Eugenie Marlitt - Reichsgräfin Gisela
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Der Roman erzählt die Geschichte der jungen Gisela Gräfin Sturm, die als Kind ein von ihrer Großmutter auf unredliche Weise erworbenes Vermögen erbt und später in die Schusslinie zweier tödlich widerstreitender Parteien gerät: Auf der einen Seite steht ihr Stiefvater, der es selbst auf das Vermögen abgesehen hat, und....
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»Ich bin Ihnen noch eine Antwort schuldig, gnädige Frau!« sagt sie mit ihrer tiefen, kräftigen Stimme, während die klaren, blauen Augen tapfer den stechenden Blick der ihr gegenübersitzenden Dame aushielten. »Die kleinen, neugierigen Ohren sollten Ihre weiteren Erklärungen nicht hören, weil sie meinen Erziehungsmaßregeln zuwiderlaufen – nicht wahr, dies Recht hat die bürgerliche Mutter doch auch?... Also, ich soll meinen Kindern Respekt gegen die kleine Gräfin einflößen – wie soll ich das machen, da ich selbst – verzeihen Sie meine Aufrichtigkeit – bis jetzt nichts dergleichen in mir verspüre?«
»Ei, ei, meine Liebe, so wenig Demut in einem geistlichen Hause?« unterbrach sie die Gouvernante mit ihrem stereotypen Lächeln; aus der höhnisch gefärbten Stimme aber klang die tiefste Erbitterung.
Auch die Pfarrerin lächelte, allein mit jenem unvergleichlichen Humor, den die geistige Kraft und Klarheit über das ganze Wesen dieser Frau hauchten.
»Daran fehlt's bei uns wirklich nicht«, sagte sie mit einer Art schalkhafter Einfalt; »es kommt nur darauf an, wie Sie sich die Demut denken, gnädige Frau... Ich weiß recht gut, daß die echte, rechte Pfarrersfrau zu allererst auf dem Boden von Gottes Wort stehen soll, und bemühe mich auch redlich um diese Ehrenstelle; aber eben weil ich mich an die Bibel halte, so weiß ich auch, daß sie Gottesfurcht und Gottesverehrung von mir verlangt, aber beileibe nicht Furcht und Götzendienst vor den Menschen.«
Frau von Herbeck hatte sich während dieser tapferen Rede nachlässig in die Sofaecke zurückgelehnt und klirrte mechanisch mit dem Teelöffelchen an die noch immer gefüllte Tasse. Diese scheinbar gleichmütige Haltung, verbunden mit einem kalt gleichgültigen Blick, der aus den halbzugekniffenen Augenlidern unveränderlich auf die Tischplatte fiel, sagte unverkennbar: »Ich bin hier in sehr unanständiger Gesellschaft – am besten wickle ich mich aus der fatalen Lage, indem ich auf gar nichts eingehe.« – Sie sah nicht einmal zu Jutta auf, die in peinlicher Verlegenheit neben ihr saß.
Die Pfarrerin hatte einen Moment innegehalten; ihr heller Verstand begriff sofort die Taktik der aristokratischen Gouvernante; aber sie ließ sich nicht einschüchtern – was sie einmal ausgesprochen, mußte auch motiviert werden.
»Das Kindchen da drüben«, fuhr sie fest und unbeirrt fort, indem sie mit dem Daumen über die Schulter nach der Kinderstube zeigte, »hab' ich herzlich gern, und wenn ich ihm was Liebes erweisen könnte, so geschähe es zu jeder Stunde mit Freuden – aber Respekt, gnädige Frau, Respekt! – dazu will ich mehr!... Ich kann's eben nicht fassen, daß erwachsene Leute um ein Kind herumscharwenzeln, seine Launen ertragen und sein kindisches, unreifes Tun und Wesen am liebsten für pure Weisheit ausgeben möchten, bloß weil es hochgeboren ist – da hat mein lieber Mann doch ganz recht, wenn er sagt, in solchen Fällen würde allemal die menschliche Würde mit Füßen getreten... Und da soll ich nun meinen Kinderchen, die so frisch und fröhlich in die Welt gucken und noch keine Ahnung davon haben, was die Menschen sich alles antun, um das ›Mein und Dein‹ und das ›Hoch und Niedrig‹ – ja, ich soll den unschuldigen Dingern auf einmal einbleuen, das kleine, hilflose Geschöpf, das noch Wartung und Aufsicht braucht, wie sie, das noch so wenig weiß und erfahren hat, das auch ganz gehörig unartig sein kann und Strafe verdient – das sollten sie mit so respektvollen Augen ansehen, womöglich gar wie – Vater und Mutter? Das geht nicht – sie würden es gar nicht einmal verstehen, so wenig wie – ich selber.«
Frau von Herbeck erhob sich.
»Nun, meine liebe Frau Pfarrerin, das ist Ihre Sache!« sagte sie schneidend. »Die Früchte dieser allerliebsten Erziehungsweise werden Sie einmal recht erkennen lernen, wenn – Ihre Söhne Karriere machen wollen!«
»Sein tägliches Brot wird ja wohl ein jeder finden«, entgegnete die Pfarrerin vollkommen ruhig. »Meine Kleinen werden in Gottesfurcht streng zu Fleiß und Tätigkeit angehalten – und dann mag's kommen, wie's will! Lieber ist mir's doch, wenn sie schlecht und recht von ihrer Hände Arbeit leben, als daß ich dereinst denken müßte, sie hätten sich durch Kriecherei und Heuchelei fette Stellen erschlichen.«
Draußen fuhr unter hellem Schellengeläute der Schlitten vor, der die kleine Gräfin und ihre Gouvernante nach Hause bringen sollte. Gisela trat in die Tür und reichte der Pfarrerin das Märchenbuch hin... Wie eigenartig war doch der Charakter dieses Kindes! Weder die zärtlich einschmeichelnde Frau von Herbeck noch irgend jemand der Umgebung konnte sich je eines Liebesbeweises von seiten der Kleinen rühmen; scheu und finster wich sie jeder Berührung aus und wies selbst die Liebkosungen des Stiefvaters hartnäckig zurück – und jetzt stellte sie sich plötzlich auf die Zehen, streckte die mageren Arme empor und legte sie um den Nacken der Frau, deren Wesen ein so unbestechlich gerades war, die dem hochgeborenen Kinde nie eine Spur der gewohnten Huldigung und Vergötterung entgegenbrachte.
Die Pfarrerin küßte überrascht den dargebotenen kleinen Mund. »Behüt' dich Gott, mein liebes Kind, werde recht brav und wacker!« sagte sie – ihre volltönende Stimme schmolz in Weichheit – sie wußte ja, daß die Kleine das Pfarrhaus nicht wieder betreten würde.
Frau von Herbecks Gesicht wurde ganz blaß bei diesem unvorhergesehenen Auftritt, aber sie war gewohnt, die seltenen Momente einer selbständigen Gefühlsäußerung des Kindes gegen andere lediglich für kleine, ihr selbst geltende Bosheiten zu halten, und deshalb bemühte sie sich, »diese kindische Demonstration« durch ein kalt-gleichgültiges Lächeln zu entwaffnen. Die »widerwärtige Szene« wurde ja in diesem Augenblick ohnehin abgekürzt durch einen Lakaien, der, den Arm voll Schals und Mänteln, mit abgezogenem Hut in die Stube trat.
»Tragen Sie die Sachen in Fräulein von Zweiflingens Zimmer!« herrschte ihn Frau von Herbeck an; dann nahm sie Giselas Hand, neigte den Kopf freundlich herablassend und sagte in ihrem verbindlichsten Ton zu der Hausfrau: »Meinen besten Dank für den reizenden Weihnachtsabend, meine liebe Frau Pfarrerin!«
Sie verließ das Zimmer und eilte in einer fast fieberhaften Ungeduld den anderen voraus über Treppe und Vorsaal, für einen Moment der Grazie, Würde und selbst der peinlichen Rücksicht verlustig, die sie sonst unter allen Umständen für ihre Toilette hatte – der starre, elegant bordierte Kleidersaum schleifte Rosamundes wahrhaft künstlerisch verteilte Sandbrocken kollernd weiter auf den noch nassen Dielen. Droben aber in Juttas Stübchen blieb sie einen Augenblick bildsäulenartig stehen, dann ließ sie sich wie zerbrochen auf einen Stuhl fallen. Sie war außer sich.
»Nur noch einige Minuten muß ich hier bleiben, liebstes Fräulein Jutta!« rief sie, tief Atem schöpfend. »Ich darf unmöglich in diesem aufgeregten Zustand nach Hause kommen und mich vor unseren Leuten sehen lassen – diese müßigen Augen und Mäuler belauern und bemängeln einen ohnehin auf Tritt und Schritt... Fühlen Sie meine Wangen an, wie sie glühen!«
Sie preßte ihre weißen Hände abwechselnd an Stirne und Schläfe, als wolle sie das aufgestürmte Blut beschwichtigen.
»Gott im Himmel, war das ein entsetzlicher Abend!« rief sie aus – sie warf das Haupt schüttelnd zurück und starrte an die Zimmerdecke. »Nie, solange ich atme, bin ich gezwungen gewesen, in einer so – verzeihen Sie – erniedrigenden Umgebung auszuhalten!... Was alles habe ich geduldig anhören müssen!... Diese gemeine Person, mit welcher Ungeniertheit sie ihre Ansichten auskramte, Ansichten, die ihrem ›lieben Mann‹ Amt und Brot kosten können! Sie mag sich nur vorsehen, die überkluge Frau!... Und diese unendliche Salbung, diese mit Gottesfurcht und Frömmigkeit gespickten Reden! Schon um deswillen ist mir das sogenannte ›Wort Gottes vom Lande‹ stets ein Greuel gewesen, weil es sein – rund herausgesagt – ›Handwerk‹ ewig auf dem Präsentierteller herumträgt!«
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