Michael M. Zagorowski - Der perfekte Mann für mich

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Die Erzählung handelt von einem kleinen Jungen, der in der polnischen Stadt Lodz aufwächst und die sozialistische Gesellschaft aus seinem kindlichen Blickwinkel wahrnimmt.
Beim späteren Studium in München scheint diese Welt der Kindheit in Vergessenheit zu geraten. Der neue Lebensabschnitt mit seinen Abwechslungen wie dem abendlichem Ausgehen, dem spielerischen, und zugleich leidenschaftlichen Umgang mit dem anderen Geschlecht und – natürlich nicht zu vergessen – den Pflichten des Studiums nimmt ihn voll in Anspruch.
Unvermittelt rüttelt ein Anruf aus Polen an seiner Sichtweise der Dinge: Ihm wird klar, dass das Leben seine eigene Regie führt und er lediglich eine Statistenrolle einer geschichtlichen Entwicklung spielt.

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Verwundert blickte mich Opa an und schaute auf den dunkelroten Fleck unter seinem Manschettenknopf. Etwas verblüfft antwortete er: »Nein, Junge, ich blute sicherlich nicht. Es wird wohl die Tomatensauce aus der Kantine sein. Aber herzlichen Dank für deine Aufmerksamkeit.« Dann zog er den Manschettenknopf heraus, krempelte seine Ärmel hoch, wusch den roten Fleck im Waschbecken vom Stoff seines Hemdes und meinte: »Siehst du, alles rechtens. Nur Tomatenmark!« Von seinem Teller spießte er ein Stück Karotte auf seine Gabel und führte sie zum Mund.

Nachdem er den letzten Bissen seiner Mahlzeit hinuntergeschluckt hatte, führte er seinen rechten Zeigefinger zum Hals und lockerte den doppelten Windsorknoten seiner Krawatte. Oma stand währenddessen vom Tisch auf und räumte Opas leeren Teller in die Spüle. Mit einem leichten Kopfnicken erteilte sie mir die Erlaubnis, mich vom Tisch entfernen zu dürfen. Ich rannte aus der Küche in das Arbeitszimmer, setzte mich auf die Couch und wartete, bis Opa ins Zimmer nachkam.

Im Arbeitszimmer war es sehr dunkel, da der Himmel nach wie vor von Regenwolken bedeckt war und kaum Licht ins Haus hineinließ. Mit der in der Zwischenzeit abgenommenen Krawatte in seiner rechten Hand betrat Großvater das Zimmer. Leisen Schrittes ging er auf den Schreibtisch zu, zog aus seiner Hosentasche die zuvor abgenommenen Manschettenknöpfe, legte sie in seine Schmuckschatulle und blickte dabei in meine Richtung. Ich wunderte mich, dass er tatsächlich die Schatulle öffnen konnte, während er mich anblickte, und beobachtete seine Hände. Der Wasserfleck auf seinem rechten Ärmel, der noch ansatzweise zu sehen war, und die darunter sichtbare feine Haarstruktur irritierten mich.

Von der Couch aus beobachtete ich seine weiteren Bewegungen. Er setzte sich an den Schreibtisch und knipste die goldene Schreibtischleuchte an. Ihr Licht wurde durch den grünen Glasschirm auf die Schreibfläche des Pultes gelenkt, ein kleiner Strahl blendete mich dennoch. Ich sah nur die hellen Umrisse meines Großvaters auf dem dunklen Zimmerhintergrund. Er wandte seinen Kopf in meine Richtung und meinte: »Willst du mich erschrecken?«

In Gedanken suchte ich nach einer Begründung für seine Frage und ein verstehendes Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus, als er flüsterte: »Warum sonst zeigst du mir deine Zähne und kneifst deine Augen zu wie ein böser Tiger?«

Manchmal liegt des Pudels Kern doch bei einem selbst und man merkt es nicht, wenn man nicht von einer objektiv urteilenden Person darauf aufmerksam gemacht wird.

»Erzähle mir etwas«, bat ich meinen Großvater.

»Erzähle du lieber, welchen Beruf du später ausüben möchtest«, konterte er. »Was möchtest du erreichen? Wer willst du mal sein?«

Ich grübelte und durchforstete meine Gedankenwelt nach einer passenden Antwort. Trotzdem fiel mir kaum etwas Erwähnenswertes ein und nochmals vom Müllmannberuf zu erzählen traute ich mich nicht. Schließlich kam ein vorschneller Gedankenblitz und mit einem fragenden »Jemand Wichtiges?« offenbarte ich meine kindliche Unwissenheit.

»Weshalb fragst du mich?«, erwiderte Opa. »Wenn du wirklich wichtig sein willst, dann musst du es dir verdienen. Überlege dir zuerst, was du an anderen gut findest, und versuche dir dann deren Verhalten anzueignen. Im Gegensatz dazu solltest du die Eigenschaften an dir, die dir auch an anderen nicht gefallen, ablegen. Und vergesse bitte niemals, dass du zuerst etwas von dir selbst erwarten musst, bevor du es von anderen einforderst. Wenn du dich an diese Vorgaben hältst, kommst du deinem Ziel, wichtig zu sein, einen erheblichen Schritt näher.«

Damals wurde mir nicht nachhaltig bewusst, was er mit seinen Worten meinte. Zwar verstand ich die von ihm benutzten Begriffe und konnte mir unter jedem seiner Worte etwas vorstellen, ja selbst der Satzbau hat mich nicht überfordert. Als ich gleichwohl den Ratschlag in meinem Langzeitgedächtnis abzuspeichern versuchte, stieß ich schnell an meine geistigen Grenzen. Zudem lenkte mich Opa abermals ab und störte meine Konzentration mit den Worten: »Denk mal scharf nach, welche Eigenschaften muss ein Mann haben, damit er ritterlich und ehrenvoll ist?«

Auf diese Frage war ich gut vorbereitet, denn erst vor Kurzem hatte es eine ähnliche Frage in einem tschechoslowakischen Film gegeben, den ich gesehen hatte. Da es in den frühen Achtzigern in der Volksrepublik Polen nur zwei Fernsehsender gab und einer davon abends ausschließlich Reportagen ausstrahlte, kannten alle Polen das Programm und damit zwangsläufig den Inhalt der Sendungen auswendig. Dadurch stellte sich niemand die Frage, was er im Staatsfernsehen schauen wollte, sondern nur, ob er etwas sehen wolle oder eben nicht. Tschechoslowakische oder sowjetische Kriminalfilme waren daher im Gegensatz zu polnischen Agrarsendungen und Wünsch-dir-was-Musiksendungen recht beliebt. Jeden Dienstagabend war die Aufmerksamkeit der polnischen Gesellschaft zum Beispiel Kommissar Smetana sicher, sobald er anfing, die Morde in der Moldaumetropole aufzuklären.

Mich an einen solchen Mordaufklärungsfall erinnernd, schrie meine innere Stimme geradezu aus mir heraus: »Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss!«

Opa runzelte die Stirn, sein Gesichtsausdruck deutete auf eine gewisse Unzufriedenheit mit meiner Antwort hin. Er bemerkte sofort, dass es sich bei der Antwort nicht um meine eigenen Worte handelte, sondern um die des Kommissars Smetana, der wenige Tage zuvor einem Bösewicht aus Bratislava das Handwerk gelegt hatte. Schließlich blickte ich in seine Augen, die kein Ausweichen erlaubten, und meinte: »Ich weiß es nicht! Was muss ich denn können? Warum, Opa, machst du denn ausgerechnet die Arbeit, die du machst?«

In diesem Augenblick betrat Oma das Zimmer. Den letzten Satz unserer Konversation hatte sie beim Hineinkommen aufgeschnappt und klinkte sich gleich ein: »Ja, genau. Erzähl unserem Enkel doch mal, warum du ausgerechnet Projekte für den Staat leitest?«

Großvater Lucian war es nicht gewohnt, herausgefordert zu werden. Im Büro hatte er sich über Jahre den Respekt seiner Mitarbeiter erarbeitet, die weder seinen Führungsstil noch seine Aufträge in Frage stellten. Denn in der sozialistisch geführten Planwirtschaft war es notabene seit den sechziger Jahren nicht erlaubt gewesen – oder wenigstens nicht gern gesehen –, von der Obrigkeit getroffene Entscheidungen zu hinterfragen. Nicht die eines Vorgesetzten und ebenso wenig die eines Verantwortlichen einer staatlichen Institution. Für den Vorschlag einer gewöhnlichen Prozessverbesserung in einem Unternehmen wollte man schließlich nicht der Sabotage bezichtigt werden. Deshalb gab es im Büro keine Widerrede.

Umso erstaunter war Großvater jetzt, als er von seiner Gattin dazu aufgefordert wurde, seine Karrierelaufbahn vor seinem Enkel zu begründen.

Stattdessen faltete er die zuvor auf dem Schreibtisch abgelegte Krawatte mit ihrem kreischend grünen Muster vorsichtig zusammen. Mit der Absicht, sie im Kleiderschrank zu verstauen, stand er von seinem Schreibtisch auf und sprach in Omas Richtung: »Meine werteste Marushka, erzähle doch du bitte, weshalb dein Gatte Projekte leitet.« Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, presste er seine Lippen zusammen, sodass sie eine schelmische Grimasse ergaben. Übertrieben vorsichtig schlich er auf Oma zu, legte seine Hand auf ihre Wange und küsste sie auf die Stirn. Mit einem charmanten Lächeln ergänzte er: »Und wenn du schon dabei bist, dann erzähle unserem Enkel gleich, wie wir uns kennen gelernt haben.« Mit demselben Lächeln wandte er sich zur Türe und warf der Oma aus dem Zimmer rennend ein flüchtiges »Ich liebe dich« zu. Seine Schritte hörten wir beide in der Küche verstummen.

Oma strahlte über das ganze Gesicht, von einem Ohr bis zum anderen, wie ein Honigkuchenpferd. Stehend schloss sie ihre Augen und sie schien von ihrer Erinnerung überwältigt zu werden. Mit auf der Stuhllehne abgestützten Händen ließ sie sich schließlich in den Schreibtischsessel fallen, auf dem Opa kurz zuvor gesessen hatte. Ihre Körpersprache verriet mir, dass sie ungeheuerlich aufgeregt war und gerne aus ihren Jugendtagen berichten würde. Sie lehnte sich zurück und fing mit leiser Stimme zu erzählen an.

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