Inhaltsangabe
„In den ersten anderthalb Jahren habe ich rund 2.500 Stunden Schlafdefizit angesammelt“, sagt die Autorin über die Zeit nach der Geburt ihres Kindes. Ihre Erfahrung teilt die selbstständige Texterin in diesem Buch mit anderen Eltern, die ähnliches erleben. Dabei geht sie von der Prämisse aus: Nicht das Baby hat mit seinem Schlafverhalten ein Problem, sondern die Eltern. Deshalb entscheidet sie sich gegen Verfahren, die angeblich den Schlaf eines Babys verbessern, sondern setzt bei den Eltern an: Ihnen gibt sie praktische Tipps, wie sie die Zeit des Schlafmangels besser überstehen, und ermutigt sie, ihrem Baby die Zeit zum Schlafenlernen zu geben, die es braucht.
Inhaltsverzeichnis
Schlaflos im Kinderzimmer
Was dieses Buch will und was nicht
Titel und Adressaten
Für wen dieses Buch ist und für wen nicht unbedingt
Würde und Training
Ein paar Argumente, damit wir unsere Situation besser akzeptieren können
1. Schreien-lassen verstößt gegen das Gesetz
2. Nähe und Geborgenheit sind Grundbedürfnisse eines Babys
3. Die Wertschätzung von Frauenarbeit berührt auch die Schlafbetreuung
4. Können wir eigentlich selbst, was wir von unseren Babys verlangen?
Exkurs: Drei Fakten über Schlaf
1. Jeder Mensch hat ein individuelles Schlafpensum pro 24 Stunden.
2. Es ist angeboren, ob man Eule oder Nachtigall ist.
3. Bis zu einem gewissen Grad können wir unseren Schlaf anpassen durch Gewohnheit.
5. Wir hängen an Trugbildern
6. Erinnerungen trügen
7. Die Umgebung eines Babys ist heute hektisch und unbeständig
Tag und Nacht
Wie wir beide durchstehen, ohne auszurasten
1. Hinlegen – auch ohne Schlaf
2. Früh ins Bett – trotz schiefer Blicke
3. Abwechselnd schlafen – und notfalls getrennt
4. Auszeit am Wochenende: babyfreie Stunden
1. Ihr müsst das nicht allein schaffen!
2. Meist läuft es besser, als ihr denkt ...
5. Familienbett: Ruhe durch Nähe
6. Nicht arbeiten – auch wenn die Zeit günstig scheint
7. Sorgenfreie Gedanken: Babyfon ja oder nein?
8. Entspannen: Puls runter für ein längeres Leben
1. Atem-Entspannung
2. Traumreise
3. Progressive Muskelentspannung
4. Weitere Entspannungsmethoden
9. Schlafen am Tag: Siesta und Power Napping
10. Frische Luft und Sonne – notfalls in Konserven
11. Brunch statt Party – familienverträglich gesellig sein
12. Kopfkino abstellen – für filmfreien Schlaf
13. Eure Schlafbiografie – aufschlussreich und tröstend
14. Störungen eliminieren: Telefon, Paketdienst, Nachbarn
15. Es geht vorbei: Rückblicke, Phasen, Entwicklungen
Liebe und Gewalt
Wie ihr Extremphasen übersteht, ohne euer Baby zu verletzen
1. Pausen
2. Stellvertreter
3. Schocktherapie
4. Autoaggression
Sprechen und Zuhören
Warum ihr mitteilen solltet, was bei euch los ist
1. Nachbarn
2. Arbeitskollegen
3. Familie und Freunde
4. Euer Partner, eure Partnerin
Ende und gut?
Warum euer Baby endlich schläft, ihr aber noch immer nicht
Anhang
Anleitungen für Entspannungstechniken
Atem-Entspannung
Progressive Muskelentspannung
Yoga
Klang-Entspannung
Aromatherapie
Massage
Autogenes Training
Hypnose
Mandalas malen
Weiterführende Literatur
Webseiten
Buchpublikationen
Wissenschaftliche Zeitschriften
Impressum
Anmerkungen
Schlaflos im Kinderzimmer
Was dieses Buch will und was nicht
Vorwort
Seien wir ehrlich: Wenn wir uns wünschen, dass unser Baby endlich (ein-/weiter-/durch-)schläft, möchten wir doch eigentlich nur eins: selbst endlich einmal wieder richtig schlafen ... Es wäre uns doch völlig egal, was unser Baby nachts macht: mit seinem Schnuller spielen, in die Windel machen, Kuscheltiere zählen – Hauptsache es ist dabei glücklich und leise. Und am nächsten Tag gut drauf, versteht sich.
In vielen Familien sieht es allerdings anders aus: Mamas Augenringe bilden den einzigen Farbkontrast in ihrem blassen Gesicht und Papas Blutdruck sprengt alle Skalen, wenn das Baby nur mauzt. Schlaflose Nächte werden immer schwerer zu verkraften, je länger sie dauern. In den ersten drei Monaten wissen Eltern: Das Baby muss sich erst an Tag und Nach gewöhnen. In den folgenden drei Monaten hoffen sie, dass es besser wird. Und ist das Kleine ein halbes Jahr alt, fangen sie an zu erwarten, dass es nun endlich (ein-/weiter-/durch-)schläft.
Aber viele Babys tun uns den Gefallen nicht. Je nach (Nicht-)Schlafverhalten werden wir durch den Dauerschlafmangel dauermüde, antriebslos, unkonzentriert, depressiv, sex-unlustig, aggressiv, verzweifelt – je nach Typ. Und dann kommt ein Buch daher, dass uns verspricht: Ihr müsst nur Verfahren X knallhart einige Nächte durchziehen – und schon habt ihr einen schlafenden Engel. Garantiert!
Liebe Eltern: Ich möchte niemandem auf die Füße oder aufs Herz treten, der eins dieser Verfahren ausprobiert hat oder ausprobieren möchte. Gemäß dem indianischen Sprichwort „Urteile nie über einen anderen, bevor du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist“ respektiere ich Ihre Beweggründe. Wenn Sie hinter dem erwählten Verfahren stehen, lesen Sie dieses Buch nicht. Konzentrieren Sie Ihre Kraft darauf, das Verfahren erfolgreich anzuwenden und damit Ihre Gesundheit, Ihre Beziehung, Ihren Job zu retten oder was auch immer sonst durch das Schlafverhalten Ihres Babys gefährdet ist.
Wenn Sie allerdings Bauchweh verspüren oder Zweifel haben, ob das Verfahren für Ihre Situation und die Ihres Babys das Richtige ist, dann hilft Ihnen dieses Buch vielleicht, noch einmal darüber nachzudenken.
Ich bin überzeugt: Tatsächlich schläft irgendwann jedes Kind so gut, dass auch wir wieder unsere dringend benötigte Ruhe bekommen. Doch nicht jedes Kind kann das bereits mit sechs Monaten. Oder mit sieben. Oder mit einem Jahr. Genauso wie nicht jedes Kind mit sieben Monaten krabbelt und mit dreizehn läuft, entwickelt sich das Schlafen bei jedem Kind anders.
Bis unser Kind selbst isst, müssen wir es füttern. Bis es selbst läuft, müssen wir es tragen. Und bis es selbst schläft, müssen wir es eben tragen/schaukeln/stillen/füttern/besingen und was wir sonst noch alles tun.
Dies ist meine Überzeugung. Deswegen finden Sie in diesem Buch kein Verfahren, wie Sie Ihr Kind zum Schlafen bekommen. Dieses Buch möchte Ihnen eine kleine Hilfe sein, wie Sie besser damit klarkommen, dass Ihr Kind nicht (ein-/weiter-/durch-)schläft. Denn letztlich hat nicht unser Baby ein Problem mit seinem Schlafverhalten, sondern wir. Also sollte auch die Lösung bei uns beginnen.
Apropos Lösung: Ich bin keine Ärztin, Psychologin, Hebamme oder sonst wie ausgebildet, Sie zu beraten. Dieses Buch ist kein Ratgeber, auch wenn es Tipps enthält. Es ersetzt nicht das Gespräch mit ausgebildeten Fachleuten, wenn Sie ernsthafte Probleme haben. Dies ist das Buch einer Mutter mit Dauerschlafmangel, die mit der Zeit gute Methoden gefunden hat, damit umzugehen. Diese Methoden, erweitert durch Recherche, möchte ich denen weitergeben, die in ihnen Unterstützung für ihre eigene Situation finden. Quellen und weiterführende Infos habe ich so gewissenhaft wie möglich angegeben.
Wenn Sie diese kleine Hilfe annehmen möchten: Willkommen im Buch!
Titel und Adressaten
Für wen dieses Buch ist und für wen nicht unbedingt
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