Stefan Zweig - Marie Antoinette
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Dank dieser unablässigen Überwachung ist Marie Antoinette die ersten Jahre vor der äußersten Gefahr bewahrt: vor ihrem eigenen Übermaß. Ein anderer, ein stärkerer Geist, die große und weitblickende Intelligenz ihrer Mutter denkt für sie, ein entschlossener Ernst wacht über ihre Leichtfertigkeit. Und was die Kaiserin an Marie Antoinette verschuldet, indem sie zu früh dieses junge Leben der Staatsräson hinopferte, sucht die Mutter mit tausend Sorgen wieder zurückzukaufen.
Gutmütig, herzlich und gedankenfaul hat Marie Antoinette, das Kind, eigentlich gegen alle diese Leute um sie herum keine Antipathie. Sie mag den angeheirateten Großpapa Ludwig XV., der sie freundlich tätschelt, recht gern, sie verträgt sich leidlich mit den alten Jungfern und der »Madame Etikette«, sie hegt Vertrauen zu dem guten Beichtiger Vermond und eine kindlich respektvolle Neigung für den stillen freundlichen Freund ihrer Mutter, den Botschafter Mercy. Aber doch, aber doch, alle die sind alte Leute, alle ernst, gemessen, feierlich, gravitätisch, und sie, die Fünfzehnjährige, möchte gern mit jemand unbefangen befreundet, heiter und zutraulich sein; Spielkameraden möchte sie und nicht nur Lehrer, Aufpasser und Zurechtweiser; ihre Jugend dürstet nach Jugend. Aber mit wem hier heiter sein in diesem grausam feierlichen Haus aus kaltem Marmor, mit wem hier spielen? Der rechte Spielkamerad dem Alter nach wäre ihr eigentlich zugesellt, der eigene Gatte, bloß um ein einziges Jahr älter als sie. Aber muffig, verlegen, und aus Verlegenheit oft sogar grob, weicht dieser linkische Geselle jeder Vertraulichkeit mit seiner jungen Frau aus; auch er hat nie das mindeste Verlangen gezeigt, so früh verheiratet zu werden, und es braucht gute Zeit, bis er sich überhaupt entschließt, mit diesem fremden Mädchen halbwegs höflich zu sein. So bleiben nur die jüngeren Brüder des Gatten, die Grafen von Provence und Artois; mit dem vierzehnjährigen und dreizehnjährigen treibt Marie Antoinette manchmal kindlichen Spaß, sie borgen sich Kostüme zusammen und spielen heimlich Theater, doch rasch muß alles versteckt werden, sobald »Madame Etikette« naht: eine Dauphine darf sich nicht beim Spiel ertappen lassen! Aber irgend etwas zum Lustigsein, zum Zärtlichsein braucht dieses unbändige Kind; einmal wendet sie sich an den Botschafter, man möchte ihr aus Wien einen Hund, »un chien Mops«, schicken, ein andermal entdeckt die strenge Gouvernante, daß sich die Thronfolgerin von Frankreich – Entsetzen! – die zwei kleinen Kinder einer Aufwartefrau in ihr Zimmer geholt hat und ohne Achtung für die schönen Kleider auf dem Boden mit ihnen herumrutscht und tollt. Von der ersten Stunde bis zur letzten kämpft der freie, natürliche Mensch in Marie Antoinette gegen die Unnatürlichkeit dieser erheirateten Umwelt, gegen das Preziös-Pathetische dieser Reifrock- und Schnürbrusthaltung. Immer hat sich diese leichte und lockere Wienerin in dem tausendfenstrigen feierlichen Palast von Versailles als Fremde gefühlt.
Der Kampf um ein Wort
»Menge dich nicht in die Politik, kümmere dich nicht um die Angelegenheiten der anderen«, wiederholt von Anfang an Maria Theresia immer wieder ihrer Tochter – eigentlich eine überflüssige Mahnung, denn der jungen Marie Antoinette ist nichts auf Erden wichtig als ihr Vergnügen. Alle Dinge, die gründliches Überlegen oder systematisches Nachdenken erfordern, langweilen unaussprechlich diese junge, in sich selbst verliebte Frau, und es geschieht tatsächlich ganz wider ihren Willen, daß sie gleich in den ersten Jahren in jenen erbärmlichen Kleinkrieg der Intrige hineingewirbelt wird, der am Hofe Ludwigs XV. die großzügige Staatspolitik seines Vorgängers ersetzt. Schon bei ihrer Ankunft findet sie Versailles in zwei Parteien geteilt. Die Königin ist längst gestorben, so gehörte rechtmäßig der erste weibliche Rang und alle Autorität den drei Töchtern des Königs. Aber ungeschickt, einfältig und kleinkrämerisch, verstehen diese drei intriganten und bigotten Damen ihre Stellung nicht anders zu nützen, als daß sie in der ersten Reihe bei der Messe sitzen und den Vortritt bei den Empfängen haben. Langweilig, altjüngferlich verdrossen, üben sie keinen Einfluß aus auf ihren königlichen Vater, der einzig nur sein Vergnügen will, und zwar in sinnlich groben, sogar allergröbsten Formen; da sie aber keine Macht haben, keinen Einfluß, da sie keine Stellungen vergeben, bemüht sich nicht einmal der geringste Höfling um ihre Gunst, und aller Glanz, alle Ehre fällt derjenigen zu, die mit Ehre sehr wenig zu tun hat: der letzten Mätresse des Königs, der Madame Dubarry. Aus der untersten Hefe des Volkes heraufgekommen, dunklen Vorlebens und, wenn man den Gerüchten Glauben schenken will, auf dem Umweg über ein öffentliches Haus in das königliche Schlafgemach gelangt, hat sie sich von ihrem willensschwachen Liebhaber, um einen Schein der Hofzugehörigkeit zu erschleichen, einen adeligen Gatten, den Grafen Dubarry, kaufen lassen, einen höchst gefälligen Eheherrn, der am Tage nach der papierenen Hochzeit für ewig verschwindet. Aber immerhin, sein Name hat das ehemalige Straßenmädchen hoffähig gemacht. Zum zweitenmal hat die lächerliche und erniedrigende Farce vor den Augen ganz Europas stattgefunden, daß sich ein Allerchristlichster König seine ihm wohlbekannte Favoritin förmlich als fremde Dame von Adel vorstellen und bei Hof vorführen läßt. Durch diesen Empfang legitimiert, wohnt die Geliebte des Königs im großen Palais, drei Zimmer weit von den skandalisierten Töchtern und durch eine eigens gebaute Treppe mit den Gemächern des Königs verbunden. Mit ihrem eigenen, wohlerprobten Leib und dem noch unerprobten hübscher, gefälliger Mädchen, die sie dem alten Wollüstling zur Aufmunterung bringt, hält sie den senil-erotischen Ludwig XV. völlig im Bann: kein Weg geht zur Gunst des Königs, außer über ihren Salon. Selbstverständlich drängen, weil sie Macht zu vergeben hat, alle Höflinge zu ihr hin, die Gesandten aller Herrscher warten voll Ehrerbietung in ihrem Vorzimmer, Könige und Fürsten schicken ihr Geschenke; sie kann Minister absetzen, Stellen vergeben, kann sich Schlösser bauen lassen, über den königlichen Schatz verfügen; schwere Brillantengehänge umblitzen ihren üppigen Hals, riesige Ringe funkeln an ihren Händen, die von allen Eminenzen und Fürsten und Strebern ehrfürchtig geküßt werden, und unsichtbar blitzt der Kronreif in ihrem vollen, braunen Haar.
Alles Licht der königlichen Gnade fällt breit auf diese illegitime Herrscherin des Bettes, alle Schmeichelei und Ehrfurcht umbuhlt diese verwegene Buhlerin, die sich in Versailles frecher als je eine Königin brüstet. Rückwärts aber in den Hinterzimmern sitzen die verdrossenen Töchter des Königs und greinen und zetern über die freche Dirne, die den ganzen Hof in Schande bringt, die ihren Vater lächerlich, die Regierung ohnmächtig und jedes christliche Familienleben unmöglich macht. Mit allem Haß ihrer unfreiwilligen Tugend, diesem ihrem einzigen Besitz – denn sie haben nicht Anmut und Geist und Würde –, hassen diese drei Töchter die babylonische Hure, die an Stelle ihrer Mutter hier Königinnenehre genießt, und von morgens bis abends haben sie keinen anderen Gedanken, als sie zu verspotten, zu verachten und ihr Schaden zu tun.
Da erscheint, willkommener Glücksfall, dieses fremde, erzherzogliche Kind am Hof, Marie Antoinette, fünfzehnjährig erst, aber durch den ihr gebührenden Rang als zukünftige Königin nun von Rechts wegen die erste Frau am Hofe; sie gegen die Dubarry auszuspielen, wird für die drei Jungfern willkommene Aufgabe, und vom ersten Augenblick an arbeiten sie daran, dieses unbedachte und ahnungslose Mädchen scharf zu machen. Sie soll vorangehen; während sie selber im Dunkel bleiben, soll sie das unreine Wild erlegen helfen. So ziehen sie zum Scheine zärtlich die kleine Prinzessin in ihren Kreis. Und ohne daß sie es ahnt, steht Marie Antoinette nach wenigen Wochen mitten in erbittertem Kampf.
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