Jürgen Walter - Verbrannte Schiffe

Здесь есть возможность читать онлайн «Jürgen Walter - Verbrannte Schiffe» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Verbrannte Schiffe: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Verbrannte Schiffe»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein Fußballteam gewinnt bei einem Event-Wettbewerb in Deutschland eine Gastspielreise durch Mexiko. Betreut von einem Reiseleiter mit Landeserfahrung und zwei spanischen Assistenten, folgt die heterogen zusammengesetzte Gruppe unwissentlich genau der Route, die einst die Konquistadoren unter Cortés auf ihrer Flucht aus Tenochtitlán einschlugen. Der Zusammenhalt der deutschen Gruppe beginnt bald zu bröckeln, nachdem die Organisation nicht reibungslos funktioniert, Freundschaftsspiele in aggressiven Debakeln enden und die gängigen Reiseerwartungen nicht erfüllt werden. Die beiden spanischen Roadmanager scheinen in einen Konflikt mit mysteriösen Gegnern verwickelt zu sein, dessen Wurzeln offenbar in eine weit entfernte Zeit zurückreichen. Zudem beginnt der desillusionierte Reiseleiter Zukunftspläne zu entwickeln, die nicht unbedingt von Loyalität seinen «Schutzbefohlenen» gegenüber zeugen.
Die Gruppe, die in der Mehrheit dem Land, seiner Kultur und den sozialen Spannungen, mit denen sie konfrontiert wird, desinteressiert bis ablehnend gegenübersteht, begegnet auf ihrer verlustreichen Tournee einigen pittoresken bis dubiosen Figuren, vom alkoholsüchtigen britischen Konsul über Schläger in den berüchtigten Cantinas, demonstrierende Zapatisten und streikende Automobilarbeiter bis hin zum abgehalfterten nordamerikanischen Rock-Musiker und einem Magnaten, der den Mexikanern verkaufen will, was sie selbst erfunden haben. Zum Finale mit höchst unterschiedlichen Konsequenten für die einzelnen Protagonisten kommt es am Endziel der Reise, in der karibischen HafenstadtVeracruz…
Mexiko mit seinen politischen Verwerfungen nach einer gescheiterten Revolution, der allgegenwärtigen Korruption und der kulturellen Fremdbestimmung durch die Macht jenseits des Rio Grande bildet nicht allein die exotische Kulisse, sondern steht im Fokus des Geschehens, beherrscht das Denken und Planen der Hauptpersonen und zieht einige von ihnen in einen verhängnisvollen Bann.

Verbrannte Schiffe — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Verbrannte Schiffe», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Da Bernal keine Pfeife hatte, musste er die Halbzeitpause ausrufen. Emil, Kapitän und Wortführer der Mannschaft, kam, um sich zu beschweren. So haben wir uns das nicht vorgestellt, sagte der Torhüter wütend, auf dem Scheißplatz bricht man sich die Knochen, und wenn nicht in einem Rattenloch, dann weil diese Kanaken holzen wie Irre. Tatsächlich hatten beinahe alle Spieler kleinere Blessuren, Risse, Abschürfungen, blaue Flecken, bis auf Ali, der ein eleganter und wendiger Techniker war, und Stan, der den Einheimischen bei seinen Dribblings immer wieder entwischt war. Er wusste, dass sie ihn und nicht Hernan für die Auswahl des Gegners verantwortlich machen würden. Er ging zu dem Spanier, der sich abseits hielt, und bat ihn, auf die Mexikaner einzuwirken, dass sie sich bei den Zweikämpfen ein wenig mehr zurückhielten. Hernan zuckte nur mit den Schultern. Vielleicht waren sie gestern zu lange in der Pulqueria, sagte er, und: So sind sie dann eben in diesem Land, brutal und hinterlistig. Er wies auf die gegnerischen Spieler, die auf der anderen Seite im Schatten kauerten und Tortillas mit Salz und Chili-Schoten aßen. Vorgestern haben sie noch ganz gehorsam gewirkt. Aber spätestens in Puebla treffen wir auf diszipliniertere Krieger.

Bernal rief die Mannschaften wieder auf den Platz. Bis zur Pause waren die Deutschen nur eins zu drei hinten gelegen, ein achtbares Resultat angesichts der Umstände; jetzt aber zehrte die dünne Luft an ihrer Lungenkraft, fehlte der Sauerstoff, der fatalerweise durch Partikeln aus Ruß, Schwefel und anderen unzuträglichen Substanzen ersetzt wurde. Ihre Pässe gingen ins Leere, weil keiner sie mehr erlaufen konnte, stattdessen rollte eine Attacke nach der anderen auf ihren Strafraum zu. Mittlerweile spielten die Angreifer beinahe körperlos, konnten ihnen doch die Gringos nichts mehr entgegensetzen, weil sie viel zu beschäftigt damit waren, auf die Alarmzeichen ihrer erschöpften Physis zu lauschen, und nun vermochten die Opfer der ersten Halbzeit sich der flinken, konditionell überlegenen Einheimischen nur noch zu erwehren, indem sie alles taten, um sie von den Beinen zu holen, durch böse Grätschen, was allerdings wegen der mexikanischen Schnelligkeit selten gelang, oder indem sie den Ballführenden auflaufen ließen, ihn mit der höheren Masse des eigenen Leibes zu Boden stießen. In anderen Hemisphären der Fußballwelt hätte ein derart überlegenes Team die unbeholfenen Regelverstöße ignoriert und die eigene Spielkunst zelebriert, doch diese Männer aus den barrios waren keine Ästheten, kannten nur die direkte Antwort mit gleicher oder besser: härterer Münze, ließen nichts, nicht einmal den Fehlversuch einer Attacke, auch nur zwei Sekunden ungerächt. Und so musste es schließlich passieren.

Kaum hatten sich die kleinen braunen Männer mit den fadendünnen Schnurrbärten von der ersten Überraschung durch den in Zeitlupe vorgetragenen furor teutonicus ihrer Gegner erholt, erklang ein widerlich an Schlachtung durch Bolzenschuss erinnernder Knall über den ganzen Platz, und Flügelstürmer Stan, der Erfolgreichste und immer noch Schnellste der Deutschen, wenn auch nicht mehr schnell genug, um den feindlichen Tritten zu entgehen, wand sich laut schreiend im Staub. Er lief auf das Spielfeld, ohne auf Hernan zu achten, der plötzlich neben ihm aufgetaucht war und ihm etwas von „Jetzt nehmen sie Rache“ ins Ohr geschrien hatte. Er sah, dass der durch keinen Beinschoner geschützte Unterschenkel durch den Tritt einen sacht stumpfen Winkel eingenommen hatte; ein Schienbeinbruch, wie er wenig später erfuhr. Stan schrie markerschütternd, bis ihm der Atem wegblieb, und er nur noch ein ersticktes Stöhnen ausstoßen konnte. Ihm selbst gingen die absurden Kommentare abgestumpfter deutscher TV-Reporter durch den Kopf. Ein bitterböses Foul, kein Kind von Traurigkeit, verdient die dunkelrote Karte... Bernal aber hatte weder gelbe noch rote Karten zur Hand. So wies er den Übeltäter mit großen Gesten vom Feld. Der wiederum zeigte auf seinen Oberschenkel, wo noch die Abdrücke fast sämtlicher Noppen eines Fußballschuhs zu sehen war, und weigerte sich zu gehen. Während sich zwei besonnenere Deutsche, die beiden Verteidiger, um den Verletzten kümmerten, kam Emil wie ein wilder Stier aus dem Tor und attackierte drei Mexikaner, die um Stan herum standen, mit den Fäusten. Otto mit den abstehenden Ohren, der dicke Dirk und Ingo, der zu Hause Rottweiler züchtete, wie er bei allen möglichen Gelegenheiten zu erzählen pflegte, griffen ebenfalls ein, und da einige Gegenspieler den Attackierten zu Hilfe eilten, ballte sich ein Knäuel von Leibern, schlagenden und krallenden Gliedern zusammen, das sich aus eigener Kraft hin- und herschob und mehrmals den am Boden Liegenden zu überrollen drohte. Dann kam der plötzliche Auftritt von Hernan, der ihn trotz seines mürrischen, unsozialen Wesens für den Rest des gemeinsamen Weges zu einem geachteten, über jede Kritik erhabenen Mitglied der Gruppe machte, von ihr sogar in stillschweigender Übereinkunft als Anführer im Kriegsfall angesehen wurde, eine Funktion, die er nie ausüben sollte, da er von jetzt ab den Eisenkäfig seiner einsamen, archaischen Gedanken vor ihren Blicken und Forderungen verschloss.

Als sie am nächsten Tag in der Cafeteria des Hotels frühstückten, verkatert, lädiert und deprimiert, aber mit der ebenso vagen wie unausrottbaren Hoffnung, dass alles besser werden könnte, wenn sie nur erst diese bedrückende Riesenstadt verlassen hätten, fehlte Stan. Die vorsorglich von Miller für alle abgeschlossene Reisekrankenversicherung ermöglichte ihm den Aufenthalt im Zweibettzimmer einer Klinik, die von der deutschen Botschaft empfohlen worden war und den baldigen Heimflug mit einer Liniengesellschaft. Als er Stan am Vorabend gefragt hatte, ob sie alle vor der Abfahrt ihn noch einmal besuchen sollten, hatte dieser ihm, der von Bernal chauffiert, Sanitäter aufgetrieben, die diplomatische Vertretung befragt, Miller und die Versicherung während der Fahrt informiert und das Hospital inspiziert hatte, nur kurz und grob geantwortet. Leckt mich alle am Arsch, hatte Stan, auf dem Krankenhausbett liegend, gesagt und sich vorsichtig mit dem Gesicht zur Wand gedreht.

Mit Erleichterung stellte er fest, dass sich die Stimmung der Truppe noch nicht eindeutig gegen jemand, und dies hätte bedeuten müssen: gegen ihn, richtete. Noch standen sie alle unter Schock, doch er versuchte, ihre Grimassen und Gesten zu deuten, lauschte auf die Nuancen ihrer Äußerungen, da er es nur für eine Frage der Zeit hielt, wann sie nach dem Schuldigen suchen würden. Vielleicht half ihm der Umstand, dass die meisten dem irrigen Glauben anhingen, Miller „der Lackaffe von der Agentur“ habe die Spiele von Deutschland aus organisiert. Für ihn stand der eigentlich Verantwortliche des gestrigen Desasters fest: Hernan, der von GERMAN MEGA beauftragt worden war, geeignete Gegner für eine Hobby-Mannschaft mit geringen sportlichen Ambitionen und noch dürftigeren athletischen Qualitäten auszusuchen, hatte wissen müssen, dass ein hungriger, bösartiger Haufen aus den Slums den harmlosen Spaß in Entsetzen verkehren würde. Doch für die Mannschaft war Hernan gestern zum Helden aufgestiegen und somit von jeder möglichen Schuld freigesprochen.

Als aus dem Gerangel auf dem Spielfeld eine brutale Prügelei geworden war, in die auch immer mehr mexikanische Zuschauer eingegriffen hatten, versuchte zunächst Bernal in seiner Funktion als Schiedsrichter, mit enormer Kraft und schnellen Fäusten, die feindlichen Parteien zu trennen, was misslang, da sich der anfängliche Pulk in mehrere Kampfgruppen aufgelöst hatte und er nicht überall sein konnte. Er selber hatte sich darauf beschränkt, beide Seiten in zweisprachigen Appellen zum Frieden aufzurufen und ab und zu einen Arm zurückzuhalten, der drohte, mit der Wucht einer Axt auf das Gesicht des gefallenen Kontrahenten niederzufallen. Hernan aber war wie aus dem Nichts aufgetaucht, hatte sich in die Mitte des Handgemenges geworfen und zunächst mit den Fäusten, dann mit einem Knüppel, der von wer weiß woher, in seinen Besitz gelangt war, Gassen zwischen die Feinde geschlagen und die verbissen wie hungrige Ratten ringenden Einheimischen zurückgedrängt – keinen Augenblick zu früh, denn jetzt tauchten bei diesen die ersten Messer auf. Dann hatte er mit Hilfe einer Pistole, von der auch später niemand zu sagen wusste, woher sie gekommen war, und seines Adjutanten Bernal, dem plötzlich ein Stilett in die Rechte gewachsen war, den Rückzug zum Mannschaftsbus gedeckt. Nachdem sie Stan ins Fahrzeug geschleppt hatten, übernahm er selbst zum ersten Mal wieder die Verantwortung, indem er hastig durchzählte und feststellte, dass keiner fehlte. Bernal startete blitzschnell und raste in derartigem Tempo davon, dass die von Hernans furiosem Auftritt noch einigermaßen schockierten Mexikaner kaum Zeit fanden, Steine, Flaschen oder Erdklumpen aufzuheben, um sie gegen die Karosserie zu schleudern. Ein paar Beulen gab es, doch die würden beim gegenwärtigen Zustand von Lack und Blech dem Vermieter bei der Rückgabe des Busses nicht weiter auffallen, zumal die Fensterscheiben heil geblieben waren.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Verbrannte Schiffe»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Verbrannte Schiffe» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Verbrannte Schiffe»

Обсуждение, отзывы о книге «Verbrannte Schiffe» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x