Veronika Beci - Möwe und Pflaumenbaum

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Möwe und Pflaumenbaum: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Schriftstellerin Joke Fredriks erwacht nach einem schweren Autounfall in einem Münsteraner Krankenhaus. In einem scrapbook, einem Fetzenbuch, hält sie ihre Erlebnisse fest, in denen sich Vergangenheit und Gegenwart, Reales und Bizarres, Geschehen und Gedanken eigentümlich mischen: ihr Ehemann und seine Geliebte scheinen ein perfides Spiel mit ihr zu spielen, um an Jokes Geld zu kommen und sie in den Wahnsinn zu treiben. Oder hütet die Schriftstellerin ein abgründiges Geheimnis? Ein faszinierender und spannender Kurzroman für alle, die das Besondere lieben.

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Etwas Ahnungsloses ist um befreundete Lektorinnen.

*

Großmutters Haus. Ich laufe aus der Küchentür hinaus in den schönen Garten. Eine Möwe streicht verloren über die Baumwipfel hin.

*

Arne. Ich hatte ihn vergessen. Jetzt ist sein Name wie Glockenschläge in meinem Hirn.

Eigentlich rankt sich alles nur um ihn, meine Gedanken und die Bücher, die ich schreibe. Alles er.

Soll ich die Schwester fragen, ob er sich gemeldet hat? Er muss doch inzwischen wissen, was passiert ist und das ich hier liege. Nein, ich lasse es. Ich erinnere mich an unseren letzten Streit. Und an alle seine Gemeinheiten.

Es gibt zwei Arten von Büchern, die ein Dichter schreiben kann. Brotbücher und Blutbücher. Die Brotbücher schreibt er mit handwerklicher Qualität, ohne innerste Anteilnahme, um sein Leben zu fristen. Die Blutbücher schreibt er mit ganzer Seele. Sie kosten ihn Leben. Sie verbrauchen seine Energie, zehren ihn aus. Sie bedeuten etwas, stehen außerhalb der Zeit. Aber sie werden selten verstanden. Es sind Bücher, die sich aus dem Herzblut des Künstlers speisen. Eines habe ich geschrieben. Meinen großen Roman über die Augen der Aphrodite. Arne hat nicht kapiert, dass ich danach müde war, mit meiner Kraft völlig am Ende. „Die Sachen verkaufen sich doch nicht“, wetterte er und warf eins der Freiexemplare nachlässig auf das Sofa. Verächtlich. Als wäre es nichts. Und ich kniete vor dem großen Bücherkarton und hob stolz und ehrfürchtig ein Freiexemplar nach dem anderen heraus auf den Sofatisch wie Neugeborene aus dem Mutterschoß gehoben werden. „Schreib' doch mal einen Kitschroman, oder einen Krimi, oder – Geschichte liegt dir doch. Das Zeug wird auch noch verfilmt! - Denk' doch mal nach. Hast du dir dein Leben derart vorgestellt? Dein Mann arbeitet sich kaputt für Geld, während du hohe Literatur schreibst, die keiner kaufen will? Scheiß auf die Lobeshymnen in den Zeitungen! Scheiß auf die Einladungen ins Fernsehen oder zum Radio! Du bist bekannt, aber es zahlt sich nicht aus.“ „Arne, darum geht es dich auch gar nicht, Ich schreibe doch nicht, um Geld zu verdienen. Ich muss schreiben.“ „Ach, ja? Und ich muss arbeiten, um den Schreiber zu füttern?“ „Du liebst doch deinen Job. Wasser ist deine Welt. Du verdienst genug...“ „Das hat doch damit nichts zu tun! Ich arbeite, du nicht.“ „Ich arbeite auch. Sehr hart. Und das weißt du.“ „Ach, was. Du sitzt den lieben langen Tag auf deinem Hintern am Schreibtisch und schreibst oder liest. Die paar Seminare, die du gibst, halbe Ehrenämter, und die Vorträge, davon wird man nicht satt. Und die halbe Nacht liest du auch. Es gibt nichts anderes für dich.“ „Ich bin damit erfolgreich.“ „Erfolg sehe ich auf dem Konto.“ „Ja, für dich gibt es nur das“, höhnte ich: „Daran misst sich Arbeit.“ „Etwa nicht?“ „Nein, sondern daran, dass etwas entsteht. Und das Wertvollste, was entstehen kann, ist Kunst.“ „Parasit! Mach' nur weiter so. Wir werden sehen, wo dein Leben endet. Nur eines musst du wissen. Ich werde nicht bis zum Lebensende der Diener sein, der für dich arbeiten geht.“ „Brauchst du gar nicht.“ „Nein? Und wovon willst du leben?“ „Ich verdiene genug. Und ich habe Großmutters Haus.“ „Haha! - Hast du wenigstens die Einladung in den Mauritzsaal angenommen?“ „Du weißt, diese Partys ...“ „Sind nichts für dich. Aber wenigstens die können wir mitnehmen, wenn du auch sonst nicht viel in unsere Ehe einbringst – außer Bücher. Nutze zumindest deine Bekanntheit aus, wo du kannst.“ Er stieß mit der Hand wie nachlässig gegen die auf dem Tischchen aufgestapelten Bücher. Sie gerieten ins Kippen, rutschten gegeneinander und fielen zum Teil auf den Boden. Es tat mir weh. Ich hielt die Hand ans Herz. Arne drohte mit dem Zeigefinger auf mich herab. „Sag' also zu, denn da sind jede Menge großer Tiere. Ich will dahin.“ Er blieb stehen wie eine drohende Bronzeskulptur. Unerschütterlich und von metallischer Kälte. „Okay. Ich sage zu“, murmelte ich. Ich hob die Bücher langsam auf, indem ich jedes streichelte, um sie über Arnes Gewalt zu trösten. „O, Mann! Wie du das wieder sagst! Du hast echt keine Freude am Leben, kann das sein?“ Achselzucken.

Arne und seine Sprüche: Das Leben besteht nicht nur aus Büchern. Alle Künstler sind irgendwie irre. Dichter sind Parasiten. Nur die Realität zählt. Was im vorigen Jahrhundert passiert ist, interessiert mich nicht. Wozu ist Literatur nötig. Leibniz – meinst du die Kekse? Schreiben ist Zeitverschwendung – effektiv arbeiten ist alles. Ich liebe dich, aber nicht deine Bücher. Warum bin ich so blöd, auf eine Schriftstellerin reinzufallen. Droste, Couperus – die sind doch alle tot, was will man bloß mit denen. Kunst ist ein nettes Hobby. Träumen, träumen, träumen – wann wachst du endlich auf. Nur am Schreibtisch sitzen, das ist kein Leben. Wenn dich diese Scheißbücher wenigstens reich machten.

Wie hat er mir damit mein Leben vergällt! Diese Abfälligkeiten meiner Kunst und meinen Mühen gegenüber! Und dann wieder ist er zuckersüß. Warum höre ich nichts von ihm? Warum besucht er mich nicht? Ich bin die einzige Familie, die er noch hat. Worauf wartet er?

Nooit breekt gij mar open/ dezelfde vruchten. Al uw liefde en hopen/ verzinken.

Möwen kreischen.

Albinonis Adagio.

*

Entlassung aus dem Krankenhaus. Abgeholt werden. Erst bezahlen, dann das Haus verlassen. Auf dem Weg nach draußen der Junge mit dem blutigen Kopfverband. Seine Mutter folgt mit von entsetzen aufgerissenem Gesicht dem Bett, das zwei Pfleger eilig über die graugestrichenen Flure ziehen. Ein Blutstropfen auf dem Krankenhausboden.

Ich werde ein Buch über Blutstropfen schreiben – sie glänzen so schön. Nein, nicht über Blutstropfen. Über Möwen und Pflaumenbäume.

Im Auto dann erregtes Gebimmel des Handy. Arne, am Steuer, drängt mir das Handy auf. „Ich bin 's Schatz. Claudia. Das Buch ist auf jeder, absolut jeder Bestsellerliste! Abfragen wegen Interviews und Lesungen. Auch schon Lizenzverhandlungen. Wann können wir uns sehen, um Absprachen zu treffen? Wie geht es Dir überhaupt?“ Arnes gezischelte Mahnung: „Schmiede das Eisen, solange es heiß ist!“

Er bremst vor dem Haus. Er sieht gut aus, smart. Höflich hält er mir die Wagentür auf. Perfektion vom Scheitel bis zur Sohle. Zuhause. Eisiges Bedanken, dass Arne mich nach Hause gebracht hat. Ich hätte auch ein Taxi nehmen können. Auf den Stufen vor der Haustür dreht er sich wieder um. „Ich muss noch zu einem wichtigen Termin. Es tut mir sehr leid. Du kommst doch zurecht?“ Er küsst mein Haar, ohne eine Antwort abzuwarten. Ich stehe in der offenen Tür und sehe ihm nach, wie er in seinem Sportwagen davonbraust.

Türe zu. Aufatmen. Türe verriegeln. Aufatmen.

Zyklopen haben Zyklopenangst.

Etwas Merkwürdiges ist daran, wenn man nach langen Wochen nach Hause kommt. Alles ist bekannt und doch fremd. Jemand hat offenbar gelüftet. Arne. Überall weißer Staub. Wollmäuse neben den Stuhlbeinen. Eine dünne Spinne huscht auf und vorbei. Jemand hat alle meine Blumen auf den Balkon gestellt und regelmäßig gegossen. Ich stelle die Töpfe zurück. Den Kaktus auf meinen Schreibtisch. Die Stifte liegen hier, wie ich sie immer hinlege. Meine Post liegt da, aufgestapelt.

In der Küche. Der Kaffee in der Dose duftet längst nicht mehr. Der Kühlschrank ist leer. Arne hat anscheinend noch nicht eingekauft. Ich finde in einem Schrank noch ein paar Blätter Minze und brühe mir Tee auf. Während ich ihn schlürfe sehe ich aus dem Fenster den fallenden Blättern zu. Sie verschleiern den Pflaumenbaum hinterm Haus gelbgolden.

Es ist erst früher Nachmittag, aber ich fühle mich so zerschlagen, dass ich zu Bett gehe. Ich wäre so gern im Schlaf geborgen, aber ich schlafe nicht, Ich sehe die Nacht kommen und gehen. Ich sehe den Tag kommen.

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