Eugenie Marlitt - Reichsgräfin Gisela

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Klassiker der Weltliteratur! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten.
Der Roman erzählt die Geschichte der jungen Gisela Gräfin Sturm, die als Kind ein von ihrer Großmutter auf unredliche Weise erworbenes Vermögen erbt und später in die Schusslinie zweier tödlich widerstreitender Parteien gerät: Auf der einen Seite steht ihr Stiefvater, der es selbst auf das Vermögen abgesehen hat, und....

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Sie erhob sich und ging einigemal auf und ab.

»Sagen Sie selbst, Kindchen«, hob sie nach einem momentanen Schweigen wieder an und legte, stehen bleibend, die Hände auf Juttas Arm, »war das nicht eine starke Zumutung für den gebildeten Geschmack, für musikalisch verwöhnte Ohren, daß wir aus Ihrem himmlischen Klavierspiel unerbittlich herausgerissen wurden, um drunten einen Choral von dünnen, quiekenden Kinderstimmen zu hören?... Warum soll ich's leugnen, ich mag überhaupt den Choral nicht – ich gehöre nun einmal nicht zu den überschwenglichen Seelen; und so lächerlich und abgeschmackt mir auch einerseits die Komödie da drunten vorkam, ich mußte mich doch ärgern, eben weil ich gezwungen wurde, sie mitzumachen... Und nun noch eins, liebstes Fräulein von Zweiflingen; ich bin selbstverständlich zum letztenmal mit Gisela in diesem gottgesegneten Pfarrhause gewesen!«

Jutta wandte erbleichend das Gesicht weg, aber die kleine Gräfin, die während der leidenschaftlichen Ergießungen ihrer Gouvernante ruhig Mantel und Kapuze angelegt hatte, trat mit großer Lebhaftigkeit vor sie hin und sagte genau in dem trotzig entschiedenen Tone des Pfarrersohnes, der ihr trotz alledem jedenfalls imponiert hatte: »Oh, so geschwind geht das nicht – ich werde jedenfalls wiederkommen!«

»Das wollen wir sehen, mein Kind!« entgegnete Frau von Herbeck plötzlich sehr beherrscht – sie hatte offenbar in ihrer Aufregung die Anwesenheit des Kindes für einen Moment völlig außer acht gelassen. »Papa soll einzig und allein entscheiden – du kannst ja noch nicht beurteilen, Engelchen, was für bittere Feinde du in diesem Hause hast.«

Die Dame schlug ihre Arme um Juttas Schultern und zog die geschmeidige Gestalt fest an sich.

»Und nun hören Sie mich!« flüsterte sie. »Der unerträgliche Kinderlärm, das entsetzliche Gebräu – Tee genannt – und die groben Speisen, die uns aufgenötigt werden sollten, die Knasterwolken, die aus jeder Türritze der pfarrherrlichen Studierstube quollen und die Luft verpesteten – kurz, das ganze Heer von Widerwärtigkeiten, das wir heute in trauriger Gemeinschaft über uns ergehen lassen mußten, hat mir die Überzeugung aufgedrängt, daß Ihres Bleibens nicht länger in diesem Hause sein kann. So lange wenigstens, bis Sie Ihren alten, herrlichen Namen mit dem bürgerlichen vertauschen, sollen Sie noch die Vorrechte und die Annehmlichkeiten Ihres Standes genießen... Ich nehme Sie mit, und zwar auf der Stelle. Denen drunten machen wir vorläufig weis, daß Sie mich nur für die Feiertage besuchen – sonst kommen Sie nicht los... Sie wohnen weder beim Minister noch bei der kleinen Gräfin Sturm, sondern einzig bei mir, ich trete Ihnen zwei hübsche Zimmer meiner weitläufigen Räumlichkeiten ab, und sollten Sie oder Ihr Herr Bräutigam Bedenken tragen, alles Übrige ohne weiteres in Schloß Arnsberg anzunehmen, nun, so geben Sie doch Gisela Klavierunterricht – dann ist alles ausgeglichen!... Wollen Sie?«

Statt aller Antwort wand sich das junge Mädchen hastig aus Frau von Herbecks Armen, eilte in die anstoßende Kammer und kehrte nach wenigen Minuten, in einen engen, verwachsenen Mantel gehüllt, in die Stube zurück.

»Hier haben Sie mich!« sagte sie mit strahlenden Augen.

Frau von Herbeck unterdrückte mit Mühe ein Lächeln über die wunderliche Figur, die die junge Dame in dem engen, pressenden, unmodernen Kleidungsstück spielte. Sie befühlte die dünne Wattierung.

»Das Mäntelchen ist viel zu leicht. Bedenken Sie, daß wir in die eisige Nachtluft hinaus müssen!« sagte sie, während sie den Mantel abstreifte und zu Boden fallen ließ. »Lena hat uns ja ein ganzes Kleidermagazin geschickt!« fuhr sie fort und zog aus dem Wust von Schals und Mänteln, den der Bediente auf das Sofa gelegt hatte, einen mit Pelz besetzten, königsblauen Samtüberwurf und eine Kapuze aus weißem Kaschmir. Diese weichen, kostbaren Umhüllungen legte sie eigenhändig um Kopf und Schultern des jungen Mädchens.

Nach wenigen Minuten stand das traute Eckstübchen verlassen, und die drei stiegen die Treppe hinab, an deren Fuß Rosamunde mit der flackernden Küchenlampe stand. Das alte Mädchen ließ vor Erstaunen fast die Lampe fallen, als Jutta ihr näher kam – es war aber auch in der Tat ein wahrhaft blendender Anblick. Freilich fehlte diesem stolz zurückgeworfenen Haupt mit dem weißflockigen Diadem über der Stirn, dieser gebieterisch herabschreitenden Gestalt im übergeworfenen Samtmantel augenblicklich all und jeder mädchenhafte Liebreiz – es schien, als sei er, mit dem alten Mäntelchen abgestreift, droben im Eckstübchen zurückgeblieben –, dafür war die junge Dame aber auch vollkommen das, was sie sein wollte. der stolze Abkömmling eines uralten, hochmütigen Geschlechts!

Sie war eben im Begriff, sich an Rosamunde zu wenden, als aus dem tiefen Dunkel des zweiten Hausflurs plötzlich Sieverts grauer Kopf auftauchte. Der Anblick dieses finster verbissenen Gesichts war wohl gerade in diesem Augenblick der am wenigsten wünschenswerte für die Flüchtende. In ihre Wangen trat die lebendige Röte einer sehr unliebsamen Überraschung, aber die Züge versteinerten sich auch förmlich in dem Ausdruck unsäglichen Hochmuts – vergebens, der alte Soldat ließ sich dadurch weder verscheuchen noch außer Fassung bringen; er trat vielmehr näher, während seine Augen feindselig höhnisch über die elegante Umhüllung der jungen Dame glitten.

»Der Hüttenmeister schickt mich –« hob Sievert an.

»Mann, Sie kommen aus dem Hause, wo ein Tyhpuskranker liegt?« schrie Frau von Herbeck entrüstet auf, indem sie sich schützend vor die kleine Gräfin stellte und ihr Batisttaschentuch an den Mund hielt.

»Ach, machen Sie doch keine Geschichten!« entgegnete Sievert fast knurrend und streckte mit einer sehr wenig respektvollen Bewegung seine knochige Hand nach der bebenden Gouvernante aus. »Es geht noch lange nicht an Ihr Leben!... Der Hüttenmeister leidet schon gar nicht, daß einer so mir nichts dir nichts ins Pfarrhaus geht. Hab' mich in der Gießerei erst stundenlang ausräuchern und auslüften müssen – obwohl das, sozusagen, eine Dummheit ist – denn der Doktor hat zehnmal gesagt, daß die Krankheit jetzt noch gar nicht ansteckt!«

Er wendete sich wieder zu Jutta. »Also ich soll Ihnen ausrichten, es wär' heute nichts mit dem Hierherkommen und der Bescherung, weil's unser Student eben – just in dem Moment – mit dem Sterben zu tun hat.« Bei den letzten Worten klang die rauhe Stimme fast grell, unter dem sichtlichen Bemühen, das Brechen derselben zu verhindern.

»O Gott, der Ärmste!« rief Jutta; es blieb zweifelhaft, wen sie meinte, den Sterbenden oder ihren Bräutigam; aber fast schien es, als begreife sie, daß dies doch nicht der schickliche Moment sei, den eigenmächtigen Schritt auszuführen, den sie vorhatte – unwillkürlich wandte sich ihr Fuß, wieder treppauf zu steigen, Frau von Herbeck ergriff plötzlich ihre Hand und hielt sie fest wie in einem Schraubstock.

»Das ist ein sehr beklagenswertes Ereignis!« sagte sie, und der Ton inniger Teilnahme gelang ihr vortrefflich. »Ich fühle die doppelte Verpflichtung, Sie in diesen traurigen Augenblicken nicht allein zu lassen. Kommen Sie, liebes Kind – wir dürfen auch Gisela nicht so unverantwortlich lange dem abscheulichen Zugwind hier aussetzen.«

Jutta verließ die letzten Treppenstufe.

»Sagen Sie dem Hüttenmeister, daß ich sehr unglücklich sei«, wendete sie sich an Sievert. »Ich gehe für einige Tage nach Arnsberg und –«

»Sie gehen nach Arnsberg?« rief er und griff an seinen Kopf, als sei ihm das Gehörte unfaßlich.

»Und warum nicht, Mann?« fragte Frau von Herbeck eisig kalt, mit jenem Ausdruck feudalen Übergewichts, der sofort jedwede ungelegene Antwort verstummen machen will. Das imponierte indes dem alten, verbitterten Soldaten sehr wenig. Er stieß ein rauhes Hohngelächter aus.

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