Kap. 8 Kap. 8 1. Überdies lehrte Azaziel die Menschen Schwerter machen und Messer, Schilde, Brustharnische, die Verfertigung von Spiegeln und die Bereitung von Armbändern und Schmuck, den Gebrauch der Schminke, die Verschönerung der Augenbrauen, (den Gebrauch der) Steine von jeglicher köstlichen und auserlesenen Gattung und von allen Arten der Farbe, so daß die Welt verändert wurde. 2. Gottlosigkeit nahm zu, Hurerei mehrte sich und sie sündigten und verderbten alle ihren Weg. 3. Amazarak lehrte alle die Zauberer und Wurzelteiler; 4. Armers die Lösung der Zauberei; 5. Barkajal die Beobachter der Sterne; 6. Akibeel die Zeichen, 7. Tamiel lehrte Astronomie, 8. und Asaradel lehrte die Bewegung des Mondes. 9. Aber die Menschen, da sie untergingen, klagten und ihre Stimme gelangte bis zum Himmel.
Kap. 9 Kap. 9 1. Dann blickten Michael und Gabriel, Raphael, Surjal und Uriel vom Himmel herab und sahen die Menge Blutes, welche auf Erden vergossen war und alle die Ungerechtigkeit, welche auf derselben geschehen war und sagten zueinander: (hört) die Stimme ihre Geschreis! 2. Die (ihrer Kinder) beraubte Erde schreit bis zum Tore des Himmels, 3. und jetzt klagen zu euch, o ihr Heiligen des Himmels, die Seelen der Menschen und sprechen: Schafft uns Gerechtigkeit bei dem Höchsten. Dann sagten sie zu ihrem Herrn, dem Könige: Herr der Herren, Gott der Götter, König der Könige! Der Thron deines Ruhmes ist immer und ewig, und immer und ewig wird dein Name geheiligt und verherrlicht. Du wirst gepriesen und verherrlicht. 4. Du hast alle Dinge geschaffen; du hast Macht über alle Dinge und alle Dinge liegen offen und klar vor dir. Du siehst alle Dinge und nichts kann dir verhehlt werden. 5. Du hast gesehen, was Azazjel getan hat, wie er jede Art von Bosheit auf der Erde gelehrt und der Welt alle verborgenen Dinge enthüllt hat, welche im Himmel geschehen. 6. Auch hat Zauberei gelehrt Samjaza, dem du Gewalt verliehen hast über die, welche ihm zugesellt sind. Sie sind miteinander zu den Töchtern der Menschen gegangen, haben gelegen bei ihnen, sind befleckt worden 7. und haben ihnen Verbrechen offenbart. 8. Die Weiber ingleichen haben Riesen geboren. 9. So ist die ganze Erde mit Blut und mit Bosheit erfüllt worden. 10. Und nun siehe, die Seelen derer, welche getötet worden, schreien, 11. und klagen selbst bis zum Tore des Himmels. 12. Ihr Seufzen steigt auf; auch können sie der Ungerechtigkeit nicht entrinnen, welche auf Erden begangen wird. Du weißt alle Dinge ehe sie sind. 13. Du weißt dieses und was von ihnen getan ist; doch du sprichst nicht zu uns. 14. Was haben wir ihnen in Rücksicht dieser Dinge zu tun?
Kap. 10
Kap. 11
Kap. 13
Kap. 14
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Kap. 17
Kap. 18
Kap. 19
Kap. 20
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Kap. 29
Kap. 30
Kap. 31
Kap. 32
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Kap. 34
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Kap. 37
Kap. 38
Kap. 39
Kap. 40
Kap. 41
Kap. 42
Kap. 43
Kap. 44
Kap. 45
Kap. 46
Kap. 47
Kap. 48 a
Kap. 48 b
Kap. 49
Kap. 50
Kap. 51
Kap. 52
Kap. 53
Kap. 54
Kap. 55
Kap. 56
Kap. 57
Kap. 58
Kap. 59
Kap. 60
Kap. 61
Kap. 62
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Kap. 64
Kap. 65
Kap. 66
Kap. 67
Kap. 68
Kap. 69
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Kap. 78
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Kap. 91
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Kap. 93
Kap. 94
Kap. 95
Kap. 96
Kap. 97
Kap. 98
Kap. 99
Kap. 100
Kap. 102
Kap. 103
Kap. 104 a
Kap. 104 b
Kap. 105
Impressum
Das Buch Henoch
in vollständiger Übersetzung mit fortlaufendem Kommentar, ausführlicher Einleitung und erläuternden Exkursen
von
Andreas Gottlieb Hoffmann
Hinweis des Abschreibers: Die Originalausgabe besteht zu ca. 90% aus Kommentar und Exkursen; in die Abschrift wurde nur der reine Text des Henochbuches übernommen.
Rechtschreibkorrekturen in der Abschrift: Die Urabschrift unterscheidet sich vom Originaltext nur typographisch: "Ae und Ue" sind durch "Ä und Ü" ersetzt, sowie "sz" in typographisch alter Setzung durch "ß" ersetzt. Die hier vorgelegte korrigierte Fassung des Textes enthält gegenüber dem Originaltext folgende Änderungen bzw. Ersetzungen: Ziffern bis 12 durch Zahlwörter; sahe durch sah; Theile durch Teile; Thore durch Tore; Behältniß durch Behältnis; Finsterniß durch Finsternis; Maaß durch Maß; Gränze durch Grenze - sowie Vergleichbare. Eine Rechtschreibkorektur nach alter Schreibung wurde durchgeführt und dabei nur einige wenige heute nicht mehr verwendete Schreibweisen belassen. Die Interpunktion wurde wie im Original beibehalten. Vokalattribute: In Eigennamen sind im Original an einigen Stellen Vokalattribute gesetzt, wovon in der verwendeten Schriftart das "nach oben offene Kreissegment" nicht zur Verfügung steht. Über "a" und "e" ist dieses daher weggelassen. Anstelle dessen ist, wo es sinnvoll erschien, "ë" gesetzt.
Band II des Originals (Kapitel 56 bis 105) mit Titelseiten folgt nach Kapitel 55.
Die Segensworte Henochs, womit er segnete die Auserwählten und die Gerechten, welche leben werden in der Zeit der Trübsal, wo verworfen werden alle Bösen und Gottlosen. Henoch, ein gerechter Mann, welcher mit Gott war, redete und sprach, als seine Augen geöffnet worden und er gesehen ein heiliges Gesicht in den Himmeln: Dies zeigten mir die Engel. 2. Von ihnen hörte ich alle Dinge und verstand, was ich sah; das, was geschehen wird nicht in diesem Geschlecht, sondern in einem Geschlecht, welches kommen wird in ferner Zeit, um der Auserwählten willen. 3. Um ihretwillen sprach und redete ich mit ihm, der da hervorgehen wird aus seiner Wohnung, dem Heiligen und Mächtigen, dem Gott der Welt, 4. welcher dann treten wird auf den Berg Sinai, erscheinen mit seinem Heer und sich offenbaren mit der Stärke seiner Macht vom Himmel. 5. Alles wird erschrecken und die Wächter sind bestürzt. 6. Große Furcht und Zittern ergreift sie bis zu den Enden der Erde. Die erhabenen Berge erbeben und die hohen Hügel werden erniedrigt und schmelzen wie Honigseim in dem Feuer. Die Erde wird überflutet werden und alles, was auf derselben ist, umkommen, wenn das Gericht kommt über alle, auch die Gerechten. 7. Aber ihnen wird er Friede geben; er wird erhalten die Auserwählten und gegen sie gnädig sein. 8. So werden denn alle Gottes sein, glücklich und gesegnet und der Glanz Gottes wird sie erleuchten.
Siehe! er kommt mit Myriaden seiner Heiligen, Gericht über sie zu halten, zu vertilgen die Bösen und zu strafen alles Fleisch über jegliches, was die Sünder und Gottlosen getan und begangen haben gegen ihn.
1. Alle, die im Himmel sind, wissen, was (dort) geschieht; 2. daß die himmlischen Lichter nicht ändern ihre Bahn, daß ein jedes aufgeht und untergeht nach seiner Ordnung, ein jedes zu seiner Zeit ohne Übertretung der Gebote. Sie sehen die Erde und vernehmen, was dort geschieht vom Anfang bis zu ihrem Ende; 3. daß jedes Werk Gottes unveränderlich ist zur Zeit seiner Erscheinung. Sie schauen Sommer und Winter, daß die ganze Erde voll Wasser ist und daß die Wolken, der Tau und der Regen sie erfrischen.
Sie betrachten und sehen jeden Baum, wie er verdorrt und jedes Blatt abfällt, außer vierzehn Bäumen, welche ihr Laub nicht abwerfen, sondern warten von dem alten bis zum neuen, zwei oder drei Winter lang.
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