Zugegeben, das ist ein sehr abstrakte Zahl. Stellen Sie sich einfach vor, Ihr Traumauto kostet offiziell 20.000 Euro, also das Jahreseinkommen nicht weniger Bürger. Und dann wenden Sie eine der folgenden Methoden an und bezahlen am Ende gerade mal 12.000 Euro.
Das klingt toll und ist möglich. Die 7 Tipps in diesem Buch zeigen auf, wie ein raffinierter Autokauf Steuern spart und überflüssiger Geldschneiderei aus dem Weg geht. Mit diesem Buch werden Sie zum smarten Autokäufer, der sich seine Träume selbst erfüllt, ohne von unermesslichen Krediten irgendeines Autohauses in den Ruin getrieben zu werden.
Dabei werden Ihnen stets Vor- und Nachteile präsentiert werden. Aber lassen Sie sich von den eventuellen Nachteilen nicht abschrecken. Das Wissen um verborgene Risiken trägt zu ihrer Verhinderung bei.
1. Leasing
1.1 Haben ohne zu besitzen
“Leasing eines mobilen Investitionsgutes“. Diese ökonomische Phrase könnte Ihr Traumauto beschreiben, denn Leasing ist wohl eine der bekanntesten Methoden, sein Traumauto zu fahren, ohne horrende Preise zu bezahlen. Dabei haben wir es hier eigentlich in keiner Weise mit einem Kauf zu tun.
Zivilrechtlich richtig formuliert sprechen wir hier von einem Nutzungsüberlassungsvertrag. Diese umständliche Formulierung meint eine Finanzierungsalternative, bei der ein Leasinggeber ein Leasingobjekt, also zum Beispiel ein Auto, für Sie beschafft. Sie sind dann der Leasingnehmer und nutzen das Objekt gegen eine stabile Leasingrate in einem festgesetzten Leasingzeitraum. Hier gibt es augenscheinliche Parallelen zu einem Mietvertrag. Aber da Sie beim Leasing die Verantwortung für das Fahrzeug haben, also selbst gewährleisten müssen, dass Reparaturen bei Schäden durchgeführt werden und mit dem PKW verantwortungsvoll umgegangen werden muss, können die Leasingraten jedoch niedriger ausfallen, als bei einer Abbezahlung von Kauf- oder Mietraten. Aber da wir von Ihrem Traumauto sprechen, ist wohl davon auszugehen, dass Sie das Fahrzeug gut behandeln werden.
Ökonomen und Juristen waren stets sehr vorsichtig, wenn es darum ging Leasing genau zu definieren. Aber zwischen 1971 und 1992 verabschiedete die Bundesregierung 4 Leasingerlasse, die genau dies versuchten. Zwei dieser Erlasse, befassen sich mit dem Leasen von Mobilien, also beweglichen Gütern wie Autos und LKWs. Dabei handelt es sich um den Teilmortisationserlass und den Vollmortisationserlass. Letzterer liegt vor, wenn im Leasingvertrag eine genaue Grund-Mietzeit abgeschlossen wird, in der weder Leasingnehmen noch Leasinggeber den Vertrag kündigen können und der Leasing-Nehmer mit den Raten zumindest die Anschaffungs- oder Herstellungskosten sowie alle Nebenkosten wie auch die Kosten für die Finanzierung des Leasing-Gebers abdeckt.
Beim Teilmortisationserlass geht es um die Grundmietzeit selbst. Sie greift, wenn die Grundmietzeit mehr als 40 Prozent und weniger als 90 Prozent der gewöhnlichen Nutzungsdauer des Objekts andauert.
Würde ein Auto also gewöhnlich zehn Jahre gefahren werden, so müsste die Leasingdauer mindestens 4 Jahre und maximal 9 Jahre dauern. Alle Kosten des Leasinggebers, sprich Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie Nebenkosten, müssen durch die Leasingraten nur teilweise gedeckt werden.
Untereinander treten bei den Leasingangeboten dennoch große Unterschiede auf, die schwer zu kalkulieren sind. Das folgende Grundgerüst wird Ihnen dabei helfen.
1.2 Bedienungsanleitung zum Leasing
Von der Theorie nun zur Praxis: Wie läuft das Leasinggeschäft ab und wie kommt ein Vertrag zu Stande?
Das ist für Sie eigentlich kein sehr komplexer Vorgang, da die meisten entscheidenden Dinge von Ihrem Leasinggeber geregelt werden.
Meist beginnt alles damit, dass Sie eine Leasinggesellschaft ausfindig machen. Der gegenüber können Sie einfach gesagt alle Ihre Wünsche aufzählen: Welcher Autotyp soll es sein? Welche Marke? Was für elektronische Finessen wünschen Sie sich? Und vieles mehr.
Nun sucht die Leasinggesellschaft selbstständig den Lieferanten, der Ihr Traumauto herstellt und regelt mit ihm den Kaufpreis für das Auto, welches dann von Ihnen geleast wird. Je geringer der Kaufpreis, desto niedriger werden Ihre Raten ausfallen. Außerdem kann der Leasingvertrag nur zustande kommen, wenn das gewünschte Fahrzeug in einem guten Zustand, bestenfalls neu ist.
Alles andere wird für die Leasinggesellschaft ein unrentables Risiko darstellen, weshalb Leasingfahrzeuge in den meisten Fällen sehr gepflegt und tadellos sind.
Auch Ihre Bonität wird in diesen Verhandlungen eine Rolle spielen. Aber immer mehr Unternehmen bieten Leasingverträge ohne Schufa-Prüfung an. Nach Ablauf der Leasingzeit, wenn Sie den Wagen nicht kaufen, wird das Auto dann entweder an den Gebrauchtwagenhändler verkauft oder bei gravierenden Schäden verschrottet.
Neben den verschiedenen Vertragsformen, existieren aber noch mehr genauere Bestimmungen und zusätzliche Ausgestaltungen. Diese sollten Sie erkennen und zu Ihrem Vorteil nutzen, denn sie können sich auch nachteilig auswirken.
Wenn Sie beispielsweise in einem Unternehmen mit saisonalen Gewinnunterschieden wie in der Gastronomie arbeiten, gibt es die Möglichkeit der gestaffelten Leasingraten. Die Höhe der Raten wird dann an die jeweilige Saison angepasst. Seien Sie aber vorsichtig mit Vertragsmodalitäten wie dem Andienungsrecht. Dieses würde dem Leasinggeber erlauben, Sie nach Ende der Laufzeit zum Kauf des Autos zu verpflichten, wenn es nicht mehr gewinnbringend verwertet werden kann.
Wenn Sie die Leasingraten noch mehr senken wollen, dann sollten Sie nach einer Depotzahlung fragen.
Dabei wird der Restwert des Autos nach Ende der Laufzeit geschätzt und diesen Wert legen Sie als Kaution ein - dies bessert zudem Ihre Bonität. Und mit einer Klausel zur Gewinnbeteiligung am Verwertungserlös, bietet sich Ihnen die Chance, etwas von den Einnahmen abzubekommen, wenn ihr Auto dann weiterverkauft wird. Für den Leasinggeber lohnt sich so etwas, da Sie so automatisch mehr auf den Wagen Acht geben.
Dabei sollten Sie jetzt aber keine Panik darüber entwickeln, was alles mit dem Wagen geschehen kann. Versicherungen schützen Sie.
In vielen Haushalten ist Leasing als ein unseriöses, ruinöses Geschäft verschrien. Ebenso viele Menschen und dabei vor allem die Jüngeren wissen auch um die vielen finanziellen Vorteile beim Leasen von Traumautos.
Jenes geldsparende Konzept beim Leasing ergibt sich aus dem Prinzip: „Die Kosten entsprechen dem Nutzen“.
Wenn Sie einen PKW oder überhaupt irgendein Gut vollständig erwerben, so besteht ständig der Anspruch, dass dieses Gut so viel erwirtschaftet, das es die Anschaffungskosten deckt. Solche Faustregeln finden sich überall in einem effizienten Wirtschaftssystem.
Aber Leasing perfektioniert diese Denkweise. Schrittweise finanziert sich das Auto in jedem Monat selbst, indem es jede Leasingrate mit erwirtschaftet. Schon allein, weil sie mit Ihrem Traumauto vielleicht zur Arbeit fahren und Mobilität gewinnen. Und dank des guten Zustandes der Leasingfahrzeuge, halten sich auch die Reparaturkosten in Grenzen.
Wenn Sie Leasingfahrzeuge als Firmenwagen für Ihr Unternehmen erwerben so sind die monatlichen Raten sogar von der Steuer absetzbar.
Und was den meisten Leasingnehmern die größte Anerkennung abgewinnt ist die hohe Flexibilität. Unter bestimmten Umständen können Leasingfahrzeuge ausgetauscht werden. Und wenn sich Ihre finanzielle Lage im Laufe der Zeit stark gebessert hat, können Sie Ihr Traumauto nach der Laufzeit zu einem gemäßigten Preis kaufen.
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