Volker Hesse
Der 7. Lehrling
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Inhaltsverzeichnis
Titel Volker Hesse Der 7. Lehrling Dieses ebook wurde erstellt bei
Karte I Karte I
. . Worte sind nichts als aneinandergereihte schwarze Striche, Bögen und Kreise auf weißem Papier. Aber wenn Du Dir ein klein wenig Zeit nimmst, Dein Herz ein klein wenig öffnest, dann werden sie beginnen zu lachen und zu weinen, sie werden lieben und hassen, niederreißen und erbauen, entdecken und verstecken, trauern und trösten, blühen, berauschen und tanzen. Sie werden Dich für eine kleine Weile mitnehmen in ihre Welt. Willst Du Dir ein klein wenig Zeit nehmen? Dann komm. Komm. Komm mit!
Prolog: Quentin Prolog: Quentin Der kleine Korken tauchte in der ansonsten völlig ruhigen Wasseroberfläche plötzlich unter. Dann war er wieder da. Kreisförmige Wellen breiteten sich langsam aus und verloren sich in der Weite des Sees. Dann tauchte der Korken erneut unter. Noch einmal. Und noch einmal. Dann war er verschwunden. Das Einzige, was noch aus dem Wasser herausschaute, war ein alter Bindfaden, der sich schnell wegbewegte. Einen Wimpernschlag später straffte sich der Faden. Katapultierte den Korken wieder über die Wasseroberfläche. Nach dem Korken ein weiteres kurzes Bindfadenstück. Dann durchbrach ein stattlicher Karpfen zappelnd die Oberfläche und flog in hohem Bogen ans Ufer. Im Nu hatte Quentin die improvisierte Angel zur Seite geworfen, war bei dem Fisch und beendete das Leiden des unfreiwilligen Landgängers mit einem kurzen, handlichen Holzstück. Quentin betrachtete seinen Fang. Bei der Vorstellung an die erste richtige Mahlzeit seit – er wusste selbst nicht mehr, seit wie vielen Tagen er sich nur von Beeren, Wurzeln und Quellwasser ernährt hatte – lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Quentin riss ein Streichholz an, schirmte es mit der Hand gegen den Wind ab und hielt es an die dürren Reiser und Stöcke, die er im Wald gesammelt hatte. Gierig sprangen die Flammen an dem trockenen Holz empor und setzten das kleine Feuer in Gang. Der Junge blickte kurz in die kleine Schachtel. Nur noch fünf Streichhölzer. Wenn sie aufgebraucht waren, musste er eine Unterkunft gefunden haben. Und etwas zu arbeiten. Teller waschen. Oder Müll raustragen. Oder Schuhe putzen. Egal, es würde sich schon etwas finden. Viel wichtiger war im Moment ohnehin der Fisch, der sorgfältig in einen Lehmmantel verpackt unter dem Feuer garte. Quentins Magen knurrte laut. Dann war das Feuer heruntergebrannt. Quentin schob mit einem Holzstück vorsichtig die Glut auf die Seite und rollte die hart gebrannte Lehmform aus der heißen Feuerstelle. Er schob die Glut wieder zurück in das Loch und legte etwas trockenes Holz nach. Es wurde langsam kühl, dicke Wolken zogen in der Ferne über den Horizont. Dabei war der Sommer eigentlich noch lange nicht vorbei. Quentin wartete ungeduldig darauf, dass die Lehmform abkühlte. Endlich war es so weit! Der Lehm war zumindest so weit erkaltet, dass Quentin ihn anfassen konnte. Obwohl er sich kaum noch beherrschen konnte, brach Quentin vorsichtig die schützende Hülle auf. Der Duft raubte ihm fast die Sinne. Behutsam zog er die Haut vom Karpfen ab und steckte sich das erste Stück Fisch in den Mund. Den Ausdruck vollkommener Glückseligkeit, der sich Sekunden danach auf seinem Gesicht ausbreitete, hätte kein Künstler auf der Welt auch nur annähernd wirklichkeitsgetreu auf eine Leinwand malen können.
ERSTER TEIL: Weite Wege
Eilt herbei!
Balsberg
Kläffende Hunde und bodenlose Tiefen
Verwirrende Begegnung und magische Geschichten
Viele Wiedersehen und letzte Vorbereitungen
Eine Falle und eine seltene Gabe
Gespräch mit einer alten Hexe
Der Plan
ZWEITER TEIL: Die drei Speichen
Unerwartete Änderung
Quentins Idee
Noch eine verwirrende Begegnung
Die Horden aus dem Osten
Erste Kontakte und schwierige Entscheidungen
Hilfreicher Einfall und falsche Versprechungen
Vertrauen und eine schwere Aufgabe
Magie zu einem hohen Preis – die Suche geht weiter
Der schwarze Magier
Sie kommen!
Kampf um Balsberg – die Flucht
DRITTER TEIL: Die Gefangenschaft
Adinas Entdeckung
Yorks gefährliche Entscheidung
Sonnenschein, Überlegungen und Magenschmerzen
Die Stimme aus dem Nichts
Ein Plan und besseres Wetter
Das Ende der Suche
VIERTER TEIL: Die Befreiung
Ein seltsamer Vorschlag und gefährliche Situationen
Es ist wahr!
Entdeckung, Enttäuschung und Erntefeste
Vorbereitungen am Stauf und stinkende Spione
Ein ernstes Gespräch und lautstarke Experimente
Der Überfall
Unerwartete, schreckliche Hilfe
FÜNFTER TEIL: Nach Hause
Die ganze Wahrheit und Quentins Bedingung
Filitosa
Quentins Entscheidung
Epilog: Der schwarze Magier
Die Zaubersprüche
Danksagung
Karte II
Die Kurzkrimis
Impressum neobooks
sind nichts
als aneinandergereihte schwarze
Striche, Bögen und Kreise auf weißem Papier.
Aber wenn Du
Dir ein klein wenig Zeit nimmst,
Dein Herz ein klein wenig öffnest,
dann werden sie beginnen zu lachen und zu weinen,
sie werden lieben und hassen, niederreißen und erbauen,
entdecken und verstecken, trauern und trösten,
blühen, berauschen und tanzen.
Sie werden Dich für eine kleine Weile
mitnehmen in ihre Welt.
Willst Du Dir ein klein wenig Zeit nehmen?
Dann komm.
Komm.
Komm mit!
Der kleine Korken tauchte in der ansonsten völlig ruhigen Wasseroberfläche plötzlich unter. Dann war er wieder da. Kreisförmige Wellen breiteten sich langsam aus und verloren sich in der Weite des Sees. Dann tauchte der Korken erneut unter. Noch einmal. Und noch einmal. Dann war er verschwunden. Das Einzige, was noch aus dem Wasser herausschaute, war ein alter Bindfaden, der sich schnell wegbewegte.
Einen Wimpernschlag später straffte sich der Faden. Katapultierte den Korken wieder über die Wasseroberfläche. Nach dem Korken ein weiteres kurzes Bindfadenstück. Dann durchbrach ein stattlicher Karpfen zappelnd die Oberfläche und flog in hohem Bogen ans Ufer.
Im Nu hatte Quentin die improvisierte Angel zur Seite geworfen, war bei dem Fisch und beendete das Leiden des unfreiwilligen Landgängers mit einem kurzen, handlichen Holzstück. Quentin betrachtete seinen Fang. Bei der Vorstellung an die erste richtige Mahlzeit seit – er wusste selbst nicht mehr, seit wie vielen Tagen er sich nur von Beeren, Wurzeln und Quellwasser ernährt hatte – lief ihm das Wasser im Mund zusammen.
Quentin riss ein Streichholz an, schirmte es mit der Hand gegen den Wind ab und hielt es an die dürren Reiser und Stöcke, die er im Wald gesammelt hatte. Gierig sprangen die Flammen an dem trockenen Holz empor und setzten das kleine Feuer in Gang. Der Junge blickte kurz in die kleine Schachtel. Nur noch fünf Streichhölzer. Wenn sie aufgebraucht waren, musste er eine Unterkunft gefunden haben. Und etwas zu arbeiten. Teller waschen. Oder Müll raustragen. Oder Schuhe putzen. Egal, es würde sich schon etwas finden. Viel wichtiger war im Moment ohnehin der Fisch, der sorgfältig in einen Lehmmantel verpackt unter dem Feuer garte. Quentins Magen knurrte laut.
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