Stefan Zweig - Marie Antoinette

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Mit vierzehn wurde sie verheiratet, mit achtzehn Königin von Frankreich und zwanzig Jahre später öffentlich hingerichtet. Marie Antoinette, Frau des Königs Ludwig XVI. und das berühmteste Opfer der französischen Guillotine, porträtiert als eine starke, aber ungewöhnliche Frau, in einer ebenso dramatischen wie tragischen Biographie von Stefan Zweig.

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Bei ihrer Ankunft hat Marie Antoinette weder von dem Dasein noch von der sonderbaren Stellung einer Madame Dubarry gewußt: am sittenstrengen Hof Maria Theresias war der Begriff einer Mätresse völlig unbekannt. Sie sieht nur bei dem ersten Souper unter den anderen Hofdamen eine vollbusige, heiter aufgeputzte Dame mit prachtvollem Schmuck, die neugierig zu ihr herüberschaut, und hört, daß man sie mit »Gräfin« anspricht, Gräfin Dubarry. Aber die Tanten, die sich sofort liebevoll der Unerfahrenen annehmen, klären sie gründlich und absichtsvoll auf, denn wenige Wochen später schreibt Marie Antoinette schon ihrer Mutter über die »sotte et impertinente créature«. Laut und unbedacht plaudert sie all die boshaften und hämischen Bemerkungen nach, welche die lieben Tanten ihr auf die lockere Lippe legen, und nun hat plötzlich der gelangweilte und immer nach solchen Sensationen gierige Hof seinen prächtigen Spaß; denn Marie Antoinette hat es sich in den Kopf gesetzt – oder vielmehr, die Tanten haben es ihr in den Kopf gesetzt –, diesen frechen Eindringling, der sich hier am Königshof wie ein Pfau aufplustert, auf das gründlichste zu schneiden. Nach dem ehernen Gesetz der Etikette darf am Versailler Königshofe niemals eine rangniedere Dame an die ranghöhere das Wort richten, sondern sie muß ehrfurchtsvoll warten, bis die ranghöhere sie anspricht. Selbstverständlich ist die Dauphine in Abwesenheit einer Königin die ranghöchste und macht ausgiebig Gebrauch von diesem Recht. Kühl, lächelnd und herausfordernd läßt sie diese Gräfin Dubarry auf eine Ansprache warten und warten; wochenlang, monatelang läßt sie die Ungeduldige hungern nach einem einzigen Wort. Das merken natürlich die Zuträger und Schranzen bald, sie haben an diesem Zweikampf höllischen Spaß, der ganze Hof wärmt sich vergnüglich an dem von den Tanten vorsorglich geheizten Feuer. Alles beobachtet voll Spannung die Dubarry, die in schlecht verhaltener Wut unter allen Damen des Hofes sitzt und zusehen muß, wie dieser kleine, fünfzehnjährige, freche Blondkopf heiter und vielleicht geflissentlich heiter mit allen Damen plaudert und plaudert; nur bei ihr zieht regelmäßig Marie Antoinette die ein wenig vorhängende Habsburger Lippe scharf an, spricht kein Wort und sieht durch die diamantenblitzende Gräfin hindurch wie durch Glas.

Nun ist die Dubarry eigentlich keine bösartige Person. Als echte rechte Frau aus dem Volke hat sie alle Vorzüge des unteren Standes, eine gewisse Emporkömmlingsgutmütigkeit, eine kameradschaftliche Jovialität für jeden, der es mit ihr wohl meint. Aus Eitelkeit ist sie jedem leicht gefällig, der ihr schmeichelt; lässig und nobel gibt sie jedem gern, der sie um etwas bittet; sie ist durchaus keine ungute oder neidische Frau. Aber, weil von unten so verwirrend rasch emporgelangt, hat die Dubarry nicht genug daran, die Macht zu spüren, sie will sie auch sinnlich und sichtbar genießen, sie will sich eitel und üppig in dem ungebührlichen Glanz sonnen, und vor allem, sie will, daß er als ein gebührlicher gelte. Sie will in der ersten Reihe unter den Hofdamen sitzen, sie will die schönsten Brillanten tragen, die prachtvollsten Kleider besitzen, den schönsten Wagen, die schnellsten Pferde. Alles das erhält sie ohne Mühe von dem willensschwachen, ihr sexuell völlig hörigen Mann, nichts wird ihr verweigert. Aber – Tragikomödie jeder illegitimen Macht, sie ereignet sich selbst an einem Napoleon! – gerade von der legitimen anerkannt zu werden, ist ihr letzter, ihr äußerster Ehrgeiz. So hat auch Gräfin Dubarry, obwohl von allen Fürsten umschwärmt, von allen Höflingen verwöhnt, nach all ihren erfüllten Wünschen noch einen: von der ersten Frau des Hofes als vorhanden anerkannt, von der Erzherzogin aus dem Hause Habsburg herzlich und freundlich empfangen zu sein. Aber nicht nur, daß diese »petite rousse« (so nennt sie Marie Antoinette in ihrer ohnmächtigen Wut), daß dieses kleine, sechzehnjährige Gänschen, das noch nicht anständig Französisch reden kann, das nicht einmal die lächerliche Kleinigkeit fertigbringt, ihren eigenen Mann zur wirklichen Eheleistung zu bewegen, nicht nur, daß dieses unfreiwillige Jüngferlein immer die Lippen hochzieht und sie vor dem ganzen Hof schneidet – es erfrecht sich sogar, sich ganz offen, ganz schamlos über sie lustig zu machen, über sie, die mächtigste Frau am Hofe, – und das, nein, das läßt sie sich nicht gefallen!

Das Recht in diesem homerischen Rangstreit ist dem Buchstaben nach unumstößlich auf seiten Marie Antoinettes. Sie ist höheren Ranges, sie braucht mit dieser »Dame«, die als Gräfin tief unterhalb der Thronfolgerin rangiert, nicht zu sprechen, wenn ihr auch für sieben Millionen Diamanten auf dem Busen blitzen. Aber hinter der Dubarry steht die tatsächliche Macht: sie hat den König völlig in ihrer Hand. Schon nahe der untersten Stufe seines moralischen Abstieges, vollkommen gleichgültig gegen den Staat, gegen Familie, Untertanen und Welt, hochmütiger Zyniker – après moi le déluge – will Ludwig XV. nur noch seine Ruhe haben und sein Vergnügen. Er läßt alles laufen, wie es läuft, er kümmert sich nicht um Zucht und Sitte an seinem Hof, wohl wissend, daß er sonst bei sich selbst anfangen müßte. Lange genug hat er regiert, diese letzten paar Jahre will er leben, nur für sich leben, mag alles rings um ihn und hinter ihm zugrunde gehen. Deshalb stört dieser plötzlich ausgebrochene Weiberkrieg ihm ärgerlich den Frieden! Seinen epikureischen Grundsätzen gemäß möchte er sich am liebsten nicht einmischen. Aber die Dubarry liegt ihm täglich in den Ohren, sie lasse sich nicht erniedrigen von einem solchen jungen Ding, nicht lächerlich vor dem ganzen Hofe machen, er müsse sie schützen, ihre Ehre wahren, und damit die seine. Schließlich werden dem König diese Szenen und Tränen überlästig, er läßt sich die Obersthofmeisterin Marie Antoinettes, Madame de Noailles, kommen, damit man endlich wisse, wie der Wind weht. Zuerst äußert er nur Liebenswürdigkeiten über die Gattin seines Enkels. Aber nach und nach flicht er allerhand Bemerkungen ein: er finde, die Dauphine erlaube sich ein bißchen frei zu sprechen über das, was sie sehe, und es wäre gut, sie darauf aufmerksam zu machen, daß ein solches Verhalten schlechte Wirkung im intimen Kreis der Familie hervorrufen müsse. Die Hofdame berichtet sofort (wie es beabsichtigt war) diese Warnung Marie Antoinette, diese erzählt sie den Tanten und Vermond, dieser endlich sie dem österreichischen Gesandten Mercy, der natürlich furchtbar entsetzt ist – die Allianz, die Allianz! – und durch Eilkurier die ganze Affäre der Kaiserin nach Wien schreibt.

Peinliche Situation für die fromme, die bigotte Maria Theresia! Soll sie, die in Wien mit ihrer berühmten Sittenkommission Damen dieser Art unerbittlich auspeitschen und in die Besserungsanstalt überführen läßt, ihrer eigenen Tochter einer solchen Kreatur gegenüber Höflichkeit vorschreiben? Aber kann sie anderseits Partei gegen den König nehmen? Die Mutter, die strenge Katholikin und die Politikerin in ihr geraten in allerpeinlichsten Widerstreit. Schließlich schlüpft sie als alte gewiegte Diplomatin aus der Affäre, indem sie die ganze Angelegenheit an die Staatskanzlei abschiebt. Nicht sie selbst schreibt ihrer Tochter, sondern läßt ihren Staatsminister Kaunitz an Mercy ein Reskript verfassen mit dem Auftrag, diesen politischen Exkurs Marie Antoinette vorzulegen. Auf diese Weise ist einerseits die sittliche Stellung gewahrt und der Kleinen doch gesagt, wie sie sich verhalten soll, denn Kaunitz erläutert: »Höflichkeit Leuten zu verwehren, die der König in seine Gesellschaft aufgenommen habe, heiße seine Gesellschaft beleidigen, und als solche Personen hätten alle betrachtet zu werden, die der regierende Herr selbst als Vertraute ansieht, und niemand dürfe sich erlauben, nachzuprüfen, ob mit Recht oder Unrecht. Die Wahl des Fürsten, des Monarchen selbst müsse widerspruchslos geachtet werden.«

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