Peter Nebe - Made in Germany
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Was aber, wenn das ein ganzes Volk tut, immer und immer wieder. «Made in Germany» hält uns den Spiegel vor´s Gesicht, zeigt Dinge, die wir alle kennen, nur nicht mehr wahrnehmen. Das Buch will ein wenig die Augen öffnen, für das was wir sind, wie wir uns gern sehen oder wir gesehen werden möchten.
Auto, Weihnachten, Sport – nicht bleibt verschont. Begeben Sie sich auf die Seite des Spiegels und schauen Sie selbst. Entdecken Sie sich und Ihre deutsche Umwelt, auf humorvolle, teils selbstironische Weise. Folgen Sie auf einer Gratwanderung zwischen Realität und Überzeichnung.
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Die Mehrheit der Städter lebt in einem dieser endlosen Mietshäuser, wo man immer weiß, was der Nachbar zum Mittag zubereitet. Auch sonst nimmt man hautnah am Leben seiner Mitbewohner teil, ohne die eigenen vier Wände zu verlassen. In solchen Häusern leben Menschen jahrelang Tür an Tür, ohne sich jemals begegnet zu sein. Aber gerade bei diesen Menschen besteht der Wunsch, einmal seine eigenen Möhren anzubauen. Dieses muss schon unsere Vorfahren sehr beschäftigt haben, die in noch engeren Mietshäusern hausten. Sonst hätte nicht vor über einhundertfünfzig Jahren ein Bürger meiner Heimatstadt die grandiose Idee gehabt, allen Landlosen Land zu verschaffen, was ihnen zwar nicht gehört, aber auf dem sie so tun können, als hätten sie welches. Immerhin war dieses eine friedvollere Idee, als die jenes Diktators, der unter dem Slogan „Volk ohne Raum“, seine Armeen in Bewegung setzte, um unseren Nachbarn genau dieses zu rauben. Jedenfalls besagter Landsmann setzte sein Vorhaben um, ganze Landstriche zu verunstalten, indem er größere Flächen in viele kleine Einheiten, Bienenwaben ähnlich, aufteilte. Diese Flecken nannte er Parzellen und verteilte sie an Landlose wie mich, mit der Vorgabe, dort Möhren anzubauen. Damit hatte er, ohne es zu ahnen, die deutsche Kleingartenbewegung gegründet, die heute überall in Deutschland anzutreffen ist und zum Spiegelbild unserer kleinbürgerlichen Kultur wurde. Prinzipiell gibt es dagegen nichts zu sagen, wenn nicht damit dem deutschen Biedermann neue, ungeahnte Entfaltungsmöglichkeiten eröffnet wurden. Gemäß dieser unnachahmlichen deutschen Beschränktheit, wurden erst einmal umfangreiche Regeln aufgestellt, welche bis heute Bestand haben und gedankenlos umgesetzt werden. Und damit diese eingehalten werden, gibt es selbsternannte Wächter in Gärtnerkluft, die sich Vorstand nennen und sich regelmäßig selbst wiederwählen. So muss jede dieser Miniparzellen mit einem unüberwindbaren Zaun umgeben sein, einer Mauer gleich, welche die Hoheitsgebiete der jeweiligen Nutzer abgrenzen. Dann wurde genau festgelegt, was auf diesem Boden wachsen und vor allem, was dort nicht wachsen darf. Es wurde dem Nutzer zwar das Recht eingeräumt, eine Behausung zu errichten, die in ihrer maximalen Größe eher einem Hühnerschlag gleichkommt. In der darf sogar ein Bett stehen, sofern es nicht zur Übernachtung dient, denn das wiederum ist verboten. Damit alles seinen deutschen Gang ging, wurde sogar ein Gesetz verabschiedet, welches Land auf, Land ab, bis heute brave deutsche Parzellenbesitzer gängelt. Schlimmer als dieses ist jedoch die Tatsache, dass mit der Erfindung des Kleingartens, die Saat für Zwist und Kleinkrieg auf engstem Raum gestreut wurde. Ich kenne keinen Gartenverein in dem nicht irgendwo, selbsternannte Hüter der Ordnung sich im Kriegszustand mit Möhrenzüchtern und Rosenliebhabern befinden, wo Intoleranz so unbarmherzig ausgelebt wird, wie zwischen Gartenzäunen. Leider muss ich gestehen, auch so einen Garten zu besitzen. Mich erreichen in regelmäßigen Abständen Schreiben, die darauf verweisen, dass ich gerade wieder gegen irgendetwas verstoße habe. Damit verbunden sind Auflagen, meinen Garten so zu verändern, wie es andere gern haben möchten. Ich habe bis heute, trotz Androhungen von Enteignung, nicht darauf reagiert, weil er mir gefällt, wie er eben ist.
Korruption und andere Fremdwörter
Ich kenne niemanden, der nicht schon einmal ein Geschenk entgegennahm, wo klar war, dass dafür eine Gegenleistung erwartet wurde. Damit verbunden ist ein uraltes in unseren Genen verankertes Prinzip, immer dann ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man etwas bekommt ohne vorher etwas gegeben zu haben. Diese angeborene Schwäche wird oft ausgenutzt, um uns zu Handlungen zu bewegen, die wir normalerweise nicht tun würden. Jeder hat schon mal etwas gekauft, was eigentlich zu teuer war oder gar nicht gebraucht wurde Das geschah im Gefühl jemanden verpflichtet zu sein, nur weil der uns zuvor etwas geschenkt hatte. Schon in meinen frühesten Kindertagen hat meine Oma das ausgenutzt, indem sie mir Schokolade schenkte und dafür eine Umarmung erwartete. Das tat ich immer sehr widerwillig, da ich sie nicht besonders mochte. Im Laufe meines weiteren Lebens wurde ich regelmäßig damit konfrontiert, Geschenke zu erhalten, die nur einen Zweck hatten, mich zu bewegen, etwas zu tun, wozu ich nicht bereit war. Heute betrachtete ich diese Geschenke als eine Art Vorauszahlung für eine Leistung, die von mir erwartet wird. Das ist alles noch vertretbar, solange es sich im privaten oder subprivaten Bereich abspielt. Denn dort wäre ich irgendwann auch so bereit gewesen, unliebsame Wünsche zu erfüllen. Leider blieb es nicht darauf beschränkt, so dass ich mittlerweile sehr misstrauisch bin und das nicht ohne Grund. Bereits meine Eltern haben mich als Kind eindrücklich gewarnt, nichts von Fremden anzunehmen. Das war aber eher eine Vorsichtsmaßnahme im Interesse meiner Gesundheit. Mit zunehmendem Alter habe ich mir angewöhnt, genau zwischen privaten und nichtprivaten Gaben zu unterscheiden. Da ich einen Job ausübe, in dem ich über die Verteilung von nicht gerade wenig Geld entscheide, nahm die Anzahl der Geschenke von Unbekannten oder selbsternannten Bekannten rapide zu. Es vergeht kaum ein Tag, wo meine Post nicht angefüllt ist, mit Einladungen zu Veranstaltungen, Premierenfeiern oder sonstigen Nettigkeiten. Nähme ich alle diese Einladungen an, läge mein Haushaltsgeld bei null. Denn Fremde würden mich täglich fremdernähren, mit der Konsequenz, ich kaum noch zu Hause wäre. Nicht selten landen auf meinem Schreibtisch Päckchen, deren Absender mir gänzlich unbekannt sind. Darin befinden sich oft Dinge, die man nicht gebrauchen kann. Meine Sekretärin inzwischen, dass sich der Absender in absehbarer Zeit bei ihr meldet. Deshalb schickt sie die Wohltaten nicht gleich zurück, sondern lässt sie abholen. Das wiederum tun die wenigsten Spender. In dessen Folge dann aus Geschenken Spenden werden, für Menschen, die das wirklich etwas brauchen. Mit dieser Verfahrensweise halte ich die Anzahl meiner falschen Freunde auf einem niedrigen Level. Da es sowieso keine wirklichen Freunde sind, ist das zu verschmerzen. Trotz alledem lässt das nächste Päckchen nicht lange auf sich warten.
Folge ich doch einmal einer dieser dubiosen Einladung, muss ich immer wieder feststellen, dass sich stets die gleichen langweiligen Typen treffen, die sich schon gestern und vorgestern Abend irgendwo einfanden, um ein reichhaltiges Buffet zu leeren, sich mit Langweiligkeit gegenseitig langweilten. Kurz darauf finden sie einen Grund, eher zu gehen, in der Gewissheit, sich 24 Stunden später am nächsten Buffet wieder zu treffen. Ich kenne auch Leute, die besitzen gar keinen Kühlschrank. Ihre Firmen-Kreditkarte deckt wie von Geisterhand jeden Tag den Tisch und auf der Spesenabrechnung tauchen immer die gleichen Freunde und Bekannten auf, damit das Finanzamt nicht merkt, dass nur die eigene Familie am Tisch saß. Mit der gleichen Karte wird der Dienstwagen betankt, dass es schon verwundert, wie viel Treibstoff in einen 70-Liter-Tank passen. Genau die gleichen Leute verursachen bei ihren Dienstreisen so viele Spesen, wie ein Urlaub in der Schweiz kostet. Sie planen die Anreise ihrer Dienstreiseziele so kompliziert, dass sie kreuz und quer durch die Welt fliegen, nur um möglichst viele Bonusmeilen zu sammeln, die dann der eigenen Familie eine günstige Fernreise ermöglichen. Das sind alles Banalitäten gegenüber denen, die irgendwann gänzlich die Bodenhaftung verlieren und neben diesen unberechtigten Privilegien, richtig zulangen. Es vergeht kein Monat, wo nicht ein neues Korruptionsbeben Deutschland erschüttert, ohne dass sich wirklich jemand erschüttert zeigt. Zu sehr haben sich die Deutschen mit der gelebten Realität abgefunden, die so gar nicht mit unserer Biedermannfassade übereinstimmt. Eine Affäre versetzt nur die Medien in Ekstase, weil sie sich in bares Geld verwandeln lassen. Der oberste Postchef und ein Fußballpräsident verschieben Millionen Euro in die Schweiz, und gehen später mit einer Selbstanzeige fast straffrei aus. Ein Wirtschaftsboss, dessen Name für die größte Arbeitsmarktreform der Nachkriegszeit verbunden ist, der unserer Regierung Ratschläge unterbreitete, wie man Leuten, die kein Geld besitzen, noch welches abnehmen kann, ließ nach getaner Arbeit auf Firmenkosten seine dunkelhäutige Geliebte aus Brasilien einfliegen, um gemeinsam das veruntreute Geld durchzubringen. Als es aufflog, flog auch er, natürlich mit üblichen Millionen an Schweigegeld. Mit 64 Jahren hat er sich seine letzte große Rolle, die des Bauernopfers, besser bezahlen lassen, als mancher Hollywoodschauspieler. Auch eine Reihe von Sportmoderatoren, eher für Fairplay zuständig, besonders dann, wenn sie beim gebührenfinanziertem Staatsfernsehen unter Vertrag stehen, hatten die clevere Idee, Sendezeiten privat zu vermarkten. Der Erlös floss direkt auf ihre Privatkonten, was der Buchhaltung der Sender viel Arbeit ersparte. Selbst ein Bundespräsident flog aus dem Amt, weil er sich seinen exklusiven Lebensstil fremdfinanzieren ließ. Einzelfälle? Die Führungskräfte eines großen deutschen Autoherstellers nutzten ihre diversen Auslandsaufenthalte, um naiven Dritte-Welt-Politikern potemkinsche Dörfer mit angeschlossener Autofabrik zu verkaufen. Während des kurzen Aufenthaltes im Untersuchungsgefängnis hatten sie Zeit Pläne zu schmieden, wie das Schmiergeld gewinnbringend anlegen, zum Beispiel in Automobilaktien. Selbst in meiner Heimatstadt, eigentlich pleite, vergeht kein Jahr ohne Korruptionsskandal. Da lief ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Stellvertreter unseres Oberbürgermeisters, weil er in kurzer Zeit 76 Strafzettel für Geschwindigkeitsübertretung bekam, ihm die Fahrerlaubnis entzogen wurde und er trotzdem weiter fuhr. Nun, deswegen wird niemand gefeuert, außer man ist Chef der zuständigen Ordnungsbehörde, die er anwies, die Strafzettel zu vernichten. Eine Bagatelle gegenüber dem Chef der örtlichen Wasserwerke, der mit Millionen seines Unternehmens zockte, Millionen an Schmiergeld in Lichtenstein bunkerte und seiner Kommune einen Schaden von 750 Millionen Euro hinterließ.
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