1. Von da ging ich zu einem anderen Platze, gegen Westen, bis an die Enden der Erde, 2. wo ich ein Feuer lodern und ohne Aufhören fortlaufen sah, welches seinen Lauf weder bei Tage noch bei Nacht unterbrach, sondern immer denselben fortsetzte. 3. Ich erkundigte mich und sagte: Was ist dies, welches niemals aufhört? 4. Darauf antwortete Raguel, einer von den heiligen Engeln, welche bei mir waren, 5. und sagte: Dieses lodernde Feuer, welches du gegen Westen laufen siehst, ist (das) aller Lichter des Himmels.
1. Ich ging von da zu einem anderen Platze und sah einen Berg von Feuer, welches aufloderte sowohl bei Tage als bei Nacht. Ich ging nach ihm zu, und nahm sieben glänzende Berge wahr, welche alle voneinander verschieden waren. 2. Ihre Steine waren glänzend und schön; alle waren glänzend und prächtig anzusehen, und schön war ihre Oberfläche. Drei waren gegen Osten und dadurch verstärkt, daß einer auf den andern gestellt war, und drei waren gegen Süden, verstärkt in einer ähnlichen Weise. Da waren auch tiefe Täler, welche einander nicht nahe kamen. Und der siebente Berg war in der Mitte derselben. In der Lage glichen sie alle dem Sitze eines Thrones, und wohlriechende Bäume umgaben sie. 3. Unter diesen war ein Baum von einem unablässigen Geruch; auch von denen, welche in Eden waren von allen den riechenden Bäumen, war keiner von Geruch wie dieser. Sein Laub, seine Blüte und seine Rinde wurden niemals welk, und seine Frucht war schön. 4. Seine Frucht glich der Traube der Palme. Ich rief aus: Siehe! dieser Baum ist trefflich zum Ansehen, angenehm in seinem Laube, und der Anblick seiner Frucht ist ergötzlich für das Auge. Darauf antwortete Michael, einer von den heiligen und herrlichen Engeln, welche bei mir waren, und (einer,) welcher ihnen vorstand, 5. und sagte: Henoch, warum erkundigst du dich über den Geruch dieses Baumes, 6. bist begierig dies zu wissen? 7. Alsdann versetzte ich, Henoch, ihm und sagte: In Betreff jedes Dinges bin ich begierig nach Belehrung, doch vorzüglich in Betreff dieses Baumes. 8. Er antwortete mir und sagte: Dieser Berg, welchen du siehst, und dessen Haupt in seiner Ausdehnung dem Sitze des Herrn gleicht, wird der Sitz sein, auf welchem sitzen wird der heilige und große Herr der Herrlichkeit, der ewige König, wenn er kommen und herabsteigen wird, um die Erde mit Güte heimzusuchen. 9. Und diesen Baum von einem angenehmen Geruch, nicht von einem fleischlichen, wird man nicht anrühren können bis zur Zeit des großen Gerichts. Wenn alle bestraft und für immer vernichtet sein werden, soll dieser für die Gerechten und Demütigen bestimmt sein. Die Frucht von diesem soll den Auserwählten gegeben werden. Denn gegen Norden soll Leben gepflanzt werden an der heiligen Stelle, gegen die Wohnung des ewigen Königs. 10. Alsdann werden sie sich sehr freuen und frohlocken in dem Heiligen. Der angenehme Geruch wird in ihr Gebein dringen, und sie werden leben ein langes Leben auf der Erde, wie deine Vorfahren gelebt haben, und nicht wird in ihren Tagen Kummer, Elend, Unruhe und Strafe sie quälen. 11. Und ich pries den Herrn der Herrlichkeit, den ewigen König, weil er bereitet hat für die Heiligen, ihn gemacht und verkündigt, daß er ihn ihnen geben werde.
1. Von da ging ich zu der Mitte der Erde und sah ein glückliches und fruchtbares Land, welches Zweige enthielt, immerwährend sprossend aus den Bäumen, welche darauf gepflanzt waren. Da sah ich einen heiligen Berg und unter ihm Wasser auf der östlichen Seite, welches gegen Süden floß. Ich sah auch auf der Ostseite einen anderen Berg, eben so hoch wie diesen, und zwischen ihnen waren tiefe, aber nicht weite, Täler. 2. Wasser floß gegen den Berg westlich von diesem, und unten da war wieder ein anderer Berg. 3. Da war ein Tal, doch kein weites, unter ihm, und in der Mitte von ihnen waren andere tiefe und trockene Täler gegen das Ende der drei. Alle diese Täler, welche tief, aber nicht weit waren, bestanden aus einem festen Felsen mit einem Baume, welcher in sie gepflanzt war. Und ich wunderte mich über den Felsen und über die Täler und war äußerst erstaunt.
1. Alsdann sagte ich: Was deuten an dieses gesegnete Land, alle diese hohen Bäume und das verwünschte Land zwischen ihnen? 2. Darauf versetzte Uriel, einer von den heiligen Engeln, welche bei mir waren: Dieses ist das verwünschte Tal der Verwünschten bis in Ewigkeit. Hier sollen versammelt werden alle, welche ausstoßen mit ihrem Munde ungeziemende Reden gegen Gott, und widrige Dinge sprechen von seiner Herrlichkeit. Hier werden sie versammelt werden. Hier wird ihr Land sein. 3. In den letzten Tagen soll ein Beispiel von Gericht gehalten werden über sie in Gerechtigkeit vor den Heiligen, wo diejenigen, welche Gnade erhalten haben, bis in Ewigkeit, alle ihre Tage, preisen werden Gott, den ewigen König. 4. Und zu dieser Zeit des Gerichts sollen sie ihn preisen für seine Gnade, weil er sie ihnen erteilt hat. Alsdann pries ich Gott, wendete mich zu ihm und gedachte, wie es sich geziemte, seiner Größe.
1. Von da ging ich gegen Osten zu der Mitte des Berges in der Wüste, wovon ich nur die ebene Oberfläche wahrnahm. 2. Sie war voll von Bäumen des erwähnten Samens, und Wasser lief daran herab. 3. Da zeigte sich ein Wasserfall, wie zusammengesetzt aus mehreren Wasserfällen, sowohl gegen Westen als gegen Osten. Auf einer Seite waren Bäume, auf der andern Wasser und Tau.
1. Alsdann ging ich zu einem anderen Platze aus der Wüste, gegen Osten des Berges, (welchem) ich mich genaht hatte. 2. Da sah ich Bäume des Gerichts, besonders die Träufler des angenehmen Geruchs von Weihrauch und Myrrhe. 3 Und darüber, höher als sie, war die Erhöhung des östlichen Berges in nicht großer Entfernung.
1. Ich sah auch einen anderen Platz mit Tälern von Wasser, welches niemals abnahm. 2. Ich nahm einen schönen Baum wahr, welcher im Geruch ähnlich war dem Mastix. 3. Und zu den Seiten dieser Täler nahm ich Zimt von einem angenehmen Geruch wahr. Über sie ging ich weiter gegen Osten.
1. Alsdann sah ich einen anderen Berg, Bäume enthaltend, woraus Wasser floß gleich Nektar. Sein Name war Sarira und Kalboneba. Und auf diesem Berge sah ich einen anderen Berg, auf welchem Aloë-Bäume waren. 2. Diese Bäume waren voll, gleich Mandelbäumen und stark, und wenn sie Frucht hervorbrachten, so übertraf sie allen Wohlgeruch.
1. Nach diesen Dingen betrachtete ich die Eingänge des Nordens über den Bergen, und nahm sieben Berge wahr, angefüllt mit reiner Spieke, wohlriechenden Bäumen, Zimt und Papyrus. 2. Von da ging ich weiter über die Spitzen dieser Berge, eine Strecke östlich, und ging über das erythräische Meer. Und als ich weit über dasselbe hinausgekommen war, ging ich weiter fort über den Engel Zateel, und kam zu dem Garten der Gerechtigkeit. In diesem Garten sah ich unter anderen Bäumen einige, welche zahlreich und groß waren, und welche da blühten. 3. Ihr Geruch gut und kräftig und ihr Aussehen verschieden und schön. Der Baum der Erkenntnis war auch da, durch welchen Jeder, der davon ißt, mit großer Weisheit begabt wird. 4. Er war ähnlich einer Art Tamarinde, und trug Frucht, welche äußerst feinen Trauben glich, und sein Wohlgeruch erstreckte sich bis zu einer beträchtlichen Entfernung. Ich rief aus: Wie schön ist dieser Baum, und wie ergötzlich ist sein Anblick! 5. Darauf antwortete der heilige Raphael, ein Engel, welcher bei mir war, und sagte: Dies ist der Baum der Erkenntnis, von welchem aßen dein alter Vater und deine verwitwete Mutter, welche vor dir waren, und welche Erkenntnis empfingen, indem ihre Augen geöffnet wurden, und sie sahen, daß sie nackt waren, aber aus dem Garten vertrieben wurden.
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