Jürgen Ruszkowski (Hrsg.)
Logbuch – Teil 2 – Anthologie – Hochseefischerei – Küsten- und Hochseeschifffahrt
Seefahrerportraits und Erlebnisse von See – Band 29 in der maritimen gelben Buchreihe „Zeitzeugen des Alltags“ bei Jürgen Ruszkowski
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Inhaltsverzeichnis
Titel Jürgen Ruszkowski (Hrsg.) Logbuch – Teil 2 – Anthologie – Hochseefischerei – Küsten- und Hochseeschifffahrt Seefahrerportraits und Erlebnisse von See – Band 29 in der maritimen gelben Buchreihe „Zeitzeugen des Alltags“ bei Jürgen Ruszkowski Dieses eBook wurde erstellt bei
Vorwort des Herausgebers
Hans Herz: Meeresrauschen– Erlebniserinnerungen aus den Seefahrtsjahren 1958 – 1964
Hans Herz: Hochseefischerei um 1958
Hans Herz: Auf großer Fahrt mit MS „SCHWARZENBEK“
Erlebnisse eines Schiffsjungen 1956
Georg Pflaumbaum: Die Brüderschaft zur See
Werner Schulz: Meine Seefahrtszeit
Günter Braun: Fast abgesoffen – an der Pier
Günter Braun: Elf große Negerlein
Peter Jensen: Meine Reisen bei Poseidon 1966 – 1968
Hardy Riedel: „Telegramm 99 – Letzter Gruß von See“ – oder – Äquatortaufe an Bord der „JOHN BRINKMAN“
Hardy Riedel: Für immer abgemustert
Schiffstagebuch-Beispiele aus den Jahren um 1913 – Aus dem Nachlass von Johs. Richters
Seemännische Umgangssprache und Fachausdrücke
Weitere Informationen
Die maritime gelbe Buchreihe
Impressum
Vorwort des Herausgebers
Von 1970 bis 1997 leitete ich das größte Seemannsheim in Deutschland am Krayenkamp am Fuße der Hamburger Michaeliskirche, ein Hotel für Fahrensleute mit zeitweilig 140 Betten. In dieser Arbeit lernte ich Tausende Seeleute aus aller Welt kennen.
Im Februar 1992 begann ich, meine Erlebnisse bei der Begegnung mit den Seeleuten und deren Berichte aus ihrem Leben in einem Buch zusammenzutragen, dem ersten Band meiner maritimen gelben Reihe „Zeitzeugen des Alltags“: Seemannsschicksale.
Insgesamt brachte ich bisher über 3.800 Exemplare davon an maritim interessierte Leser und erhielt etliche Zuschriften zu meinem Buch.
Diese Rezensionenerfreuten mich besonders: Ich bin immer wieder begeistert von der „Gelben Buchreihe“. Die Bände reißen einen einfach mit und vermitteln einem das Gefühl, mitten in den Besatzungen der Schiffe zu sein. Inzwischen habe ich ca. 20 Bände erworben und freue mich immer wieder, wenn ein neues Buch erscheint. Danke, Herr Ruszkowski.
“. Die Bände reißen einen einfach mit und vermitteln einem das Gefühl, mitten in den Besatzungen der Schiffe zu sein. Inzwischen habe ich ca. 20 Bände erworben und freue mich immer wieder, wenn ein neues Buch erscheint. oder: Sämtliche von Jürgen Ruszkowski aus Hamburg herausgegebene Bücher sind absolute Highlights der Seefahrts-Literatur. Dieser Band macht da keine Ausnahme. Sehr interessante und abwechselungsreiche Themen aus verschiedenen Zeitepochen, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt haben! Man kann nur staunen, was der Mann in seinem Ruhestand schon veröffentlich hat. Alle Achtung!
Diese positiven Reaktionen auf den ersten Band und die Nachfrage ermutigen mich, in weiteren Bänden noch mehr Menschen vorzustellen, die einige Wochen, Jahre oder ihr ganzes Leben der Seefahrt verschrieben haben.
In diesem 2. Teildes Bandes 29können Sie wieder einige Lebensläufe, Erlebnisberichte, Erinnerungen und Reflexionen ehemaliger Seeleute sowie einen historischen Text als Anthologie kennen lernen.
Herrn Egbert Kaschner (†) sei für die Korrekturhilfe herzlich gedankt.
Das zeitgeschichtlich interessante „Logbuch“ des Paul Hundt, das Egbert Kaschner (†) bei ebay ersteigert hatte, ist in der Printausgabe enthalten, als ebook jedoch als Teil 1des Bandes 29getrennt herausgegeben.
Hamburg, im August 2006 / 2014 Jürgen Ruszkowski
Hans Herz: Meeresrauschen– Erlebniserinnerungen aus den Seefahrtsjahren 1958 – 1964
Geboren im September des Kriegsjahres 1941 und aufgewachsen in den Nachkriegsjahren bis 1950 in Leeuwarden (Westfriesland – Niederlande) und danach an der holländischen Grenze in Niedersachsen. Zeiten der Vorurteile, der Mangelwirtschaft und Perspektivlosigkeit. Das Wort „Auswandern“ hatte damals eine eigene Faszination und Dynamik. Man schielte nach so genannten reichen Ländern. Besonders lukrativ schienen Ziele wie USA, Kanada oder Australien.
„Fernweh!“ war nicht nur ein Schlagwort. Schlagersänger wie Freddy Quinn, Lolita und andere, die mit ihren Liedern Sehnsüchte und Wunschträume wie die „große weite Welt erleben!“ erweckten, ließen manches Herz höher schlagen. Meines war auch dabei!
Ich wollte in die Welt hinaus, und nichts und niemand sollte mich davon abhalten! Nachdem ich meine Eltern von der Sinnlosigkeit ihres Widerstands überzeugt hatte, (z. B. durch scheinbaren Hungerstreik und ähnliche Aktionen) durfte ich den Beruf des Seemanns erlernen.
So nahmen meine Eltern zusätzliche Kosten für die Vorausausbildung (wie Fahrt, Kleidung etc.) auf sich, obgleich sie selbst kaum genug zum Leben hatten. Schließlich gab es noch meine beiden jüngeren Brüder zu versorgen. Kurz, die Dinge nahmen ihren Lauf. 15jährig bestieg ich im Frühjahr 1958 den Zug nach Hamburg und meldete mich in der Schiffsjungenschule Hamburg-Finkenwerder.
Dort galt es erst einmal, eine besondere praktische Aufnahmeprüfung zu bestehen. Grundvoraussetzung für den künftigen Fahrensmann war die Feststellung völliger Schwindelfreiheit. Die war bewiesen, wenn der Schiffsmast, der vor der Seemannschule aufgebaut war, problemlos erklommen wurde und auch der Abstieg ohne Schwierigkeiten vonstatten ging. Letzteres wurde zur Nagelprobe. Wie beim Bergsteigen ist stets der Abstieg am schwersten. Es kam hinzu, dass man sein mitgebrachtes Gepäck mit hoch und wieder hinunter bringen musste. Wohl dem, der nicht viel hatte. Mein Hab und Gut passte in den mitgebrachten Rucksack, den mein Vater aus dem Krieg mit heimgebracht hatte. Andere hatten da mehr zu bieten. Von den 12 Aspiranten fielen vier durch diese Prüfung. Die anderen wurden eingekleidet, d. h. uniformiert: Bluse, Latzhose, Troyer und Pudelmütze gehörten dazu.
Die praktische Ausbildung stand stets im Vordergrund. So z. B. Knoten und Spleißen üben, pullen (das Rudern mit einem Rettungskutter auf der Elbe – einschließlich Manöver „Mann über Bord“) und sonstige so genannte „Praktische Seemannschaft“. Allerdings wurde auch großer Wert auf das Erlernen und Erkennen von Seeschifffahrtzeichen und -regeln sowie Schiffsaufbau u. ä. gelegt. Unsere Ausbilder nannten sich, wie auf Seeschiffen üblich, auch Kapitän (Schulleiter Herr Mund), Schiffsoffiziere (Lehrer in Theorie) sowie Bootsmann (Unterweiser in Seemannschaft). Wie in den fünfziger Jahren üblich, kamen unsere Ausbilder sämtlich aus der Reichskriegsmarine. Zimperlich gingen die mit uns nicht gerade um. Aber das war zu dieser Zeit auch auf den Seeschiffen nicht anders. Wir sollten also auf das Leben auf See vorbereitet werden. Doch das Bordleben ist vielfältig und unterschiedlich. Es kommt eben darauf an, auf welcher Art Seeschiff man sich befindet, etwa Küstenmotorschiff, Dickschiff, Fischereifahrzeug, Fahrgastschiff oder Kombi (Passagier und Frachtschiff). Die Aufzählung ist unvollständig!
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