Solche Bemerkungen hatte er schon oft von den anderen Tieren im Wald gehört, und es war ja auch kaum zu übersehen, daß er irgendwie anders aussah als seine Haseneltern.
Obwohl sie ihm von Anfang an erklärt hatten, daß sie nicht seine leiblichen Eltern seien, fing er erst jetzt an zu begreifen, was sie damit gemeint hatten.
››Regalito, ich bin deine richtige Mutter, aber deine leibliche Mutter hat dich damals zur Welt gebracht und konnte sich nicht um dich kümmern‹‹, hatte ihm seine Mama erklärt.
Regalito konnte aber einfach nicht verstehen, wie eine Mutter ihr eigenes Kind verlassen konnte und dachte oft darüber nach, ob er etwas falsch gemacht hatte. Doch auf all diese Fragen hatte er bis jetzt keine Antwort gefunden.
Zu Hause angekommen dachte er traurig über das dumme Gerede von seinen Klassenkameraden nach:
››Mit Kindern wie dir dürfen wir nicht spielen!‹‹ und ››Regalito, was für ein komischer Name!‹‹
Lieber hätte er auch Schnucki geheißen, wie jeder zweite hier, dann wäre er weniger aufgefallen. Eine Mutter hatte über ihn gesagt: ››Wer weiß, was der für Krankheiten miteingeschleppt hat!‹‹
Am ersten Schultag wollte sich niemand neben ihn setzen, nur Lilly war aufgestanden und hatte sich neben ihn gesetzt.
Franjo hatte ihn einmal mit ganzem Körpereinsatz verteidigt, als ihm zwei seiner Klassenkameraden gerade das Fell über die Ohren ziehen wollten.
Doch ganz sicher war sich Regalito nicht, ob Franjo sein richtiger Freund war, denn er hatte schon oft Bemerkungen über sein Aussehen gemacht.
Plötzlich wurde Regalito aus seinen Gedanken gerissen:
››Los, Regalito‹‹, riefen Franjo und Lilly ››Laß uns Verstecken spielen!‹‹ Regalito versteckte sich dort, wo ihn Franjo niemals vermuten würde. Als plötzlich etwas an seinem Hinterteil zerrte und fauchte: ››Grrrr, bist du einer von diesen Spionen?‹‹
››Was für ein Spion, ich wollte mich hier nur verstecken?‹‹ sagte er erschrocken.
››Du bist doch einer von diesen Dackeln, die uns auszuspionieren!‹‹ sagte der Fuchs. Jetzt hatte ihn auch Franjo entdeckt: ››Ich weiß jetzt, daß deine Eltern nicht deine richtigen Eltern sind, du bist nur hier, weil deine richtige Mutti und dein richtiger Vati dich nicht haben wollten! Meine Mutter hat mir verboten, mit solchen Kindern wie dir zu spielen‹‹, sagte Franjo spöttisch und lief davon.
Regalito sprang auf, warf Lilly einen traurigen Blick zu und rannte nach Hause. Regalitos Entschluß stand fest, er wollte wissen, woher er eigentlich stammte, und sich in den frühen Morgenstunden auf die Suche nach seiner Heimat begeben. Dort würde er zu einer Gruppe gehören und wäre nicht länger ein Fremder!
Früh am Morgen machte sich Regalito auf den Weg durch den dunklen Wald, als er ein furchterregendes Geräusch vernahm, und eine Stimme plötzlich krächzte: ››Regalito, weiß deine Mutter, was du hier treibst?‹‹ Es war der alte Uhu.
››Ich bin auf der Suche nach meinen leiblichen Eltern!‹‹
››Ja, ich erinnere mich, als deine Mutter mir erzählte, daß sie dich mutterseelenallein im Wald gefunden hatte. Alle Tiere wunderten sich, wie deine Mutter in so kurzer Zeit ein so großes Junges zur Welt bringen konnte.‹‹
››Weißt du denn, wo meine Heimat ist?‹‹, fragte Regalito.
››Wir entdeckten das Wort CHILE in blauer Farbe auf deinem Ohr, aber Chile liegt hinter dem großen Teich im Süden Amerikas, und bis dahin ist es ein weiter Weg. Gehe durch den Wald, überquere die Wiese, ab dann mußt du dich aber durchfragen.‹‹ Regalito bedankte sich und eilte in Richtung Wiese davon.
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