Drehen Sie gedanklich den Spieß erst einmal um: Was passiert denn schon, wenn Sie arbeitslos wären? Ja, richtig: Sie bekämen eine neue Chance – vielleicht sogar auf einen viel besseren Job. Also legen Sie getrost erst einmal Ihre übertriebenen Ängste ab.
Jede Niederlage ist vor allem eine Chance – es besser zu machen, neue Angebote zu suchen oder sich sogar selbständig zu werden. Wenn Sie solche präventiven Gedanken als Plan B hegen, könnten das ja auch Strategien werden, um dem Schreckgespenst Arbeitslosigkeit den Garaus zu machen. Sie sind jedenfalls vorbereitet, wenn denn nun doch mal der Fall eintreten sollte.
Das Thema ist erst einmal mit Angst belegt, die Sie schnell ablegen sollten. Insbesondere unser übertriebenes Sicherheitsdenken lässt nämlich sofort elementare Sorgen aufkommen: Wie ernähre ich die Familie? Was passiert mit den Kindern? Wie kann ich meine finanziellen Verpflichtungen überbrücken, etwa die Hypothek fürs Haus? Existenzielle Ängste ergreifen uns. Das muss gar nicht sein. Mit diesem eBook haben Sie schon mal die richtige Literatur in der Hand. Es löst zwar nicht das Problem drohende Arbeitslosigkeit, gibt Ihnen aber entscheidende Tipps und Strategien, die Ihren Job sichern und erst gar nicht die Angst vor Arbeitslosigkeit aufkommen lassen.
Gründe für Arbeitslosigkeit
Manchmal ist es schlicht eine Firmenpleite, die Menschen in die plötzliche Arbeitslosigkeit bringt. Es gibt aber auch persönliche Gründe, etwa wenn man keine Ausbildunghat, angelernt oder wenig qualifiziertist. Persönliche Gründe können auch darin liegen, dass man sich nicht weitergebildetund Angebote der Firma vielleicht nicht genutzt hat.
Auch dauernde Fehlzeiten, schlechte Arbeitsergebnisseoder gar kriminelle Handlungenam Arbeitsplatz wie Diebstahl, sexuelle Belästigung und Beleidigungen können persönliche Kündigungsgründe sein. Man spricht hier gerne von den so genannten „ personal skills“, also den persönlichen Anlagen (Arbeitsmoral) oder Voraussetzungen – positiven wie negativen. Das kann auch eine innere Kündigungsein, mangelnde Einsatzbereitschaft,mangelndes Interessean der Firma, Mobbing.
Ganz allgemein sind eine schlechte Konjunkturlageund Finanzkrisenindirekt mit verantwortlich für Entlassungen. Firmen reagieren dann äußerst vorsichtig und entlassen Personal, das keinen Anspruch auf Dauerbeschäftigung hat. Auch passiert es häufiger Teilzeitbeschäftigten, Leiharbeitern oder befristet Beschäftigten, weil deren Rechte nicht so ausgeprägt sind. Weitere Gründe liegen in Firmenübernahmen, Sanierungen, Insolvenzen, Kapitalschnitten, Verkäufen und Änderungen in der Firmenstruktur (Aktiengesellschaft, Holding, Auslagerungen).
Es gibt also vielfältige Gründe für Kündigungen und niemand ist davor gefeit. Es kann jeden treffen, überall und irgendwann. Am besten, man ist für den Ernstfall vorbereitet und hat immer einen Plan Bin der Hinterhand.
Kein Job für die Ewigkeit
Gerade in einer sich rasend schnell ändernden Zeit planen wir das Arbeitsleben nicht mehr als den ultimativen einen und endgültigen Job. Wir denken sowieso mehr in Projekten und werden zu modernen Wanderarbeitern. Die Sicherheit langfristiger Beschäftigung gibt es nicht mehr. Wir müssen also ohnehin flexibel bleiben. So verliert Arbeitslosigkeit ihren Schrecken. Und selbst wenn sie uns trifft, ist es nicht das endgültige Unglück.
Wir halten so viele Dinge für einen unabänderlichen Schrecken, für ein Schicksal oder für eine Katastrophe. In der Nachbetrachtung Tage später verliert alles seine Bedrohung: Mein Gott, was waren wir dumm oder naiv, das Endgültige heraufbeschworen zu haben – es war nun doch nicht so endgültig.
Es gibt immer und für alles eine Lösung. Sie haben einen schlimmen Unfall – und finden gute Ärzte sowie Betreuer, die Sie wieder auf die Beine stellen. Selbst eine schwere Krankheit ist heute heilbar. Finanzieller Verlust gleicht sich wieder aus. Niederlagen sind sogar gut. Das Leben gewinnt an Leichtigkeit und neuen Gelegenheiten.
Man muss dazu allerdings selbst eine innere Gelassenheitentwickeln, seine Aufgeregtheit ablegen. Das beginnt im Kopf. Ihre Einstellungzu vermeintlichen Katastrophen wie der Arbeitslosigkeit muss sich ändern. Nichts soll Sie künftig mehr aus den Socken hauen. Denn Sie sind darauf vorbereitet. Am besten machen Sie sich einen Worst Case-Plan: eine Listemit den Punkten, die im schlimmsten Fall passieren könnten. Arbeitsplatz-Verlust, kein Einkommen mehr, Rechnungen nicht bezahlen, Mahnungen, Wohnungskündigung, Strom wird abgeschaltet, Telefon abgeklemmt, nichts zu essen, Ratenzahlungen gestoppt, Hypothek nicht mehr bezahlt, Hauspfändung, kein heißes Wasser mehr und so weiter.
Wo ist hier eigentlich das Problem?Viele Dinge sind regelbar, denn das Sozialsystem lässt Sie nicht im Stich. Und so schnell pfändet Ihre Bank das Haus nicht. Sie haben Verwandte, die Ihnen helfen, ein gut funktionierendes soziales Netzwerk; es gibt Suppenküchen und andere Hilfsangebote wie Kleiderkammer und Sozialdienste; mit Glück finden Sie schnell einen neuen Job oder machen sich selbständig. Ihre Frau könnte zeitweise arbeiten gehen oder Sie finden einen Nebenjob, gehen Zeitungen austragen, putzen irgendwo, machen den Tellerwäscher im Restaurant. Zum Geld verdienen gibt es immer Gelegenheiten.
Welche Einstellung zur Arbeithaben Sie überhaupt? Was müssen oder sollten Sie ändern? Haben Sie sich schon mal diese Fragen gestellt? Wir fordern gerne, aber geben selten, wenn es um Arbeit geht. Erinnern Sie sich mal an die Antrittsrede des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy im Januar 1960: „Mitbürger, fragt nicht, was Euer Land für Euch tun kann, sondern fragt, was Ihr für Euer Land tun könnt!“ Wir rufen gerne nach dem Staat, nach der Firma, aber es muss ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Geben und Nehmen, Pflichten und Rechten bestehen. Bevor wir nach der Fürsorge des Unternehmens schreien, fragen wir uns doch bitte erst einmal, ob wir unserer Verpflichtung gegenüber der Firma nachgekommen sind. Wir schulden der Firma nämlich unsere volle Arbeitskraft, dann steht uns auch der vereinbarte Lohn zu.
Und Arbeit soll doch Freude machen. Schließlich opfern wir etwa ein Drittel unserer Lebenszeit der Firma. Wenn wir dann schon mit Bauchschmerzen zum Job marschieren, können wir uns an fünf Fingern ausrechnen, wann sich die ersten Magengeschwüre und danach vielleicht sogar Krebs einstellen. Sie brauchen also eine grundsätzlich positive Einstellungzur Arbeit. Sehen Sie sie als Broterwerb, mit dem Sie Ihre Familie ernähren und sich andere Annehmlichkeiten, Wünsche, Träume erfüllen.
Denken Sie an den nächsten Traumurlaub in der Karibik, den Sie sich quasi erarbeiten, dann wird Ihre Tätigkeit zum Selbstläufer. Haben Sie keine gute Einstellungzur Arbeit, etwa weil Kollegen Sie nerven, Ihre Tätigkeit stupide eintönig ist, dann sollten Sie schnell etwas daran ändern. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten. Versuchen Sie es mal die nette Tour mit Ihren Kollegen. Sie könnten selbst dafür sorgen, dass Ihre Arbeit interessanter wird. Sprechen Sie mit Ihrem Chef und übernehmen Sie zusätzliche Aufgaben, machen Sie Ihren Job doch einfach abwechslungsreicher. Holen Sie mehr aus ihm heraus und entwickeln Sie Eigeninitiative.
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