Carl Hilty - Offene Geheimnisse der Redekunst

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Carl Hiltys Aufsatz über die Redekunst war bei seinem Erscheinen im Jahr 1887 einer der ersten modernen Ratgeber zu diesem Thema. Hilty befreite die Kunst des öffentlichen Vortrags von allem Nimbus, der in dem Wort «Rhetorik» mitschwingt und der bis heute viele Bücher prägt, die sich mit diesem Gegenstand befassen. Für Hilty ist der erfolgreiche Redner keiner, der seine Zuhörer durch die Anwendung rhetorischer Kniffe überredet oder zum Applaus animiert, sondern einer, dessen Worte wahrhaftig und nachhaltig überzeugen, weil sie seiner ureigenen Persönlichkeit entspringen.
Mit ihrer Mischung aus Gedankentiefe, Idealismus und Pragmatismus ragt Hiltys «Redekunst» auch heute noch weit aus der Masse verwandter Ratgeberliteratur hervor. Trotz der etwas veralteten Sprache ist die Lektüre ein Gewinn für jeden, der durch seinen Beruf oder sein Amt gezwungen ist, in Versammlungen zu reden. Hilty selbst war angesehener Anwalt, Universitätsprofessor, Politiker und Laientheologe. Er spricht somit aus eigener Erfahrung, wenn er auf die Besonderheiten von Gerichtsrede, akademischem Vortrag, Parlaments- und geistlicher Rede eingeht. Seine Ratschläge zur Überwindung der Befangenheit und Gliederung des Redestoffs sind auch in geschäftlichen Besprechungen, Vereinssitzungen und vielen anderen Alltagssituationen anwendbar und hilfreich.
Mit einem Vorwort von Dr. Sylvia C. Löhken und einem Nachwort des Herausgebers.

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Wer also nicht nötig hat, öffentlich zu reden, durch Amt und Beruf, und auch keinen inneren Drang dazu spürt, welcher auf der redlichen Überzeugung beruht, dass er etwas zu sagen habe, das einen gewissen Wert für die Umgebung besitzt, der hüte sich im ganzen vor öffentlichem Reden. Es würde ihn weit eher innerlich verderben als vorwärtsbringen. 7

Wer aber diesen inneren Beruf hat, dem sehr häufig der äußere folgen wird, der hat die Hauptsache dessen, was zum Redner gehört, er bedarf bloß noch einiger Überlegung zunächst und sodann der Übung , um sich vollständig auszubilden. Mit solchen »prädestinierten« Rednern sprechen wir weiter.

Natürlichkeit

Der Ausgangspunkt ist der: Bleibe natürlich, aber verbessere deine Natur da, wo sie es bedarf. Wolle also nicht im geringsten durch die Rede irgendetwas scheinen, was du nicht bist. Rede individuell, niemals mit Nachahmung irgendeines Anderen, sondern stets im vollsten Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. 8

Auch alles sonstige Gesuchte soll vermieden werden, beispielsweise eine übermäßige Bescheidenheit (die überhaupt im Leben gewöhnlich das innere Gegenteil verrät) etwa in Ausdrücken wie: »das Unbedeutende, was ich vorzutragen habe«, oder in der Versicherung »tiefgefühlten Dankes« am Schlusse »für die Geduld und Nachsicht, mit der man angehört worden sei«, und dergleichen öfter vorkommende, unwahre Redensarten, die auch niemand wirklich für Ernst ansieht. 9

Eine besondere Marotte einiger Redner ist es, um jeden Preis unvorbereitet scheinen zu wollen, wo sie es nicht sind. Es ist keine Schande, vorbereitet zu sein, wenn auch, wie wir noch sehen werden, nicht immer zweckmäßig. Weshalb also den Zuhörer darüber täuschen wollen? 10

Manche Personen haben die üble Gewohnheit, vorzugsweise witzige Reden halten zu wollen, während sie doch von Natur nicht witzig sind. Der Witz ist gänzlich eine freie Gottesgabe. Wer sie nicht hat, soll sie nicht suchen und namentlich nicht etwa in bloßen Wortpointen suchen, in der Weise, wie sie besonders in der Umgegend der deutschen Reichshauptstadt gedeihen. Witze sind, wie das Sprichwort sagt, Blitze, man könnte auch mit Laboulaye sagen »einzelne Sonnenstrahlen«, rasch und leicht im Augenblick aufleuchtende Gedanken. Wer dagegen, wie jener Professor, an den Rand des Kollegienheftes schreiben muss: »Hier pflege ich gewöhnlich einen Witz zu machen«, der sollte es lieber bleiben lassen.

Ganz in die nämliche Kategorie wie der Witz gehört die Anekdote , namentlich die selbsterlebte. Sie hat, wenn sie zutreffend ist, einen Wert als Beweismittel für das Gesagte, das dem Zuhörer die Sache deutlicher macht; besteht aber eine Rede aus lauter solchen Geschichtchen, so hinterlässt sie leicht einen zu wenig ernsten Eindruck.

Ebenso wenig passt in den mündlichen Vortrag ein übermäßiger gelehrter Apparat . Nichts ist langweiliger anzuhören als eine Reihe abgelesener Büchertitel oder das Zitieren einer Menge würdiger Autoren, deren Verdienste den meisten der Zuhörer wahrscheinlich unbekannt sind.

Ein einem besonderen Stande angehörender Fehler gegen die Natürlichkeit ist der sogenannte Kanzelton . Es ist dies jener eigentümliche Tonfall, wie er nur bei geistlichen Rednern vorzukommen pflegt. Der nämliche Pfarrer redet ganz anders schon in der Kinderlehre, vollends gar bei einem Toast oder in einer Bürgerversammlung. Bedarf der geistliche Gegenstand der Rede wirklich eines andern Tons als der geistige? Oder liegt darin nicht vielmehr die Aufforderung an den Zuhörer, den Pfarrer auf der Kanzel von dem Menschen im Leben zu unterscheiden und anzunehmen, er würde vielleicht ganz anders reden, sobald er seinen »natürlichen« Ton annehmen dürfte oder müsste? 11

Die Herren Geistlichen stehen übrigens in diesem ihnen öfters begegnenden Verstoß gegen die Natürlichkeit keineswegs allein. 12Er findet sich auch häufig in Grabreden, die von Weltleuten gehalten werden, wobei sie gröblich gegen die Wahrheit und innere Überzeugung reden. Ein solches bloß formales Totenopfer kann nie eine wirksame Rede sein.

Ebenso kommt dergleichen vor bei juristischen Kriminalverteidigungen , besonders vor den Geschworenengerichten, wo Anfänger in der Verteidigungskunst oft eine Rührung über die Schicksalsschläge ihres Klienten und eine tiefe Bekümmernis um das Los seiner Angehörigen an den Tag legen, die ihnen sonst im Leben nicht eigen ist. 13

Die rechte Natürlichkeit in der Sprache hält stets die richtige Mitte zwischen dem Trivialen und dem gesucht Pathetischen . Denn einerseits erfordert es der Respekt, den der Redner vor dem Zuhörer haben muss, dass er ihn nicht mit bloßen Gemeinplätzen oder in einer trivialen Ausdrucksweise anrede, die immer ein Urteil über den Zuhörer enthält. Eine Rede wird umso besser sein, je höher der Redner von seinen Zuhörern denkt, und man darf in dieser Hinsicht im Allgemeinen wohl sagen, er sollte sich eigentlich stets in den Gedanken hineinversetzen, zu der ganzen gebildeten Menschheit zu reden, und immer das Beste geben, was er überhaupt hat. 14

Dagegen ist andererseits heutzutage der vorzugsweise Geschmack am Pathos der Rede, der zu Anfang des Jahrhunderts und bei uns bis in die Dreißigerjahre hinein vorherrschte, fast gänzlich abhandengekommen. Die Redner der Französischen Revolution, Bergniaud, Gensonné, Mirabeau, würden auf uns den Eindruck nicht mehr machen, den sie auf ihre Zeitgenossen hervorbrachten. Wir sind um ein Jahrhundert älter geworden und jetzt eher geneigt, das Urteil eines späteren Franzosen zu unterschreiben, welcher von ihnen sagt: »leur éloquence ètait théâtrale comme leur liberté.« [Ihre Beredsamkeit war so theatralisch wie ihre Freiheit.] 15

Unarten

Mit der Forderung einer »edlen Natürlichkeit« – so wollen wir uns also ausdrücken – hängen zusammen einige Dinge, die als üble Gewohnheiten zu bezeichnen sein werden, obwohl sie im Grunde lauter Verstöße gegen eine natürliche Redeweise und Betrachtungsweise der Dinge sind, die durch Überlegung beseitigt werden können. Zunächst die Gewohnheit, in zwei bestimmten, regelmäßig abwechselnden Tönen, einem höheren und einem tieferen, zu reden, oder die Sätze nach der Notwendigkeit des Atemholens einzuteilen, wodurch der eine, kurze Satz sehr langsam, der andere, zufällig etwas längere, sehr rasch gesprochen werden muss.

Ebenso ungehörig – weil unnatürlich – ist ein allzu lautes Beten auf der Kanzel, so, wie man sich in keinem Falle unterstehen würde, einen irdischen Monarchen anzuschreien, oder umgekehrt ein trocken geschäftsmäßiger Amtston, eine Art von Verlesen der Gebete, so, wie eben auch eine ernsthaft gemeinte Bitte nicht vorgetragen zu werden pflegt. 16

Völlig schweigen wollen wir von den Gewohnheiten einzelner Prediger, von Zeit zu Zeit den Vortrag zu ihrer körperlichen Erholung abzubrechen oder, was noch öfter vorkommt, ein Gebet oder einige Verslein mitten in die Rede hinein zu streuen, die offenbar nur den Wert einer Erholungspause haben. 17

Auch über die naturgemäßen Stellungen und Bewegungen des Körpers und der Hände beim Vortrag ließe sich manches sagen, und bekanntlich legten die Alten darauf einen großen Wert, so dass dies Gegenstand sorgfältiger Trainierung war. 18

Die kurze Essenz von allen Regeln, die es darüber gibt und geben kann, ist aber auch hier einfach die Forderung anständiger Natürlichkeit; das künstliche Einlernen von Haltung und Stellung wird selten gelingen.

Eine undeutliche Aussprache hingegen lässt sich verbessern und muss korrigiert werden. Am besten geschieht dies durch öfteres lautes Lesen guter Schriften. 19In dieser Hinsicht bloß, was die Deutlichkeit der Aussprache betrifft, kann das Theater als Schule für den Redner gelten. Sonst aber fehlt den meisten Schauspielern gerade die ruhige Natürlichkeit, die sich mit dem Bewusstsein, eine Rolle zu spielen, und mit der vorwiegend auf Beifall gerichteten Aktion nicht verträgt.

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