Gesche Blume - Dandys
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Didiers anschließender Aufenthalt im Krankenhaus, das eingewickelte Gesicht, die Tabletten gegen die Schmerzen hatten ihn vom Stubenarrest entbunden. Niemand tadelte ihn für das, was er getan hatte, er bekam Unterricht im Schwimmen und Turnen, als seine Haut geheilt und vernarbt war. Der Kinderpsychologe war nett zu ihm. Er hatte eine wenig aufdringliche Art. Vieles in Merlindes Zimmer hatte man retten können. Später hatte ein plastischer Chirurg Didiers vernarbte Wange wieder vollständig hergerichtet.
Die Putzfrau fegt den Aprilschnee von der Terrasse. „Damit Sie wieder treten können. Am Ende stürzen Sie noch.“ Die Mundwinkel ihrer Tochter zucken im Verborgenen spöttisch. Jeden Tag holt sie in der unbeständigen Witterung die Mutter mit ihrem Mini ab und hofft, dass es kein Glatteis mehr gibt. Jeden Tag sieht sie hinter den hohen Terrassenfenstern den seltsamen, noch stellenweise attraktiven Mann. Ein Knochenfisch, ein Fossil. Ob ein Knochenfisch sich wohl in die Tochter seiner Putzfrau verliebt. Das Haus, von außen langweilig und dreckig, birgt im Inneren einen Schatz. Doch die graue, trübe Landschaft mit den Feldern und Grasnarben, mit den verblichenen Bauten bringt die Tochter auf den Gedanken, dass diese Dinge in die Vergangenheit gehören und dort bleiben sollten. Er hat wohl sein Gesicht zu oft in die pralle Sonne gehalten. Braune Haut galt einmal als schön. Didier hat erst spät damit begonnen, seine Haut von der Sonne tönen zu lassen. Während der Schwimm- und Turnstunden, die seiner Rekonvaleszenz – und letztlich auch seiner Rehabilitierung dienen sollten, blieb er vornehm blass – ein unangenehmer Zustand vor all den braungebrannten Sportskanonen. Doktor Babyhaut nannten sie ihn.
Der Name, erzählt er, habe ihm später Geld eingebracht. Er ließ sich von einer Agentur buchen und fotografieren, für einen Prospekt. Vierzig Hauttafeln, hieß der. Eine Provokation war er. Die Kerzen auf dem Bett seiner Schwester hatten standgehalten, sie waren nicht heruntergefallen, nicht einmal verbogen hatten sie sich. Sie hatten gehalten, bis ihr Wachs zu weit verbrannt, die Flammen zu nah an das Holz geraten waren.
Eine Frau, älter als Didier, hatte an einem grauen Donnerstag im Februar ihm in einem geduckten Büro gegenüber gesessen. „So soll das aussehen. Ein Bild von Ihnen für uns. Und für jedes weitere bezahlen wir Sie selbstverständlich. Immer, wenn Sie gebucht werden.“ Die Frau hatte zu rote Lippen, einen fast schwarzen Dutt und hohe Schultern. Didier sah das Zimmer seiner Schwester vor sich, den Nachmittag, das rote Licht, die geometrisch sortierten Kerzenflämmchen, das blaue Licht im Inneren, das Koma, nach dem er sein Gesicht eine lange Zeit nicht richtig bewegen konnte. „Wenn Sie die Serie mit mir zu Ende bringen, dann zeige ich Ihnen einen Ort, an dem Sie meinen Körper mit all seinen Macken und Finessen ablichten können. Jeden Zentimeter ausnützen können. Jeden Winkel und sein Licht kann ich Ihnen erklären. Es ist das Haus meiner Eltern. Die Häuser dort sind weit voneinander gebaut. Es steht jetzt oft für Monate leer. Meine Eltern verbringen ihr Leben viel im Ausland. Übrigens, sagen Sie, ist es eigentlich normal, dass man meistens Unangenehmes träumt. Man nimmt irgendeine Irritation des Tages mit in den Schlaf, und sie bläht sich auf zu einem amorphen, monströsen Gebilde.“
Es entstanden etliche Fotomontagen. Etliche fanden auch Eingang in Zeitgeistmagazine. Viele Male verändert, montiert, retuschiert. Didier mit den Eingeweiden eines Huhns auf der rechten Gesichtshälfte, auf blauem Hintergrund. Vor einer Küchenwand. Didier hörte auf zu studieren und schrieb sich nie wieder ein. Manchmal, wenn niemand außer ihm im Zimmer war, betrachtete er seinen Körper mit Abstand und Gleichgültigkeit. Ja, die Frauen mochten ihn. Die sahen den Körper einer Chanel-Werbung. Er trennte sich von seinen Partnerinnen jedes Mal, wenn er spürte, dass er vor Langeweile bald ein Bett würde anzünden müssen. Seine Eltern zogen in ein wärmeres Land, in die Seniorenresidenz, ins altersgerechte Wohnen.
Kerzen werden angezündet. Es summen sich die Streichinstrumente an ihren Platz, die Trommeln und Triangeln markieren die Platzhalter, rollen über den offenen Raum hinweg. Die Möbel werden unter symphonischen Klängen entstaubt, ergänzt, zurechtgerückt – solange, bis Didier das Gefühl hat, sein Eigentum zu bewohnen. An einem ähnlichen Abend kochte er einmal Huhn in Kräutersoße. Es war der letzte Abend mit Emma gewesen.
Man sagt, alles Schrift- und Bildgut sei in Bibliotheken aufbewahrt. Da sei es ganz sicher. Warum gibt es dann auch dort Feuerleitern. Und Brandschutzmaßnahmen. Und warum fehlen uns oft die wichtigen Informationen. Wenn Film- und Fotomaterial verbrennt, so die Anweisung, soll man die Luft anhalten. Eine Atemmaske aufziehen. Es betrifft alle Erdlinge. „Herr Didier, ich kenne nur einige Aufnahmen aus der Serie, die mit dem Huhn.“ Die Terrasse ist nun vollständig vom Schnee befreit und zeigt ihr glattes Granitgrau. Der Himmel trägt ein tropfend schmutziges Graublau, stößt in Wolken vor und weicht zurück. Die Schneedecke auf dem Terrassentisch sinkt langsam ein. Amseldreck fällt der Putzfrau auf den Stiel des Schneeschiebers. Sie stellt ihn in die Ecke und schließt die Tür. Didier nimmt einige Kerzen, kunstvoll gedreht in drei Farben, aus dem niedrigen Einbauschrank und steckt sie in Messingständer. „Es gibt sie noch, die Fotomontagen. Aber ich hole sie nicht mehr hervor. Sie sind wellig von Hitze.“ Ein Löffel fällt zu Boden, und es klirrt nicht, denn an der Stelle klebt Kerzenwachs.
Multitasking Passion
Warum hast du so lange Hände, so luftige Haare, was gehst du so schwarz am Abend, die Haare glänzend vom Styling Finish , bist unnahbar, linkisch und dabei noch schön? Warum bist du so hart, eine Kontur, bist eifersüchtig, und gibst mir nichts. Warum muss ich dich sehen, sobald ich in der Stadt spazieren gehe, Unseliger, da du weißt, mit uns wird das niemals, nie Wirklichkeit sein. Du nimmst Platz in meinem Kopf, regierst und dirigierst die Phrasen.
Jeder Cent, den ich aufhebe, ist mehr wert als ein Gedanke an dich. Ich möchte anderen von dir erzählen und komme mir lächerlich dabei vor, ich möchte mit dir prahlen und finde das absurd. Um deine schlanke Gestalt sollte Stacheldraht gezogen sein, mit schwarzer Schrift auf gelbem Dreieck, Stromschlag bei Berührung.
Gold ist Gottes Auswurf, sagst du, und bist nicht einmal das. Du bist auch kein Katzengold, du bist leichter als Luft. Es geht mir um den guten Stil, den du trägst, den guten Geschmack, den du pflegst, vielleicht habe ich mich wie eine Motte in deine Kleidung verirrt. In deine Markenzeichen. Du bist das Register, das ich jederzeit ziehen kann, wie aus einem Automaten kleistrige Zuckerriegel. Man Rays Tränenbild als Poster passt in die Rollenform, das schicke ich dir.
Du forderst mich. Ein Wurfgeschoss, Kilometer entfernt, trifft dich nicht, es trifft nicht mal die Spatzen im Garten, die mit Macht ihr Dasein in die Sauerstoffhülle zwitschern. Zu kurzem Leben verdammt, sich rasch vermehrend. Ich trage eine kugelsichere Weste und bedenke nicht, dass darunter sämtliche Zwangslagen aufgestapelt und zur Ansicht ausgestellt sind.
Schwanencocktail
Nachmittags kaufe ich mir auf dem Nachhauseweg in der Bahnhofspassage eine Frühlingsrolle. Die ist in der Mitte noch halb gefroren, also beiße ich in die kalte Rolle, ohne mich zu beschweren und rede mir ein, alles sei gut. Ich sollte die Rolle in den Papierkorb werfen, dann täten meine Zähne jetzt weniger weh. Öffentliche Papierkörbe sind selten geworden – oder sie sind überfüllt. Ich schiebe mir den letzten Rest kalte, vom Antauen labberige Frühlingsrolle in den Mund und biege in die Einkaufszone ab. Ich brauche ein T-Shirt. In der Modeabteilung treffe ich Leander. Er hat studiert und schreibt einen wissenschaftlichen Artikel über Frank Wedekind und seine Tochter Kadidia. „Hallo Leander“, sage ich. Im Moment unserer Begegnung kommt mir sein Blick vor wie aus Vom Winde verweht – oder ist das The Look of Love ? Leander echauffiert sich über die Billigmode im Stadtzentrum. Doch er steht nun selbst in so einem Laden vor aufgestapelter Synthetik, die lieber Kaschmir wäre, und wird dabei von mir überrascht. Ich könne beinahe jede weibliche Märchengestalt verkörpern, die Zöpfe hat, meint er. Dazu passt ein weißes T-Shirt gut. Ich schlage ihm nach zwanzig Minuten Gespräch einen Kaffee bei Pelzig vor, um der Kaufhausluft zu entkommen. Das Café Pelzig ist seine Sache, die Inneneinrichtung ist konservativ, ein wenig schwermütig. Bei d er Schwüle draußen sitzen und den Anblick nackter, wenig gepflegter Beine ertragen zu können, zeugt laut Leander von Elefantenmentalität. Es muss ein Kaffee drinnen sein.
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