„... Und Poseidon umfing zwei von Ihnen, zuerst Kelaino(der Name ähnelt Platons „Kleito“), die ihm Lykos gebar, dem Poseidon die Insel der Seligenals Wohnstätte zuwies ...“.
Wieder wird Poseidon im Zusammenhang mit einer Insel, diesmal der „Insel der Seligen“erwähnt, die Plutarch wie folgt beschrieb:
„… Die Insel der Seligen lag im Atlantischen Ozean, sie besaß eine sanfte Brise und weichen Tau, auf ihr lebten Bewohner, die sich aller Dinge ohne Mühe oder Arbeit erfreuen konnten…“.
Nach der griechischen Mythologie weilten die Götter, die denen der Ägypter weitgehend entsprachen, zeitweise auf der „Insel der Seligen“. Diodorus Siculus berichtet über ein Volk „Atlantioi“:
„... Das Königreich wurde unter den Söhnen von Uranos aufgeteilt, von denen Atlas (so hieß Poseidons ältester Sohn.) und Kronos die berühmtesten waren. Von diesen Söhnen erhielt Atlas als seinen Teil die Gebiete an der Küste des Ozeans(demnach die Tiefebene, das entspricht Platons Bericht), und er gab seinem Volk nicht nur den Namen Atlantioi, sondern nannte den größten Berg in dem Land Atlas.
Sie behaupten auch, dass er die Wissenschaft der Astrologie vervollkommnete und als erster Mensch die Lehre von dem Himmelsgewölbe bekanntgabund dass aus diesem Grunde die Vorstellung sich bildete, dass der gesamte Himmel auf den Schultern von Atlas ruhe...“.
Auch die Basken und Kelten bewahrten Erinnerungen an ihre Urheimat im Atlantik auf. Die im Westen Frankreichs lebenden Gallier überlieferten, ihre Vorfahren kämen von einer durch eine Naturkatastrophe untergegangenen Insel aus der Mitte des westlichen Ozeans. Auch der griechische Historiker Timagenes erwähnte gallische Mythen, nach denen ihr Land einen Einfall von Menschen erlebte, die von einer Insel kamen, die im Meer versunken ist.
Für mich steht fest, dass Atlantis vor dem Ende der letzten Eiszeit um 3.000 Meter in den Boden des Atlantiks einbrach. Leider ruhen die Relikte aus der Zeit, die ihre Existenz beweisen könnten, heute unter einer 12.000 Jahre dicken Sedimentschicht. Falls wir sie bergen wollen, bedarf es großer finanzieller Anstrengungen und neuer technischer Geräte, die ich in meinem Buch „Atlantis In eisiger Tiefe“ beschrieben habe.
2.
Die unterirdische Stadt am Gizeh - Plateau
Vor 12.000 Jahren herrschte in Nordafrika ein feucht warmes Klima. Damals gab es keine Adria, waren die Anrainer – Staaten des Mittelmeeres deutlich größer und die Durchfahrt an der Meerenge von Gibraltar schmaler, weil der Wasserpegel aller Meere um 120 Meter niedriger lag,.
Aus der Tatsache erklärt sich die Mythe, Herakles habe die spanischen und marokkanischen Berge auseinander gezogen, um die Durchfahrt für die Schiffe zu erweitern. Es war der nach dem Ende der letzten Eiszeit über 1.000 Jahre beständig ansteigende Meeresspiegel, der weite Landmassen überschwemmte, auf die Weise die „Säulen des Herakles“, so nannte man in der Antike die Meerenge von Gibraltar, ständig erweiterte!
Seit 21.000 v. Chr. verlief der Golfstrom um 20 Breitengrade südlicher als heute. Er brachte Nordafrika häufige Regenfälle. Das Gebiet der Sahara war damals von Wäldern, Savannen, Seen und kleinen Flüssen bedeckt. Es gab ausreichend Wild und Fische, das beweisen entsprechende Knochenfunde, auch Felsmalereien, die man in der Wüste fand.
War es der „Garten Eden“, das „Paradies auf Erden“, aus dem die Menschen „vertrieben“ wurden, als der Golfstrom ab 10.400 v. Chr. wieder auf seiner alten Bahn floss, er den Eispanzer auf der nördlichen Halbkugel allmählich abschmelzen ließ? Seitdem regnete es in Ägypten immer weniger, entstand die uns bekannte Sahara in erstaunlich kurzer Zeit.
Wegen der Bevölkerungsdichte auf ihrer Insel hatten die Atlanter zunächst weite Landstriche im Mittelmeerraum erobert, um Nahrung und Rohstoffe zu beschaffen. Als sie ihre Strategie wechselten, suchten sie Orte, um sich dauerhaft anzusiedeln. Durch ihrer Eroberungspolitik kannten sie die klimatischen und strategischen Vorteile Ägyptens, in dem es einen großen Fluss und fruchtbares Land gab, das reiche Ernten versprach. Vom Roten Meer oder Golf von Aden konnten sie Handel bis nach Asien betreiben. Sie mussten nicht mehr um die Südspitze von Afrika segeln.
Vermutlich kamen die goldgelben Harzperlen, die von den Ägyptern als „Schweiß der Götter“ bezeichnet wurden, aus dem nahegelegenen Jemen. Sie verwendeten das kostbare Harz nicht nur für kultische Zwecke, sondern auch für die Mumifizierung hochgestellter Persönlichkeiten und als Heilmittel.
Zwei wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen indirekt meine These, dass sich Atlanter in Ägypten angesiedelt hatten. Übereinstimmend berichteten Prof. Michael Hoffman von der University of South Carolina in „Egypt before the Pharaos“ und Wendorff und Schild in „Prehistory of the Nile Valley“, die Landwirtschaft sei nach 13.000 v. Chr. aufgeblüht. Gefundene Mahlsteine würden Spuren von pflanzlicher Nahrung und Getreide aufweisen.
Wegen der hohen Ernteerträge ging der Fischfang zurück, bis nach 11.000 v. Chr. plötzlich ein Rückfall in einfachere Lebensformen eintrat. Beide Autoren unterstellten, verheerende Überschwemmungen des Nils hätten zur Aufgabe eines Großteils der Landwirtschaft geführt.
Vom „Kuhbuch“ der Ägypter, sein Inhalt war so bedeutsam, dass Auszüge in mehreren Pharaonengräbern verewigt wurden, kennen wir den wahren Grund. Als Atlantis in einer Nacht im Meer versank, vernichteten schwere Erdbeben und Überschwemmungen nicht nur einen Teil der griechischen Streitmacht in Athen. Nach sintflutartigen Regenfällen trat der Nil über seine Ufer. Wilde Fluten überschwemmten die Felder, rissen Menschen und Vieh mit sich und dezimierten die Bevölkerung derart, dass die Überlebenden die von den Atlantern am Gizeh Plateau begonnene „heilige Anlage“ nicht fertigstellen konnten.
In „The Travellers Key to Ancient Egypt“ verblüffte der amerikanische Ägyptologe John Anthony West seine Kollegen durch die Behauptung, eine hoch zivilisierte Kultur hätte vor 12.000 Jahren im Niltal gelebt. Von ihr stamme ein Tal- und Totentempel, der Sphinx, der Sockel der Chephren Pyramide und das Osireion in Abydos. Als Beweis für seine Behauptungen führte er an, mit Ausnahme des aus Granit bestehenden Osireion, wiesen die übrigen Bauten Spuren starker Regenfälle auf.
Professor Robert Schoch, Geologe und Felsenerosionsexperte der Boston University, bestätigte die Beobachtungen von J. A. West. Der Sphinx weise senkrechte Einkerbungen auf, die an den Kanten des ihn umgebenden Wassergrabens bis zu zwei Meter tief sind. Die Einschnitte am Rand des Grabens hätten nur in Kaskaden vom Gizeh – Plateau herabstürzende Wassermassen verursachen können.
Unter den Klimatologen herrscht Einigkeit, dass es zwischen 13.000 – 9.500 v. Chr. außer den jährlich auftretenden, fruchtbaren Überschwemmungen durch den Nil Naturkatastrophen gab. Anschließend sei die uns bekannte Sahara entstanden, die seitdem weite Teile Ägyptens bedeckt. Fest steht, die gut erkennbaren Erosionsspuren an den von John A. West genannten Bauten entstanden nicht in Zeiten der Trockenheit, des im Sande vergraben seins, sondern durch heftige, lang anhaltende Regenfälle in dem genannten Zeitraum, erklärten die Experten übereinstimmend.
Im neunzehnten Jahrhundert grub der französische Archäologe Auguste Mariette eine „Inventarstele“ aus. Sie überliefert, dass der Sphinx und andere Bauwerke des Plateaus lange vor der Inthronisierung des Cheops vorhanden waren. Die „ Herrin der Pyramide sei die Göttin Isis gewesen“ und der Sphinx ein „ Fabelwesen der Urzeit“, der den „ wunderbaren Ort des Beginns aller Zeiten“ bewacht.
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