Zora Gienger - Liebespaare der Neuen Zeit

Mit der Zeit wird es dir egal sein, was du wahrnimmst. Du wirst es nicht mehr be- oder verurteilen. Dies wird dir immer häufiger gelingen. Schritt für Schritt, je öfter du liebst.

Bisher warst du es gewohnt, alles, was du wahrgenommen hast, zu kommentieren und damit zu beurteilen. Das ist nichts Schlimmes. Es ist einfach so. Jeder Mensch – auch der Erleuchtete und Lichtvollste – hat ein Gehirn, das seine Aufgaben gut erledigt: es kommentiert, sortiert, urteilt, nummeriert und vergleicht ständig. Der Mensch ist ständig am Denken und dadurch fähig, sich in seiner Welt zurechtzufinden. Das ist in Ordnung und auch wichtig. Diese Fähigkeiten lassen sich auch nicht abstellen, aber sie blockieren immer wieder unsere Liebesfähigkeit. Deshalb ist es wichtig, neben den herkömmlichen Fähigkeiten des Verstandes die Liebesfähigkeit zu stärken.

Bisher läuft es folgendermaßen: Stell dir vor, du sitzt in der U-Bahn. Unterschiedliche Leute nehmen dir gegenüber Platz. Du denkst: Meine Güte, wie kann man nur diesen hässlichen Rock anziehen. Und dann die Kopfhörer im Ohr. Die Frau gegenüber sieht aber auch müde aus. Und der da drüben muffelt. Hat wohl nicht geduscht, igitt. Puh, ich bin froh, wenn ich hier wieder raus bin. Der mit seinen großen Füßen soll mir bloß nicht zu nahe kommen…

Das ständige Plappern deiner Gedanken ist der Normalfall. Du grübelst, vergleichst dich mit anderen, distanzierst dich, verfängst dich in Gedankenmustern, beschimpfst dich und den Rest der Welt − du tratschst und tuschelst innerlich permanent.

Und nun kommt das Bewusstsein ins Spiel. Du erkennst plötzlich, dass du im Gedankenkarussell festhängst und sagst innerlich: Halt!

HALT!

Nun konzentrierst du dich auf das Lieben. Du verlegst deine Aufmerksamkeit in dein Herz und stellst dir vor, wie du das ganze U-Bahn-Abteil und alle darin Sitzenden mit liebender Heilkraft bestrahlst. Deine Gedanken haben Pause. Stattdessen bist du beschäftigt, dir vorzustellen, wie lichtvolle (vielleicht auch bunte) Strahlen aus dem Herzen kommen, die voll mit deiner Liebe sind. Du bist nun ein Liebender/eine Liebende. Deine bewusste Aufmerksamkeit liegt beim Lieben. Du sendest liebende Strahlen aus, direkt aus deinem Herzen. Sieh nur, wie du alles bestrahlst! Jeden Winkel der U-Bahn, jeden Menschen, jeden Sitz, alles.

Vielleicht glitzern deine Liebesstrahlen. Eventuell tönen sie, sodass ein wunderbarer Klang aus deinem Herzen schallt. Oder du spürst den Strahl warm und sanft aus dir herausfließen. Kribbelt es vielleicht in deinen Füßen? Oder macht der Strahl schöne Wellenbewegungen? Vielleicht wird das ganze Abteil plötzlich hell und schön. Und riecht er nicht herrlich, dieser Liebesstrahl? Hm, lecker. Ein gemütlicher Duft liegt über den Menschen. Ein Geschmack nach Plätzchen oder Schokolade. Schau nur! Fühl nur! Hör nur! Riech nur! Schmeck nur!

Wenn du willst, kannst du einzelne Menschen gezielt bestrahlen. Vielleicht die Frau, die so müde aussieht. Bestrahle sie mit liebendem Vanillegeschmack. Stell dir vor, wie dieser Vanillegeschmack in alle ihre Körperzellen fließt, zart und liebevoll. Du bist ein Liebender/eine Liebende. Hab deine Umwelt lieb! Schenk ihr deine Liebe. Frisch aus deinem Herzen.

Und dann schau: Lächeln die Menschen nicht alle ein klein wenig mehr als vorher? Fein! Ist das nicht herrlich? Ist das nicht wunderbar?

Hurra, du bist ein Liebender/eine Liebende!

Dieses Bestrahlen mit Liebe kann kurz dauern oder länger, ganz wie du möchtest. Das tust du ab jetzt immer, wenn es dir bewusst ist. Das heißt, immer, wenn du dich dabei ertappst, wieder beim Kommentieren und Beurteilen zu sein, halt inne und beginne zu lieben. Der einfachste und wirkungsvollste Weg der Liebe ist das Aussenden von Liebesstrahlen aus deinem Herzen. Das kannst du immer tun, egal, wo du bist, mit wem du gerade zu tun hast oder wie die Situation beschaffen ist. Tu es einfach: liebe! Und dein Bewusstsein wird sich entsprechend verändern. Es wird dir mit der Zeit immer leichterfallen, zu lieben und alles mit Liebesstrahlen zu beschenken. Und nicht nur dein Bewusstsein wird sich verändern: Alles wird sich verändern. Alles!

Sobald du das Lieben übst, dich daran gewöhnt hast und die Veränderungen wahrnimmst, die in deinem Leben und in dir stattfinden, kannst du dir die zweite Frage stellen, nämlich: Möchtest du einem anderen Menschen ein Seelen- und Herzenspartner sein? Bist du bereit dafür?

Wenn ja, wirst du hier sehr viel über die Seelen- und Herzenspaare erfahren, die „Ja“ zueinander sagen.

Wenn nein, macht das auch nichts. Der richtige Zeitpunkt wird kommen. Lies einfach weiter, übe dich als Liebender/als Liebende.

Bleib dabei, liebende Heilstrahlen auszusenden. Sende diese Heilstrahlen konkret auch immer zu dir selbst. Fülle dich mit Liebesstrahlen, um deine Wunden und Verletzungen zu heilen. Damit du bereitet wirst, ein Seelen- und Herzenspartner zu sein.

Gebet

Ja, lieber Gott, ich will.

Ich will ein Liebender/eine Liebende sein.

Ich will Liebe aussenden.

Hin zu mir selbst.

Hin zur ganzen Welt.

Ich entscheide mich jetzt.

Ja, ich will.

***

Am Anfang ist die Selbstliebe

Wenn du ein wundervoller Liebespartner sein möchtest, der eine herrliche Seelenbeziehung führt, musst du zunächst für dich der beste aller Partner sein. Bereite dich zu einem Liebenden/einer Liebenden vor und liebe dich selbst. Schöpfe aus der großen Liebesquelle Gottes und nähre dich mit Liebe.

Dazu gehört auch, dass du dich wohlfühlst in deinem Körper. Körper, Geist und Seele sollten gut integriert und optimal miteinander vereint sein. Das geht nur, wenn sie „auf einer Wellenlänge“ schwingen und sich ihre Schwingungsfrequenzen angleichen.

Anderenfalls fühlst du dich nicht wohl in deinem Körper. Du möchtest eigentlich gar nicht hier sein. Deine Seele spaltet Seelenteile ab, die für dich „verloren“ sind. Dann hast du ständig das Gefühl, neben dir zu stehen, im falschen Leben zu sein, nicht hier zu sein, oder du meinst, irgendein Außerirdischer hätte dich auf der Erde abgesetzt und vergessen. Nichts fühlt sich stimmig an, du bist dauernd gefrustet und sagst Sätze wie: „Das ist aber wirklich mein letztes Leben hier. Noch einmal mache ich das nicht mit.“ Oder: „Bloß weg aus dieser niedrigen Schwingungsfrequenz.“ Oder: „Die Erde ist ein schlimmer Ort, wie konnte ich bloß hier inkarnieren?“

Spirituelle Menschen neigen dann dazu, sich hinaus aus dem Körper zu meditieren, sich wegzuträumen, nicht geerdet und präsent zu sein im Leben. Sie verlegen ihre Aufmerksamkeit ständig in körperlose Ebenen, kommunizieren überwiegend oder fast ausschließlich mit geistigen Wesen und verlieren nicht selten den Kontakt zum Irdischen. Sie entwickeln eine Abneigung gegen alles Irdische. Widerwillig fügen sie sich den Gegebenheiten dieser Erde und finden es fürchterlich, hier sein zu müssen. Vor allem aber mögen sie weder das Materielle noch Dinge, die mit dem irdischen Leben zusammenhängen. Sie möchten am liebsten nicht mehr essen, trinken, schlafen und anderen Tätigkeiten nachgehen, die das Leben innerhalb eines Körpers mit sich bringt. Alles Körperliche ist ihnen zu viel und sollte möglichst überwunden werden.

Sätze wie: „Das Paradies ist hier und jetzt“, können sie nicht nachvollziehen. Sie klingen wie Hohn in ihren Ohren, weil sie gegenteilige Erfahrungen gemacht haben und dadurch innere Ablehnung, höchstens Duldung an den Tag legen. Das verursacht ein permanentes Ungleichgewicht zwischen Körper, Geist und Seele. Es ist deine innere Einstellung zum Leben auf der Erde, deine Gedanken, dein geistiges Potenzial, die Ablehnung verursachen. Vor allem ist es deine Seele, die den Körper „ablehnt“, ihn als zu niedrig schwingend empfindet und nicht zur Integration bereit ist. Und jegliche weitere Erfahrung, die für dich mit unguten Gefühlen und Gedanken verbunden ist, wird zur Bestätigung, um aus dem Körper zu „fliehen“.