Hubert K. - Bei der Laterne wolln wir stehn

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Eine junge Frau, die zur Zeit des Zweiten Weltkriegs in einem Dorf im Südwesten von Deutschland lebt. In dem Ort, wo der Schriftsteller Albrecht Goes Pfarrer war. Und wo dessen Frau Elisabeth im Pfarrhaus Juden versteckt hält.
Eine Frau, deren Ehemann zunächst als Soldat im Krieg und dann in russischer Gefangenschaft ist. Und die nicht weiß, ob ihr Mann jemals wieder zurückkommen wird.
Eine Frau, die hin- und hergerissen ist. Zwischen der nationalsozialistischen Überzeugung, die nach wie vor tief in ihr sitzt. Und der Befürchtung, dass alles, woran sie bisher geglaubt hatte, grundlegend falsch war.

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Sie hatten auch damals schon einen Kessel, in den sie Wasser füllte und Feuer darunter machte. Der Kessel war gerade groß genug, dass hinterher das Wasser etwa 20 Zentimeter tief in der Wanne stand. Sie holte es im Eimer vom Brunnen und benötigte allein dafür eine gute Viertelstunde. Eine weitere Stunde verging, bis das Feuer brannte und dann das Wasser die entsprechende Temperatur hatte.

Als die Mutter gestorben war und sie diese Arbeit selbst tun musste, achtete sie sehr darauf, dass alles entsprechend schnell ging. Und anstatt noch einmal Wasser zu holen und Feuer zu machen, zog sie es sogar vor, im kalten und dreckigen Wasser der Kleinen zu sitzen. Nur Albert schimpfte regelmäßig und manchmal erbarmte sich sein Vater, der müde vom Feld zurück kam und dann trotzdem noch einmal zum Brunnen ging.

Neben Schule und Hausaufgaben hatte sie mehr als genug damit zu tun, die Wäsche zu waschen und alles in Ordnung zu halten. Während sie gewissenhaft die Arbeiten im Haushalt erledigte, musste sie nebenbei noch nach den Kleinen sehen und die Mahlzeiten vorbereiten. Am einfachsten und schnellsten war eine Suppe, die sie mit Mehl etwas dicker machte und in die sie Karotten oder anderes Gemüse hinein schnitt, das sie zuvor aus dem Garten geholt und sauber gemacht hatte.

Heute staunte sie über sich selbst, wie viel Verantwortung sie als junges Mädchen schon zu tragen in der Lage war. Manchmal fühlte sie sich noch schwächer als damals, hilflos und von wem auch immer im Stich gelassen. Nicht von ihren Kindern, die sie über alles liebte. Auch nicht von ihrem Mann, von dem sie nicht einmal wusste, ob er überhaupt noch am Leben war.

Sie fühlte sich im Stich gelassen von ihrer Schwiegermutter, die ihr das Leben unnötig schwer machte und die sie, so hatte sie den Eindruck, nie als Schwiegertochter akzeptiert hatte. Wahrscheinlich konnte sie mit der Situation nicht umgehen, dass nun eine weitere Frau in der Familie war, der Richard noch näher stand als bisher seiner Mutter.

Und sie war enttäuscht von den Parteigenossen im Ort, die sie mit leeren Phrasen von der Notwendigkeit dieses Krieges und vom bevorstehenden Endsieg hatten überzeugen wollen. Die ihr vom Opfer erzählten, das jeder einzelne zu bringen hatte, und denen es anscheinend egal war, dass sie immer häufiger nicht mehr weiter wusste und am Ende ihrer Kräfte war.

Kapitel 3

Auch Richard war in der Partei wie mittlerweile fast alle Männer hier im Dorf. Er war schon vor 1933 eingetreten und keiner dieser charakterlosen Feiglinge, die keine eigene Meinung hatten und irgendwann der breiten Masse gefolgt waren. Als sie sich kennen gelernt und 1936 geheiratet hatten, war sie stolz darauf, einen so guten Fang gemacht zu haben. Einen Mann, der in der Öffentlichkeit etwas galt und als dessen Frau man sich sehen lassen konnte.

Am Tag ihrer Hochzeit war in der Zeitung sogar ein Hinweis auf die Trauung erschienen. Nicht unter den standesamtlichen Nachrichten, sondern im Lokalteil der Stadt. Das war keineswegs üblich, sondern hing damit zusammen, dass Richard schon seit Jahren Parteimitglied war. Der Artikel war nicht besonders gut geschrieben und es war die Rede von der Familie als Keimzelle des Volkes und als Voraussetzung für den Fortbestand der deutschen Rasse.

Sie wollte Richard nicht heiraten, um dem Führer Kinder zu schenken, sondern weil sie ihren Mann von Herzen liebte. Und obwohl ihr der Artikel nie so recht gefallen hatte, war sie doch stolz auf ihn. Ihr Name hatte zuvor noch nie in einer Zeitung gestanden, deshalb hatte sie den Artikel ausgeschnitten und zu den Hochzeitfotos in die Zigarrenkiste gelegt, in der mittlerweile auch die Feldpostbriefe lagen.

Richard hatte regelmäßig von der Front geschrieben und sie hatte die Briefe auch Kurt vorgelesen, obwohl er damals erst einige Monate alt war und wohl kaum etwas davon verstehen konnte. Ihr Kind kam zur Welt, als Richard schon in Frankreich war und erst später, als er im Herbst 1941 zwei Wochen Fronturlaub hatte, konnte er seinen Sohn zum ersten Mal auf den Arm nehmen.

Richard schrieb, dass es ihm gut ging und sie erfolgreich nach Westen vorrückten. Dass er sich hervorragend mit den Kameraden versteht, sie gut verpflegt werden und er bestimmt bald wieder nach Hause kommt. Damals war sie noch erleichtert, dass wohl doch alles nicht so schlimm war und Richard in absehbarer Zeit zurück sein würde.

Sie hatte die Briefe in die Zigarrenkiste in der Küchenschublade gelegt, damit sie sie bei Gelegenheit wieder hervorholen konnte. Und obwohl sie mittlerweile jedes einzelne Wort auswendig kannte, zog sie das verknitterte Papier noch Monate und Jahre später immer wieder heraus, weil ihr die Worte von Richard Kraft und Hoffnung gaben.

Weil er schon lange in der Partei war und sowohl im eigenen Dorf als auch in den benachbarten Ortschaften sehr geschätzt wurde, hatte ihr Mann sehr bald einen verantwortungsvollen Posten innerhalb der Ortsgruppe. Die Menschen hörten auf ihn und dennoch schimpfte Richard manchmal über diejenigen, die allem Anschein nach nur Parteimitglied wurden, weil es gerade opportun war. Die anscheinend versuchten, in der Partei nach oben zu kommen, weil sie es im Berufsleben zu nichts gebracht hatten.

Über den Führer jedoch hatte sie von ihrem Mann nie ein negatives Wort gehört. Auch nicht während seines Heimaturlaubs, als Richard nach knapp zwei Jahren in Frankreich wieder nach Hause kam. Er war anders als sonst und nicht mehr so gesprächig wie früher. Er vermied es, ihr von den Ereignissen an der Front zu berichten. Wohl deshalb, damit sie sich nicht allzu viele Sorgen machte, wenn er zwei Wochen später wieder zurück musste.

Es beunruhigte sie, wenn er in Gedanken weit weg war, ins Leere oder aus dem Fenster schaute und sich dabei auf die Lippen biss. Das hatte er schon immer getan, wenn ihn irgendetwas sehr beschäftigte. Es verletzte sie, wenn sie Richard dann in den Arm nehmen wollte und er sie stattdessen zurückwies. Sie konnte nur ahnen, dass die Ereignisse an der Front ihre Vorstellungskraft bei weitem überstiegen. Es schien ihr fast so zu sein, als ob Richard nicht getröstet werden wollte, weil er der Meinung war, diesen Trost aus welchem Grund auch immer nicht mehr verdient zu haben.

Richard war um die Mittagszeit zu Fuß aus der Stadt gekommen, wo er gegen elf Uhr mit dem Zug angekommen war. Er hatte seinen Fronturlaub im letzten Brief angekündigt, konnte aber nicht auf den Tag genau sagen, wann er wiederkommen würde. Nun stand er plötzlich da, in Uniform, frisch rasiert und den schweren Rucksack neben sich auf der Straße.

Sie hatte die Zeit am Nachmittag, in der Kurt noch einmal schlief, für einen Einkauf genutzt und kam eben die Hauptstraße entlang zum Haus zurück. Es lag in der Seitenstraße, die hinunter ins Tal führte, und schon von weitem sah sie ihren Mann auf sie warten. Als sie ihn vor dem Haus stehen sah, merkte sie, wie ihre Knie weich wurden und sie nicht mehr in der Lage war, auf ihn zuzugehen und ihn zu umarmen.

Stattdessen ließ er den Rucksack stehen, rannte nicht, sondern ging mit entschlossenem Schritt auf sie zu und in seinem Gesicht erkannte sie die Liebe, die er für sie empfand. Weinend fielen sie sich um den Hals und küssten sich, als ob ihr Wiedersehen nur eine Einbildung sei oder Richard im nächsten Moment wieder fort müsste.

Richard hätte ohne weiteres den Schlüssel nehmen können, der immer rechts oben am Haustürrahmen hing. Sie war froh, dass er draußen gewartet hatte, weil sonst Kurt vielleicht wach geworden wäre. Der Kleine kannte seinen Vater bisher nicht und wäre mit der Situation wahrscheinlich überfordert gewesen.

Als Kurt kurz darauf aufwachte, konnte Richard seinen Sohn zum ersten Mal auf den Arm nehmen und fing dabei sogar an zu weinen. Kurt saß mit verschlafenen Augen auf seinem Schoß und bemerkte davon nichts. Sie saßen zu dritt am Küchentisch und für einen Augenblick fühlten sie sich wie eine ganz normale Familie.

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