Feldersysteme bzw. Häusersysteme
Es gibt zwei Hauptfelder- bzw. Häusersysteme, mit denen die Astrologen arbeiten. Unabhängig davon, was Felder bzw. die Häuser an sich bedeuten - da kommen wir später noch zu. Diese Hauptfeldersysteme heißen Placidus und Koch. Sie unterscheiden sich formal dadurch, dass die mathematische Grundlage des Placidussystems davon ausgeht, dass die Erde und damit auch das Geburtsbild eine Kugel ist. Das Kochsystem geht dagegen von einer Zweidimensionalität aus, was natürlich den tatsächlichen Gegebenheiten nicht entspricht. Ich empfehle aus jahrzehntelanger Erfahrung, mit dem Placidussystem zu arbeiten. Das jeweilige Feldersystem entspricht der sogenannt tageszeitlichen und örtlichen Prägung und korrespondiert daher wichtigsterweise mit der Uhrzeit und dem Ort der Geburt (Zeit und Raum!). Der Tierkreis entspricht der sogenannten jahreszeitlichen Prägung und steht in Beziehung zum Tag der Geburt. Insofern ist das Feldersystem eine auf 24 Stunden verkleinerte Darstellung des Tierkreises, da sich die Erde an einem Tag (24 Std.) einmal um die eigene Achse bewegt, wohingegen sich die Erde innerhalb eines Jahres um die Sonne bewegt. Erst die Kombination von jahres- und tageszeitlicher Prägung ergibt eine individuelles Geburtsbild, daher ist die Uhrzeit der Geburt das Merkmal, das die Individualität im Besonderen hervorbringt.
Ich kann Ihnen versichern, dass sämtliche Angaben oder Aussagen, sämtliche Deutungen und Interpretationen, die auf die Mondknoten bezogen sein sollen, auch aus anderen Faktoren im Horoskop ersichtlich sind. Deutlicher und tiefer gehend ersichtlich sind. Insofern – Mondknoten können Sie im Grunde genommen vergessen. Hoffentlich sind Sie nicht einer derjenigen, die sich mit Mondknoten vielleicht schon beschäftigt haben und die also ganz wunderbar finden. Das können Sie natürlich trotzdem weiterhin tun, aber wir werden in der Ausbildung uns mit den Mondknoten nicht weiter beschäftigen, weil wir das nicht brauchen.
Schnelligkeit der Planeten
Als letztes möchte ich Ihnen jetzt noch kurz etwas über die Schnelligkeit oder besser – in dem meisten Falle gesagt – die Langsamkeit von entsprechenden Planeten sagen. Das heißt, ich gebe Ihnen jetzt kurz einen Überblick, wie lange die Planeten brauchen, um im Tierkreis einmal herumzuwandern. Das würde astronomisch bedeuten: wie lange dauert es, bis ein Planet die Sonne umrundet hat? Die Sonne selber kann sich nicht umrunden, deshalb hier die Angabe, wie lange braucht sie, um von der Sicht der Erde aus im Tierkreis einmal rumzuwandern. Das dauert exakt ein Jahr. Das bedeutet auf ein Tierkreiszeichen, also auf einen Abschnitt von 30 Grad übertragen, einen Monat. Es gibt 12 Tierkreiszeichen, gleich 12 Monate. Zusammen gerechnet ein Jahr. Die Sonne ist also in jedem Tierkreiszeichen einen Monat, wandert pro Grad im Tierkreis… oder es dauert einen Tag, um ein Grad im Tierkreis zu durchmessen. Letzten Endes wandert die Sonne ein Jahr lang durch den Tierkreis.
Der Planet Mond ist um ein Vielfaches schneller. Der Mond braucht für die Strecke des gesamten Tierkreises nicht ein Jahr wie die Sonne, sondern nur einen Monat. Und das übertragen auf ein Tierkreiszeichen, auf einen Abschnitt von 30 Grad, heißt, circa zweieinhalb Tage. Oder auf einen Grad umgerechnet – für einen Grad braucht der Mond zwei Stunden.
Merkur und Venus – können Sie sich als Faustregel merken – sind in etwa genauso schnell wie die Sonne. Warum das so ist, will ich an dieser Stelle, weil es astronomische Gründe hat, nicht weiter erklären. Aber als Faustregel kann gelten, Merkur und Venus wandern so schnell wie die Sonne, also circa auch ein Jahr, durch den Tierkreis; beziehungsweise, für einen Grad im Tierkreis brauchen sie einen Tag.
Der Planet Mars wird jetzt ein kleines bisschen langsamer. Der braucht, um im Tierkreis einmal rumzuwandern, circa anderthalb Jahre. Das heißt, übertragen auf ein Tierkreiszeichenabschnitt von 30 Grad circa sechs Wochen.
Der Jupiter ist vergleichsweise schon sehr langsam. Der braucht, um im gesamten Tierkreis alle zwölf Zeichen zu durchlaufen, schon zwölf Jahre. Was also bedeutet, dass er in einem Tierkreiszeichen sich ein Jahr lang aufhält. Aber auch der Jupiter ist immer noch vergleichsweise relativ schnell.
Der Saturn, der hinter dem Jupiter steht, braucht, um im Tierkreis einmal herumzuwandern, circa 28 bis 30 Jahre. Und das heißt, dass er sich in jedem Tierkreiszeichen circa zweieinhalb Jahre aufhält.
Der Uranus braucht, um im Tierkreis herumzulaufen, in etwa 84 Jahre. Das bedeutet, dass er in jedem Zeichen circa sieben Jahre steht.
Der Neptun braucht doppelt so lange wie der Uranus; er wandert im Tierkreis in circa knapp 170 Jahren einmal herum. Und das heißt, dass er circa 14 bis 15 Jahre in jedem Zeichen steht.
Der Pluto ist eine Ausnahmeerscheinung, weil er keine kreisförmige Bahn; in etwa kreisförmige Bahn; um die Sonne hat, sondern eine stark elliptische Bahn. Und deshalb schwankt seine Stellung in den einzelnen Tierkreiszeichenabschnitten zwischen circa 13 Jahren bis zu 30 oder 33 Jahren. Letzten Endes umläuft er die Sonne, beziehungsweise läuft im Tierkreis, in etwa in knapp 250 Jahre herum. Wir haben es mit den Planeten Saturn, Uranus, Neptun und Pluto mit den sogenannten langsam laufenden Planeten zu tun. Und die werden dann später beim Interpretieren des Horoskops in diesem Sinne auch besonders berücksichtigt werden.
Liste der Zeichen- und Planetensymbole
(die innerhalb der AstroPolarity-Lehre eine Rolle spielen)
1. LEBENSPRINZIP / WIDDER / MARS / FELD 1
Vorbemerkung: In der Ausbildung der AstroPolarity-Lehre wird allergrößter Wert auf die nachhaltige und differenzierte Darstellung der 12 Tierkreis- bzw. Lebensprinzipien gelegt. Ohne eine tiefe und genaue Kenntnis dieser 12 Grundlagen ist jedes weitergehende Verständnis astrologischer Zusammenhänge nicht möglich bzw. auf Sand gebaut.
Das erste Lebensprinzip findet seinen Niederschlag aus astrologischer Sichtweise in dem Tierkreiszeichen Widder, in dem dazugehörigen Planeten Mars und dem dazugehörigen oder analog zu sehenden ersten Feld bzw. ersten Haus des Horoskops. Wir gehen davon aus, dass der Tierkreis das gesamte Leben und alles Lebendige an sich widerspiegelt - und daher der Beginn des Tierkreises gleichzusetzen ist mit dem Beginn des Lebens. Wenn wir uns über das Widder-Prinzip klarwerden wollen, dann müssen wir uns über das klarwerden, was wir den Beginn des Lebens nennen. Damit ist aber nicht ein bestimmtes Leben gemeint, geschweige denn ein bestimmtes menschliches Leben. Sondern es ist das Leben allgemein. Man könnte auch sagen, es ist der Beginn der Schöpfung. Das müsste dann, wenn wir von einem wirklichen Beginn sprechen, im ersten Lebensprinzip, im Prinzip Widder, widergespiegelt werden.
Dadurch bekommt das Widder-Prinzip plötzlich eine sehr enorme Tiefe und große Bedeutsamkeit, die man normalerweise in das Widder-Prinzip - das wird von vielen Astrologen sehr unterschätzt - nicht hineinlegen würde. Diese Tiefe des Widder-Prinzips ergibt sich einfach dadurch, dass es vollkommen am Anfang des Tierkreises steht. Man müsste sogar besser sagen, es steht noch vor dem Anfang. Denn der eigentliche Beginn, in dem Sinne dass konkrete Dinge, das heißt also letzten Endes Materie, sichtbar ist, das wird dann erst im zweiten Lebensprinzip, im Tierkreiszeichen Stier, der Fall sein. Im Grunde genommen ist einerseits eine enorme Tiefe im Sinne der Bedeutung des Widder-Prinzips zu sehen. Auf der anderen Seite ist das Widder-Prinzip aber auch von einer extremen Einfachheit gekennzeichnet. Das heißt es gibt nur ganz, ganz wenige Fakten, die über das Widder-Prinzip im Kern wirklich zu wissen sind. Anders ausgedrückt: Das erste Lebensprinzip ist ganz einfach aufgebaut. Wir werden sehen, wenn wir den Tierkreis und die einzelnen Lebensprinzipien entwickeln, also sozusagen vom 1. bis zum 12. Lebensprinzip durchlaufen, dass die einzelnen Strukturen der Lebensprinzipien nach und nach immer komplexer und komplizierter werden, immer vielschichtiger. Wir werden deshalb von Mal zu Mal etwas mehr Zeit brauchen, um das entsprechende Lebensprinzip durchzuarbeiten.
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