Dominic D. Kaltenbach - INDIVIDUUM

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Ist es nicht bereits schlimm genug, dass die Ängste der Menschen durchweg auf Ignoranz treffen? Worin liegt der Nutzen eines Buches, das sich unterschwellig auch noch über diese Befürchtungen lustig macht? Sollen hier etwa die Musiker der RMS Titanic zum zynischen Vorbild dafür erklärt werden, das aufbauend Schöne nicht einmal nach ausgerufenem «Rette sich, wer kann!» in Frage zu stellen? Oder entsteht der verhöhnende Eindruck etwa gerade deshalb, weil die liebgewonnenen dunkelsten Prognosen als Ausgangspunkt unüblicherweise tatsächlich Berücksichtigung finden? In der Essaysammlung werden verschiedene Aspekte aus den Schwerpunkten Familie und Partnerschaft, Arbeit und Beruf sowie Religion und Weltanschauung durch eine eher ungewöhnliche Linse betrachtet. Ihren Schliff erhält selbige anhand der jeweils zerstörerischen Kräfte, derer Globalisierung und Individualisierung einstimmig bezichtigt werden. Das aus den Katastrophenszenarien gebündelte Bild zeigt zwar Unbequemes, aber wider Erwarten nichts Furchteinflößendes. Obwohl, ein Umstand könnte durchaus zu Panikattacken führen: Für den richtigen Weg gibt es keine App. Wie lebt es sich also in einer Gesellschaft ohne Halt und Orientierung? Muss sich ein weltoffener Mensch denn wirklich jegliche Unverschämtheit gefallen lassen? Kommt ein weltzugewandter Bürger tatsächlich nicht umhin, intimste Details vor aller Öffentlichkeit auszubreiten? Bietet unsere schnelllebige Zeit überhaupt noch die Möglichkeit, einen klaren Gedanken zu fassen und Abwägungen vorzunehmen? Die überarbeiteten Versionen der Abhandlungen, die zwischen 2013 und 2016 erschienen sind, führen hier nun mit Blick auf eine unheilvolle Begleiterscheinung von «Vertrauen» zu einem Gesamtresümee.

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Erziehung ist wirklich keine einfache Sache. Pädagogik und Psychologie geben den Eltern in unzähligen Publikationen zumindest das beruhigende Wissen an die Hand, dass Begabungen und schulische Leistungen kein naturgegebenes Schicksal sind. Dass ihre Bemühungen und ihr elterliches Verhalten den Ausschlag für die kindliche Entwicklung geben, führt bei vielen Eltern erstaunlicherweise allerdings zu einer zunehmenden Überforderung.

Nichtsdestotrotz bleibt die Intuition nach 2006 auch bei der TNS Emnid Mütter-Umfrage 2016 mit 89% die am häufigsten genannte Orientierungshilfe für die Mutterrolle. In Verbindung mit den Erziehungszielen präsentieren sich die Eltern hier bestens gerüstet, um den Nachwuchs auf die Weltgesellschaft vorzubereiten. Die wissenschaftlichen Verfechter der Wertehierarchie scheinen sich dagegen selbst im Weg zu stehen: Wenn die Werte der Selbstverwirklichung hoch eingestuft werden, müssen die der gesellschaftlichen Konformität unweigerlich niedrig eingestuft werden und umgekehrt. Alles andere spräche für eine pathologische Orientierungslosigkeit. Im Einklang mit den Erziehungsberechtigten gehen die Vertreter der Wertesynthese jedoch davon aus, dass sich beide Orientierungen nicht wechselseitig ausschließen. Es erfolge vielmehr eine situationsspezifische Abwägung, bei der einmal das eine, ein anderes mal das andere stärker gewichtet werde. Statistisch konnte bereits nachgewiesen werden, dass Menschen mit einer wertesynthetischen Orientierung wesentlich besser mit unübersichtlichen Ausgangslagen, wie sie sich in der heutigen Zeit zunehmend finden, zurechtkommen. In den letzten Jahrzehnten hat die traditionelle Erziehung zu „Gehorsam und Unterordnung“ gegenüber der Förderung von „Selbstständigkeit und Persönlichkeit“ zwar kräftig Federn gelassen. Im Ergebnis werden die Ideale des Zusammenlebens nunmehr jedoch, ganz im Sinne der Wertesynthese, als ebenso wichtig angesehen wie die der Selbstverwirklichung. Bei der Vorbereitung auf unsichere Zeiten setzen die Eltern also nicht, wie vielleicht zu erwarten gewesen wäre, primär auf Durchsetzungsvermögen, vielmehr behaupten auch Höflichkeit, Benehmen und Gewissenhaftigkeit ihren Platz. Gewichtungsunterschiede ergeben sich zum Teil durch die erwartete Berufsneigung. Sehen Eltern ihren Sprössling zukünftig eher in abhängiger Beschäftigung, spielen Umgangsformen und Respekt in der Erziehung eine etwas größere Rolle. Wird sich dieser aller Wahrscheinlichkeit nach später dagegen durch Selbständigkeit bewähren müssen, so wird er bereits früh in die Verhandlungen über die angewandte Erziehungsmethode mit einbezogen.

Ergänzend nochmals auf die Vorbilder für die Mutterrolle zurückkommend, offenbart die Innenansicht eine Überraschung. Die Möglichkeit der Mehrfachnennungen ergab auch 2016 auf Platz 2, statt vormals 66% nun mit 79%, den Erfahrungsaustausch mit anderen Müttern. Auf dem erstaunlichen 3. Platz landete bei beiden Erhebungen, von 53% auf 65% gewachsen, das Abschauen bei der eigenen Mutter. Angeblich ist doch das Generationenverhältnis nur noch als Generationenkonflikt bekannt. Bei genauer Betrachtung erweist sich dieser jedoch, wenn überhaupt, dann als außerfamiliäres, gesellschaftliches Phänomen. Mögliche Ursachen werden darin gesehen, dass beispielsweise die Alterssicherungskosten wesentlich stärker kollektiviert seien als die eher individualisierten Versorgungskosten für Kinder. Innerhalb der Familie befindet sich das Generationenverhältnis vielmehr sogar auf einem historischen Höhepunkt. Die Mehrgenerationenfamilie ist alles andere als vom Verfall bedroht. Durch die geringere Kinderzahl umfasst diese zwar weniger Mitglieder innerhalb der gleichen Generation. Durch die höhere Lebensdauer umfasst die Mehrgenerationenfamilie allerdings so viele Generationen wie noch nie zuvor. Das Zusammenleben findet allerdings meist nicht in einem gemeinsamen Haushalt statt. Deshalb wird von der multilokalen Mehrgenerationenfamilie gesprochen, deren Ortsbezug vom gleichen Haus bis hin zu anderen Kontinenten reicht. Die technisch erleichterte Überwindung von Distanzen ermöglicht es, den Kontakt zu den Kindern und Enkelkindern auch nach deren Auszug beizubehalten. In der Migrationsforschung finden sich hier beeindruckende Familiennetzwerke, die das Familienleben und die familiale Unterstützung über mehrere Länder hinweg organisieren. Allgemein findet sich eine große familiale Solidarität und Unterstützungsbereitschaft zwischen den Generationen. Dabei erfährt nicht zuletzt die Großelternrolle eine enorme Aufwertung, was besonders den Berufstätigen und Alleinerziehenden zugutekommt. Letztere leben zwar überwiegend unter der Armutsgrenze, nach Rüdiger Peuckert werden jedoch fast alle Alleinerziehenden in irgendeiner Form durch ihr soziales Umfeld unterstützt.

Staatliche Leistungen standen seit jeher im Verdacht, den familialen Zusammenhalt zu ersetzen. Im Alltag ermöglichen diese jedoch vielfach erst die vorfindbare Hilfe zwischen den Generationen.

Bleibt abschließend die alles entscheidende Frage, wer sich denn nun nicht nach wessen Familienbild richtet.

Alleine die Sorge um unseren Staat treibt diesbezüglich schon wundersame Blüten. Mal sind es die Alten, die partout nicht einsehen wollen, dass einer Rentnerschwemme nur durch ein sozialverträgliches Frühableben beizukommen ist. Ein anderes Mal sind es die Frauen, die sich weigern, ihrer gesellschaftlichen Gebärfunktion nachzukommen. Seit Jahrzehnten sind es jedoch auf jeden Fall die Migranten, die sich mit ihren Großfamilien, im Wohnzimmer verbarrikadiert, dem öffentlichen Leben entziehen und damit auf die Abschaffung unseres Landes hinwirken. Oder sind es am Ende vielleicht doch die Zahlenschieber, die nicht einsehen wollen, dass Statistik nur mit Verstand angewendet werden sollte?

Solange unsere verfassungsrechtlich verankerte freiheitliche demokratische Grundordnung besteht, wird sich jedenfalls niemand unter Androhung der Exkommunikation öffentlich für sein Familienverständnis rechtfertigen müssen. Bezüglich der familieninternen Straftaten sollte sich auch der Angestammte nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Von dem merklichen Schwund des Staatsvolkes ganz zu schweigen, würde der Integrationstest zur allgemeinen Bürgerpflicht. Auch staatliche Eingriffe in die Schlafzimmer der Bürger bleiben auf die zweifelhafte Möglichkeit finanzieller Anreize beschränkt. Zu einer vorstellungskonformen Fortpflanzungshäufigkeit führen diese erfahrungsgemäß jedenfalls nicht.

Gott sei Dank - aber er hat sich ein eigenes Kapitel verdient.

Bis hierher lässt sich also nicht ausmachen, wer oder was auf den Untergang der Familie hinwirkt. Einer der deutlichsten Hinweise darauf, dass alles seinen (individuell) geordneten Gang nimmt, findet sich in der Gesamtschau der wissenschaftlichen Interpretationen. Während die eine Seite eine Pluralisierung und Vervielfältigung der familialen Lebensformen zu erkennen glaubt, wird von anderer Seite betont, dass es schon immer verschiedenste Formen gegeben habe. Fraglich bleibe lediglich, ob es diesbezüglich zu einer Dominanzverschiebung komme. Alles quatsch, es könne vielmehr von einer Strukturstarre ausgegangen werden. Die Versorgerehe sei und bleibe das dominante Familienmodell.

Während sich die wissenschaftlichen Disziplinen also mit sich selbst beschäftigen, scheinen die Familien zeitgleich ihren eigenen Weg zu finden. Selbst für Traditionalisten lässt sich festhalten, dass die überlieferten gesellschaftlichen Vorgaben nach Prüfung ihrer jeweiligen und individuellen Sinnhaftigkeit weiterhin Anwendung finden. Der Umgang innerhalb der Familien scheint dabei, entgegen der früheren Gepflogenheiten, jedoch wesentlich mehr an den beteiligten Individuen und nicht mehr an anonymisierten Rollenträgern orientiert zu sein. Mit dem Bedeutungsverlust der biologisch begründeten, obligatorischen Solidarität dürften die Familien in historischem Ausmaß von einer neuen Beziehungsqualität geprägt sein.

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