Ich hatte weder den Kopf noch die Zeit dazu, denn die beiden, die ich belauschte, hatten bald wieder genug von der Unterhaltung.
Sie saß an das Heubündel, auf das sie sich vorhin gestützt, gelehnt und liebkoste mit ihrer Hand sein struppiges blondes Haar, während er vor ihr auf dem Bauch lag und sie mit heißen Blicken anstarrte. Er schob sich ganz dicht an sie heran und legte seine Tatzen mit der Grazie eines gezähmten Grislybären auf den Saum ihres Rockes, unter dem ihre kleinen schmalen Füße hervorschauten.
„Darf ich?“, fragte er.
Sie nickte und er zog ihr den Rock bis zur Taille hinauf. Wieder konnte er sich an den entzückenden Waden, an den schwellenden Schenkeln berauschen. Wieder presste er heiße Küsse auf das köstliche Fleisch, wieder begann ihr schöner Busen sich stürmisch zu heben und zu senken.
„Komm“, seufzte sie. „Fick mich noch einmal!“
Sie legte sich auf dem Stroh zurecht, spreizte die Schenkel weit auseinander und schlug sie, kaum dass er zwischen ihnen lag, über seinem Rücken zusammen.
„Nun zeig, was du kannst!“, sagte sie.
Einem Kerl wie dem Thomas brauchte man das nicht zu sagen. Er schob seine Hände unter ihren runden Hintern und presste sie erst einmal an sich, dass ihr alle Rippen im Leibe krachten.
Dann legte er los!
Sie schluchzte, ächzte, stöhnte, schrie, seufzte. Es war, als ob sie mit jedem seiner Stöße mehr in Wut käme – wenn das noch möglich war. Wie eine trunkene Nymphomanin biss sie sich in ihn fest, verkrallte sich mit den Händen um seinen Hals und schlug mit den Hacken ihrer Schuhe unaufhörlich auf ihn ein.
„Fick mich... fick mich... ich bin deine Hure – fick – du – Hurenbock, du, fester – fester – jetzt – jetzt ah – spürst du, wies mir kommt – jetzt, ah – wie – viel – ah...“
„Ich – auch – ich – auch“, brüllte der Thomas.
Und sie rammelten weiter. Sie dampften, keuchten, atemlos, besinnungslos – aber sie stießen immer noch aufeinander ein, wälzten sich brüllend im Stroh herum – bald sie auf ihm – bald er auf ihr.
„Er ist ja gar nicht drin...“, schrie sie auf einmal. „Du vögelst ja in der Luft herum...“
„Mist...“, brüllte er zurück und stieß ihr den ausgekommenen Schaft in den Leib, dass sie aufschrie vor wollüstigem Schmerz.
„Fick mich – stoß mich – zerfleisch mich...“, ächzte sie dann wieder.
So ging der Akt weiter.
Endlich - endlich ließen sie mehr tot als lebendig voneinander ab. Selbst die Bärenkraft des Thomas war gebrochen. Regungslos lag er auf dem Stroh, wie er von ihr heruntergefallen war, während sie, wie zerbrochen, mit geschlossenen Augen, die Arme weit von sich streckte.
Sie sah aus! Das blonde keusche Haar hing ihr in wilden Strähnen ins Gesicht; auf der Schulter und dem Ärmel war die Bluse zerrissen; ihre weißen göttlichen Schenkel zeigten von seinen tierischen Griffen blutunterlaufene Stellen.
Wohl über eine halbe Stunde lagen sie so da.
Endlich erhob sie sich matt und beschaute sich von oben bis unten.
„Gott, ich sehe aus!“, rief sie entsetzt. „Mucki, ich bitte dich, bring mir etwas Wasser zum Waschen und einen Kamm!“
Gehorsam klaubte sich der Riese zusammen und kletterte hinunter. Mit breitem Grinsen kam er dann zurück, stellte einen Eimer mit Wasser vor sie hin und legte ein Handtuch und einen Kamm daneben.
„Ein Schuft“, sagte er, „der´s besser gibt als er kann.“
„Nein, das muss man sagen, du gibst alles her, was du hast!“, lachte sie.
Sie löste sich die langen Flechten auf, kämmte sie durch und befestigte sie wieder. Dann wusch sie sich das Gesicht und die Hände und versuchte mit zwei Stecknadeln die Wunden ihrer Bluse zu heilen. Schön sah es nicht aus, aber bis zu ihrem Zimmer sollte es halten. Dabei hatte sie immer noch ihre Röcke oben und der Anblick ihrer schwarzen Seidenstrümpfe und nackten Schenkel begannen in dem unverwüstlichen Thomas wieder die gewissen Gelüste wachzurufen. Vorsichtig tastete er sich mit der Hand nach dem schönen goldenen Schamhaardreieck, aber sie stieß ihn zurück.
„Bist du verrückt?“, rief sie. „Willst du mich umbringen? Ich bin völlig wund zwischen meinen Schenkeln!“
Er nahm ihre Hand und legte sie an die Stelle seiner Hose, an der sich sein Liebeswerkzeug deutlich in seiner ganzen Mächtigkeit abzeichnete. Sie griff lüstern daran und schon sah ich, wie sich ihre Augen zu verschleiern begannen, aber sie hatte doch die Kraft, der Versuchung zu widerstehen. Sie zog die Hand zurück und stand dann auf.
„Nein!“, sagte sie energisch. „Ich will nicht. Ich sehe ohnehin schon aus, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Heb dir deine Geilheit für das nächste Mal auf.“
„Nur ein bisschen fummeln noch...“
„Nein, nein! Ich muss noch arbeiten.“
„Nur so, mit der Hand...“
„Nein! Wir müssen noch die Pferde versorgen. Oder willst du, dass die Tiere leiden?“
Das wirkte! Er trat zurück und ließ sie vorbei. Helene sprang leichtfüßig die Treppe hinunter und verschwand aus dem Stall durch eine Hintertüre, die in den Garten führte.
Thomas stieg hinunter und begann den Boden zu putzen. Als er dann in die Küche hineinging, um seine Brotzeit zu holen, schlüpfte ich aus meinem Versteck, turnte die Leiter hinab und trat gleichfalls durch den Garten meinen Rückweg an.
Als ich in meinem Zimmer im ersten Stock ankam, fiel ich auf mein Bett hin, unfähig mich zu rühren, wie wenn der Thomas mich statt meiner Cousine gefickt hätte. Die sexuelle Erregung war mindestens die gleiche.
Aber am nächsten Tag war mein Entschluss gefasst: Ich wollte ebenfalls mit Thomas ficken.
Und das Glück war mir günstig. Gleich nach dem Frühstück fuhr Helene in den Großmarkt zum Einkaufen. Ich stürmte in mein Zimmer und zog mir den Slip aus, der mir ja bei meinem Unternehmen nur hinderlich sein konnte.
Dann ging ich mit der gleichgültigsten Miene von der Welt, hinüber in den Stall. Thomas striegelte gerade die neue Halbblutstute.
„Hallo, Thomas“, sagte ich möglichst kühl.
Er war in Hose, Stiefeln und Hemd, aus dessen hochgekrempelten Ärmeln die braunen, athletischen Arme hervorsahen. Wie er so dastand, mit gespreizten Beinen, war er ein Urbild männlicher Kraft. Ich wurde schon wieder feucht zwischen den Schenkeln. Aber ich hielt mich zurück, konnte mich ihm doch nicht gleich so ohne weiteres an den Hals werfen.
„Guten Morgen, Fräulein Laura“, erwiderte er und richtete sich auf.
Sein Blick war wieder so frech, so unverschämt, dass ich ganz verlegen wurde.
„Kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragte er.
„Mir? Ach – nein. Ich wollte nur sehen, wie es Tinca geht.“
„Sie hat heute nicht gut gefressen, aber das macht nix. Ein Pferd ist manchmal wie ein Mensch – mal hat es mehr Appetit und mal weniger.“
„Ja, das ist möglich.“
Nach dieser geisttriefenden Bemerkung hätte ich eigentlich gehen können. Aber ich stand wie angewurzelt. Und als ich mich verzweifelt umschaute, traf ich seinen Blick.
Da war mit einem Male ein eigenes Funkeln drin!
Er trat einen Schritt auf mich zu und noch einen. Ich blieb stehen und schaute ihm grad in die Augen. Jetzt ist schon alles egal, dachte ich mir. Und da verstand er mich auch – ein spöttischer Pfiff kam durch seine weißen Zähne.
Ich zitterte. Sein Blick, sein frecher, geiler Blick, machte mich schwindlig, machte mich wahnsinnig.
„Wo waren Sie gestern Nachmittag, Thomas?“
Wieder ein Pfiff. Er wischte sich die Hände sorgfältig im Stroh ab – dann trat er ganz dicht an mich heran. Ich konnte die Haare auf seiner Brust zählen, so nahe stand er bei mir. Hätte er die Hand nach mir ausgestreckt – ich hätte mir den Rock vom Körper gerissen.
Читать дальше