Was ganz sicher und sehr wichtig ist: Dieses Buch wäre nicht möglich gewesen ohne die geduldigen Stammesältesten weltweit, die mich höchstpersönlich über viele Stunden lehrten und ihre Weisheit, Einsichten und ihr Wissen mit mir teilten. Nur dank ihrer Unterweisungen war ich in der Lage, das Gelernte mit der inneren Weisheit der Frauen zu verknüpfen und die Notwendigkeit und Möglichkeit einer umfassenden kulturellen Transformation für die Menschheit zu erkennen.
Ich fühle eine große und grenzenlose Dankbarkeit gegenüber all den oben Genannten und es ist mir eine Ehre, mit so erstaunlichen Menschen verbunden zu sein.
Als Anfang der frühen 1970er Jahre Frank Fools Crow, der große geistige Führer des indianischen Lakota-Stammes, mir meinen indianischen Na- men gab und mir eine Lakota-Pfeife schenkte, die ich fortan tragen und für die ich verantwortlich sein sollte, sagte er zu mir:
„Dein Name sei ‚Sacred White Eagle Woman (Wian Wambliska Wakan)‘ (dt. Heilige Weiße Adlerfrau). Der Kern des Namens ist Heiliger Weißer Adler. Der Adler fliegt höher als jedes andere Tier, er hat eine umfassende Sicht und sieht mehr. Das ist sehr wichtig für dich, denn du musst eine viel größere Perspektive überblicken. Und, es ist auch wichtig, dass das Wort ‚Frau‘ Teil deines Namens ist. Es ist wesentlich, dass du eine Frau bist und Frau genannt wirst für die Ar- beit, die du tun wirst. Vergiss nie, dass du die Heilige Weiße Adler-Frau bist.“
Erst sehr viel später (in den 1970er Jahren) sagte er zu mir: „Es werden tau- send Jahre Frieden und Wohlstand kommen, und sie werden von den Frauen eingeleitet werden.“
Erst vor Kurzem habe ich die beiden Aussagen miteinander verbunden. (Und ich hoffe und glaube, dass in den kommenden Jahren sogar noch mehr von seiner Aussage offenbar wird – so wie das bei den Lehren unserer Ältesten geschieht.)
Er sagte auch: „Bei meiner ersten Visionssuche im Alter von neun Jahren wur- de mir gesagt, ich müsse den weißen Nationen Heilung bringen.“ Dann fügte er unter Tränen hinzu: „Ich habe versagt. Und jetzt gebe ich diese Verantwor- tung an dich weiter.“
Ich erinnere mich daran, dass ich damals dachte: „Es ist kein Wunder, dass du versagt hast. Du hast keinen ‚weißen Verstand‘, und ein weißer Verstand kann sehr, sehr trickreich sein.“
Als Frau mit der Seele einer Cherokee und einem auf weiße/westliche Art ge- schulten Geist bin ich deshalb vielleicht diejenige, die bereit ist, sich dieser Sa- che anzunehmen und die Dinge ein wenig in Gang zu bringen.
Zu diesem Zeitpunkt meines Lebens ist dieses Buch ein wichtiger Teil davon, mein Versprechen ihm gegenüber zu erfüllen und es ist vielleicht ein Schritt in die richtige Richtung, dies hiermit zu versuchen. Wobei ich mir, wie gesagt, sicher bin, dass sich Weiteres zeigen wird.
1.Nach sorgfältiger Überlegung habe ich zwei Versionen dieses Buches geschrieben. Beide enthalten die gleichen Informationen.
Das erste Buch ist im Stil einer Frau mit irischen und Cherokee-Wurzeln geschrieben. Es enthält Gedichte, Geschichten, Träumereien und mäandert. Es soll das ganze Wesen ansprechen.
Die zweite Version ist magerer. Sie ist (soweit mir das möglich ist) in einer Form gefasst, die eher der entspricht, wie Bücher in der gegenwärtigen dominanten Kultur geschrieben werden „sollten“. Sie soll den denkenden Geist des Lesenden ansprechen und stützt sich mehr auf entkörperlichte Konzepte und Konstrukte. Sie zielt nicht darauf ab, das gesamte Sein der Leserin, des Lesers, einzubeziehen.
2.In beiden Bänden wird Ihnen auffallen, dass ich nicht die übliche, systemische Form des Wortes „Aber“ benutze, und zwar aus folgenden Gründen: A. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist das, was in einem Satz vor dem „Aber“ kommt, eine Lüge, wie z. B. „Ich mag dich wirklich, aber …“, und B. wirft dieses „Aber“ unseren Intellekt in dualistisches Denken, eine in der dominanten Kultur übliche Denkweise. Diese reduziert a) unsere komplexe Welt auf zwei grob vereinfachende Möglichkeiten, und b) hält sie unseren Geist davon ab, nach anderen Möglichkeiten zu suchen, und c) macht sie uns glauben, es gäbe nur zwei Optionen.
Achten Sie darauf, was mit Ihrem Verstand und Ihrem Gefühl geschieht, wenn Sie einem „Und“ begegnen, wo sie ein „Aber“ erwarten.
3.In keinem der beiden Bücher gibt es Fußnoten. Ich empfinde sie als störend.
Wenn ich andere Autoren zitiere, mache ich das nicht, um meine eigenen Wahrnehmungen zu bestätigen oder zu „beweisen“. Ich zitiere andere, um Ihre Erfahrung zu bereichern. Und da ich schätze, was sie sagen, übernehme ich so weit wie möglich ihre Art des Ausdrucks und ehre und anerkenne ihren Input.
Im Literaturverzeichnis am Ende des Buches liste ich die von mir benutzen Quellen auf. Ich ermutige Sie, so viele dieser Bücher zu lesen wie Sie möchten. Diese Autorinnen und Autoren haben meine Seele in hohem Maße „genährt“ und mein Denken gelegentlich herausgefordert. Ich bin sicher, Sie werden die gleiche Erfahrung mit ihnen machen.
Ich danke Ihnen, dass Sie offen sind für das Material, das ich mit Ihnen teile. Ich freue mich über Rückmeldungen von Ihnen.
Die Auszeit, die ich mir zwischen der Veröffentlichung meines letzten Buches denk dich frei im Jahre 2000 bis zu dem Zeitpunkt nahm, an dem ich wieder zu schreiben begann, verbrachte ich damit, an der Genesung von den Auswirkungen des Weißen Männlichen Systems/des Suchtsystems/des Techno- logischen, Materialistischen, Mechanistischen Systems (WMS,TMMS) zu arbeiten. Während dieser Zeit erforschte ich meine Wurzeln und meine „Einzigartig- keiten“ als indigene Cherokee-Frau.
Um den Reichtum meines Wesens auch nur teilweise zu erforschen, musste ich vieles von dem abschütteln, was ich während meiner Ausbildung gelernt hatte und mir im herrschenden System beigebracht worden war. Ich musste zu den Grundlagen zurückkehren und mir ansehen, wer ich war, woher ich kam und was mir wichtig war – innerlich und äußerlich. Natürlich war dieser Prozess für mich nicht leicht und er war auch nicht schnell.
Er dauerte so lange, wie er dauerte.
Als ich aus diesem Prozess herauskam, hörte ich 1. mehr auf meine Intuition und 2. mehr auf die Stimmen meiner Ältesten, 3. hatte ich mehr Selbstvertrauen, 4. erfasste ich mehr meines Wesens, war ich 5. weniger wütend und 6. ruhiger, 7. mitfühlender und erkannte 8. immer größere Zusammenhänge und Aus- wirkungen des Prozesses als Ganzem. Meine Spiritualität ist gewachsen. Ich bin körperlich gesünder. Und, ich habe weniger Toleranz gegenüber Narren.
Ich kann immer noch im WMS/TMM-System funktionieren und entscheide mich so oft wie möglich dagegen.
Ich bevorzuge den Reichtum des Geschichtenerzählens gegenüber dem Schreiben oder Berichten einer angeblich konkreten „Tatsache“ oder eines „abstrakten Konzepts“.
Als meine Korrektorinnen und ich also mit der Größe und dem Umfang des Buches rangen, zog ich in Erwägung, es beiseite zu legen, neu anzufangen und ein schmales, konzeptionelles Buch zu schreiben, das weniger Zeit und Kraft zum Lesen erfordern würde. Bei der Auseinandersetzung mit diesen Themen erkannte ich, dass ein Entweder/Oder mir nie gute Dienste geleistet hat und ein „Sowohl-als-auch-und-mehr“ sich immer als gut erwiesen hatte. Deshalb habe ich zwei Bücher geschrieben. Das erste wird „sein“, worüber ich rede. So, wie es geschrieben ist, bietet es der Leserin die Option, all ihre Fähigkeiten, Sinne, ihre rechte und ihre linke Gehirnhälfte einzusetzen. Ich hoffe, es wird das ausdrücken, was mir über meine anderen Bücher gesagt wurde: „Sie sagen, was ich immer gewusst habe und nicht ausdrücken konnte.“ Und, es wird gleichzeitig Gefühle, Erkenntnisse, Erinnerungen, inneres Wissen, Gelerntes und Heilung auslösen.
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