Johann Eckerl - Dorfgeschichten aus Niederbayern

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Mit viel Lokalkolorit, in leicht verständlicher «bajuwarischer Plaudersprache», mit teils valentineskem Wortwitz bieten die Dorfgeschichten aus Augsee ein kurzweiliges, humorvolles Lesevergnügen für Jung und Alt.
*** XAVER HÖRT AUF
"Weißt, Vitus, in einen kleinen Kopf, da passt halt auch nur ein kleines Hirn hinein!"
In der niederbayerischen Gemeinde Augsee sitzt eines Tages der alte Xaver Saumberger am Dorfplatz in einer alten Eiche und weigert sich tagelang, wieder herunterzukommen. Nach anfänglicher Verwunderung finden sich die Augseeer Bürger zahlreich ein, um mit ihm gegen die Fällung der Eiche zu demonstrieren. Doch dem Xaver ist das gar nicht recht.
*** DER PECHVOGEL
"Ja, man glaubt's ja nicht, was man sich da bieten lassen muss! Hast es g'hört, Manfred? Schleimköpf' wären wir zwei!"
Herbert lebt in der niederbayerischen Gemeinde Augsee und wurde schon sein Leben lang von allen möglichen und unmöglichen Missgeschicken heimgesucht. Mit kindlichem Optimismus gesegnet und Dank seiner besonderen Gabe, in jedem Unglück, das ihm widerfährt, immer auch ein Stück Glück für sich zu finden, war sein Leben dennoch voller Freude und Zufriedenheit. Eines Tages jedoch konfrontiert ihn sein Missgeschick mit einem unglaublichen Albtraum.
*** DIE SAUDUMME KULTURREISE
"Lassts mich los! Loslassen, sag ich! Ich muss zuhau'n!"
In der niederbayerischen Gemeinde Augsee organisiert der Frauenbund eine Kulturfahrt zu einem Musical nach Frankfurt. In einem «überreifen» Bus, mit einem schwerhörigen Busfahrer am Steuer, macht sich die Gruppe auf zu einer ungeahnten Odyssee, bei der sie auf allerlei Widrigkeiten stößt, seltsame wie auch unangenehme Bekanntschaften macht und sogar beinahe in eine Schlägerei verwickelt wird. Eine Reise, bei der alles irgendwie ein wenig saudumm gelaufen ist.

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Dorfgeschichten aus Niederbayern

Band 1

Xaver hört auf – Der Pechvogel – Die saudumme Kulturreise – Der Alfons ist weg – Im Wirtshaus

Alle Personen und Vorkommnisse in den Erzählungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig. Die Erzählungen sind in jeder Hinsicht rein fiktiv.

Inhalt Xaver hört auf XAVER HÖRT AUF Weißt Vitus in einen kleinen Kopf da - фото 1

Inhalt

Xaver hört auf XAVER HÖRT AUF „Weißt, Vitus, in einen kleinen Kopf, da passt halt auch nur ein kleines Hirn hinein!“ In der niederbayerischen Gemeinde Augsee sitzt eines Tages der alte Xaver Saumberger am Dorfplatz in einer alten Eiche und weigert sich tagelang, wieder herunterzukommen. Nach anfänglicher Verwunderung finden sich die Augseeer Bürger zahlreich ein, um mit ihm gegen die Fällung der Eiche zu demonstrieren. Doch dem Xaver ist das gar nicht recht.

Der Pechvogel DER PECHVOGEL „Ja, man glaubt‘s ja nicht, was man sich da bieten lassen muss! Hast es g‘hört, Manfred? Schleimköpf‘ wären wir zwei!“ Herbert lebt in der niederbayerischen Gemeinde Augsee und wurde schon sein Leben lang von allen möglichen und unmöglichen Missgeschicken heimgesucht. Mit kindlichem Optimismus gesegnet und Dank seiner besonderen Gabe, in jedem Unglück, das ihm widerfährt, immer auch ein Stück Glück für sich zu finden, war sein Leben dennoch voller Freude und Zufriedenheit. Eines Tages jedoch konfrontiert ihn sein Missgeschick mit einem unglaublichen Albtraum

Die saudumme Kulturreise Dorfgeschichten aus Niederbayern Band 1 Xaver hört auf – Der Pechvogel – Die saudumme Kulturreise – Der Alfons ist weg – Im Wirtshaus Alle Personen und Vorkommnisse in den Erzählungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig. Die Erzählungen sind in jeder Hinsicht rein fiktiv.

Der Alfons ist weg Dorfgeschichten aus Niederbayern Band 1 Xaver hört auf – Der Pechvogel – Die saudumme Kulturreise – Der Alfons ist weg – Im Wirtshaus Alle Personen und Vorkommnisse in den Erzählungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig. Die Erzählungen sind in jeder Hinsicht rein fiktiv.

Im Wirtshaus Dorfgeschichten aus Niederbayern Band 1 Xaver hört auf – Der Pechvogel – Die saudumme Kulturreise – Der Alfons ist weg – Im Wirtshaus Alle Personen und Vorkommnisse in den Erzählungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig. Die Erzählungen sind in jeder Hinsicht rein fiktiv.

Der Autor

XAVER HÖRT AUF Weißt Vitus in einen kleinen Kopf da passt halt auch nur - фото 2

XAVER HÖRT AUF

„Weißt, Vitus, in einen kleinen Kopf, da passt halt auch nur ein kleines Hirn hinein!“

In der niederbayerischen Gemeinde Augsee sitzt eines Tages der alte Xaver Saumberger am Dorfplatz in einer alten Eiche und weigert sich tagelang, wieder herunterzukommen. Nach anfänglicher Verwunderung finden sich die Augseeer Bürger zahlreich ein, um mit ihm gegen die Fällung der Eiche zu demonstrieren. Doch dem Xaver ist das gar nicht recht.

***

„Weißt, Xaver, es ist nicht gut, wenn man zu viel nachdenkt. Da kommt das Hirn durcheinander. Manchmal muss man einfach das machen, was einem grade so einfällt. Weißt, wie ich mein‘, Xaver?“

„Und wenn mir der Baum einfällt? Die große, alte Eiche wenn mir einfällt, geht das dann auch, Vitus?“ „Ja, wennst meinst, Xaver, dann geht das auch.“

***

„Manchmal braucht das Nachdenken ja eine Zeit, bis es funktioniert!“

Hausbesetzungen gibt‘s ja öfter mal. Und Baumbesetzungen auch. In der Stadt, da klettern Leute schon mal auf Bäume oder ketten sich an deren Stämme an, damit sie nicht gefällt werden, oder damit keine Autobahnen gebaut werden, oder damit der Strom billiger wird und solche Sachen eben. Da gibt‘s dann auch welche, die haben eine Ausdauer wie die Ochsen. Die sitzen sogar über Nacht da oben im Baum. Oder gar für mehrere Tage und Nächte. Und da schauen sie dann runter und passen auf, dass ja keiner mit der Kettensäge kommt oder mit dem Bagger, oder damit ihnen keiner eine Stromrechnung bringt.

Dass mal jemand in so einem Baum oben sitzt, das gibt‘s natürlich auch in Augsee. Beim Zwetschgenpflücken oder Kinder beim Kraxeln, das gibt‘s schon. Aber dass der dann nicht mehr runter will, das hat‘s noch nie gegeben in Augsee.

Und ich weiß jetzt auch nicht, ob es das überhaupt irgendwo schon mal gegeben hat, dass gar ein recht alter Mann hoch droben auf den Ästen einer recht alten Eiche sitzt und tagelang oben bleibt.

So alt wie die Eiche ist der Saumberger Xaver zwar noch nicht, aber der 70er vom Xaver, der liegt ja mindestens schon drei oder vier Jahre zurück. Und jetzt sitzt er da oben im Baum und schaut runter auf die Leute.

Die Sommersonne wandert langsam ihrem Höchststand zu und im Schatten der Eiche, in deren Geäst der Xaver hockt, da sitzt der Obermeier Vitus in einem Klappstuhl. Er beobachtet wortlos vergnügt das ratlose Treiben rund um den Baum und nimmt einen großen Schluck aus seiner Bierflasche. Als nämlich der Vitus gehört hat, dass der Xaver auf der Eiche sitzt, da hat er sich schon gedacht, dass das noch länger dauern würde. Und da hat er sich beim Kirchenwirt gleich mal eine Halbe Bier mitgenommen, als er auf dem Weg zum Dorfplatz war.

Der Fritz, der Wirt, der war auch schon auf der Stiege vor seinem Wirtshaus gestanden und hatte nachdenklich das Spektakel betrachtet, das sich nur hundertfünfzig Meter weiter auf dem Dorfplatz abspielte.

Vitus stellt seine Flasche neben sich auf den Boden und schaut hoch zum Xaver. Der hat es sich mittlerweile auf den großen Ästen recht gemütlich gemacht, wie es ihm scheint. Den Hintern hat er in die Gabelung zweier starker Äste eingepasst, links und rechts vom Hauptast hängt ein Bein herab. Zurückgelehnt auf die beiden Äste, die der Gabelung entspringen, hat er die Hände hinter dem Kopf verschränkt und blickt jetzt in die grüne Krone der Eiche hinauf.

„Wenn der da runter fällt, der ist hin!“, meint eine Stimme in der Menge. „Das geht ja mindestens vier Meter runter!“, meint eine andere. „Ach was, fünf!“, korrigiert eine dritte.

Nur, dass Sie‘s wissen: drei Meter achtzig geht‘s rauf zum Xaver. Höher wäre es eh nicht gegangen, weil seine Leiter nur drei Meter fünfzig lang war. Die hat dann die Hilde, Xavers Frau, wieder mit heimnehmen müssen, nachdem er oben war. Zum Runtersteigen hat er nämlich eine Strickleiter dabei.

Normalerweise würde das in Augsee ja niemanden groß interessieren, wenn da mal wer im Baum sitzt. Auch wenn‘s kein Zwetschgen- oder Apfelbaum ist. Da würde man hochgrüßen und vorbeigehen und das wär‘s gewesen. Da gäb‘s gar nicht groß was zum Staunen. Denn manchmal, da sind die Menschen eben ein wenig wunderlich, weiß man in Augsee. Und dass der da oben irgendwann auch mal wieder runterkommen wird, das weiß man auch.

Das mit dem Xaver, das ist aber jetzt etwas anderes. Nicht nur, weil Leute in seinem Alter eher selten auf Bäumen herumklettern, sondern auch, weil unter der Astgabel, in der er gerade liegt, eine Hängematte hängt und darüber ist ein Rucksack am nächsthöheren Ast aufgehängt. Und direkt am Stamm der Eiche, dort wo sich Xavers Sitzast noch nicht gabelt, da hat er seine Strickleiter aufgewickelt. Darum sieht es jetzt gar nicht danach aus, als würde der Xaver einfach mal nur schauen, wie weit‘s da runter geht oder ob man vielleicht nach Sonnberg rübersieht oder so was eben. Nein, wer so eingerichtet ist, der möchte da länger bleiben, ein wenig wohnen gar. Weil ein Kissen hat er ja auch noch bei sich. Und das finden dann auch die Augseeer etwas eigenartig. Darum sind sie hingegangen, um zu sehen, was der Xaver da macht.

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