Charlie Meyer - Killerwitwen
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Diese Schlampe! Emmi spähte in den verwilderten Woitzack’schen Garten und verzog das Gesicht. Innen pfui und außen pfui. Bah!
Doch gleich darauf lächelte sie wieder zufrieden. Wie immer, wenn sie ihren Steingarten betrachtete. Schön sah er aus im Sommer. Die blauen Glockenblumen wiegten sich im Wind, die Hornveilchen, weiß, gelb und lila, wuchsen bunt durcheinander, der Goldflachs strahlte mit der Sonne um die Wette, der Thymian duftete gegen Seifenlauge und Grillwürstchen an, und die Nachtkerzen hatte der Sturm geplättet. Zwei dicke Hummeln rauften sich um die Stachelnüsschen, der Zitronenfalter auf dem Storchschnabel klatschte mit den Flügeln behäbigen Beifall, und über dem kleinen Teich am Fuße des Steingartens, einer eingebuddelten, zerbeulten Zinkwanne, schwebte majestätisch eine bunt schillernde Libelle.
Sie atmete tief durch und hangelte sich dann mit der schweren Gießkanne von Trittstein zu Trittstein. Und plötzlich schoss ihr die verrückte Idee durch den Kopf, auf Hermanns Grab einen zweiten kleinen Steingarten anzulegen, und bei der Vorstellung an sein empörtes Knochenklappern prustete sie laut los. Ein schwerwiegender Fehler, denn die Schrubbgeräusche auf Nachbars Terrasse endeten abrupt, und Emmi biss sich ärgerlich auf die Unterlippe. Natürlich, man konnte schleichen, wie man wollte, die olle Taube hörte alles. Und das, obgleich sie immer klagte, sie litte unter einem schrecklichen Tinnitus in beiden Ohren und höre rein gar nichts mehr ! Emmi schüttelte wütend den Kopf. Sie wusste, was ein Tinnitus war und wenn die Taube wieder mit ihrem eingebildeten anfing, würde sie ihr diesmal ganz bestimmt ein paar Takte dazu sagen. Alte Hexe, die!
Eilige Schritte näherten sich, dann knarrte die Kiste, welche die olle Taube seit zwei oder drei Jahren brauchte, um über die Ligusterhecke sehen zu können. Obgleich die Hecke in all der Zeit immer auf die gleiche Höhe zurückgestutzt wurde - mit angelegter Messlatte - standen die Nachbarinnen eines Tages in ihren Gärten und stellten verblüfft fest, sich nicht mehr in die Augen sehen zu können. Es lag an dem vermaledeiten Rückwärtswachstum. Irgendwie schrumpfte der Körper mit zunehmendem Alter. Eine Zeit lang unterhielten sie sich noch von Haarschopf zu Haarschopf, bis auch diese hinter dem grünen Blättergewirr entschwanden, und gerade, als Emmi sich, nach dem Verstummen jeglicher Heckengespräche und damit auch der Taubeschen Seitenhiebe, dieses erfreulichen Aspektes ihres Rückwärtswachstums bewusst wurde, kramte die erfindungsreiche Taube einfach nach einer Kiste.
Füße schabten auf Holz, Emmis Nackenmuskulatur spannte sich, und die Kopfhaut begann erwartungsvoll zu kribbeln. Gleich würde die Nachbarin sie ansprechen. Egal, womit sie sich beschäftigte, ob sie Zeitung las, im Liegestuhl auf der Terrasse schlummerte oder Kaffeegäste bewirtete, die olle Taube krähte ungeniert dazwischen. Wahrscheinlich würde sie nicht einmal den Mund halten, wenn sie, Emmi, auf der Wäscheleine einen Stepptanz probierte. Sie zwang einem die Unterhaltung auf, wie eine Mutter ihrem brüllenden Sprössling im eisigen Winter die Pudelmütze aufzwingt. Es gab kein Entrinnen. Nichts half. Kein Abwenden, keine plötzlichen Hustenanfälle oder gekonnte Stakkatonieser, kein heiseres Krächzen und stumm mit dem Finger auf den gebrochenen Kehlkopf zeigen. Höchstens tot umfallen, obgleich ihr bestimmt auch dazu noch das eine oder andere einfiele. Die Taube begann zu krähen, wann sie wollte, krähte, solange sie wollte, und hörte ebenso abrupt wieder auf, wenn sie des Krähens müde wurde.
Ein lautes Räuspern ertönte. Emmi ignorierte es und bückte sich, um einen Grashalm aus dem Ehrenpreis zu zupfen. Wie lange mochte es wohl gedauert haben, bis die Evolution in der Taubeschen Ahnenreihe diejenigen Sprachgene ausgemerzt hatte, die weniger als zehn Worte pro Sekunde hervorbrachten und weniger als drei Seitenhiebe pro Rede. Meist blieb nur, den ungehemmten Wortschwall der ollen Taube stumm über sich ergehen zu lassen, die hinterhältig ausgelegten Fußangeln zu extrahieren und, wenn einem, was eher selten war, eigene Redezeit vergönnt war, gebührend zu kontern.
Hermann hatte immer mit unwilliger Bewunderung gebrummelt: „Wenn die mal stirbt, muss man ihr das Maul noch extra totschlagen!“ Und nun lag Hermann auf dem Friedhof, und die olle Taube quasselte ungerührt weiter. Wen sie in Grund und Boden schwatzte, schien ihr egal; Müllmann oder Generaldirektor, niemand blieb verschont. Die Lehmann’sche von gegenüber behauptete sogar, sie ab und an auf den Stachelbeerbusch einreden zu hören.
Zu allem Überfluss verfügte die Taube über ein ausgezeichnetes Gedächtnis, das sie jederzeit und in wohldosierten Häppchen abrufen konnte. Sie wusste, wer mit wem, wann, warum und wie lange, wieso Brunners Enkel nicht zu Ostern aber Meiers Tochter zu Weihnachten kam, warum Anskar Blum zum Geburtstag von seiner Großmutter eine Ohrfeige erhielt und was er daraufhin seinen Eltern schrieb und an welchen Zaunpfählen Rosenstocks Dackel Dreizehn bevorzugt sein krummes Bein hob.
Sie wollen etwas über Emmi Nichterlein, geborene Rieffenbach, wissen? Aber gern doch:
In Koppstedt geboren. Vater Ludwig Rieffenbach, Holzfabrikbesitzer, Mutter Charlotte, Ehemann Hermann, Suffkopp und verstorben, Kinder David, (50 Jahre), Stefan (48), Julia (43) und Christina (31); Enkel: Raoul (13), Magdalena (11), Roberto (5) und Friederike (9 Monate). Zu welchem Thema darf ich Ihnen nähere Informationen präsentieren? Gewicht, Schuhgröße, Liebschaften?
O nein Sie, dem ihr Oller trug man nur die gute Unterwäsche von Schiesser, als ob die’s so dicke hätten!
Emmi blieb gebückt, während sich das Kribbeln von der Kopfhaut nun auch die Wirbelsäule hinuntertastete, und zupfte einen verirrten Erdrauch aus dem Steinbrechpolster. Lautlos begann sie zu zählen: eins – zwei – drei …
„Morgen Frau Nichterlein!“, krähte die Taube in einer Lautstärke, das ein weiteres Ignorieren unmöglich machte.
Sie richtete sich ächzend auf, und während ihre Füße auf dem schmalen Trittstein umeinander herumtapsten, zwang sie ein unverbindliches Lächeln in die Mundwinkel.
„Morgen Frau Taube.“
Der Startschuss war gefallen, das Rennen begann.
„Was für ‘ne hübsche Bluse Sie da anhaben, Frau Nichterlein. Na ja, manchen steht ja grün nich’, die meisten sehen so ausgespuckt aus, wissen Sie, aber das kommt wohl auch auf den Farbton an. Frau Lemke ihre Tochter, die hat auch so eine grüne. Die Schwester von der, die Sophie, Sie wissen schon, das is’ die, wo immer so verquollen aussieht – also mein Jochen hat ja immer gesagt, das is ’n Luder und die säuft auch – aber egal, jedenfalls hat die gesagt, ihre Schwester hat sich auch so eine gekauft. Bei Charme & Anmut für 19.90 Euro. Genau die, wo Sie da anhaben. Wissen Sie, alles konnten die im Sommerschlussverkauf ja auch nich’ loswerden, ein paar Ladenhüter bleiben immer liegen. Also die steht Sie wirklich gut, wenn sie auch ein büschen blass macht. – Überhaupt, Sie haben sich ja heute Morgen so hübsch gemacht, mit die Cremes und das alles. So kenn’ ich Sie ja gar nich’. Kommen die Kinder endlich mal wieder zu Besuch? Ne? Na, macht auch nichts, wer nich’ will, der hat schon. Also mein Thomas, Sie wissen schon, der wo mein Ältester is’, wenn der mit die Lütten sonntags zum Mittagessen kommt, dann sagt er immer: Ich versteh’ das gar nich’, Mutsch, die Frau Nichterlein, das is’ doch so ‘ne Nette. Das der ihre Kinder so selten kommen. Ob die sich verkracht haben? – Nee, nee lassen Sie mal, das will ich ja gar nich’ wissen, geht mir ja auch nichts an, und glauben Sie mich oder glauben Sie mich nich’, dass der Thomas immer am Sonntag mit die Lütten zum Essen kommt, das is’ ja auch nur, weil er sich so ‘ne Polnische zur Frau genommen hat. Und wissen Sie, was dieses Luder macht? Jeden Sonntag, da redet sie doch dem Jungen ein, das sie wieder ihre Migräne hat und gar nichts machen kann, und der Dämlack, der glaubt sie das auch noch. Das is’ ja man so ’n ganz Sensibler, mein Thomas. Und wenn er dann wieder nach Hause kommt mit die Lütten, dann flegelt sich das Luder doch immer noch im Bette rum, und er muss noch mal los und von der Tankstelle ‘ne Pulle Wein holen, weil sie sich dann besser tut entspannen können. Migräne! Das is‘ ja lachhaft. Ich sag’ nur: Hempels unterm Sofa! Jochen, nu is‘ er auch schon seit vier Jahren unter die Erde, also mein Jochen, der sagte immer, wie man sich bettet, so liegt man. - Aber jetzt muss ich mal weiterschrubben. Am Wochenende, da sollen es nämlich über dreißig Grad werden, hat die Frau vom Heinrich gesagt. Sie wissen schon, von meinem Schwager seinem Bruder die Frau und die is’ ja man so ’ne Spökenkiekerin. Und was die in die Glotze immer sagen, da können Sie ja nu gar nichts mehr drauf geben. Heute Nachmittag, da will ich denn noch schnell mal nach dem Friedhof, die Margrittens pflanzen und mein Männeken begießen. Der vertrocknet mich ja sonst noch. Vier Jahre is‘ er nu schon da oben. Wie doch die Zeit vergeht! Und wissen Sie was, mein Jochen, das war doch ’n nobler Mann. Zu alle Welt immer freundlich, und die Wilcke von der Heinestraße, Sie wissen doch, die bucklige Alte, die damals auf der Kastanienallee vom Auto überfahren wurde, also die hat schon vor vierzig Jahren zu mich gesagt: Täubchen, sagte die, mit deinem Jochen, da hast du doch ‘nen großen Treffer gelandet. – Übrigens, auf ’m Markt, da gibt‘s die Margrittens für fuffzig Cent das Stück. Is’ ja schon büschen spät für Stiefmütterchen und nu, wo ich letzte Woche das Efeu rausgerissen hab’, das sieht ja man so schofelig aus – da is‘ es mir doch reinweg zu nackicht auf meinem Jochen. Obwohl der immer gesagt hat: Ilsekind, du kannst mich alles ins Haus holen aber keine Margrittens nich’, weil davon läuft mich doch nur der Rüssel. Aber glauben Sie mich, jetzt läuft dem sein Rüssel nich’ mehr, da kann ich auch Margrittens pflanzen. - Und da wir gerade beim Friedhof sind, was glauben Sie wohl, was der Jochen jetzt für Nachbarn hat? Also, da muss ich mal von vorn anfangen. Sie kennen doch dem Bauer Hippel sein Bohnenfeld, das an den Friedhof grenzt. Ja, nich’? Also, die Frau von dem Ollen, die is’ doch vorm Jahr mit ’nem Tommy durchgebrannt von der Kaserne da oben – nach Oldenburg sollen die gezogen sein. Und der Olle hat sich dann ´ne Jungsche angelacht. Und die hat nu sein ganzes Geld durchgebracht und is’ dann mit dem Bruder von der Frau des Hippel, die wo nach Oldenburg is’, ebenfalls durchgebrannt, und der Olle is’ nu pleite und musste sein Feld an die Stadt verkaufen, weil er die Hyptheken auf’s neue Haus nich’ zahlen kann. Und die Stadt, die macht nu den Friedhof größer, und zwar genau neben meinem Jochen sein Grab. Die Bohnenstrunke sind umgepflügt, und nu sind da schon drei neue Gräber. Von heute auf morgen. Und jetzt halten Sie sich fest. Wissen Sie, was auf den Grabsteinen steht? Klöppel!!! Nu gucken Sie, was? Da soll mich doch der Deibel holen, wenn die nich’ in das Barackenlager oben am Ribbenkopp gehörten. Na, nu tun Sie man nich’ so dämlich, ich meine die, wo ihr Hermann immer zu seiner Gaitana hinging. Die hießen doch auch alle Klöppel! Und jetzt liegt mein Jochen genau neben diese Leute, das muss ’n Mensch doch erst mal verkraften tun! Nee, nee, Sie brauchen gar nichts zu sagen. Sie und Ihre liberalen Ansichten, die kenn’ ich schon, aber ich weiß besser, was das für ’n Pack is. Wissen Sie noch, wie ich in die Sechziger im Konsum an der Ecke gearbeitet hab’? Damals kamen die vom Ribbenkopp immer zum Einkaufen dahin, die Frauen, die wurden vorgeschickt mit ’nem vollen Korb an die Kasse, und die Männer sind hinterhergedackelt mit ihren schwarzen Augen, aber ob Sie‘s glauben oder nich’, wenn die ganze Sippschaft rausging, dann beulten sich bei die Männer unten an den Beinen die Pluderhosen immer so auf, wissen Sie, irgendwie eckig sah das aus, und einmal, da riss das Gummi bei einem der Kerls und haste was, biste was rutschten dem doch zwei Weißbrote aus der Hose. Was sagen Sie nu? Und es is’ ja man nich’ so, dass ich was gegen die Ausländers habe, gar nichts hab’ ich gegen die, aber die oben am Ribbenkopp, das is ‘ne andere Chose. Na ja, mein Jochen, der hat schon zu Lebzeiten immer gesagt: Mein Gott, Ilsekind, was haben wir aber auch immer Pech mit den Nachbarn. Und nu erst recht. Nu wird er sich im Grabe umdrehen. - Is’ das mein Telefon? Ja? Na, das wird wohl mal wieder mein Thomas sein, der Döskopp, ob er am Sonntag mit die Lütten kommen kann, wegen der Migräne von seiner Polnischen. Wissen Sie was, richtig miesepetrig sehen Sie aus, das is‘ mich vorhin gar nich‘ so aufgefallen. Und so geschwollen unter die Augen. Haben Sie nich’ gut geschlafen? Nu, nu ich komm ja gleich. Tschüsschen, Frau Nichterlein, vielleicht sollten Sie sich ’n büschen hinlegen. Die Monika, die soll sich ja auch ‘ne Grippe geholt haben, Sie wissen schon, die Mittlere von Schröders, die wo die Kleine gestorben is’ und das Würmchen im Pathologischen gelandet is’, weil die Nachbarn bei der Polizei gesagt haben, der ihr Freund, der soll’s tot gemacht haben. Jetzt sitzt sie beim Aldi an der Kasse.“
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