William Andrew Fletcher - Einer von Hoods Texanern

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"Der beste mir bekannte Augenzeugenbericht. Dieser konföderierte Soldat sieht sich bei der Schilderung seiner persönlichen Erlebnisse zuvörderst der Wahrheit verpflichtet."
Shelby Foote, Historiker, Schriftsteller.
Als sich im April 1861 die Neuigkeit vom Ausbruch des Bürgerkrieges wie ein Lauffeuer durch die Südstaaten ausbreitet, fühlen sich selbst in den entlegenen Winkeln der jungen Nation, weit abseits der Schaltstellen der Macht an der Ostküste, die jungen Männer in der Pflicht, «ihren Teil beizutragen» und schwärmen mit glühendem Eifer in die Rekrutierungsbüros. Einer von ihnen ist der 22-jährige Texaner William A. Fletcher, ein einfacher Bursche vom Lande aus bescheidenen Verhältnissen, der vom Eifer jener turbulenten Zeit mitgerissen wird und sich aus aufrichtiger Überzeugung zu den Fahnen meldet. Sein Regiment, die 5th Texas Infantry, wird Bestandteil der «Texas Brigade», die sich unter ihrem aggressiven Kommandeur John Bell Hood schon bald als eine der verlässlichsten und kampfstärksten Infanteriebrigaden in General Robert E. Lees Army of Northern Virginia erweist. Bill Fletcher ist ein Musterbeispiel jenes Menschenschlages, welcher der Brigade ihre hohe Kampfkraft verleiht. Er ist ein erfahrener Waldläufer, der die Kniffe des Überlebens in der Natur von texanischen Trappern und Indianern erlernt hat und zudem ein geübter Schütze. Stolz, freiheitsliebend und in hohem Maße auf seine Unabhängigkeit bedacht, gehorcht er Autoritäten, solange er deren Sinn erkennen kann und vertraut ansonsten auf seinen gesunden Menschenverstand. Obwohl es ihm an Einsatzbereitschaft und persönlicher Tapferkeit nicht mangelt, bringt der Krieg ihn bald an die Grenzen seiner physischen und psychischen Leistungsfähigkeit und darüber hinaus. Als sein Regiment in der Schlacht von Gettysburg wiederholt gegen die Starken Unionsstellungen auf dem Little Round Top angeworfen wird, befürchtet er, sich als Feigling zu erweisen und seine Furcht erfüllt ihn mit Scham. Auch körperlich fordert der Krieg seinen Tribut und nach zwei schweren Verwundungen ist Fletcher nicht mehr zum Dienst als Infanterist fähig. Er lässt sich zu Terry's Texas Tangers, der 8th Texas Cavalry, versetzen und stellt sich fortan General Shermans Unionsarmee in Georgia entgegen, bis er in Gefangenschaft gerät. Nach seiner tollkühnen Flucht erlebt er das Ende des Krieges in North Carolina. Er ist zu jener Zeit körperlich gezeichnet und nervlich zerrüttet und während er versucht, das Trauma der Niederlage zu verwinden, wird ihm bewusst, wie seine Erfahrungen der vergangenen vier Jahre ihn persönlich verändert und seine Aussichten auf das Leben und die Menschen geprägt haben.
Fletcher ist ein talentierter, bodenständiger Erzähler, der mit Sprachwitz und großer Anschaulichkeit ein ebenso ungeschöntes wie lebendiges Bild seiner umfassenden Kriegserlebnisse zeichnet. Seine Erinnerungen gelten zu Recht als Klassiker der Bürgerkriegsliteratur.
Ein Anhang der Gefechtsberichte der 5th Texas Infantry ermöglicht einen aufschlussreichen Vergleich zu den Schilderungen des unmittelbar beteiligten Soldaten.

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William Andrew Fletcher

Einer von Hoods Texanern

Ein Veteran der 5th Texas Infantry erinnert sich an den Amerikanischen Bürgerkrieg

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Inhaltsverzeichnis Titel William Andrew Fletcher Einer von Hoods Texanern Ein - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel William Andrew Fletcher Einer von Hoods Texanern Ein Veteran der 5th Texas Infantry erinnert sich an den Amerikanischen Bürgerkrieg Dieses ebook wurde erstellt bei

Vorwort des Übersetzers

Kapitel 01: Erlebnisse und Beobachtungen in den Vorkriegsjahren und dem ersten Jahr des Krieges

Kapitel 02: General Jackson fällt General McClellan in die Flanke; die Sieben-Tage-Schlacht vor Richmond, Virginia

Kapitel 03: Die Zweite Schlacht von Manassas

Kapitel 04: Die Schlacht von Fredericksburg, Virginia

Kapitel 05: Die Schlacht von Gettysburg, Pennsylvania

Kapitel 06: Die Schlacht von Chickamauga, Georgia

Kapitel 07: Gefangennahme und Flucht

Kapitel 08: Kapitulation und Heimkehr

Anhang

Schlacht von Gaines Mill

Zweite Schlacht von Manassas

Schlacht von Antietam

Schlacht von Gettysburg

Schlacht von Chickamauga

Gefecht nahe Lookout Creek

Das Ende der Texas Brigade

Impressum neobooks

Vorwort des Übersetzers

"Vorwärts nur die Männer streben,

Ihr Rebellenschrei erschallt,

Der Gefahr geht es entgegen,

Manch einer wird fallen bald.

Doch in Treue sondergleichen,

Ruft ein jeder Mann im Chor:

'Siegen, sterben – niemals weichen!

Angriff! Hoods Brigade vor!'"

Val C. Giles, Kompanie B, 4th Texas Infantry, Texas Brigade

Als sich im April 1861 die Neuigkeit vom Ausbruch des Bürgerkrieges wie ein Lauffeuer durch die Südstaaten ausbreitet, fühlen sich selbst in den entlegenen Winkeln der jungen Nation, weit abseits der Schaltstellen der Macht an der Ostküste, die jungen Männer in der Pflicht, "ihren Teil beizutragen" und schwärmen mit glühendem Eifer in die Rekrutierungsbüros. Einer von ihnen ist der 22-jährige Texaner William A. Fletcher, ein einfacher Bursche vom Lande aus bescheidenen Verhältnissen, der vom Eifer jener turbulenten Zeit mitgerissen wird und sich aus aufrichtiger Überzeugung zu den Fahnen meldet. Während der Großteil der westlich des Mississippi River aufgestellten Einheiten auf dem westlichen Kriegsschauplatz verbleibt, ist Fletchers Kompanie eine der wenigen, die nach Osten verlegt werden, dort zur "Texas Brigade" zusammengelegt werden und sich unter ihrem aggressiven Kommandeur John Bell Hood schon bald als eine der verlässlichsten und kampfstärksten Infanteriebrigaden in General Robert E. Lees Army of Northern Virginia erweisen. Bill Fletcher, Soldat in Kompanie F der 5th Texas Infantry, ist ein Musterbeispiel jenes Menschenschlages, welcher der Brigade ihre hohe Kampfkraft verleiht. Er ist ein erfahrener Waldläufer, der die Kniffe des Überlebens in der Natur von texanischen Trappern und Indianern erlernt hat und zudem ein geübter Schütze. Stolz, freiheitsliebend und in hohem Maße auf seine Unabhängigkeit bedacht, gehorcht er Autoritäten, solange er deren Sinn erkennen kann und vertraut ansonsten auf seinen gesunden Menschenverstand. Obwohl es ihm an Einsatzbereitschaft und persönlicher Tapferkeit nicht mangelt, bringt der Krieg ihn bald an die Grenzen seiner physischen und psychischen Leistungsfähigkeit und darüber hinaus. Als sein Regiment in der Schlacht von Gettysburg wiederholt gegen die starken Unionsstellungen auf dem Little Round Top angeworfen wird, befürchtet er, sich als Feigling zu erweisen und seine Furcht erfüllt ihn mit Scham. Auch körperlich fordert der Krieg seinen Tribut und nach zwei schweren Verwundungen ist Fletcher nicht mehr zum Dienst als Infanterist fähig. Er lässt sich zu Terry's Texas Tangers, der 8th Texas Cavalry, versetzen und stellt sich fortan General Shermans Unionsarmee in Georgia entgegen, bis er in Gefangenschaft gerät. Nach seiner tollkühnen Flucht erlebt er das Ende des Krieges in North Carolina. Er ist zu jener Zeit körperlich gezeichnet und nervlich zerrüttet und während er versucht, das Trauma der Niederlage zu verwinden, wird ihm bewusst, wie seine Erfahrungen der vergangenen vier Jahre ihn persönlich verändert und seine Aussichten auf das Leben und die Menschen geprägt haben.

Fletcher ist ein talentierter, bodenständiger Erzähler, der mit Sprachwitz und großer Anschaulichkeit ein ebenso ungeschöntes wie lebendiges Bild seiner umfassenden Kriegserlebnisse zeichnet. Seine Erinnerungen gelten zu Recht als Klassiker der Bürgerkriegsliteratur und der Historiker Shelby Foote nannte sie "den besten mir bekannten Augenzeugenbericht" eines konföderierten Soldaten.

Florian Dexheimer

Kapitel 01: Erlebnisse und Beobachtungen in den Vorkriegsjahren und dem ersten Jahr des Krieges

Ich schreibe diese Zeilen aus dem Gedächtnis, da ich damals kein Tagebuch führte. Aus diesem Grunde werde ich mit der Nennung von Namen und Daten vorsichtig sein, sofern ich nicht absolut von ihrer Richtigkeit überzeugt bin.

Ich wurde im Jahre 1839 im Bezirk St. Landry Parish in Louisiana geboren. Im Alter von etwa 14 Jahren wurde mir aus den Gesprächen der Erwachsenen erstmals bewusst, dass im Norden und Süden unserer Nation unterschiedliche Ansichten zur Institution der Sklaverei herrschten. Mein Vater war ein aufmerksamer Zeitungsleser und verfolgte die Fragen, welche die Nation bewegten, mit großem Interesse. In seinen jüngeren Jahren war er ein Sklavenaufseher in Texas und später in Louisiana gewesen und so kannte er sowohl die vorteilhaften als auch die unmenschlichen Seiten der Sklaverei aus eigener Erfahrung. In Texas hatte er die Aufsicht über 15 "lebhafte Schäfchen" (wie er sie nannte) geführt, die frisch aus ihrem Geburtsland eingetroffen waren und die er während General Santa Annas Invasion von Texas vom Brazos River aus nach Louisiana brachte. [Anm. d. Übers.: Obgleich der internationale Sklavenhandel in den Vereinigten Staaten seit 1808 verboten war, wurden besonders in den Wirren der Texanischen Revolution (1835-1836) zahlreiche Sklaven über Kuba nach Texas geschmuggelt und von dort aus weiterverkauft.] Mein Vater war durch seine Arbeit zu der Überzeugung gelangt, dass die durch unmenschliche Sklavenhalter verübten Grausamkeiten dermaßen gravierend waren, dass eine aufgeklärte und humane Gesellschaft zweifellos früher oder später auf die eine oder andere Weise das Ende dieser Institution herbeiführen würde. Er befürchtete, dass dies durch einen Krieg geschehen könne, da sowohl im Norden als auch im Süden die Aufwiegler das lauteste Wort zu führen schienen und die gemäßigten Staatsmänner offensichtlich in der Minderheit waren. Sollten die Dinge nicht schon bald einen anderen Verlauf nehmen, so war damit zu rechnen, dass unweigerlich der Boden zahlloser Schlachtfelder das Blut der jungen Männer trinken würde.

Die Überzeugung meines Vaters war bereits damals unpopulär und wurde im Laufe der Jahre bei der Bevölkerung nur noch unbeliebter, sodass er sie schließlich nur noch gegenüber seinen engsten Freunden äußerte, für die der freie und ungehemmte Meinungsaustausch selbst bei kontroversen Themen eine Selbstverständlichkeit darstellte. Die hitzköpfigen Politiker und Prediger schienen die öffentliche Meinung nach Belieben formen zu können, ohne sich dabei um das Wohl der Nation zu scheren. In Nord wie Süd verwies man auf die Bibel und die Verfassung, um die Richtigkeit und Gerechtigkeit des eigenen Standpunktes zu beweisen. Die Prediger sahen Gott auf ihrer Seite und hatten entsprechende Bibelpassagen parat, während die Politiker die Verfassung zitierten und überzeugt waren, "Gott und sämtliche zivilisierten Nationen" auf ihrer Seite zu haben. Unter dieser kompromisslosen Rhetorik wuchs eine Generation von kämpferischen, selbstsicheren Männern heran und so musste schließlich Blut fließen. Blut erschien ihnen als die einzige Lösung und es wurde wahrlich genug davon vergossen.

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