Johann Eckermann - Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens

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Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens: краткое содержание, описание и аннотация

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Johann Peter Eckermann war der engste Berater Goethes in dessen letzten neun Lebensjahren. Eckermann diskutierte mit Goethe, war Mitherausgeber seiner wichtigsten Werke, und hielt das Leben Goethes mit dessen ausdrücklicher Einwilligung in detaillierten Tagebucheintragungen fest. Eckermanns Werk «Gespräche mit Goethes» gibt einen tiefen Einblick in das Denken Goethes, seinen Alltag, seine Ansichten, seine Widersprüche, seinen Charakter und den Umgang mit seiner Umgebung. Die Aufzeichnungen beginnen am 10. Juni 1823 und enden am 11. März 1832. Friedrich Nietzsche nannte das Werk Eckermanns «das beste deutsche Buch, das es gibt». Es entwickelte sich sofort nach seinem Erscheinen zum Beststeller und war lange Zeit die wichtigste Literaturquelle über Johann Wolfgang von Goethe.

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Wir sprachen über Klopstocks ›Messias‹ und seine ›Oden‹ und gedachten ihrer Verdienste und Mängel. Wir waren einig, daß Klopstock zur Anschauung und Auffassung der sinnlichen Welt und Zeichnung von Charakteren keine Richtung und Anlage gehabt, und daß ihm also das Wesentlichste zu einem epischen und dramatischen Dichter, ja man könnte sagen, zu einem Dichter überhaupt, gefehlt habe.

»Mir fällt hier jene Ode ein,« sagte Goethe, »wo er die deutsche Muse mit der britischen einen Wettlauf machen läßt und in der Tat, wenn man bedenkt, was es für ein Bild gibt, wenn die beiden Mädchen miteinander laufen und die Beine werfen und den Staub mit ihren Füßen erregen, so muß man wohl annehmen, der gute Klopstock habe nicht lebendig vor Augen gehabt und sich nicht sinnbildlich ausgebildet, was er machte, denn sonst hätte er sich unmöglich so vergreifen können.«

Ich fragte Goethe, wie er in der Jugend zu Klopstock gestanden und wie er ihn in jener Zeit angesehen.

»Ich verehrte ihn«, sagte Goethe, »mit der Pietät, die mir eigen war; ich betrachtete ihn wie meinen Oheim. Ich hatte Ehrfurcht vor dem, was er machte, und es fiel mir nicht ein, darüber denken und daran etwas aussetzen zu wollen. Sein Vortreffliches ließ ich auf mich wirken und ging übrigens meinen eigenen Weg.«

Wir kamen auf Herder zurück, und ich fragte Goethe, was er für das beste seiner Werke halte. »Seine ›Ideen zur Geschichte der Menschheit‹«, antwortete Goethe, »sind unstreitig das vorzüglichste. Später warf er sich auf die negative Seite, und da war er nicht erfreulich.«

»Bei der großen Bedeutung Herders«, versetzte ich, »kann ich nicht mit ihm vereinigen, wie er in gewissen Dingen so wenig Urteil zu haben schien. Ich kann ihm z. B. nicht vergeben, daß er, zumal bei dem damaligen Stande der deutschen Literatur, das Manuskript des ›Götz von Berlichingen‹ ohne Würdigung seines Guten mit spöttelnden Anmerkungen zurücksandte. Es mußte ihm doch für gewisse Gegenstände an allen Organen fehlen.«

»In dieser Hinsicht war es arg mit Herder,« erwiderte Goethe; »ja wenn er als Geist in diesem Augenblick hier gegenwärtig wäre,« fügte er lebhaft hinzu, »er würde uns nicht verstehen.«

»Dagegen muß ich den Merck loben,« sagte ich, »daß er Sie trieb, den ›Götz‹ drucken zu lassen.«

»Das war freilich ein wunderlicher bedeutender Mensch«, erwiderte Goethe. »›Laß das Zeug drucken!‹ sagte er; ›es taugt zwar nichts, aber laß es nur drucken!‹ Er war nicht für das Umarbeiten und er hatte recht; denn es wäre wohl anders geworden, aber nicht besser.«

Mittwoch, den 24. November 1824

Ich besuchte Goethe abends vor dem Theater und fand ihn sehr wohl und heiter. Er erkundigte sich nach den hier anwesenden jungen Engländern, und ich sagte ihm, daß ich die Absicht habe, mit Herrn Doolan eine deutsche Übersetzung des Plutarch zu lesen. Dies führte das Gespräch auf die römische und griechische Geschichte, und Goethe äußerte sich darüber folgendermaßen:

»Die römische Geschichte«, sagte er, »ist für uns eigentlich nicht mehr an der Zeit. Wir sind zu human geworden, als daß uns die Triumphe des Cäsar nicht widerstehen sollten. So auch die griechische Geschichte bietet wenig Erfreuliches. Wo sich dieses Volk gegen äußere Feinde wendet, ist es zwar groß und glänzend, allein die Zerstückelung der Staaten und der ewige Krieg im Innern, wo der eine Grieche die Waffen gegen den andern kehrt, ist auch desto unerträglicher. Zudem ist die Geschichte unserer eigenen Tage durchaus groß und bedeutend, die Schlachten von Leipzig und Waterloo ragen so gewaltig hervor, daß jene von Marathon und ähnliche andere nachgerade verdunkelt werden. Auch sind unsere einzelnen Helden nicht zurückgeblieben: die französischen Marschälle und Blücher und Wellington sind denen des Altertums völlig an die Seite zu setzen.«

Das Gespräch wendete sich auf die neueste französische Literatur und der Franzosen täglich zunehmendes Interesse an deutschen Werken.

»Die Franzosen«, sagte Goethe, »tun sehr wohl, daß sie anfangen, unsere Schriftsteller zu studieren und zu übersetzen; denn beschränkt in der Form und beschränkt in den Motiven, wie sie sind, bleibt ihnen kein anderes Mittel, als sich nach außen zu wenden. Mag man uns Deutschen eine gewisse Formlosigkeit vorwerfen, allein wir sind ihnen doch an Stoff überlegen. Die Theaterstücke von Kotzebue und Iffland sind so reich an Motiven, daß sie sehr lange daran werden zu pflücken haben, bis alles verbraucht sein wird. Besonders aber ist ihnen unsere philosophische Idealität willkommen; denn jedes Ideelle ist dienlich zu revolutionären Zwecken.

Die Franzosen«, fuhr Goethe fort, »haben Verstand und Geist, aber kein Fundament und keine Pietät. Was ihnen im Augenblick dient, was ihrer Partei zugute kommen kann, ist ihnen das Rechte. Sie loben uns daher auch nie aus Anerkennung unserer Verdienste, sondern nur, wenn sie durch unsere Ansichten ihre Partei verstärken können.«

Wir sprachen darauf über unsere eigene Literatur, und was einigen unserer neuesten jungen Dichter hinderlich.

»Der Mehrzahl unserer jungen Poeten«, sagte Goethe, »fehlt weiter nichts, als daß ihre Subjektivität nicht bedeutend ist und daß sie im Objektiven den Stoff nicht zu finden wissen. Im höchsten Falle finden sie einen Stoff, der ihnen ähnlich ist, der ihrem Subjekte zusagt; den Stoff aber um sein selbst willen, weil er ein poetischer ist, auch dann zu ergreifen, wenn er dem Subjekt widerwärtig wäre, daran ist nicht zu denken.

Aber, wie gesagt, wären es nur bedeutende Personagen, die durch große Studien und Lebensverhältnisse gebildet würden, so möchte es, wenigstens um unsere jungen Dichter lyrischer Art, dennoch sehr gut stehen.«

Freitag, den 3. Dezember 1824

Es war mir in diesen Tagen ein Antrag zugekommen, für ein englisches Journal unter sehr vorteilhaften Bedingungen monatliche Berichte über die neuesten Erzeugnisse deutscher Literatur einzusenden. Ich war sehr geneigt, das Anerbieten anzunehmen, doch dachte ich, es wäre vielleicht gut, die Angelegenheit zuvor mit Goethe zu bereden.

Ich ging deshalb diesen Abend zur Zeit des Lichtanzündens zu ihm. Er saß bei herabgelassenen Rouleaux vor einem großen Tisch, auf welchem gespeist worden und wo zwei Lichter brannten, die zugleich sein Gesicht und eine kolossale Büste beleuchteten, die vor ihm auf dem Tische stand und mit deren Betrachtung er sich beschäftigte. »Nun,« sagte Goethe, nachdem er mich freundlich begrüßt, auf die Büste deutend, »wer ist das?« – »Ein Poet, und zwar ein Italiener scheint es zu sein«, sagte ich. »Es ist Dante«, sagte Goethe. »Er ist gut gemacht, es ist ein schöner Kopf, aber er ist doch nicht ganz erfreulich. Er ist schon alt, gebeugt, verdrießlich, die Züge schlaff und herabgezogen, als wenn er eben aus der Hölle käme. Ich besitze eine Medaille, die bei seinen Lebzeiten gemacht worden, da ist alles bei weitem schöner.« Goethe stand auf und holte die Medaille. »Sehen Sie, was hier die Nase für Kraft hat, wie die Oberlippe so kräftig aufschwillet, und das Kinn so strebend ist und mit den Knochen der Kinnlade so schön zusammenfließt! Die Partie um die Augen, die Stirn ist in diesem kolossalen Bilde fast dieselbige geblieben, alles übrige ist schwächer und älter. Doch damit will ich das neue Werk nicht schelten, das im ganzen sehr verdienstlich und sehr zu loben ist.«

Goethe erkundigte sich sodann, wie ich in diesen Tagen gelebt und was ich gedacht und getrieben. Ich sagte ihm, daß mir eine Aufforderung zugekommen, unter sehr vorteilhaften Bedingungen für ein englisches Journal monatliche Berichte über die neuesten Erzeugnisse deutscher schöner Prosa einzureichen, und daß ich sehr geneigt sei, das Anerbieten anzunehmen.

Goethes Gesicht, das bisher so freundlich gewesen, zog sich bei diesen Worten ganz verdrießlich, und ich konnte in jeder seiner Mienen die Mißbilligung meines Vorhabens lesen.

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