Stefan Zweig - Marie Antoinette

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Mit vierzehn wurde sie verheiratet, mit achtzehn Königin von Frankreich und zwanzig Jahre später öffentlich hingerichtet. Marie Antoinette, Frau des Königs Ludwig XVI. und das berühmteste Opfer der französischen Guillotine, porträtiert als eine starke, aber ungewöhnliche Frau, in einer ebenso dramatischen wie tragischen Biographie von Stefan Zweig.

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Aber wie weit noch in der Ferne ballt sich dieses drohende Gewölk! Wie ferne sind noch alle diese Folgerungen und Verstrickungen von dem kindischen Sinn dieser Fünfzehnjährigen, die mit ihrem ungeschickten Kameraden arglos spaßt, die mit einem kleinen, munter klopfenden Herzen und hell-neugierigen Augen lächelnd meint, die Stufen eines Thrones emporzusteigen, – und am Ende steht das Schafott. Aber wem sie das schwarze Los von Anbeginn zugeteilt, dem geben die Götter keine Zeichen und Winke. Ahnungslos unbefangen lassen sie ihn seinen Weg schreiten, und von innen wächst ihm das Schicksal entgegen.

Debüt in Versailles

Noch heute wirkt Versailles als die großartigste und herausforderndste Geste der Autokratie; ganz ohne sichtlichen Anlaß erhebt sich mitten im Lande abseits von der Hauptstadt auf einem künstlich errichteten Hügel ein riesiges Schloß und blickt mit Hunderten von Fenstern über künstlich geschaffene Kanäle und künstlich geschnittene Gärten ins Leere hinein. Kein Fluß, Handel und Wandel befördernd, strömt hier vorbei, keine Straßen, keine Bahnen treffen zusammen; völlig zufallshaft, die versteinerte Laune eines großen Herrn, hält dieser Palast seine sinnlos riesige Pracht dem verwunderten Blick entgegen.

Dies gerade aber wollte der cäsarische Wille Ludwigs XIV.: seinem eigenen Selbstbewußtsein, seiner Neigung zur Selbstvergöttlichung einen schimmernden Altar errichten. Entschlossener Autokrat, machtherrischer Mensch, hatte er seinen Einheitswillen siegreich dem zerspaltenen Lande aufgezwungen, einem Reiche die Ordnung, einer Gesellschaft die Sitte, einem Hof die Etikette, einem Glauben die Einheit, der Sprache die Reinheit vorgeschrieben. Von seiner Person war dieser Vereinheitlichungswille ausgestrahlt, zu seiner Person sollte darum aller Glanz wieder zurückfluten. »Wo ich bin, da ist der Staat«, wo ich wohne, da ist der Mittelpunkt Frankreichs, der Nabel der Welt: um diese völlige Uneingeschränktheit seiner Stellung zu versinnlichen, verlegt der Roi-soleil seinen Palast mit Absicht weg von Paris. Eben indem er seine Residenz völlig ins Leere stellt, betont er, ein König von Frankreich brauche nicht die Stadt, die Bürger, die Masse als Stütze oder Folie seiner Macht. Genug, daß er den Arm ausstreckt und gebietet, und schon entstehen auch aus Sumpf und Sand Gärten und Wald, Kaskaden und Grotten, der schönste und mächtigste Palast; von diesem astronomischen Punkt, den seine Willkür eigenmächtig gewählt, geht von nun ab die Sonne seines Reiches auf und unter. Versailles ist erbaut, um Frankreich sinnfällig zu beweisen, daß das Volk nichts ist und der König alles.

Aber schöpferische Kraft, sie bleibt immer nur an den Menschen gebunden, den sie erfüllt; nur der Kronreif vererbt sich, nicht die ihm eingeschlossene Macht und Majestät. Enge, gefühlsschwache und genießerische Seelen, nicht mehr gestaltende, erben mit Ludwig XV. und Ludwig XVI. den weiten Palast, das groß gegründete Reich. Äußerlich bleibt unter ihnen alles unverändert: die Grenzen, die Sprache, die Sitte, die Religion, die Armee; zu stark hat jene entschlossene Hand die Formen geprägt, als daß sie in hundert Jahren verlöschen könnten, aber bald fehlt den Formen der Inhalt, die glühende Materie des schöpferischen Triebes. Als Bild verändert sich Versailles unter Ludwig XV. nicht, nur an Bedeutung: noch immer wimmeln in prachtvollen Livreen dreitausend, viertausend Bediente in den Gängen und Höfen, noch immer stehen zweitausend Pferde in den Ställen, noch immer funktioniert in wohlgeölten Scharnieren der künstliche Apparat der Etikette bei allen Bällen, Empfängen, Redouten und Maskeraden, noch immer paradieren durch die Spiegelsäle und goldschimmernden Gemächer die Kavaliere und Damen in brokatenen, seidenplissierten und edelsteinbesetzten Prunkkleidern, noch immer ist dieser Hof der berühmteste, raffinierteste und kultivierteste des damaligen Europa. Aber was vordem Ausdruck strömender Machtfülle gewesen, ist längst nur noch Leerlauf und seelenloser, sinnloser Betrieb. Wieder ist ein Ludwig König, aber er ist kein Herrscher mehr, sondern ein gleichgültiger Frauenknecht; auch er versammelt Erzbischöfe, Minister, Feldherren, Architekten, Dichter, Musiker um den Hof, aber so wie er selbst kein Ludwig XIV., so sind jene keine Bossuets mehr, keine Turennes, Richelieus, keine Mansarts, Colberts, Racines und Corneilles, sondern ein stellengieriges, geschmeidiges, ränkesüchtiges Geschlecht, das bloß genießen will, statt zu gestalten, nur am Geschaffenen schmarotzen, statt es mit Willen und Geist zu durchbluten. In diesem marmornen Treibhaus entfalten sich keine kühnen Pläne mehr, keine entschlossenen Neuerungen, keine dichterischen Werke, nur die Sumpfpflanzen der Intrige und Galanterie schießen hier üppig auf. Nicht die Leistung entscheidet mehr, sondern die Kabale, nicht das Verdienst, sondern die Protektion; wer am tiefsten beim Lever vor der Pompadour oder Dubarry den Rücken bückt, kommt am höchsten hinauf; statt der Tat gilt das Wort, statt des Wesens der Schein. Nur füreinander spielen sich diese Menschen in ewiger Inzucht ihre Rollen als König, als Staatsmann, als Priester, als Feldherr mit sehr viel Grazie völlig zwecklos vor; Frankreich, die Wirklichkeit, haben sie alle vergessen, nur an sich denken sie, an ihre Karriere, ihr Vergnügen. Versailles, von Ludwig XIV. als Forum Maximum Europas gedacht, sinkt unter Ludwig XV. herab zu einem Gesellschaftstheater adeliger Amateure, allerdings dem künstlichsten und kostspieligsten, das jemals die Welt gekannt hat.

Auf dieser großartigen Bühne erscheint jetzt mit dem zaudernden Schritt der Debütantin zum erstenmal ein fünfzehnjähriges Mädchen. Sie spielt zunächst nur eine kleine Proberolle: die der Dauphine, der Thronfolgerin. Aber die hochadelige Zuschauerschaft weiß, dieser kleinen blonden Erzherzogin aus Österreich ist für später die Hauptrolle in Versailles zugedacht, die Rolle der Königin, deshalb richten sich sofort nach ihrer Ankunft alle Blicke neugierig auf sie. Der erste Eindruck ist vortrefflich: seit langem hat man kein so reizvolles Mädchen hier auftreten sehen, das bezaubernd schlanke Figürchen wie aus Sèvres-Biskuit, der Teint wie bemaltes Porzellan, muntere blaue Augen, ein behender, übermütiger Mund, der auf das kindlichste zu lachen, auf anmutigste Weise zu schmollen versteht. Tadellos die Haltung: ein beschwingter graziöser Schritt, entzückend im Tanz, aber doch – man ist nicht umsonst Tochter einer Kaiserin – eine sichere Art, aufrecht und stolz durch die Spiegelgalerie zu schreiten und nach rechts und links ohne Befangenheit zu grüßen. Mit schlecht verhehltem Ärger erkennen die Damen, die in Abwesenheit einer Primadonna noch die erste Rolle spielen dürfen, in diesem schmalschulterigen und noch nicht ausgewachsenen Mädchen die siegreiche Rivalin. Nur einen Haltungsfehler muß die strenge Hofgesellschaft allerdings einmütig vermerken: dieses fünfzehnjährige Kind hat den merkwürdigen Wunsch, statt steif, sich kindlich unbefangen in diesen heiligen Hallen zu bewegen; ein Wildfang von Natur, saust die kleine Marie Antoinette fliegenden Rocks im Spiel mit den jüngeren Brüdern ihres Gatten herum; noch kann sie sich nicht an die öde Abgemessenheit, an die gefrorene Zurückhaltung gewöhnen, die hier von der Gemahlin eines königlichen Prinzen unablässig gefordert wird. Bei großen Gelegenheiten weiß sie sich tadellos zu benehmen, da sie ja selbst in einer ebenso pompösen, der spanisch-habsburgischen Etikette aufgewachsen ist. Aber in der Hofburg und in Schönbrunn gebärdete man sich nur bei feierlichen Anlässen so feierlich, man holte zu Empfängen das Zeremoniell wie ein Galakleid hervor, um es aufatmend abzulegen, sobald die Heiducken die Tür hinter den Gästen geschlossen hatten. Dann lockerte man sich auf, wurde gemütlich und familiär, die Kinder durften munter tollen und lustig sein; man bediente sich zwar in Schönbrunn der Etikette, aber man diente ihr nicht sklavisch wie einem Gott. Hier jedoch, an diesem preziösen und überalterten Hof, lebt man nicht, um zu leben, sondern einzig, um zu repräsentieren, und je höher einer im Rang steht, um so mehr Vorschriften. Also um Himmels willen nie eine spontane Geste, nur um keinen Preis sich natürlich geben, das wäre ein nicht wieder gutzumachender Verstoß gegen die Sitte. Von früh bis nachts, von nachts bis früh immer nur Haltung, Haltung, Haltung, sonst murrt das unerbittliche Schranzenpublikum, dessen Daseinszweck sich darin erschöpft, in diesem Theater und für dieses Theater zu leben.

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