Torben Lohmüller - Reinventing Narratives

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Corporate Narratives tragen wesentlich zur Identität von Organisationen bei. Die Geschichte(n) eines Unternehmens sind Teil der Marke, liefern Orientierungen für die Strategieentwicklung und binden nicht nur Kunden, sondern auch Mitarbeiter. Sie reduzieren die Komplexität des sozialen Systems Organisation und bieten kommunikative Rahmungen für die Unterschiedsbildung im Verhältnis zu seinen Umwelten. Klassische Unternehmensgeschichten sind wie im Falle Steven Jobs dabei jedoch meist Unternehmergeschichten, erzählen von visionären Einzelkämpfern, Erfolg und Scheitern, läuternden Krisen und letztendlichen Triumphen und folgen darin in ihren Grundzügen dem archetypischen Muster der Heldenreise (Campbell). Was passiert nun mit den Erzählungen, wenn die Helden abhanden kommen und Unternehmen zunehmend auf Selbstorganisation und kollektive Intelligenz setzen? Wer ist autorisiert zu sprechen und wie fügen sich die vielen Einzelperspektiven zu einem kohärenten Ganzen?

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In der Sprache der klassischen Systemtheorie haben wir es hier zunächst mit einer Kybernetik erster Ordnung zu tun, in der die Veränderungen einer der Systemkomponenten reziproke, jedoch weiterhin durch die jeweils eigene Autopoiese strukturdeterminierte Veränderungen bei der anderen hervorruft. Operational entsteht eine Beobachtung dieser Kopplung – also eine Beobachtung zweiter Ordnung – im konsensuellen Bereich und unter der beim Menschen gegebenen Bedingung einer hohen neuronalen Plastizität dann, wenn „the relations of neuronal activity generated under consensual behavior become pertubations and components for further consensual behavior“ (ebd. 49). Voraussetzung für die Metabeobachtung des Verhaltens ist also die Differenz von Zuständen, die sich aus der Evolution des auf einander bezogenen Verhaltens ergibt und die wiederum als Perturbationen in die Interaktionen eingespeist und zur weiteren Koordination des Verhaltens genutzt werden. Auf dieser Ebene entsteht nun, laut Maturana, Sprache: „Linguistic behavior is behavior in a consensual domain. When linguistic behavior takes place recursively, in a second-order consensual domain, in such a manner that the components of the consensual behavior are recursively combined in the generation of new components of the consensual domain, a language is established.“ (ebd. 51)

Maturana hat an anderer Stelle das menschliche Sein im Fluss der Sprache als ‚konsensuelle Koordination konsensueller Koordinationen von Verhalten’ („coordinaciones consenuales de coordinaciones consensuales de conducta“) (Maturana 2004: 44) beschrieben und deutlich von der Vorstellung abgegrenzt, es handle sich beim Sprechen primär um das Operieren mit Symbolen. Kravchenko (2011) sieht in diesem Punkt einen wichtigen Gegenentwurf zu linguistischen Theorien, die die denotative Funktion von Sprache in den Vordergrund stellen. Sprachliche Symbole sind für Maturana vielmehr nachträglich ‚vom Beobachter als Abstraktionen von Regelmäßigkeiten in diesem Fluss [der Sprache] unterschieden und daher der Sprache sekundär’ („distinguidos por el observador como abstracciones de regularidades en ese flujo y como tal secundarios al lenguaje.“) (ebd.)

An dieser Stelle führt Maturana seine Überlegungen nicht detaillierter aus. Denkt man sein Modell jedoch weiter, lässt sich eine zusätzliche retrospektive Beobachterebene einfügen, die wiederum koordinierend auf das sprachlich koordinierte Verhalten in dem konsensuellen Bereich sozialer Interaktionen wirkt: Wenn sprachliche Symbole Beobachtungen über Regelmäßigkeiten im Verhaltensfluss strukturell gekoppelter biologischer Systeme sind, lässt sich über das Erzählen sagen, dass es aus Beobachtungen über die Abfolge dieser Regelmäßigkeiten innerhalb eines beobachteten Zeitraums besteht. Werden in Bezug auf diese Beschreibungen noch Beobachtungen über mögliche Kausalitäten und eine Selektion zwischen für diese Erklärung relevante und irrelevante Beobachtungen vorgenommen, gelangen wir zu einem Prototyp narrativer Formen, sodass wir festhalten können: 1) Erzählungen sind Beobachtungen in sprachlicher Form über die Zusammenhänge und Kausalitäten von Regelmäßigkeiten im sprachlichen Verhalten von miteinander interagierenden lebenden Systemen (in diesem Fall Menschen). 2) Erzählungen werden von einem Beobachter erzählt und richten sich an einen oder mehrere Beobachter, und 3) Erzählungen sind konsensuelle Koordinationen (x-ter Ordnung) von Verhalten und wirken rekursiv auf die sie hervorbringenden Systeme zurück.

2.2 Erzählen in Organisationen

‚Unzählbar sind die Erzählungen der Welt’ („Innombrables sont les récits du monde“) schreibt Roland Barthes in seiner Einführung in die strukturale Erzählanalyse (1966: 1). Um dieser Vielzahl in Bezug auf das Erzählen in und über Organisationen zumindest ein wenig gerecht werden zu können, benötigen wir ein Modell mit einigen grundlegenden Begriffen, die die unterschiedlichen Aspekte des Erzählens spezifizieren können. Ausgehen möchte ich dabei ergänzend zu der von Maturana abgeleiteten Bestimmung des Erzählens als konsensueller Koordination von einem systemtheoretischen Verständnis des Erzählens als einem Sonderfall der Kommunikation (vgl. dazu auch Clarke 2014). Letztere wird von Niklas Luhmann als dreifache Selektion von Information, Mitteilung und Verstehen definiert (Luhmann 1984: 196). Ausgewählt wird dabei, was als Information kommuniziert wird und wie diese Information kommuniziert wird. Die Unterscheidung zwischen Information und Mitteilung ist Voraussetzung für das Verstehen, in dem wiederum eine Selektion der Bedeutungen vor dem Hintergrund möglicher Kontexte vorgenommen wird (Luhmann 2002: 287). Geleistet werden diese Unterscheidungen von einem Beobachter (Luhmann nennt diese Funktion in seinem Modell Ego), der in der Kommunikation mit einem anderen (bei Luhmann Alter), unter den Möglichkeiten, die das Medium Sprache bietet, unterscheidet, in welcher Form eine Information zur Mitteilung werden soll, ohne dass er jedoch sicher sein kann, wie diese Unterscheidungen beim anderen ankommen. Erst wenn es zu einem wie auch immer gearteten Verstehen kommt (dieses kann durchaus von der intendierten Bedeutung abweichen), ist die Kommunikation abgeschlossen.

Erzählungen zeichnen sich gegenüber anderen Formen der Kommunikation durch einige Besonderheiten aus: So wird die Position des Beobachters von einem Erzähler übernommen, der aus seiner spezifischen Perspektive auswählt, was erzählt wird. In der Regel handelt es sich beim Erzählten um Vergangenes bzw. eine Reihe von vergangenen Ereignissen oder Zuständen. Im Erzählen werden diese in eine sequenzielle Abfolge gebracht, bei der, folgen wir Arthur C. Dantos Definition narrativer Strukturen, ein früheres Ereignis A seine Bedeutung in Bezug auf ein späteres Ereignis B erhält (Danto 1962: 65). Diese Bezugsetzung ist entscheidend für die Selektion der erzählerischen Mitteilung. Anders als in der oftmals umfassenderen Beschreibung wird für A nur das ausgewählt, was sich zu B in Bezug setzen lässt und damit Bedeutung gewinnt.

Nehmen wir zur Illustration die folgende Sequenz: Ein Mann stand am Straßenrand und las in der Zeitung. Da ergriff ein Windstoß die Zeitung des Mannes. Bei dem Versuch, sie einzufangen, rannte er blindlings auf die Straße und wurde von einem Bus erfasst. Vom Ende dieser Sequenz her gesehen ist es bedeutsam, dass der Mann eine Zeitung las, weil diese Teil der Ursache des darauf folgenden Unfalls ist. Deshalb wird dieses Detail für die Erzählung ausgewählt. Nicht ausgewählt werden dagegen andere mögliche Informationen z. B. über die Kleidung des Mannes, die Farbe seiner Schuhe oder den Artikel, den er gerade gelesen hat. Letzterer würde erst dann wieder bedeutungstragend und auswahlwürdig, wenn es in ihm um die zunehmende Anzahl von Unfällen durch unaufmerksame Fußgänger ginge.

Wenn eine solche Erzählung zu einer Kommunikation mit einem Leser oder Zuhörer führt, unterscheidet dieser analog zu Luhmanns Modell zwischen dem Was (Information) und dem Wie (Mitteilung) der Erzählung. Damit eine solche Kommunikation als Erzählung erkannt wird, muss sie sich darüber hinaus auf bestimmte Konventionen beziehen, die vom Erzähler und Leser/Zuhörer geteilt werden und die wir als Erzählmuster bezeichnen können. Solche Erzählmuster können die einfache Form der Erklärung eines Zustandes C aus einem Zustand A über eine Entwicklung B haben. Der Mann hatte einen Unfall (C), weil er eine Zeitung las (A), die vom Wind weggetragen wurde und ihn unaufmerksam auf die Straße rennen ließ (B). Die Kulturgeschichte hat in Märchen, Sagen, Erzählungen und Romanen eine Vielzahl an sehr viel komplexeren Erzählmustern geschaffen, die als Schemata sowohl für das Erzählen wie auch für das Verstehen von Erzählungen dienen. Diese werden wiederum in zahllosen verstandenen Erzählungen sowohl tradiert als auch variiert und weiterentwickelt und beeinflussen als Muster wiederum die Selektionen kommender Erzähler.

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