Christian Vogt
Lizenz zu Leben
Geschichten - Gedanken - Geheimnisse
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Christian Vogt Lizenz zu Leben Geschichten - Gedanken - Geheimnisse Dieses ebook wurde erstellt bei
Widmung Widmung Christian Vogt
Gedanken Gedanken Für alle, die ihre Träume leben oder ihr Leben träumen. Eigentlich ist das egal. Hauptsache, du bist wach. -------------------------- Die Realität ist schneller als du. Sie holt dich ein. Du musst nicht auf sie warten. Lebe deine Träume, solange du kannst.
Motivation Motivation Wir wollten das Universum erforschen. Das Leben erkunden. Gefunden haben wir, was wir nicht erwartet hätten: Gefunden haben wir uns. Dies sind unsere Geschichten, Gedanken und Geheimnisse. Die Chronologie unserer Freundschaft. Die Chronologie unserer Suche. Natürlich haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie das alles enden könnte. Möchten wir noch zurück, wenn wir vom Leben gekostet haben? Vielleicht ist das dann so, als wärst du auf Entzug und es macht dich wahnsinnig. Du willst immer mehr davon, vom Leben. Ohne Rücksicht auf Verluste. Dann wäre es echt wie eine Droge: „ Abhängig vom Leben “ – wie krass ist das denn? Und ist das nicht sogar der Sinn des Ganzen überhaupt? Folge uns auf unserer Reise. Du musst es nur wollen. Lass es einfach zu. Fürchte dich nicht.
Sprung ins Leben
Ich bin: Ich
Mein Innerstes
Sebastian
Das Erste Mahl
Moleskines
Ich bin dann mal weg
Sandra – nur geträumt
Strandgedanken
Nachtstreif
Reinkarnation: Ja / Nein / Vielleicht
Albtraum: Wer bin ich?
Geschenk an Sebastian
Alles ist möglich
Felix – Best Friends Forever
Und jetzt?
Anfang vom Ende
Eintausend Tage
Die Zukunft beginnt jetzt
Impressum neobooks
Christian Vogt
Geschichten - Gedanken - Geheimnisse
Für meine Eltern
Für alle, die ihre Träume leben
oder ihr Leben träumen.
Eigentlich ist das egal.
Hauptsache, du bist wach.
--------------------------
Die Realität ist schneller als du.
Sie holt dich ein.
Du musst nicht auf sie warten.
Lebe deine Träume,
solange du kannst.
Wir wollten das Universum erforschen. Das Leben erkunden. Gefunden haben wir, was wir nicht erwartet hätten: Gefunden haben wir uns.
Dies sind unsere Geschichten, Gedanken und Geheimnisse. Die Chronologie unserer Freundschaft. Die Chronologie unserer Suche.
Natürlich haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie das alles enden könnte. Möchten wir noch zurück, wenn wir vom Leben gekostet haben?
Vielleicht ist das dann so, als wärst du auf Entzug und es macht dich wahnsinnig. Du willst immer mehr davon, vom Leben. Ohne Rücksicht auf Verluste. Dann wäre es echt wie eine Droge: „ Abhängig vom Leben “ – wie krass ist das denn?
Und ist das nicht sogar der Sinn des Ganzen überhaupt?
Folge uns auf unserer Reise. Du musst es nur wollen.
Lass es einfach zu.
Fürchte dich nicht.
Felix Lux
Einhundert Meter unter mir sehen Containerschiffe aus wie Legosteine. Hinter mir rauscht der Verkehr. Ich stehe auf einer Brücke. Es ist kalt. Es ist feucht. Ein rauer Wind zerrt an meinem grauen Poloshirt. Die Luft schmeckt salzig. Sebastian steht ein paar Meter hinter mir. Er meint, ich würde es mir in letzter Sekunde nochmal überlegen. „Du springst nicht! Komm wieder zurück!“ , ruft er. Was für ein Arsch. Als ob er mich besser kennen würde als ich mich selbst. Hat er etwa Recht?
Ich habe es mir so sehr vorgenommen: Ein gewaltiger Schritt für mich, ein kleiner Schritt für die Menschheit. Meine Knie zittern beim Blick in die Tiefe – und beim Blick in die Ferne – eigentlich die ganze Zeit. Ich darf jetzt auf keinen Fall auf diesem glitschigen Metall ausrutschen. Wenn ich nur ausrutsche und falle ist das nicht das Gleiche. Es ist das bewusste Abspringen in das Nichts. Die Bestätigung, mit mir selbst im Reinen zu sein. Mein Körper macht, was ich will. Und wenn ich sage: „Spring!“ , dann hat er verdammt nochmal zu springen. Der Geist ist Herrscher über den Körper, nicht umgekehrt. Ich bin keine Duckmaus, kein Feigling. Ich will es. Es ist jetzt das Einzige, was ich will. Ich will es mir und der Welt beweisen. Beim Blick in die Tiefe wird mir trotzdem mulmig. Ich nehme all meinen Mut zusammen und springe ab. Mit aller Kraft. Umkehren geht jetzt nicht mehr. Jetzt ist es egal. Ich fliege!
Hab ich das eben wirklich gemacht? Der Wind drückt mir in die Augen. Alles geht so schnell. Der freie Fall fühlt sich komisch an. Es ist tiefer als ich dachte. Mein Herz rast. Ein Feuerwerk der Gefühle. Panik, Angst, Euphorie alles gleichzeitig. Jetzt die Panik unterdrücken. Keine Zeit für Angst. Schon ist alles vorbei. Die Euphorie bleibt.
Mein Name ist übrigens Felix. Und das da oben, der mir gerade ganz geschockt nachschaut, das ist mein bester Freund, Sebastian. Ich bin jetzt nicht gestorben. Ich bin ja kein Selbstmörder oder so was. Obwohl ich keine Angst mehr vor dem Tod habe. Der kommt ja auf jeden Fall irgendwann. Macht also keinen Sinn, sein Leben deswegen mit Angst vor ihm zu vergeuden. Und du dachtest dir sicher schon, dass ich nicht gestorben bin, weil ich ja noch diese Geschichte erzählen kann. Und du bist kein Medium und kannst daher nicht mit Toten sprechen. Also bin ich nicht tot.
Das wäre jetzt also geklärt:
Ich, Felix, lebendig –
Du, kein Medium –
Sebastian, weiß noch nicht.
Ich hänge gerade kopfüber am Bungee-Seil und werde wieder auf die Brücke hochgezoge n. Das ist eigentlich das Blödeste an der Sache, die ganze Zeit kopfüber zu hängen wie Spider-Man in der Kussszene. Und das auch noch ungeküsst.
Sebastian kenne ich ziemlich gut. Er steht jetzt gerade oben auf der Brücke und hat eine Schweineangst. Er ist der Nächste, der springt. Wenn er nicht springt, werde ich ihn wahrscheinlich schubsen. Ich zwinge ihn zu seinem Glück. Das braucht er manchmal einfach. Dafür wird er mich hassen, aber nur für wenige Sekunden – das weiß ich. Ich bin mir sicher, dass der zweite Sprung einem nicht mehr so verdammt zu schaffen macht. Und dann springt er eben beim zweiten Mal selbst.
„ Hey Sebastian! Du bist ja ganz bleich!“
„ Du hast gut lachen! Joe hat mir eben erklärt, dass nur in einem Promille der Sprünge etwas schiefgeht. Und sie hatten schon eintausend oder so Sprünge und noch keinen einzigen Unfall.“
Ich kenne Sebastian sogar richtig gut und auch seinen Humor. Und weiß, dass er Zusammenhänge und Statistiken gut versteht. Mir ist also klar, dass er das nicht ernst meint. Wahrscheinlich hat er nicht mal mit unserem neuen Freund Joe von der Bungee-Company darüber gesprochen.
„ Dann sollte ich deinen Sprung auf jeden Fall filmen. Schon alleine wegen der Versicherung!“
„ Na klar, ich in der Hauptrolle in einem Splattermovie – super Idee.“
Inzwischen bin ich abgebunden und stehe im Sicherheitsbereich hinter der Absperrung. Um Sebastians Füße wird die Manschette gebunden, an der später das Seil befestigt wird. Joe erklärt ihm noch, was zu tun ist. Irgendwie sieht es nicht so richtig aus, als hätte Sebastian gerade die beste Zeit seines Lebens. Er ist leichenblass. Ich befürchte, er kippt gleich um und fällt von der Brücke, noch bevor er verkabelt ist. Das wäre dann nicht so gut. Aber er würde es nicht mehr mitbekommen. Ein schwacher Trost.
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