Vera Bachauer - treulos

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Der Rückblick einer Frau im mittleren Alter beginnt mit liebevollen Erinnerungen an Kindertage, erste Liebe, Ehejahre, Heimat, DDR-Alltag. Der erste persönliche Ausbruch landet in Polen, der letzte in einem nahegelegenen Gartenhaus: schuld daran ist immer wieder die vermeintlich große Liebe.
Mittendrin liegen 23 Ehejahre mit einem cholerischen Teddybären, einem Sohn, einer Tochter. Die Achtzehnjährige hält ihrer Mutter den Spiegel vor Augen mit der entscheidenden Frage: Wie lange noch willst du uns und dich selbst belügen?
Neuen Lebenszielen folgen neue Hindernisse, weil eine alte Liebe so schnell nicht schwinden will.
Das Leben aus der Sicht des «Täters», nicht aus der des «Eheopfers» beschrieben, mag das Interesse des Lesers durchaus erhöhen.

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Die Stube meiner Eltern wurde gehütet, die von Oma erst recht. In diesen Raum durften wir nur zu besonderen Anlässen und wir Kinder fieberten danach: Sonntags duftete es hier nach frischem Weißbrot und Honig, die Samstagabende verbrachte die ganze Familie mit Salzstangen vor der neuen, besten Anschaffung: Omas Fernseher! Wenn die Filme für die Erwachsenen losgingen, lag ich im Ehebett meiner Oma und meine Geschwister teilten das Schlafzimmer mit den Eltern. Eine dünne Wand trennte uns, an der wir durch Klopfzeichen miteinander kommunizierten. Nicht selten wurde ich von Neid gepackt, wenn ich die beiden kichern hörte, ergötzte mich aber umso mehr an Schadenfreude, wenn sie erwischt wurden. So manches Mal standen Oma oder Mutter urplötzlich im Zimmer, während ich noch beschäftigt war meine neuen Filzstifte aus dem Westen auszuprobieren oder mit akrobatischen Übungen auf der Bettleiste zu tanzen. Als ich begann meine Kunststückchen todesmutig am Fensterkreuz, hoch oben im zweiten Stock zu trainieren, verpetzte mich die alte Sorbin über uns. Ich musste mich wieder in das Innere des Schlafraumes zurückziehen und spielte mit dem grünen Kachelofen. Mal diente er als Schultafel, mal als Ballett-Tänzer, der mich beim Spitzentanz stützte, bis wieder Schritte von draußen nahten und mich schließlich zum Einschlafen zwangen. Manchmal weckte mich Omas Schnarchanfall, aber niemals der Harndrang in meiner Blase. Früh war das Bett nass und ich ärgerte mich über meinen festen Schlaf. Oma ärgerte sich auch, aber um Krach mit meinen Eltern weitestgehend zu vermeiden, wusch und trocknete sie oft die Laken heimlich und legte eine Gummimatte auf die Matratze. Heute weiß ich, warum ich Bettnässerin war: Damals gab es noch die Plumpsklos, übel riechend und Angst einjagend für alle Kinder, die nachts erst ins kalte, dunkle Treppenhaus laufen mussten, um ihre Notdurft verrichten zu können. Oma stellte deshalb einen Eimer ins Schlafgemach und pinkelte auch selbst darein, aber mir half dieser Einfall nicht. Sehr lange nicht.

Obwohl Oma so furchterregend mit den Augen rollen konnte und mit ihrem Satz: Wer nicht hört, kommt in den Keller zum schwarzen Mann! Panik bei meiner Schwester vor dunkelhäutigen Männern auslöste, liebte sie all ihre Enkel aufopfernd. Und wir liebten sie, sodass der Umzug in die „Platte“ nur wenig Freude verbreitete. Einziger Vorteil: Meine Eltern hatten endlich ein eigenes, kinderloses Schlafgemach und wir alle ein richtiges Badezimmer, mit Wanne und Spülklosett. Welch Ereignis, nicht mehr auf kalte Hausflure rennen zu müssen und samstags ins Krankenhaus auf Muttis Arbeitsstelle, um den Waschtag in der Patientenbadewanne zu verbringen. Welch Errungenschaft für den sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat! Oma Meta blieb allein, aber irgendwann zog auch sie in einen Einraum-Arbeiterpalast.

Mein Schulweg verdreifachte sich, denn in unserer Stadt gab es nur die eine EOS, doch ich stand ja kurz vor dem Abitur und dann wurde sowieso alles anders.

Mathias quälte sich inzwischen bei dem verhassten Uhrmacher als unfreiwilliger Lehrling. Meine kleine Schwester musste die Schule wechseln, wehrte sich jedoch energisch gegen diese lebensverändernde Maßnahme. Von Oma wegziehen zu müssen, war schon Strafe genug, die neuen Lehrer und Mitschüler noch eine dazu. Dass Kristin so sehr darunter gelitten hatte, bekam ich gar nicht mehr mit. Ich war in einem Alter angekommen, in dem man auf eine Siebenjährige nicht mehr achtet, sondern auf die Entdeckung geschlechtlicher Entwicklung und Unterschiede, die es da plötzlich gibt. Mit Vierzehn tauschte ich Puppe und Kachelofen gegen Tagebücher aus und schrieb des Nachts meinen Seelen- und Liebeskummer hinein. Meine beste Freundin wusste von Erik, meiner stillen Liebe aus der Klasse und nahm sie mir weg. Ich hasste Martina und ihre Schönheit, fühlte mich unansehnlich und fett – und war es wohl auch. Sehen wir uns in heutiger Zeit aller fünf Jahre zum Klassentreffen, bewundert mich das Weibsbild, wie toll ich mich doch gemacht habe – und meine erste stille Liebe schielt heimlich zu mir rüber: Schade, dass das damals mit uns nichts geworden ist! Martina lebt schon lange allein und Erik in einer wohl unglücklichen Ehe. Das habt ihr nun davon, denn ich bin glücklich! Zurzeit mal wieder – und auf vielen Umwegen – aber davon später.

Ich war wirklich ein unbeschwertes Kind, in der Blüte meiner Jugend häufig das Gegenteil. Mein mich liebender, überbesorgter Vater hielt die Kette kurz und Mutter wachte scharf wie ein Luchs, dass ihre Erstgeborene nicht wieder Unfug anstellte. Sie meint, meine Kindheit war lang und unkompliziert, meine Jugend umso schlimmer.

Schon damals reagierte ich kopflos, blind und unberechenbar, sobald das Herz von Liebe sprach. Meine Auserwählten sahen das ganz anders und mit Liebe hatte das wenig zu tun. Ich landete allzu schnell dort, wovor meine Eltern mich unbedingt behüten wollten. Einmal sogar in Polen, weil ein junger Gastarbeiter mit seinem galanten Handkuss meinen Verstand gänzlich raubte und den meiner Eltern gleich mit, weil sie eine Woche lang nicht wussten, wo ihre Tochter steckt. Ich war meiner Liebe heimlich nachgereist, an die ukrainische Grenze, gab zuhause aber vor, mit meiner Schulklasse im Zeltlager zu sein. Mein Plan flog auf, als Vati und Mutti das Lager aufsuchten, um mich zu überraschen. Eine böse Überraschung für alle Beteiligten!

Die Schuldfrage ist bis heute nicht geklärt. Die gestrenge Zeitvorgabe, wann ich Diskotheken zu verlassen habe, und die Verbote einen Freund nach Hause zu bringen, endeten immer wieder in heimlichen Unternehmungen, erst recht als mein Freund ein Pole war. Ich fühlte mich ungerecht behandelt und wie in einem Glashaus zum Ersticken. Also log ich das Blaue vom Himmel und wusste schon damals, dass meine Kinder mal nicht so schlimm lügen müssen. Erfahrungen macht man nur durch sie selbst und nicht durch Wegsperren und Verbote. Auch wenn meine Eltern es gut meinten und die Ängste berechtigt sind. Denn als ich Mutter wurde, lernte ich diese Angst selbst kennen.

Meine Geschwister hatten sich ihr Stück Freiheit einfach genommen, ohne zu fragen und lange zu bitten. Die Nerven meiner Eltern lagen wohl durch mich schon so blank, dass sie für die jugendlichen „Untaten“ meines Bruders keine mehr hatten und für die meiner Schwester erst recht nicht mehr. Meine heimlichen Unternehmungen mit dem anderen Geschlecht endeten nicht selten in elenden Saufgelagen und im Keller unseres Hauses. Die Jungs verzogen sich und ließen mich in schlechtem Ruf zurück. Naiv, auf der Suche nach der großen Liebe, tappte ich von einer schlechten Erfahrung zur nächsten, aber kein Junge meinte es ehrlich. Einer Hexenjagd ähnlich konnte ich mich auf keiner Disko mehr blicken lassen, ich fühlte mich gebrandmarkt und diese dämliche Jugendclique fand ihren Spaß daran, mich in ein neues Spinnennetz greifen zu lassen, aus dem ich nur mit Flucht herausfand. Ich entfloh einer glücklichen Kindheit, raubeinigen Jugend und landete viel zu schnell in dem Zeitalter, das man erwachsen nennt. Aber nur so nennt.

Ich verließ meine Lausitz, meine Heimat für immer.

2.

Ich war noch nicht achtzehn, als ich mutterseelenallein durch die thüringische Großstadt lief und nach dem Nebengebäude der Pädagogischen Hochschule suchte. Die alte Straßenbahn quietschte an mir vorbei und Kindheitserinnerungen wurden wach. Wie sehr hatte ich mir solch ein Fahrzeug in die Heimatstadt Bautzen gewünscht. Wenigstens in Dresden, bei meiner Tante erfüllte sich mein Traum. Besuchte ich sie in den Ferien, gab es nichts Schöneres, als in der Straßenbahn zu sitzen. Einmal schickte mich Tante Helga zum Fleischer in die Nebenstraße, um zweihundert Gramm Leberwurst zu kaufen. Ich kam und kam nicht wieder. Langsam wurde Tantchen nervös und sehr laut, als ich endlich eintraf: Wo warst du so lange? Mit acht Jahren log ich noch schlecht und sagte gleich die Wahrheit. Im Nachbarort gab es doch auch eine Fleischerei und die konnte man so herrlich mit der Bahn erreichen. Tante Helga schickte mich nie wieder zum Fleischer.

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