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ISBN 978-3 - 7375-0053-1
Außerordentlicher Dank gilt allen, die mir geholfen haben, insbesondere der Peggy Ramsay Foundation für die finanzielle Unterstützung. Paul Jenkins, der mir als Erster geholfen hat, Füchse zu sehen. Will Davis, Tom Mansfield, Teryy Saunders, Julia Mills and Matt Connell für ihre Ratschläge und Unterstützung. Der Papatango Theatre Company und dem Finborough Theatre. Meiner Mum, meinem Dad und meinem Mann, Richard George - für alles.
WilliamBLOOR - ein Foxfinder, 19
SamuelCOVEY - ein Landwirt, Ende 30
JudithCOVEY, seine Frau, attraktiv, Anfang 30
SarahBOX, eine Nachbarin, Anfang 30
Eine Bauernküche. Spartanisch eingerichtet, peinlich sauber. Samuel und Judith sitzen am Tisch. Beide in ihren Sonntagskleidern - schlicht und zeitlos. Draußen regnet es stark.
SAMUELBin alles abgelaufen heute Morgen. Ich schätze, der halbe Weizen ist hin.
JUDITHVielleicht erholt er sich wieder.
SAMUELNicht, wenn das Wetter so bleibt.
Pause
SAMUELUnd das Feld am Osttor ... das ganze Saatgut, die reinste Verschwendung. Ein einziger Sumpf.
JUDITHEin bisschen wird uns bleiben. Besser als nichts.
SAMUELIch hab's zu früh ausgesät. Sag's ruhig.
JUDITHDas können wir jetzt noch gar nicht wissen. Vielleicht hört der Regen morgen auf.
Pause
JUDITHDer Lauch wird gut.
SAMUELNa ja. Gut würde ich das nicht nennen.
Pause
Der Regen schlägt gegen die Fenster.
SAMUELHör dir das an. Ziemlich dämlich, an einem Tag wie diesem zu reisen.
JUDITHEr wird klatschnass sein. Und durchgefroren.
SAMUELHm...
Pause
SAMUELZeig mir nochmal den Brief.
Judith holt einen Brief hervor. Samuel nimmt ihn. Schaut ihn sich an.
SAMUELEine raffinierte Handschrift hat er. Sehr hübsch.
JUDITHEs ist eine Ehre, einen von ihnen zu Gast zu haben. Jeder sagt das.
SAMUELAch ja. "Erforschung des Gebiets" was soll das heißen?
JUDITHIch weiß es nicht.
Pause
SAMUELIch verstehe nicht, warum sie ausgerechnet zu uns kommen.
JUDITHDas hat nichts zu sagen.
SAMUELEs gibt genügend andere, die mehr Land besitzen in "diesem Gebiet".
JUDITHJa, aber er -
SAMUELEr sollte auf einem der Anwesen übernachten.
JUDITHEr hat darum gebeten hierher zu dürfen.
SAMUELJa. Das hat er.
Pause
SAMUELWenn hier etwas nicht in Ordnung wäre, wüsste ich das doch. Ich kenne doch mein eigenes Land. Ich bin da draußen - zu allen Tages- und Nachtzeiten - und ich habe nichts gesehen. Da ist nichts.
JUDITHDie sind schlau. Sie verstecken sich, sagen die Leute.
SAMUELIch würd's wissen.
Judith nickt. Pause .
SAMUELIhm muss irgendetwas zu Ohren gekommen sein.
JUDITHWie bitte?
SAMUELIrgendwer verbreitet Lügen, wetten?
JUDITHSag sowas nicht. Wer sollte das sein?
SAMUELIrgend einer.
Judith schaut beunruhigt.
JUDITHNein. Das kann nicht sein.
SAMUELIch werd ihn fragen, wenn er kommt.
JUDITHUntersteh dich! Sollte wirklich einer was gesagt haben, machst du es dadurch noch schlimmer!
Pause
JUDITHWie spät ist es?
SAMUELZwanzig nach. Er kommt zu spät.
JUDITHEr wird bald da sein.
SAMUELDas hast du schon vor einer Stunde gesagt.
JUDITHVielleicht sind die Straßen überschwemmt.
SAMUELJa, das nehme ich an. Und die Brücke macht auch bald dicht.
JUDITHEs nützt nichts, du musst ihn suchen.
SAMUELDas werde ich nicht. Ich muss die Tiere füttern. Die warten nicht.
JUDITHUnd wenn er sich verirrt hat?
SAMUELDann wird er hier nicht aufkreuzen. Und alles bleibt wie gehabt.
Er steht auf.
JUDITHNein, du lässt mich jetzt nicht alleine, wenn er kommt.
SAMUELAlso gut.
Samuel setzt sich wieder.
JUDITHWenn er kommt, darfst du nicht so grob zu ihm sein. Bleib höflich. Versprich mir das!
SAMUELEr muss nehmen, was er kriegt, oder?
JUDITHSam!
Es klopft. Judith springt auf.
JUDITHDas ist er.
Sie zögert.
SAMUELDann mach auf.
JUDITHIch kann nicht.
Samuel öffnet die Tür. Dahinter William . Er trägt einen schwarzen Wintermantel und einen Hut mit breiter Krempe. Er hat einige schwere Taschen bei sich.
SAMUELWilliam Bloor?
WILLIAMJa.
SAMUELIch bin Samuel Covey. Kommen Sie rein.
William lächelt entschuldigend.
WILLIAMNoch nicht.
SAMUELAch so?
WILLIAMIst die Dame des Hauses anwesend?
SAMUELJudith!
Judith kommt zur Tür.
WILLIAMSie sind Mrs Covey, Judith?
JUDITHJa, das stimmt.
Sie streckt ihm die Hand hin.
JUDITHKommen Sie rein. Sie müssen ja halb erfroren sein!
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