Kapitel 1:Schwarzer Honig
Kapitel 2:Menschliches Tagebuch
Kapitel 3:Blutiger Regenbogen
Kapitel 4:Creampie oder Tod
Kapitel 5:Goldene Schmetterlinge
Kapitel 6:In Hässlichkeit geboren
Kapitel 7:Das Einhorn und der Schokokuss
Kapitel 8:König der gebrochenen Herzen
Der Autor distanziert sich von allen Handlungen oder Meinungen der Charaktere. Dieses Buch dient ausschließlich der Unterhaltung.
Impressum
Texte: Timo Januschewski
Cover: Merrybookround
Lektorin: Daniela Fafara
Verlag: epubli
Kapitel 1: Schwarzer Honig
Mit meinen vollen Einkaufstüten im Arm versuchte ich mit dem Zeigefinger das grünleuchtende Symbol „EG“ auf dem Tableau des Fahrstuhls zu erreichen. Dies gelang mir jedoch erst beim dritten Versuch und setzte damit den Fahrstuhl hörbar in Bewegung, während beinahe zeitgleich die Anzeige über der Fahrstuhltür, mit einem nach unten zeigendem Pfeil, aufleuchtete. Es war Samstagabend kurz nach 20 Uhr. Draußen herrschte eine spätsommerliche Luft, die durch Grillgeruch von mehreren Fressbuden aus der Umgebung getränkt wurde. Beharrliche 22°C zeigte die Anzeige im Treppenhaus an, welche in modisch ansprechenden hellgrauen Fliesen, verarbeitet wurde. Der Mülleimer aus Edelstahl, unter dem Tableau, wirkte neu und unbenutzt. Er hatte nicht einen kleinsten Fetzen Müll oder einen minimalsten Schmutzfleck aufzuweisen, stellte ich fest, als ich ihn begutachtete und dabei die Schritte von hochhackigen Schuhen wahrnahm, welche hinter mir immer näher kamen.
Ein Signal ertönte und die Fahrstuhltür öffnete sich behutsam. Ich stieg ein und drückte mit meinem Ellenbogen auf das Symbol für die erste Etage. In dem Moment gesellte sich eine Frau zu mir, die mir kurz in die Augen sah und mir mit einem aufgesetzten Lächeln zunickte; ehe sie ihren Blick von mir abwandte, um sich, mit dem Rücken zu mir gewandt, nah an der Tür zu positionieren. Ich begutachtete sie dabei, wie ein aufmerksamer Kojote in einer langen Dürreperiode, der nicht nur eine neue Wasserquelle entdeckt hatte, sondern dem obendrein noch Fleisch ins Maul gelegt wurde.
Als sich die Tür schloss, drückte sie schnell noch auf das Symbol für das zweite Geschoss. Es dauerte ein oder auch zwei Sekunden, ehe sich der Fahrstuhl wieder in Bewegung setzte. Diesmal nach oben.
Der Innenraum des Fahrstuhls roch schnell nach ihrem lieblichen Parfüm. Süß, leidenschaftlich und doch so elegant. Ein passender Duft für eine elegante Frau. Dieses Aroma harmonierte mit ihrem adretten Kleidungsstil. Sie trug Stöckelschuhe, einen Mini-Rock samt Strumpfhose und dazu ein enges Top – alles ganz in schwarz. In ihrer linken Hand hielt sie eine rote Handtasche, an der ein kleiner Anhänger befestigt war. Auf diesem war in Großbuchstaben das Wort Gina zu lesen.
Ihr blondes Haar trug Sie offen und ich konnte einen leichten Kokosnussgeruch wahrnehmen, der von ihren Haaren stammte. Ihre Brust schätzte ich auf ein anständiges C-Körbchen. Die Beine hatten eine anständige sportliche, aber zudem feminine Form. Der Hintern hatte eine für mich sehr ansprechende Apfelform, wie ihn Frauen leider nur allzu selten haben. Ihr Highlight waren aber weder ihre Titten, Arsch, Haare oder Beine, sondern ihre Augen. Funkelnde, einnehmende, grüne Augen, in denen man sich quasi ertrinken sah, während man in diese blickte. Man sagt ja, dass die Augen der Spiegel der Seele sind und bei ihr konnte man durchaus behaupten, dass sie ein Engel sein musste. Es reichten ein paar wenige Sekunden dafür aus, dies festzustellen. Noch nie hatte mich jemand so sehr fasziniert, den ich vorher noch nie gesehen hatte.
Wie mir bewusst wurde, welch ein Format Frau dort vor mir stand, begann ich im Gesicht zu erröten und merkte gleichzeitig, wie alles an mir zu schwitzen begann. Ein flaues Gefühl im Bauch kam als weiteres Instrument zum Orchester des Unbehagens dazu. In meinem Kopf spielte sich direkt eine wilde Sexszene ab, wie ich sie einfach von hinten fickte. In Gedanken sah ich wie ich hinter ihr stand; ihren süßen kleinen Mini-Rock hochschob, dabei ihre Strumpfhose runter riss, während ich mit meiner Hand auf ihren Arsch klatschte und letztendlich meinen harten Schwanz in ihr enges Fickloch stopfte. Meine Hände sah ich schon überall an ihrem Körper und dachte mir nur, dass ich keine zwei Minuten in ihr aushalten könnte – vorzeitiger Samenerguss wäre somit inklusive gewesen.
Mitten in meinen Gedanken über die nächste Sexstellung stoppte der Fahrstuhl. Sie schrie für einen Moment als für etwa eine Sekunde vorübergehend das Licht ausging. Ich legte meine Einkäufe auf den Boden und drückte mehrmals den Notschalter, während sie sich zu mir umdrehte.
ICH: »Na, super!«, sagte ich mit einem ironischen Unterton.
GINA: »Nicht das noch!«, seufzte sie.
ICH: »Ist doch nicht so schlimm. In ein paar Minuten sind wir hier raus.«
GINA: »Das will ich auch hoffen«, lächelte sie mich dabei leicht verkrampft an.
ICH: »Heute noch viel vor?«
GINA: »Ja, ich ziehe hier neu ein und wollte noch einige Kartons auspacken.«
ICH: »Oh, wie schön. Du bist also meine neue Nachbarin? So lernt man sich ja direkt mal kennen. Ich dachte mir schon: „Wo will die denn hin?“«
GINA: »Ich bin kein Einbrecher – keine Sorge. Ich bin Gina und Sie?«
ICH: »Leon. Ich bin aber gar nicht so alt, wie ich aussehe und das Du wäre für mich vollkommen okay«, und zwinkerte ihr dabei zu.
Sie nickte mir zustimmend entgegen und lächelte nun etwas unverkrampfter.
GINA: »Bist du hier schon öfters stecken geblieben oder wieso hast du die Ruhe weg?«
ICH: »In der Tat. Dies ist hier nicht mein erstes Mal. Ich war vor drei oder vier Wochen in einer ähnlichen Situation. Dauerte aber keine 45 Minuten bis ein Monteur kam und den Stahlkasten hier wieder in Bewegung gebracht hatte.«
GINA: »So lange? Aber na ja, das werden wir auch noch überleben.«
ICH: »Das will ich doch wohl hoffen.«
Sie nahm ihr Handy aus der Handtasche, schaute drauf und runzelte die Stirn.
GINA: »Mist! Ich habe hier nicht mal Empfang. Ich hätte sonst gesagt, dass wir mal irgendwo anrufen, damit das Ganze vielleicht etwas beschleunigt werden kann. Wie sieht es mit dir aus? Hast du Netz?«
ICH: »Leider habe ich mein Handy in der Wohnung gelassen«, und zuckte dabei verlegen mit den Achseln.
GINA: »Zum Glück haben wir mit dir ja einen Bleib-im-Fahrstuhl-stecken-Experten.«
Sie lächelte und steckte ihr Handy wieder in die Handtasche zurück.
GINA: »Wie ist es denn hier so? Ganz abgesehen, dass es Probleme mit dem Fahrstuhl gibt«, schaute sie mich interessiert an.
ICH: »Also, ich wohne ja gleich im ersten Geschoss und habe unter mir das Büro der Versicherung, wo man manchmal - zumindest in der Woche - mal Bewegung wahrnimmt oder sowas, aber ansonsten ist es hier echt ruhig. Die Wohnung, in die du ziehst, ist ja schon seit einigen Monaten leer. Die beiden Buden darüber erst seit ein paar Wochen.«
GINA: »Woher weißt du in welche Wohnung ich ziehe?«, schaute sie mich diesmal, mit gerunzelter Stirn, fragend an.
ICH: »Na ja, du hast auf das 2. OG gedrückt. Da lag es recht nahe, dass dies wohl deine Wohnung ist.«
GINA: »Ah, okay. Sehr aufmerksam«, und strich sich dabei mit ihrer rechten Hand durchs Haar.
ICH: »So bin ich. Ein aufmerksamer Nachbar.«
GINA: »Hm, gut zu wissen.«
ICH: »Schön, endlich mal wieder etwas Leben hier im Haus zu haben.«
GINA: »Glaube ich dir. Verstehe auch gar nicht, wieso hier nicht alle Wohnungen vermietet sind. Ich war deshalb anfangs auch echt skeptisch die Wohnung zu nehmen. Aber der Vermieter, Herr Gutberger, meinte, dass er die anderen Wohnungen modernisieren will und es zu teuer ist, um alle gleichzeitig zu machen. Er will die Modernisierungen deshalb erst ab dem nächsten Jahr sukzessiv beginnen. Ich nahm mir dann aber ein Herz und hab den Mietvertrag dann einfach unterschrieben. Ich dachte mir: „Gina, ausziehen kannst du immer noch.“«
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