Karl Michael Görlitz - Sandburgen & Luftschlösser - Band 1

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Sandburgen & Luftschlösser - Band 1: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Geschichte einer mitteldeutschen Flüchtlingsfamilie im goldenen Westen der Republik. Geschildert aus der Sicht ihres schwärzesten Schafes in drei Bänden. Ein gewaltiges Panorama vom Kriegsende bis zum Heute, randvoll mit Anektdoten, schrägen Typen und kreischkomischen Situationen. Sie werden Ihnen ans Herz wachsen: Die sächsische, teilgebildete Mutter und ihr etwas zu klein geratener Ehemann als großer Manager, die Söhne, von welchen der eine wohlgeraten und der andere auf krummen Wegen durchs Leben wandelt. Folgen Sie ihnen durch fast siebzig Jahre Zeitgeschichte, amüsanter kann eine Zeitreise kaum sein.

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Ich blättere weiter in meinem Gedächtnis. Ich sehe Gerd und mich auf einem Steg am Kölpinsee sitzen, das Schilf raschelt. Unter uns im klaren Wasser flitzen dicke Rotfedern hin und her. Unsere neuen Angeln sind mit weichen Brotkrumen beködert, die wir den Fischen direkt vor die Nase hängen. Sie mögen kein Brot. Keiner beißt. Hinter uns, im trockenen Schilf steht Gerds Vater, der uns Anweisungen zuflüstert, über allem brütet die heiße Mittagssonne. Es wird das Bild werden, das immer zuerst auftaucht, wenn ich an meine Kindheit an der See denke. Das und jenes, das meinen Bruder und mich auf den Armen eines Eisbärendarstellers zeigt.

Noch ein Bild kehrt immer wieder. Es zeigt uns Brüder mit einem Rettungsring. Ich halte den Ring aufrecht, ein verschmitztes Kerlchen, mit einer lustigen Lücke zwischen den Vorderzähnen. Durch den Ring lugt mein Bruder, viel niedlicher und zarter, eine Käthe Kruse Puppe. Auf dem Ring steht stolz: Seebad- Bansin.

Noch ein Bild, ein letztes!? Vater Popig und Mutter im Strandkorb. Ein untersetzter, kleiner Mann im schwarzen Badeanzug, der die schweren Biertitten nur notdürftig verdeckt. Neben ihm die schöne junge Frau, auf die er so stolz ist. Oft überfällt mich tiefe Sehnsucht nach dieser Zeit

Anfangs reisten wir nach Binz auf Rügen, doch die Verstaatlichung der Hotels machte es bald unmöglich. Für einige Jahre wichen wir nach Bansin auf der Insel Usedom aus, wo wir im Hotel Zur Post logierten. Sogar den Namen weiß ich noch, war es doch mein Lieblingshotel. Als selten kontaktfreudiges Kind gab ich nicht eher Ruhe, bis ich sämtliche Gäste kennengelernt hatte.

Ich tat es wohl mit gewissem Charme und die meisten waren entzückt von dem herzigen Blondschopf, der so ungeniert um ihre Aufmerksamkeit buhlte. Doch wenn ich es heute so recht überlege, so war auch immer ein Teil Angst dabei, der mich so handeln ließ. Ich musste immer erst abklären, ob mir jemand gefährlich sein könnte. Erst wenn alle abgeschätzt und für harmlos befunden waren, verzog ich mich zu meinen wahren Freunden in der Küche. Die lieben Eltern kannten das schon. Blieb ich für längere Zeit verschwunden, brauchten sie nur beim Küchenpersonal anzufragen. Meist saß ihr reizendes Kind in einer Ecke und löffelte vergnügt eine Tasse Suppe, die es dem Koch abgeschwatzt hatte.

Auch Vater Popig verschwand des öfteren mit einer leeren Aktentasche. Meist am frühen Morgen, wenn die anderen Hotelgäste noch schliefen. Was er zum Tausch den örtlichen Fischern anbot, vermag ich nicht zu sagen, doch stets brachte er seine Tasche wohlgefüllt zurück. So bereicherte unser (im wahrsten Sinne des Wortes) Ernährer den eintönigen Frühstückstisch mit frischer Butter, Schinken und Wurst. Delikatessen wie Räucheraal und Flundern wurden allerdings diskret in den Zimmern verzehrt, um keinen Neid zu erregen, denn es war die Zeit der Lebensmittelkarten. Selbst im Hotelrestaurant wurden täglich die Zuteilungsmarken für Fett und Fleisch sorgfältig vom Kellner mit der Schere vom Bogen geschnippelt.

Auch wenn die Sonne einmal nicht schien, kam keine Langeweile auf. Bei schlechtem Wetter unternahmen wir lange Spaziergänge im Wald. Besonders ein Ausflugsziel war mir lieb. Das Forsthaus Fangel am großen und kleinen Krebssee.

Offiziell gab es in dem meist leeren Lokal kaum etwas zum Verzehr und ich weiß wirklich nicht, wie Vater Popig es immer anstellte. Doch jedes Mal landete eine mit Krebsen im Sud wohl gefüllte Terrine auf dem Tisch der überdachten Veranda, auf der wir meist Platz genommen hatten. Damit begann das schönste und seltenste aller Urlaubsvergnügen - Krebsessen im Forsthaus.

Noch heute steigen sofort die Erinnerungsbilder an den unvergesslichen Tag am feinsandigen Strand empor. Ich sehe Brüderchen und mich auf dem Rücken des Miet- Eselchens, das munter durch den Badeort trabte. Ich sehe uns vor dem Warmbad, das einmal wöchentlich besucht wurde, um ein Wannenbad von exakt zwanzig Minuten zu nehmen. Obwohl wir uns immer sauber fühlten von den ausdauernden Bädern im Meer, bestanden die Eltern auf einer gründlichen Säuberung mit heißem Wasser und Seife. Taten sie es doch ebenfalls.

Es war immer ein bisschen unheimlich in einer fremden Wanne unter der Fuchtel der gestrengen Schließerin, die mit eherner Miene Handtuch und Seife aushändigte und sofort mahnte, wenn die Zeit überschritten war. Längst war es nicht so wie heute, wo ein Bad zu fast jedem Hotelzimmer gehört. Selbst die Toiletten lagen meist außerhalb der Fremdenzimmer, und fließendes Wasser und Waschbecken in den Unterkünften galten als ausgesprochen luxuriös.

Ich sehe den dunklen Wald, der sich geheimnisvoll über den weißen Strand erhebt. Die sanft geschwungenen Dünen, in denen zäher Strandhafer wurzelt, dessen lange Blätter sich in der Sommerbrise neigen. Die Priele, deren glitzernde Oberfläche das Licht der Abendsonne spiegelt, die ein viel bewundertes Spektakel am Horizont veranstaltet.

Die Flanade auf der Promenade, Kür der feingemachten Kurgäste, die Gesichter noch gezeichnet vom Krieg. Eindrücke, unauslöschlich.

Unauslöschlich auch, wie Vater bei der letzten Abreise ahnungsvoll zu uns sprach:

»Kinder, seht euch noch einmal alles ganz genau an. Vielleicht seht ihr es nie wieder.«

Er sollte für lange Zeit Recht behalten.

Die erste und schlimmste Zeit der russischen Besatzung habe ich bewusst noch nicht mitgekriegt. Glücklicherweise. Die Vergewaltigungen und Plünderungen, mit denen sich unsere Befreier für das erlittene Unrecht rächten. Sie bildeten einen schier unerschöpflichen Quell für schlimme Schauergeschichten - aber auch für Anekdoten.

Doch zuerst kamen die Amerikaner. Sie waren für eine Nacht einmarschiert und wurden von den texanischen Großeltern begeistert aufgenommen. Es war hoch hergegangen, bei Blaubeerpfannkuchen und anderen amerikanischen Lieblingsgerichten, die die Soldaten schon lange nicht mehr auf dem Teller hatten. Mutter erzählte oft mit leicht verklärtem Lächeln, wie gut es plötzlich im ganzen Hause Popig geduftet hatte, nachdem die Herren sich frisch gemacht hatten. Über zwei splitternackte Kerle, die ungeniert mit ihrer Rasur fortfuhren, als heißes Wasser aus dem Badeofen für die Küche benötigt wurde. Ein sehnsüchtiger, verträumter Blick trat ihr jedes Mal in die Augen, wenn sie später davon erzählte.

Das Schicksal hatte aber noch eine böse Überraschung für die Besiegten parat. Die freundlichen Amerikaner zogen bei Nacht und Nebel ab, und am nächsten, grau dunstigen Morgen, holperten russische Kampftruppen mit Panje-Wagen über die Straßenpflaster. Es waren Männer, meist asiatischer Herkunft, und sie verbreiteten Angst und Schrecken in der Bevölkerung.

Frauen brachten sich um, um den Vergewaltigungen zu entgehen. Mutter überlebte im Bunkerversteck, das im Garten unseres Nachbarn unter einem Erdhügel lag. Es dauerte einige Zeit, bis Ruhe und Ordnung einigermaßen wiederhergestellt waren und die neue Macht installiert war.

Unser Haus wurde zum Quartier einiger Offiziere und zu einer Art Kasino für die höheren Ränge. Uns, die gesamte Familie samt Personal, hatte man in zwei Räume gequetscht, der Rest des Hauses wurde für die neuen Herren benötigt. Eigentlich hatten wir noch Glück im Unglück. Andere waren gänzlich aus ihren Häusern geworfen worden. Auch die Offiziere unserer siegreichen Befreier erwiesen sich leider als ausgesprochen zivilisationsfern.

Die Wasserspülung des Klosetts hielten sie tatsächlich für eine Art Ziehbrunnen, und als sie den eigentlichen Verwendungszweck begriffen, benutzten sie die Handtücher zum Arschabwischen.

Eine Marketenderin namens Matka kümmerte sich um das leibliche Wohl der Hochgestellten. Nicht nur in der Küche, sondern auch, wie die zersplitterten Schlafzimmertüren bezeugen konnten, die sie im freien Flug durchquert hatte, ganz offensichtlich in den Betten.

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