräch mit Gott und so…
Irrland
Suizid Impossible
Auf Kur
Eine moderne Gehaltsverhandlung
Vergutachtet
Wir lernen Dialog
Ein verhängnisvolles SMS
Gleichberechtigte Gleichberechtigung
Fremd gegangen
Schnitzeljagd
Tandem Amen
Rein oder Raus?
Die kleinen Blauen
Die durch die Kreuzfahrt gehen (Ein Reisebericht)
Nachwort
Ich habe einen Bierbauch. Er war ein Geschenk der vereinigten Brauereien. Ich habe vor Wochen dort angerufen, damit sie ihn zurücknehmen, weil er mir den Blick auf mein männliches Identifizierungsorgan verdeckte. Aber die sagten »Nein, geht nicht, von wegen der Gärung, außerdem hätten sie im Moment keinen Tieflader frei.«
Also überlegte ich mir, ihn anderweitig loszuwerden. Ein Freund von mir brachte mich dann auf die Idee zu laufen. Normalerweise laufe ich ja nur vor meiner Exfrau, bzw. dem Jugend- und Finanzamt davon. Oder wenn ich dringend auf das WC muss. Nachdem ich aber in sehr viel jüngeren Jahren doch ein relativ sportlicher Typ gewesen bin, dachte ich mir: »Na ja, warum eigentlich nicht.« Also begab ich mich in das nächste Sportfachgeschäft um Laufschuhe zu kaufen.
Doch schon beim Betreten des riesigen Sportpalastes hatte ich das mulmige Gefühl, das mich meine neu gewonnene sportliche Ambition mein letztes Hemd kosten wird, denn auf der Suche nach der Laufschlapfenabteilung schlenderte ich an Fahrrädern mit Preisen von Personenkraftwagen und an Sportgeräten vorbei, für deren Kauf schon Leasingraten angeboten wurden. Ich werde nackt laufen müssen, konstatierte ich.
Als ich dann den Slogan »Mit Adidas macht laufen Spaß« an der Wand sah, wusste ich, hier bin ich richtig. Aber es war niemand zu sehen. Ich drehte mich ein paar mal im Kreise und erst als mir davon übel wurde, bemerkte ich auf der gegenüberliegenden Seite unter dem Transparent »Nur der Mike, der läuft mit Nike« eine Silhouette, die sich nicht bewegte. Und das deutet auf Verkaufspersonal hin.
Ich verschob meinen Bauch also rasch in die Richtung dieses Geisterwesens, bevor es wieder verschwinden konnte. Und tatsächlich, ich hatte es geschafft, vor mir stand eine atmende Verkäuferin. Ich ließ ihr 2 Minuten Zeit zum Hochfahren und ihren abschätzigen Blick an meiner Bauchrundung elegant abrollen.
»Ich suche billige Laufschuhe«, sprach ich sie an.
»Sie sind hier in einem Sportfachgeschäft. Hier geht es nicht um Preise, sondern um Federung, Abrolleigenschaften, Komfort…«, belehrte sie mich.
»Äh…, ich suche nur Schuhe«, versuchte ich sie zu bremsen.
»Dämpfung, Polsterung, Stützverhalten…«, sprudelte es weiter aus der Verkäuferin.
»Billig …«, wimmerte ich.
»Stabilität, Sitz, Beschleunigung….« Anscheinend war sie hängen geblieben.
Ich spielte kurz mit dem Gedanken, gegen sie zu treten, aber es gab Kameras in den Ecken. Also holte ich die Verkäuferin mit einem lauten »KAUFEN« aus der Endlosschleife, bevor sie überhitzte.
»Was wollen Sie kaufen?«
»Laufschuhe. Der Preis spielt keine Rolle.« Ich wusste, ich würde diesen Satz bereuen.
»Folgen Sie mir.«
Ich folgte und erstand Laufschuhe, die alles hatten, was in der Raumfahrt und im Geheimdienst so getestet wurde. Sogar mit eingebautem Chip für den IPOD. Ich glaube, in den Sohlen waren sogar ein Defibrillator und ein Notstromaggregat versteckt. Das Wunderschuhwerk war auch noch mit einem CE-Kennzeichen versehen. Und wenn sogar Clint Eastwood die Laufschuhe für gut befindet, dann musste ja etwas dran sein. Natürlich konnte man in solchen Wunderschuhen nicht mit einer Turnhose und einem gerippten Leibchen laufen, sagte zumindest die Verkäuferin. Also kam noch ein sündhaft teures, Wind- Wasser- Schweiß- und Herzinfarkt abweisendes Laufgewand dazu, welches die Kassiererin an der Kasse dazu angehalten hat, meine Kreditkarte gleich mit abzuweisen.
Ich setzte dazu an, das ganze Laufgerippe sofort überzuziehen und davon zu stürmen, aber ich brachte die Schuhbänder nicht auf. Meinen roten Kopf nützte die Verkäuferin sofort dazu aus, mir auch noch ein Pulsmessarmband anzudrehen. Also wünschte ich meiner Kreditkarte noch ein schönes Leben und überzog mittels der EC-Karte mein Konto ins Unermessliche.
Gerüstet für meine sportlichen Hochleistungen stolzierte ich mit den Sachen aus dem Fachgeschäft, wobei mir auf der Straße einfiel, dass ich gar keinen IPOD besaß. Ich ertränkte diese Erkenntnis mit ein paar billigen Bieren. Den nächsten Tag ließ ich erst einmal in konzentrierter, gedanklicher Vorbereitung auf meinen morgigen Lauf verstreichen. Außerdem hatte ich einen Kater.
Doch dann war es soweit. Ich war ausgeschlafen, fast nüchtern und voller Energie. Ich zog mir die Wunderschuhe an und streifte den Wunderstoff über. Ich fühlte mich wie Carl Lewis. Also raus aus dem Haus und auf den Asphalt mit mir. Die ersten Meter flog ich nur so dahin. Weil die Schuhbänder noch offen waren. Doch dieser Fehler wurde schnell korrigiert. Die Schuhbänder wurden zugeschnürt, die Knie wurden eingesalbt und das Bier bestellt. Den nächsten Tag ließ ich in konzentrierter, gedanklicher Vorbereitung auf meinen morgigen Lauf verstreichen.
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