H. Wells - Der Diktator oder Mr. Parham wird allmächtig (Roman)

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Der Diktator oder Mr. Parham wird allmächtig (Roman): краткое содержание, описание и аннотация

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Einige Zeit hindurch war Mr. Parham dem Gedanken, einer spiritistischen Sitzung beizuwohnen, wozu Sir Bussy Woodcock ihn aufgefordert hatte, in stärkstem Maße abgeneigt.
Mr. Parham wollte mit Spiritismus nichts zu schaffen haben. Gleichzeitig aber wollte er seine Beziehungen zu Sir Bussy Woodcock nicht lockern.
Sir Bussy Woodcock war einer jener ungebildeten Plutokraten, deren Umgang Männer von überragender Intelligenz heutzutage pflegen müssen, wenn sie nur den geringsten Ehrgeiz in sich verspüren, beim Schauspiel des Lebens mehr zu sein als bloße Zuschauer. Reiche Abenteuer solcher Art sind unter den heutigen Bedingungen die notwendigen Vermittler zwischen edlem Denken und gemeiner Wirklichkeit. Die Notwendigkeit einer so schwierigen und dabei so entwürdigenden Vermittlung ist bedauerlich, doch scheint sie in dieser unerklärlichen Welt nun einmal zu bestehen. Der Denker und der Mann der Tat sind einander nötig – zumindest scheint der Denker ihres Zusammenwirkens zu bedürfen. Sowohl Plato wie auch Konfuzius oder Machiavelli mußten sich einen Fürsten suchen. Heutzutage, da Fürsten auf schwachen Beinen stehen, müssen Denker sich an reiche Leute halten.
Es ist schwer, reiche Leute zu finden, die für geistige Bestrebungen etwas übrig haben, und hat man sie gefunden, so sind sie zumeist recht störrisch. An Sir Bussy zum Beispiel gab es so manches, was ein Mensch von hoher Geistigkeit kaum ertragen hätte, wenn ihm nicht die wunderbarste Selbstbeherrschung eigen gewesen wäre. Sir Bussy war ein kleiner Mann mit rotem, sommersprossigem Gesicht, einer hochgestülpten Nase, wie man sie heute so häufig findet, und einem Mund, der einer aufs Geratewohl ins Gesicht gesetzten Schmarre glich; er war untersetzt, was einen Menschen von hohem, schlankem Wuchs an und für sich schon unangenehm berühren muß, und er bewegte sich mit einer Lebhaftigkeit und Hast, die einem oft auf die Nerven fiel und jederzeit bewies, daß Sir Bussy gewisse, einem kultivierten Geiste unerläßliche …

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Er schien die gesamten Schätze der National Gallery zu meinen.

»… sind weiter nichts als Malerei.«

»Das muß ich bestreiten«, sagte Mr. Parham. »Das muß ich bestreiten.«

Er führte die feine Farbgebung Filippo Lippis ins Treffen, die Erhabenheit, Anmut und klassische Lieblichkeit Botticellis; er sprach von Reichtum des Ausdrucks, anatomischem Wissen und Virtuosität; schließlich gipfelte seine Rede in einem Hinweis auf die unendlich feierliche Schönheit der Madonna in der Felsengrotte von Leonardo. »Sehen Sie den geheimnisvollen, den heiteren und doch geheimnisvollen Ausdruck in dem beschatteten Gesichte jener Frau; die süße Weisheit in der selbstzufriedenen Miene des Engels«, sagte Mr. Parham. »Malerei! Es ist eine Enthüllung.«

»Nu«, sagte Sir Bussy, den Kopf zur Seite gelegt.

Gleich einem widerspenstigen Kinde ließ er sich von Bild zu Bild führen. »Ich sage ja nicht, daß die Sachen schlecht sind«, wiederholte er; »ich gebe zu, daß sie mich interessieren; aber ich sehe keinen Anlaß, sie so übermäßig zu loben. Man wird an alles mögliche erinnert, aber doch nur an Dinge, die man eben in sich hat. Alles in allem sind es gewiß kluge und tüchtige Arbeiten, doch soll mich der Kuckuck holen, wenn ich etwas Göttliches darin finden kann.«

Überdies machte er der Kultur ein sonderbar ungnädiges Zugeständnis. »Nach einer Weile«, meinte er, »gewöhnt man sich an das Zeug. So wie man sich im Kino allmählich an die Dunkelheit gewöhnt.«

Es wäre langweilig, wenn wir berichten wollten, wie jeder einzelne der Kunstschätze auf ihn wirkte, die unserem Geiste ein so teures Erbe sind. Raphael erklärte er als »verflixt fein«. Gegen El Greco lehnte er sich auf. »Diese byzantinische Feierlichkeit« – das Wort war Mr. Parham nachgesprochen – »erinnert mich an das langgezogene Gesicht, das man hat, wenn man sich in der Hinterseite eines Löffels beguckt.« Vor Tintorettos Ursprung der Milchstraße geriet er jedoch fast in Begeisterung. »Nu«, sagte er warm. »Das ja! Es ist nicht sehr anständig, aber es ist verflixt hübsch.«

Er kehrte um und besah das Bild noch einmal.

Vergebens versuchte Mr. Parham, ihn an der Venus mit dem Spiegel vorüberzulocken.

»Wer hat das gemacht?« fragte er, als ob er irgend einen Argwohn gegen Mr. Parham hege.

»Velasquez.«

»Also, welcher wesentliche Unterschied besteht zwischen dem da und einer guten großen Photographie einer nackten Frau, koloriert und so gestellt, daß der Anblick einen aufregt?«

Mr. Parham schämte sich ein wenig, daß er ein so primitives Problem an einem öffentlichen Ort und noch dazu hörbar erörtern mußte, doch Sir Bussy betrachtete ihn mit einem ihm eigenen Ausdruck der unbewußten Drohung, der eine Antwort erzwang.

»Die beiden Dinge sind nicht in einem Atem zu nennen. Eine Photographie ist materiell, beruht auf Tatsachen, ist persönlich, individuell. Hier handelt es sich um Schönheit, die entzückenden Linien eines schlanken menschlichen Körpers sind einfach nur das Thema einer vollendeten Komposition. Der Körper wird transzendental. Er ist sublimiert. Er ist frei von allen individuellen Mängeln und aller individuellen Roheit.«

»Unsinn! Die Frau da ist sehr individuell – individuell genug für jedermann.«

»Ich bin nicht dieser Meinung. Ich bin durchaus nicht dieser Meinung.«

»Nu! Ich habe ja an dem Bilde gar nichts auszusetzen, nur kann ich das Transzendentale und Sublimierte darin nicht sehen. Ich mag es gerne – ebenso wie ich den Tintoretto da drüben gerne mag. Aber eine schöne nackte Frau ist immer und überall schön, besonders wenn man in der nötigen Stimmung ist, und ich sehe nicht ein, warum ein armer kleiner Händler, der auf der Straße unzüchtige Bilder feilbietet, eingesteckt werden soll: er verkauft doch nur just das, was hier jedermann betrachten kann! Und nicht nur betrachten kann man’s, man kann sich im Vestibül auch Photographien davon kaufen. Ich habe nichts gegen die Kunst, ich kann es nur nicht leiden, wenn sie gar so groß tut. Es ist, als ob sie zum Diner im Buckingham Palace eingeladen worden wäre und sich nun nicht mehr mit ihren armen Verwandten sehen lassen wollte. Die aber ebenso viel Existenzberechtigung haben wie sie.«

Mr. Parham ging mit einem Gesichtsausdruck weiter, der andeuten sollte, daß die Diskussion auf üble Abwege geraten sei.

»Ob wir Zeit haben, auch noch in die Tate Gallery zu gehen?« erwog er. »Dort werden Sie die britische Schule finden und den wilden Nachwuchs, der sich noch nicht ganz durchgesetzt hat.« Er vermochte ein feines, kaum merkbares Hohnlächeln nicht zu unterdrücken. »Die Bilder dort sind neuer. Vielleicht werden sie Ihnen deshalb besser gefallen.«

Sie besuchten tatsächlich auch noch die Tate Gallery. Sir Bussy hatte dort zwar keine weiteren Einwände gegen die Kunst vorzubringen, konnte sich aber auch nicht mit ihr aussöhnen. Sein wesentlichstes Urteil ging dahin, daß Augustus John »Courage« habe. Als er und Mr. Parham das Gebäude verließen, schien er in Nachdenken versunken; dann äußerte er, was offenbar die nunmehr in seinem Innern ausgereifte Antwort auf die Frage war, die er sich für jenen Nachmittag gestellt hatte.

»Ich glaube nicht, daß die Malerei einen irgendwohin führt. Oder aus irgend etwas herausreißt. Sie bedeutet weder eine Entdeckung noch eine Befreiung. Die Leute reden so von ihr, als ob sie uns den Weg in eine bessere Welt zeigte. Sagen Sie ehrlich: tut sie das?«

»Sie hat das Leben ungezählter still beobachtender Menschen bereichert und verschönt.«

»Das kann das Cricketspiel auch«, meinte Sir Bussy.

Mr. Parham wußte auf eine solche Bemerkung keine Antwort zu geben. Einige kurze Augenblicke lang schien es ihm, als ob der Nachmittag durchaus verfehlt wäre. Er hatte sein Bestes getan, doch dieser Sir Bussy war verstockt und schwer zu beeinflussen; es war ihm, das fühlte er, nicht im geringsten gelungen, dem Mann die Idee der Kunst zu übermitteln. Stillschweigend standen sie im Licht des Abendrots nebeneinander und warteten, bis Sir Bussys Chauffeur merkte, daß sie aufgetaucht waren. Dieser Plutokrat, dachte Mr. Parham, wird mich nie verstehen, wird niemals begreifen, welches die Ziele der wahren Zivilisation sind, und niemals die Zeitschrift finanzieren, die ich brauche. Ich muß höflich und gelassen freundlich bleiben, wie es einem gebildeten Menschen geziemt, aber ich habe Zeit und Hoffnung an ihn verschwendet.

Im Wagen zeigte sich Sir Bussy jedoch ganz unerwartet dankbar, und Mr. Parham erkannte, daß sein Pessimismus verfrüht gewesen sei.

»Ich habe diesen Nachmittag sehr genossen«, sagte Sir Bussy. »Es waren schöne Stunden. Sie haben mein Interesse erweckt. Vieles von all dem, was Sie mir über die Kunst gesagt haben, werde ich mir gut merken. Und wir waren sehr fleißig. Ein Bild nach dem andern haben wir aufmerksam betrachtet. Ich glaube, ich habe Ihre Ansicht begriffen – ja, das glaube ich wirklich. Neulich abends sagte ich mir: ›Ich muß der Ansicht dieses Mannes auf den Grund kommen. Er ist erstaunlich.‹ Ich hoffe, daß ich noch oft das Vergnügen haben werde, mit Ihnen zusammen zu sein und Ihre Ansichten näher kennen zu lernen … Liegt Ihnen an hübschen Frauen?«

»Hm?« machte Mr. Parham.

»Liegt Ihnen an hübschen Frauen?«

»Der Mensch ist sterblich«, sagte Mr. Parham im Tone eines Beichtenden.

»Es würde mich außerordentlich freuen, wenn Sie an einer Abendgesellschaft teilnehmen wollten, die ich im Hotel Savoy gebe. Nächsten Donnerstag. Es wird die ganze Nacht hindurch gegessen, getrunken und getanzt. Alles, was es auf den Londoner Bühnen Hübsches gibt, wird da sein und sich im besten Lichte zeigen.«

»Ich bin kein Tänzer, müssen Sie wissen.«

»Ich auch nicht. Sie aber sollten Stunden nehmen. Sie haben die langen Beine, die ein guter Tänzer braucht. Doch können wir jedenfalls miteinander in einer gemütlichen Ecke sitzen, und Sie erzählen mir dann etwas über die Frauen. So wie Sie mich über die Kunst belehrt haben. Ich bin immer viel zu sehr beschäftigt gewesen, möchte aber seit jeher etwas über die Frauen wissen. Und so oft es Ihnen langweilig wird, können Sie sich eine Dame aussuchen und mit ihr in den Speisesaal gehen, um etwas zu essen oder zu trinken. Es sind immer ihrer genug da, die sich gern in den Speisesaal führen lassen. Auch wird mit Essen und Trinken nicht geknausert.«

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