Olga Kaminer - Russische Frauen

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"Was wissen die Westeuropäer über die Frauen aus Osteuropa? Was wissen sie über die russischen Frauen? Dass diese laut sind, sich grell schminken und nuttig anziehen, Schuhe mit sehr hohen Absätzen tragen und in Gold gefasste dicke Klunker lieben. Kurzum, sie wissen gar nichts." Von Olga Kaminer kann Frau lernen, dass man Mutter und Diva, Kriegerin und Gefährtin zugleich sein kann, Wladimir Kaminer verrät im Vorwort, was er vom Konzept der RF und dessen Verkörperungen hält.
Olga Kaminer stellt schillernde Frauengestalten aus der russischen Geschichte vor, die ihren Mann gestanden und dabei oft auch noch gut ausgesehen haben, darunter Katharina die Große, Lilja Brik und Elsa Triolet, Gala Éluard Dalí sowie diverse Sowjet-Ikonen wie die Feministin Alexandra Kollontai und die Flugpionierin Marina Raskowa.
Kaminer beschreibt die russische Frau wie eine «Marke», deshalb auch die logofähige Abkürzung «RF». Wer wissen möchte, ob eine RF «echt» ist, muss nur prüfen, ob die besagte Frau bedingte Selbstaufgabe mit unbedingter ästhetischer Selbsterhaltung vereinen kann. Olga Kaminer erzählt gewohnt selbstironisch aus der Perspektive einer echten RF. Die geschichtliche Aufklärung über die verschwiegene historische Bedeutung von Frauen in Russland und anderswo bekommt der Leser ganz unangestrengt nebenbei vermittelt.

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Dass diese laut sind, sich grell schminken und nuttig anziehen, Schuhe mit sehr hohen Absätzen tragen und in Gold gefasste dicke Klunker lieben. Kurzum, sie wissen gar nichts. Alles Klischees und Vorurteile, zufällig Aufgeschnapptes und Erlebnisse aus zweiter Hand.

„Die russischen Frauen sind Halbwilde, die melodisch im Chor singen und auf primitive Tänze stehen“ vertraute im 16. Jahrhundert ein deutscher Apotheker seinem Tagebuch an. Nicht weniger bizarr wurde das Bild der deutschen Frau in Russland konstruiert. Im 18. Jahrhundert beobachtete der russische Schriftsteller Denis Iwanowitsch Fonwisin1, während er durch Deutschland reiste, wie eine Mutter mit roten Haaren ihren lauthals kreischenden Sohn mit einem Schlag auf den Hintern zur Ordnung rief und dabei „Ruhe!“ schrie. Daraufhin schrieb Fonwisin in seinen Reisenotizen: „Deutsche Frauen färben sich gerne die Haare und schlagen ihre Kinder. Nichts ist ihnen wichtiger als die Ruhe, sie schreien danach.“ Diese Bemerkung, die später in einem Buch des Schriftstellers veröffentlicht wurde, prägte lange Zeit das russische Bild von der deutschen Frau.

Überall auf der Welt fallen Frauen dümmlichen Klischees zum Opfer. Niemand macht sich die Mühe, herauszufinden, wie sie wirklich sind.

Wo ist die Schwan hingeflogen?

Das Verschweigen und Herunterspielen der geschichtlichen Bedeutung von Frauen ist kein speziell russisches Phänomen, doch hat man es in Russland besonders gründlich betrieben. Das hat mit dem tradierten russischen Frauenbild zu tun.

Von einer russischen Frau wurde früher völlige Selbstaufgabe erwartet. Als Person konnte sie sich nur in der Liebe zu ihrem Mann und in der Treue zu ihrer Familie verwirklichen. Die gesellschaftlich vorbestimmte Aufgabe einer Frau bestand im Selbstopfer zugunsten ihrer Nächsten.

Bereits hier erkennt man, dass in Russland die Taten von Männern und Frauen mit zweierlei Maß gemessen wurden. Was bei den Männern als Heldentat galt, mit einem Denkmal honoriert wurde und in die Geschichtsbücher einging: das Selbstopfer – bei den Frauen wurde es als Selbstverständlichkeit angesehen.

Im Grunde genommen ist die gesamte russische Geschichte eine Geschichte der Leugnung und Verharmlosung von Frauentaten, denn hinter jedem Zaren, jedem Fürst und jedem Hünen mit dicken Muskeln, scharfem Schwert und langem Speer verbarg sich eine kluge Weggefährtin, welche die Fäden zog. Für diese verheimlichte Macht der Frauen gibt es Beispiele ohne Ende.

Staatsgründerin: Lybid von Kiew

So kann man in jedem russischen Geschichtsbuch nachlesen, wer die Gründer des so genannten Ur-Russlands, der Kiewer Rus2 waren: die Brüder Kyj, Schtschek, Choriw und ihre Schwester Lybid, zu deutsch: Schwan. Zusammen gründeten die Geschwister drei Städtchen, welche die Namen der Brüder bekamen.

Die Schwester Schwan hingegen verschwand schon im zweiten Satz spurlos aus der Geschichte – so als wäre sie nie dabei gewesen. Angeblich soll sie gleich nach der Gründung der Rus in einem Kiewer Fluss ertrunken sein. Einer anderen Legende zufolge hat sie sich in eben diesen Fluss, die Lybid, verwandelt, um die Fruchtbarkeit der Region zu steigern. Einer dritten Legende nach war die Schwester Schwan von Anfang an überhaupt keine Frau, sondern besagter Fluss. Ich persönlich glaube, dass die Brüder ihre Schwester einfach über Bord geworfen und deren Mitwirkung bei der Gründung dann später verschwiegen haben.

Den männlichen Gründern der Kiewer Rus hat man ein Denkmal gesetzt, es steht mitten in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und sieht aus wie ein großes Boot. Im Boot sitzen die Brüder Kyj, Schtschek, Choriw, ihre Schwester Schwan ist als Galionsfigur am Bug des Schiffes verewigt.

Lybid mit im Schiff aber nicht mit an Bord Das Denkmal ist eine beliebte - фото 2

Lybid, mit im Schiff, aber nicht mit an Bord

Das Denkmal ist eine beliebte Pilgerstätte für Hochzeitsgesellschaften. Die Bräutigame werfen den drei Brüdern Blumensträuße ins Boot. Obwohl das Boot etwas hoch angebracht wurde, ist dies eigentlich nicht besonders schwierig. Die meisten Bräutigame sind aber sehr betrunken und verfehlen deshalb ihr Ziel, während die Bräute, welche nichts werfen dürfen, ihnen untätig zur Seite stehen.

Potentatin: Fürstin Olga von Kiew

Einer der ersten Herrscher der Kiewer Rus, der legendäre Fürst Igor3, wurde bei einer Auseinandersetzung mit tatarischen Nomadenstämmen getötet. Seine Witwe, die Fürstin Olga4, übernahm den Thron und rächte ihren Mann, indem sie einen Gesandten der Tataren samt Eskorte lebendig in ihrer Sauna verbrennen ließ.

Olgas SaunaRache In den zehn Jahren ihrer Herrschaft ließ Fürstin Olga die - фото 3

Olgas Sauna-Rache

In den zehn Jahren ihrer Herrschaft ließ Fürstin Olga die erste Volkszählung der russischen Geschichte durchführen, unmissverständlich die Landesgrenzen markieren und ein fortschrittliches Steuermodell einführen. Sie gewann zwei große Schlachten und nahm diplomatische Beziehungen zu entfernten Staaten auf.

In die russische Geschichte eingegangen ist sie aber nicht als große Herrscherin, sondern einzig und allein als beleidigte Witwe und dreiste Rächerin Igors.

Reformerin: Anna von Kiew

Ein Enkel Olgas, Jaroslaw der Weise5, verheiratete seine Tochter Anna6 mit dem französischen König Heinrich I.7, woraufhin diese russische Schönheit, ohne je offiziell an der Macht gewesen zu sein, Frankreich reformierte:

Anna von Kiew Königin Annas weise Ratschläge wurden zunächst von ihrem Mann und - фото 4

Anna von Kiew

Königin Annas weise Ratschläge wurden zunächst von ihrem Mann und später von ihren drei Söhnen in die Tat umgesetzt. Ihr ältester Sohn herrschte achtundvierzig Jahre lang über Frankreich – Rekord!

Nach dem Tod Heinrichs I. zog sich Anna in ein Kloster zurück, um ihren Gatten zu betrauern, doch wurde sie von dort vom Grafen von Valois, Amiens, Vexin und Crépy8 entführt. Der pietätlose Graf zwang Anna mit Gewalt, seine Frau zu werden, – nicht der einzige Grund, warum diese Ehe unter keinem guten Stern stand. Vor allem war der Graf bereits verheiratet und wurde deshalb wegen Bigamie aus der Kirche ausgeschlossen.

Feministin: Adelheid von Kiew

Als Nichte Annas und Enkelin Jaroslaws des Weisen wurde Adelheid von Kiew9 mit dem deutschen König Heinrich IV.10 verheiratet.

In deutschen und russischen Chroniken gleichermaßen wird Königin Anna als „Schlampe“ beschimpft, nur weil sie es sich erlaubte, eine eigene politische Meinung zu haben: Im Machtkampf zwischen ihrem Mann und dessen Sohn aus erster Ehe stellte sie sich auf die Seite ihres Stiefsohnes und beschwerte sich beim Papst über die Dummheit und Herzlosigkeit ihres Mannes – zurecht, wie man in Rom fand.

Dessen ungeachtet wurde sie sowohl von der Russisch-Orthodoxen Kirche als auch vom deutschen Adel scharf angegriffen. Eine anständige Ehefrau, so die vorherrschende Meinung damals, würde ihren Ehemann niemals beim Papst verpfeifen.

Ein seltsamer Mix

Während der dreihundertjährigen Herrschaft der Tataren11 sperrten die russischen Männer ihre Frauen weg, um sie vor den asiatischen Wüstlingen zu schützen, wobei sie deren Traditionen und Bräuche vielfach stillschweigend übernahmen: Eine Frau durfte jetzt nicht mehr allein aus dem Haus gehen, nicht mit Fremden reden, ihr Gesicht nicht zeigen und war dazu verpflichtet, ständig eine groteske Kopfbedeckung zu tragen, unter der ihre langen Haare fremden Blicken entzogen waren. Diese mit Gold und Edelsteinen geschmückten Hauben wogen so schwer, dass die Trägerin bereits nach zehnminütigem Tragen Kopfschmerzen bekam. Zu Hause wurden die Frauen wie Puppen geschminkt und wie Tannenbäume mit Schmuck behängt.

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