Brigitte Griehl - Im Bann von Moral

Здесь есть возможность читать онлайн «Brigitte Griehl - Im Bann von Moral» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Im Bann von Moral: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Im Bann von Moral»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Moral, Entrüstung, Scheinheiligkeit, verpackt in menschliche Schwächen, die sich hinter einer makellosen Maske verbergen. Die Maske – ein Segen, kein Fluch.
Wer möchte nicht gerne über den Gartenzaun schauen, um die verborgenen Gesichter der Moral zu enttarnen? Und dabei als Voyeur unentdeckt bleiben. Vielleicht ist man ja selbst einer von den Maskenträgern, erhebt seinen individuellen Maßstab zum allgemeingültigen, wie z. B. der Student, der das Diplomzeugnis einer Studentin fälscht, die wiederum illegale Methoden benutzt hat.
Gekonnt zeigt die Autorin an literarischen Fallbeispielen die unterschiedlichen Facetten der Moral. Vom klassischen Beispiel eines Mannes, der mit der Frau seines besten Freundes fremdgeht, bis hin zum sogenannten «Herrn Saubermann».
Gezielt hat die Autorin die Kurzgeschichte als literarische Gattung gewählt. Ganz im Sinne der potentiellen Leser. Sie sind neugierig, haben aber in unserer Schnelllebigkeit und permanenten Erreichbarkeit keine Zeit, sich in einen Roman zu vertiefen.
Sensationell ist der soghafte Fluss jeder Geschichte trotz prägnanter Kürze. Mit wenigen Worten zeichnet die Autorin Psychogramme, bereitet Entwicklungen subtil vor. Sie gibt 15 Protagonisten eine Stimme, die Einblicke in die Motivation ihres Handelns geben,
wie die Frau mit narzistischen Persönlichkeitsmerkmalen oder die Person, destruktiv durch ihren krankhaften Kaufrausch.
Der Autorin gelingt es in außerordentlicher Weise, dass der Leser dem Ende jeder Geschichte entgegenfiebert, sich fallen lässt in überraschende Wendungen oder in Fassaden, an denen der Protagonist selbst kollabiert, z. B. der Banker, der an seinen ausbeuterischen Praktiken zusammenbricht.

Im Bann von Moral — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Im Bann von Moral», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Brigitte Griehl

Im Bann von Moral

Brigitte Griehl

Im Bann von Moral

Geschichten

Impressum

Texte: © 2019 Brigitte Griehl

Umschlag:© Copyright by Pixabay

Verlag: Brigitte Griehl

Jageplatz 37

58300 Wetter

brgriehl@t-online.de

Druck: epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin

ISBN 978-3-****-***-*

Printed in Germany

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Moralische Entrüstung ist der

Heiligenschein der

Scheinheiligen

Helmut Qualtinger,

(österr. Schauspieler, Kabarettist, Schriftsteller, Rezitator)

----Der Totenschein----

Bevor sie die Unterlagen mitnahmen, war bei Laura Solbach alles immer im gleichen Trott gelaufen.

Sie hatte als Pflegekraft in diversen privaten Haushalten gearbeitet. Stets bemüht um das Wohlergehen der Hilfsbedürftigen. Sie war bei allen beliebt, ihre Fürsorge geschätzt.

Sie hatte sich um ihren strukturierten Tagesablauf gekümmert. Nichts hatte im Haushalt gefehlt.

Jede Ausgabe hatte sie in einem Haushaltsbuch aufgelistet.

Penibel genau.

Blauäugig hatten sie ihr eine Generalvollmacht ausgestellt, und als ehemalige Bankkauffrau hatte sie mühelos verdeckte Transaktionen auf den Konten durchführen können. Mit den Überweisungen war sie monatlich auf etwa 10.000 Euro gekommen. Über fünf Jahre. Eine stattliche Summe.

An ihrem freien Tag, um 11 Uhr vormittags, kamen sie. Herr Ludewig von der Staatsanwaltschaft. Begleitet von seinem Assessor.

Laura Solbachs kantiges Kinn bebte.

Zittrig fuhr sie mit ihrer schweißigen Hand durch ihre blonden langen Haare.

Sie durchsuchten ihre Wohnung, packten alle Bankunterlagen ein.

Die Verschlüsse ihrer Aktentaschen schnappten zu.

Eine vorläufige Festnahme war nicht erforderlich, da die Behörden keine begründete Fluchtgefahr sahen.

Sie konnte einen festen Wohnsitz vorweisen.

Einen Arbeitsplatz.

Hatte keine Auslandskontakte.

Ihre Konten waren eingefroren.

Aber ihr Barvermögen blieb unentdeckt.

Zu einem Gerichtsverfahren würde es in Kürze kommen.

Um sich dem zu entziehen, musste sie sich frühzeitig absetzen.

Thailand war ihr Ziel.

Ein internationaler Haftbefehl wurde ausgeschrieben.

Schon bald ging bei den deutschen Behörden ein Totenschein ein, beglaubigt durch die Botschaft in Bangkok, mit Stempel und Unterschrift.

Laura Solbach war bei der Fütterung von Krokodilen über die Brüstung gestürzt.

Der Totenschein, abgeheftet in „erledigte Fälle“.

Der Glaube an amtliche Dokumente, unerschütterlich.

Akte geschlossen.

Staatsanwalt Ludewig stößt die Tür auf zu einem stark frequentierten Restaurant. Ein Spezialitätenrestaurant in Bangkoks bester Lage. Sein braungebranntes Gesicht strahlt, jede einzelne pomadisierte Haarsträhne sitzt. Er trägt einen perfekt sitzenden beigen Safarianzug, ein rosafarbenes Hemd mit einer mitternachtsblauen Seidenkrawatte.

Auf der Suche nach einem freien Tisch erregt eine Frau sei-

ne Aufmerksamkeit. Die Frau am Fenstertisch. Sie hat zwar dunkle Haare zu einem Bubikopf geschnitten. Aber das kan-

tige Kinn in dem schmalen langen Gesicht macht ihn stutzig.

Zielstrebig steuert er auf sie zu, beugt sich zu ihr hinunter und mustert sie mit raubtierartigem Blick. „Das Tote so gut

aussehen, wusste ich gar nicht.“

Sie hat das Gefühl, als würde sich der Fußboden neigen und sie würde samt Stuhl und Tisch langsam auf die andere Seite des Raumes rutschen. Wie konnte das passieren? Ich war mir so sicher untertauchen zu können. In der Anonymität der Millionenstadt. Tausende Kilometer von Deutschland entfernt.

„Reiß dich zusammen!“, mahnt ihre innere Stimme. „Du hast schon viel schwierigere Situationen gemeistert.“

„Verlassen Sie sofort meinen Tisch!“ Grell klingt ihre Stimme.

„Sie sind ja eine wahre Verwandlungskünstlerin!“ Um seinen Mund zuckt ein verächtliches Lächeln.

„Ich weiß gar nicht, wovon sie sprechen!“

„Frau Solbach, wie heißen Sie denn heute?“

Sie lehnt sich auf ihrem Stuhl zurück und schlägt die Beine übereinander. „Sie müssen mich verwechseln!“

Die Situation auf der Khao San Road in Bangkok spult sich vor ihren Augen ab. Ein Paradies von gefälschten Markenartikeln. Mit fröhlichem Singsang winkt sie ein Verkäufer zu sich und innerhalb von wenigen Minuten stellt er ihr einen Totenschein aus und einen Pass.

Gute Arbeit für wenig Geld.

Laura Solbach ist tot.

Maria Geese ist geboren.

„Ihre Straftat ist noch nicht verjährt!“

Seine Drohung gleitet an ihr ab und sie rutscht auf dem Stuhl wieder nach vorne.

Jetzt ist sie seinen Augen ganz nah.

„Ich wiederhole mich. Sie irren sich in mir. Ich leite hier die renommierte Seniorenresidenz ‚Freedom‘. Für Senioren aus Europa, für ihren humanen Lebensabend“, erwidert sie mit einer Fröhlichkeit, die ihr selbst falsch in den Ohren klingt.

In dem Augenblick, als sie ihre Visitenkarte auf den Tisch schiebt, vibriert sein Handy. Hektisch zieht er es aus seiner Sakkotasche, es gleitet ihm aus der Hand, kurz bevor es auf den Boden schlägt, fängt er es auf. Ein rascher Blick auf das Display und er nimmt das Gespräch an. „Ich komme sofort!“ Er nickt ihr flüchtig zu. „Wir sehen uns wieder!“ Seine weißen Lackschuhe klackern auf den Fliesen, als er federnden Schrittes das Lokal verlässt.

Maria Geese muss sich zwingen, nicht schallend zu jubilieren.

Sie greift eine Zeitung vom Zeitungsständer, will sich dem

Leitartikel „Baby commercial“ widmen. Aber ihre Augen fliegen unkonzentriert über die Zeilen, während sie ihrer inneren Stimme lauscht, die in einer Endlosschleife jubiliert: „Du hast die Bewährungsprobe bravourös gemeistert!“

Beschwingt erhebt sie sich und als sie den Stuhl zurück-

schrammt, tritt sie auf etwas Befremdliches. Ihr Blick fällt auf eine schwarze Brieftasche, kaum erkennbar auf den dunklen Bodenfliesen. Sie stutzt, bückt sich und nimmt sie in die Hand. Dabei rutschen drei Fotos heraus. Auf jedem Foto Herr Ludewig mit einem Baby auf dem Arm.

Sie dreht die Bilder herum:

Sydney, Übergabe, 8.000 Dollar bar erhalten

Tokio, Übergabe, 11.000 Dollar überwiesen, Stichwort DD

Bangkok, Übergabe, 5.000 Dollar überwiesen, Stichwort 09.

Maria Geese läuft ein Schauder über den Rücken. Vor ihrem geistigen Auge sieht sie die jungen Mütter, gezeichnet durch die Strapazen der Geburt. Hört die ersten Schreie der Babys. Sieht die fremden Hände, die den Müttern ihre Kinder entreißen.

Fieberhaft streift sie ihre Schuhe ab und hastet mit ausladenden Schritten auf den Bürgersteig. Rucksacktouristen mit hoch aufgetürmtem Gepäck, gekrönt von Schlafsack und Isomatte versperren ihr die Sicht. Kurz vor der abbiegenden Seitenstraße entdeckt sie ihn. „Sie haben etwas verloren!“

Außer Atem überreicht sie ihm seine Brieftasche.

Er steckt sie in seine Sakkotasche.

Kommentarlos.

Sie fixiert ihn mit stechendem Blick.

Sein linkes Auge zuckt.

Dann fächert sie genussvoll die Fotos auf und hält sie hoch wie eine Trophäe.

----Streng, animalisch, süß----

„Mit dir habe ich nun überhaupt nicht gerechnet“, begrüßt Kay seinen alten Schulfreund mit vorwurfsvoller Stimme.

„Ich hatte das Bedürfnis, dich mal wieder zu sehen“, erwidert Maximilian, „ nach so langer Zeit.“

„Lass uns die Vergangenheit begraben“, wirft Kay mit scharfen Worten ein.

Kurz ringt er mit sich, bis er mit versöhnenderer Stimme hinzufügt: „Aber da du den Weg zu mir gefunden hast, nimm bitte Platz.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Im Bann von Moral»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Im Bann von Moral» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Im Bann von Moral»

Обсуждение, отзывы о книге «Im Bann von Moral» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x