Jenna Ellen Hunt
Entfesselt - Gefährliche Leidenschaft
Roman
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Inhaltsverzeichnis
Titel Jenna Ellen Hunt Entfesselt - Gefährliche Leidenschaft Roman Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Impressum neobooks
Das brillierende Licht der frühmorgendlichen Sonne blendete Juliennes Augen, als sie sich schläfrig unter ihrer Satindecke rekelte.
Sie hatte am Vortag bis in den späten Abend gearbeitet und nach der umjubelten Aufführung von ‚Was ihr wollt‘ mit ihren Schauspielkollegen gefeiert, so dass sie keine Lust verspürte, aufzustehen.
Die Morgenstunden verstrichen, während die 33-Jährige unter ihrer Decke schlummerte. Gegen Mittag mühte sie sich aus dem Bett, legte sich in die Badewanne. Der Schaum hüllte sie in einen betörenden Rosenduft, während das warme Wasser ihren Körper verwöhnte.
Gedankenverloren stieg sie aus der Wanne, wickelte sich ein Badetuch um den Körper und lief barfuß ins Schlafzimmer, wo sie in ihre nachtblauen Dessous schlüpfte, sich hastig Jeans und T-Shirt anzog.
In der Küche bereitete sie sich Toast mit Preiselbeeren und Kaffee zu, bevor sie in ihr kuscheliges Nest zurückkehrte.
Einige Zeit später kaufte sie die Sonntagsausgabe der Lokalzeitung beim Händler um die Ecke, die sie bei sonnigem Wetter auf dem Balkon las.
Aufmerksam blickte sie auf die Annonce in der Zeitung, die ihr beim Überfliegen der Schlagzeilen ins Auge sprang.
‚Schlossherr sucht die Liebe seines Lebens‘, hieß es in der verschnörkelten Anzeige. ‚Wenn Sie auch noch nicht die große Liebe gefunden haben und selbstbewusst genug sind, sich den Aufgaben einer Schlossherrin zu widmen, melden Sie sich bei Alan Moreau unter der angegebenen Adresse.‘
Julienne fühlte sich innerlich aufgekratzt, der großen Liebe war sie bisher nie begegnet.
Sein Name klang ungewöhnlich, nicht alltäglich. Vielleicht hatte er eine romantische Ader so wie sie. Alan - dieser Name gefiel ihr mit jeder Sekunde besser. Was hatte er für einen Charakter? Wie sah er aus? Julienne sehnte sich danach, mit ihm brieflich in Kontakt zu treten.
Aber was wollte sie eigentlich als Schauspielerin von so einem Mann?
Auf die Verpflichtungen einer Schlossherrin hatte sie wenig Lust. Ihr stand nicht der Sinn nach einem Leben in einem altertümlichen Gemäuer und ermüdenden Partys mit versnobten Adligen.
Sie war mit ihrem Leben zufrieden, wie sie es sich arrangiert hatte. Sie liebte ihre kleine, schick eingerichtete Wohnung im Zentrum der Stadt und den Job auf der Bühne.
Also warum sollte sie einen Mann haben wollen, der in einem Schloss lebt wie Louis XIV, der Sonnenkönig?
Trotz allem suchte sie nach mehreren Enttäuschungen noch immer den Richtigen; und ihre biologische Uhr tickte, das wurde ihr jeden Morgen aufs Neue bewusst, wenn sie in den Spiegel schaute.
Verträumt legte Julienne die Lokalzeitung zur Seite und betrachtete den von Wolken überzogenen Himmel, der durch die Strahlen der Mittagssonne leuchtete.
Es war ihr freier Sonntag, und sie konnte sich den Luxus erlauben, einfach so dazusitzen und nichts zu tun.
Sie hatte also genügend Zeit, um dem geheimnisvollen Schlossherrn einige Zeilen zu schreiben. Das Textstudium für Shakespeares ‚Ein Sommernachtstraum‘ könnte sie auch in die frühen Abendstunden verschieben.
Alan antwortete Julienne nach wenigen Tagen und schrieb ihr offenherzige Briefe. Sie beinhalteten ausführliche Beschreibungen vom Schloss, das sich in Meeresnähe befand.
Er berichtete über seine Vorfahren, die reiche Fabrikanten gewesen seien und das Renaissance-Schlösschen erworben hätten.
Seine finanziellen Mittel wären sehr annehmlich, da er über ein Vermögen verfüge.
Für Julienne hörte sich das zweifelhaft an. Offenbar hielt er sie für naiv genug, ihm seine Lügengeschichte zu glauben.
Dennoch war dieser Mann anders, er machte sie neugierig, sie wollte ihn unbedingt kennenlernen.
Dann könnte sie sich selbst davon überzeugen, ob seine Geschichte der Realität entsprach oder hanebüchener Unsinn war.
Ende Mai verabredeten sie sich nachmittags an der Nordsee, an einem ihrer wenigen freien Tage.
Sie hatten sich gegenseitig ein Bild zugeschickt, damit sie sich nicht verpassen würden.
Nachdem Julienne ihre Tasche gepackt und im Kofferraum des Kleinwagens verstaut hatte, fuhr sie los. Alan erwartete sie.
Die Nordsee empfing sie von ihrer idyllischen Seite, als Julienne nach Stunden den Badeort erreichte. Sie blickte auf eine kleine Stadt, die, abgesehen von Kirche und Rathaus, hauptsächlich aus Villen, Landhäusern und Hotels bestand.
Dahinter erstreckten sich die Dünen, die sich schützend vor dem Strand erhoben.
Julienne sah von Weitem das Meer, auf dessen Oberfläche sich der azurblaue Himmel spiegelte.
Sie vernahm die gellenden Schreie der Möwen, die über das Meer segelten.
Aufgeregt stellte sie den Wagen auf einem Parkplatz ab, warf einen kurzen Blick in den Spiegel, frischte den Lippenstift auf und kämmte ihr kastanienbraunes Haar, bevor sie ausstieg und sich zum Ticket-Automaten begab.
Danach lief sie geradewegs zum vereinbarten Treffpunkt, einem Restaurant namens ‚Toskana‘.
Als Julienne das italienische Restaurant betrat, fielen ihr die stilvollen, weißen Möbel auf. An den Wänden hingen impressionistische Landschaftsgemälde.
Bouquets aus verschieden farbigen Rosen zierten die Tische, an denen die ersten Gäste speisten.
Verunsichert stand sie am Eingang und zupfte an ihrem Chiffonkleid.
Überraschend näherte sich ihr ein Mann, der ungefähr vierzig Jahre alt war. Seine sportliche Figur und das kurze, schwarzbraune Haar erweckten ihre Neugier.
„Hallo, sind Sie Julienne?“, erkundigte sich der Beau.
„Ja, die bin ich. Und Sie sind Alan?“
„Reizend, Sie kennenzulernen. Enchanté“, erwiderte er galant.
Er führte sie an seinen Tisch und bot ihr höflich einen Stuhl an. Julienne fühlte sich wieder wie Anfang zwanzig. Schüchtern lächelte sie ihren geheimnisvollen Bekannten an, den sie bisher nur vom Foto kannte.
„Bitte nenn mich Al wie alle meine Freunde “, bat er sie.
„Gern“, entgegnete sie und betrachtete sein gebräuntes Gesicht, das typisch für einen Menschen ist, der am Meer lebt.
„Darf ich dich auf einen Drink einladen?“, fragte er, während er sie erwartungsvoll anlächelte.
„Auf einen Cappuccino hätte ich Lust.“
„Dein Wunsch ist mir Befehl!“, scherzte er, winkte einen Kellner herbei.
Nachdem der Kellner die Bestellung aufgenommen hatte und zum Tresen eilte, blickte Alan Julienne in die Augen, als wollte er ihre Gedanken erraten.
„Wenn ich dich so anschaue, glaube ich, du hast bestimmt einen interessanten Beruf“, tastete er sich voran.
„Ja, ich bin Schauspielerin.“
„Bei deinem Aussehen dachte ich mir so etwas“, schmeichelte er seinem weiblichen Gast.
Julienne verwirrte der intensive Blick seiner dunkelbraunen Augen, die sein ernsthaftes Interesse zu widerspiegeln schienen.
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