Andreas Zenner - GMO

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Das Ehepaar Cielo und Heinrich Gerstone leidet unter einer rätselhaften Kinderlosigkeit. Blauäugig gerät Cielo in die Mühlen der ärztlichen Diagnostik und Behandlung bis hin zu einer künstlichen Befruchtung. Heinrich währenddessen wird durch das Tagebuch seines Großvaters mit der hässlichen Vergangenheit seiner deutschstämmigen Familie konfrontiert. Er erfährt von der schrecklichen Schuld, die sein Großvater auf sich geladen hat und die bis ins Leben von Heinrich hineinreicht.
Zu allem Überfluss stolpert Cielo in eine Genverschwörung, die schnell politische Dimensionen annimmt und die für die junge Frau zur existenziellen Bedrohung wird. Nach und nach offenbart sich ein weltweites Komplott, dessen menschenverachtende Ideologie schon vor Jahrzehnten ihren Ausgang nahm.
Hilflos müssen die Gerstones zusehen, wie ihr Glück Stück für Stück zerfällt. Es beginnt ein verzweifelter Kampf der beiden um ihre Liebe.

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„Was ist schon dabei“, dachte er sich, „der Stiefmutter in einer schwierigen Situation die Hand zu drücken.“

Sie überging die tröstende Geste, warf ihm einen raschen fragenden Blick von der Seite zu.

„Und jetzt das mit deinem Vater. Als wenn ich nicht schon genug Sorgen hätte. Nicht dass mir dein Vater eine große Hilfe wäre, aber zumindest in die Buchhaltung hat er sich leidlich eingearbeitet.“

„Und Eduard?“

Sie lachte bitter.

„Eduard taugt nicht für das Geschäft. Er hat nur Tennisspielen und Autos im Kopf. Jeden Monat bettelt er mich um Geld an. Er arbeitet nichts, führt große Reden und wirft das Geld mit beiden Händen zum Fenster hinaus. Er glaubt wir leben noch im vorigen Jahrhundert, wo er den Gutsbesitzer spielen kann und nur das Personal umher zu scheuchen braucht.“

Bewegt kämpfte sie mit den Tränen.

Heinrich hatte sie immer als starke Frau in Erinnerung. Jetzt erschrak er.

„Nein, ich bin auf mich gestellt und manchmal bin ich verdammt einsam“, fügte sie traurig hinzu. Der Diener räumte das Geschirr ab, zog sich geräuschlos zurück.

„Jemanden wie dich könnte ich hier brauchen“, sagte Michelle und legte ihrerseits die Hand auf die seine. Heinrich entzog ihr die Rechte erschrocken. Sie tat, als hätte sie es nicht bemerkt. In ihrer zutraulichen Bewegung schwang unterschwellig etwas mit. Heinrich konnte es nur erahnen, aber was er spürte, ließ ihn schaudern. Michelle atmete hörbar ein und fuhr fort. Ihr Redefluss ließ sich nicht stoppen. Heinrich kam sich vor, als müsste er all die Nöte seiner Stiefmutter im Schnelldurchgang durchstehen.

„In diesem Jahr haben wir ein neues Problem. Ein Superunkraut überwuchert unsere Felder. Der sogenannte Palmer Amaranth, er wird bis zu drei Meter hoch und erstickt die Baumwolle, nimmt ihr die Sonne. Er ist gegen Roundup immun. Das jahrelange Spritzen hat ihn widerstandsfähig gemacht. Weil Glyphosat nicht mehr wirkt, müssen wir zusätzlich weit giftigere und teurere Pestizide einsetzen. Allein der Erfolg ist bescheiden. Man müsste den Amaranth von Hand ausreißen, solange er noch klein ist, doch dafür haben wir nicht genügend Feldarbeiter. Viele Farmer mussten ihre Baumwollfelder schon aufgegeben. Sie stehen vor dem Ruin. Ich weiß auch nicht, wie das weitergehen soll. Zurück können wir nicht. Eine erneute Umstellung kann ich nicht bezahlen. Außerdem würde Monsanto mich verklagen.“

Sie zuckte hilflos mit den Schultern, tat sich selber leid. Mitfühlend suchte Heinrich ihren Blick. Er wusste, er konnte ihr nicht helfen. Er widerstand der Versuchung ihre Hand zu ergreifen. Schweigend tranken sie ihren Kaffee, schwarz mit viel Zucker. Er schmeckte bitter. Stumm blieben sie noch eine Weile sitzen. Mit jedem Atemzug hob und senkte sich Michelles Brust schwer.

“Ich kann dir nicht helfen“, meinte Heinrich schließlich, „von der Farm verstehe ich nichts und in meinem Beruf bin ich glücklich.“

Dankbar lächelte sie ihn an, froh einen Zuhörer gefunden zu haben, mit dem sie ihre Sorgen teilen konnte. Heinrich beschlich eine dunkle Ahnung, mit der Farm würde es zu Ende gehen. Vielleicht nicht in diesem Jahr, vielleicht auch nicht im nächsten, aber der Untergang schien unabwendbar. Mit der Baumwolle würde auch das Zeitalter der feudalistischen Landherrschaft unweigerlich hinweg gerafft werden. Das Leben in Selma war nicht Heinrichs Welt, trotzdem taten ihm der Vater und Michelle leid. Draußen säuselte eine leichte Brise in den Platanen. Die Stille im Haus und auf der Farm wurde greifbar, betont durch das Gebell eines Hundes in weiter Ferne. Michelle hatte sich erhoben, trat ans Fenster und blickte hinaus. Heinrich spürte ihre Einsamkeit, ihre Verzweiflung. Dieses blühende Land wurde einst durch ihre Vorfahren urbar gemacht. Sie hatten es über Jahrhunderte erhalten und gepflegt. Und nun? Er konnte ihren Schmerz verstehen, ihre Trauer. Sie hatte ihr Bestes gegeben. Es war nicht genug. Unbewegt stand die verloren wirkende Gestalt am Fenster, den Blick in die Ferne gerichtet, als wolle sie ein letztes Mal ihren Besitz in ihr Herz hinein nehmen, bevor der Abschied kam.

„Sollten wir nicht langsam ins Krankenhaus fahren?“, fragte Heinrich leise.

Sie drehte sich mit einem Ruck um, ihr Blick ging durch ihn hindurch. Sie straffte sich und wie aus einem bitteren Traum erwachend sagte sie gefasst:

„Du hast recht, gehen wir.“

Heinrich schnappte sich die Jacke und sie stiegen in Michelles alten Chevrolet. Auf der Fahrt in die Stadt entdeckte Heinrich den Amaranth, der sich mit seinen ausladenden Rispen leicht im Wind wiegte, klein und verkümmert darunter die Baumwollstauden.

Vater lag im Selma Baptist Hospital, einem hässlichen, aber zweckmäßigen Bau.

„Ich muss noch ins Kontor“, teilte Michelle mit, „ich komme später nach. Er liegt auf Intensiv-Zimmer 013. Anschließend fahren wir zusammen nach Hause.“

Sie ließ Heinrich aussteigen und brauste davon. Langsam ging er auf den Eingang zu, trat durch die gläserne Schwingtür. Drinnen war es angenehm kühl. Es roch stechend nach Desinfektionsmitteln und nach dem Angstschweiß der Patienten, jener typische Krankenhausgeruch, in dem sich alle Hospitäler der Welt gleichen.

„Da kann man lüften, soviel man will, ist der Geruch erst einmal im Haus, geht er nicht mehr weg“, dachte Heinrich. An der Pforte erkundigte er sich bei einer unfreundlichen Schwester nach der Intensivstation. Er tastete sich durch einen endlosen, blank gewienerten Gang und mit jedem Schritt wurde er zögerlicher. Die Nachmittagssonne spielte auf den Fließen, malte seltsame Muster. Dazwischen die Kranken, die Schatten gleich vorüber schlurften. An der Tür von Zimmer 013 klebte ein Schild.

„Bitte vor Besuchen bei der Stationsschwester melden.“

Heinrich klopfte an den Glaskasten, in dem eine weißbehaubte Schwester in den Krankenakten wühlte.

„Zu wem wollen Sie?“, fragte sie unwirsch und musterte ihn scharf über ihre Brillengläser.

„Zu meinem Vater“. Im selben Moment fiel ihm ein, die Schwester konnte damit wenig anfangen.

„Gerstone, Klaus Gerstone“, schob er nach.

Sie nickte.

„Aber regen Sie ihn nicht auf, er ist in keinem guten Zustand.“

„Was sie damit meinte“, überlegte Heinrich, „dass sich Mediziner immer so verwaschen ausdrücken.“ Er nahm sich vor, ein Gespräch mit dem Arzt zu führen, vielleicht konnte der ihm Genaueres sagen. Heinrich klopfte an die Tür, von drinnen kein Laut. Er trat ein. Der Vater lag isoliert im Zimmer, das Gesicht fahl und eingefallen. Kleine Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Die Augen geschlossen, sah er aus, als schliefe er. In seinem Arm steckte eine Kanüle, die mit einem Tropf verbunden war. Eine klare Flüssigkeit tropfte im Sekundentakt in den durchsichtigen Plastikschlauch. Auf der nackten Brust klebten vier Pads, die mit einem Monitor verbunden waren, auf dem sich eine oszillierende Kurve abbildete. In der Nase zwei Schläuche für den Sauerstoff.

„Vater?“, flüsterte Heinrich. Erschrocken stellte er fest: wie alt der Vater seit seinem letzten Besuch geworden war, graue Stoppeln im Gesicht, hohlwangig. Der Alte öffnete mühsam die Augen.

„Heinrich“, flüsterte er, „schön.“ Das Sprechen strengte ihn an. Heinrich legte sein Ohr dicht an den Mund des Vaters.

„Mein Sohn.“ Heinrich fasste die Hand des Vaters, streichelte sie hilflos.

„Ich bin gekommen, so schnell ich konnte.“

Der Vater nickte kaum merklich.

„Wie geht es dir?“ Der Vater schloss die Lider, jedes Wort, jede Geste erschöpfte ihn, die Hand hing schlaff herunter. Unter der durchscheinenden Haut schimmerten blau die Venen.

„Ich habe keine Angst mehr“, flüsterte der Vater. „Ich wollte dich noch einmal sehen, bevor es zu Ende geht.“

„Unsinn“, versuchte Heinrich ihn aufzumuntern und empfand wie sinnlos seine Worte waren.

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