Lalleshvari Dr. Claudia Turske
I. GRUNDLEGENDE TECHNIKEN
1. Atemtechniken
Grundsätzlich wird im Yoga immer durch die Nase ein- und ausgeatmet.
a) Agni Bhastrika
(Blasebalg-Atmung zur Erzeugung von innerem Feuer)
Man atmet tief in den Bauch ein bis die Bauchdecke sich hebt und beim Ausatmen zieht man den Bauch aktiv ein, so dass der Nabel in Richtung Wirbelsäule gezogen wird. Dabei soll man den Brustkorb nicht bewegen. Diese Atmung vollzieht sich ausschließlich im Bauch. Sowohl die Ein- als auch die Ausatmung sollte sehr stark und kraftvoll sein, so dass das Geräusch eines Blasebalgs entsteht. Bhastrika erzeugt viel Energie (Prana) und aktiviert den ganzen Körper. In unseren Übungen ist die Hauptaufgabe von Bhastrika das Massieren der Eierstöcke.
b) Ujjayi (hörbares Atmen)
Sowohl beim feinen, regelmäßigen Ein- wie beim Ausatmen durch die Nase wird die Stimmritze im Kehlkopf teilweise verschlossen gehalten, wodurch der ein- und ausgeatmete Luftstrom stark kanalisiert wird. Dadurch entsteht ein schwaches Geräusch (als ob man mit offenem Mund einen Spiegel anhaucht).
Ujjayi vertieft die Atmung, macht sie regelmäßig und ruhig und massiert die Schilddrüse. Zudem hilft diese Atemtechnik sich sehr zu konzentrieren. In unseren Übungen ist die Hauptaufgabe von Ujjayi das Massieren der Schilddrüse.
2. Techniken für die Energielenkung im Körper
a) Mulabandha
Bandhas (es gibt insgesamt drei) sind in der Yogapraxis gezielte Muskelanspannungen, die sich dann auf den Energiefluss als Lenkung auswirken. Mulabandha wird ausgeführt, indem man die Muskeln des Perineums (Damm) leicht zusammen und das Steißbein nach unten-vorn zieht (wie ein Schäufelchen). Dadurch entsteht eine Art Schleuse, die die Energie im Beckenboden zusammenhält und kanalisiert.
Achtung: Mulabandha sollte nicht so stark gemacht werden, dass sich auch die Muskeln am After zusammen ziehen, da sich sonst Hämorrhoiden bilden können.
b) Energie-Lenkung (EL)
Das ist die wichtigste Technik, die wir in der Hormonyoga-Therapie einsetzen. Am besten lernt man den Ablauf auswendig, denn er kommt in fast jeder Übung vor:
- einatmen und die Luft anhalten
- die Zungenspitze an den oberen Gaumen legen
- sich auf die Nasenspitze konzentrieren
- Mulabandha ausführen
Die Energie steigt entlang der Wirbelsäule bis zur
Nasenspitze auf.
- die Konzentration zu der Stelle lenken, die aktiviert werden soll (z. B. Eierstöcke oder Schilddrüse)
- langsam ausatmen und dabei spüren, wie die Energiewelle an die gewünschte Stelle gelangt
II. AUFWÄRMÜBUNGEN (AW)
Es ist notwendig, den Körper vorzubereiten, ihn aufzuwärmen, bevor man mit den Übungen beginnt. Die folgenden neun Aufwärmübungen lockern Spannungszonen und regen auch jetzt schon die Hormonerzeugung an. Es besteht auch die Möglichkeit, eine Auswahl an Aufwärmübungen zu praktizieren.
AW 1: Lockerung der Schultern
Füße hüftbreit; aufrecht stehen und durchatmen. Dann die Finger verschränken, die Arme nach oben ausstrecken. Handflächen nach oben wenden. Tief einatmen und dann Bhastrika ausführen (einatmen, während die Arme gehoben werden, ausatmen beim Senken der Arme).
7 – 15 x wiederholen.
AW 2: Seitliches Dehnen
Füße hüftbreit; aufrecht stehen und durchatmen. Dann die Finger verschränken, die Arme nach oben ausstrecken. Handflächen nach oben wenden. Tief einatmen und dann Bhastrika ausführen. Oberkörper nach rechts neigen und zurück zur Mitte führen. (beim Ausatmen neigen, beim Einatmen zur Mitte zurück, ohne dass sich dabei der Oberkörper nach vorn oder nach hinten beugt).
7 – 15 x wiederholen
Dann die Übung nach links ausführen.
TIPP: Ein Block zwischen den Oberschenkeln hilft die Ausgangsstellung im Becken zu halten.
AW 3: Brustmuskeldehnung
Füße hüftbreit; aufrecht stehen und durchatmen. Dann die Arme nach hinten führen und die Finger verschränken (offene Handfaltung). Schulterblätter nach oben und hinten zueinander ziehen, Ellenbogen nicht überstrecken.
Bhastrika atmen: Einatmend die Hände weg vom Gesäß, ausatmend Hände zurückführen.
7 – 15 x wiederholen
TIPP: Der Kopf will tendenziell nach vorn. Deshalb den Hinterkopf lang und gerade nach oben und hinten ziehen. Dabei die aufrechte Haltung und Stabilität in Füßen und Beinen nicht verlieren (Block zwischen den Oberschenkeln).
AW 4: Hüftschwingen – Becken lockern
Füße 20 bis 30 cm auseinander, die Knie diesmal leicht gebeugt. Arme hochheben und die Finger im Nacken verschränken. Durchatmen und Bhastrika ausführen: dabei Hüften von einer Seite zur anderen zu schwingen
7 – 15 x wiederholen, je einen Durchgang nach rechts bzw. nach links beginnen
TIPP: In den Knien locker bleiben.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.