Saint Achille - Der erlegte Jäger

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Georg McPhillister ist Chauffeur auf dem Landsitz von Lord und Lady Greenwood. Dort kann er ungestört seinen beiden Leidenschaften frönen: schönen Autos und schönen Frauen. Er war ein Jäger, ohne sich die Trophäen seiner Jagd an die Wand zu hängen. George prahlte nicht mit seiner Beute, er jagte nicht, um der Jagd willen oder um zu erlegen. Er jagte, weil er musste. George jagte Frauen. Und die Frauen flogen auf ihn. Es war nun nicht so, dass sie ihm hinterher rannten. Und weder sie noch er prahlten mit der Affäre. Kaum eine konnte ihm widerstehen, wenn er sie erst einmal «aufs Korn genommen hatte». Er hatte kein besonderes Beuteschema. Eine Frau musste für ihn nur eines sein: eine Frau. Sobald er der Meinung war, dass sie diese bestimmte Aura ausströmte, dieses typisch Weibliche, das so schwer in Worte zu fassen war, hatte sie sich für seine Jagdliste qualifiziert. Es gab nur wenige Ausnahmen. Neben der Frau des Wildhüters und Lady Greenwood persönlich – kein Verhältnis mit der Chefin und ihrer Familie war eine grundsätzliche Regel – vermied es George in der eigenen Verwandtschaft zu wildern. Auch Kinder waren für ihn Tabu. Ihn interessierten Frauen. Junge und ältere, schlanke, kräftige und mollige, blonde, rot-, braun- oder schwarzhaarige Frauen mit großen oder kleinen Brüsten, langen oder kurzen Beinen. Frauen, die beim Orgasmus schrien, keuchten, ihn bissen, danach weinten oder gar – bei ihm in ganz wenigen Fällen – keinen Orgasmus bekamen.
Und: George wendete nie Gewalt gegen Frauen an. Das taten Schwächlinge. Und er war keiner.
Das alles geht so lange gut, bis Cynthia Powell kommt, die Schwester seiner Chefin … Und plötzlich wird George zum Gejagten. Und Cynthia versteht ihr Handwerk. Im wahrsten Sinne des Wortes.

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Saint Achille

Der erlegte Jäger

Eine erotische Geschichte

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Inhaltsverzeichnis

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George

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Impressum neobooks

George

George McPhillister erwähnte gern, dass er aus einem alten schottischen Adelsgeschlecht abstammte, was ihn nicht hinderte, aus finanziellen Gründen für das alte englische Adelsgeschlecht der Greenwoods zu arbeiten. Er war Chauffeur auf ihrem Landsitz Hammersworth. Hammersworth lag in der Grafschaft Powys in South Wales, etwa 15 Meilen nördlich von Brecon und das Jagdrevier des Chauffeurs erstreckte sich sowohl auf Hammersworth selbst, als auch auf die umliegenden Dörfer bis hinein nach Brecon … so sagte es George jedenfalls gern, abends im Pub in Hammers-Village, dem nächstgelegenen Dörfchen. Dort fand er sich an manchen Abenden nach Feierabend ein, wenn die Lordschaften ihm mitgeteilt hatten, dass sie seine Dienste an diesem Tag nicht mehr benötigen würden. George wurde vom Wirt gern gesehen, war er doch ein gut zahlender Gast, wenn sich sein Alkoholkonsum auch in Grenzen hielt. Dafür hatte er zuviel Verantwortungsgefühl sich selbst gegenüber – nachdem er erfahren hatte, dass sein Vorgänger hinter den Lenkrädern der Greenwood-Fahrzeugflotte gefeuert worden war, weil er am Morgen nach Alkohol roch.

Viel wichtiger jedoch als der Genuss eines guten Bieres und das Gefühl des Fahrens ausgezeichneter Wagen war für George die Jagd. Er war ein Jäger, ohne sich die Trophäen seiner Jagd an die Wand zu hängen. George prahlte nicht mit seiner Beute, er jagte nicht, um der Jagd willen oder um zu erlegen. Er jagte, weil er musste . George jagte Frauen. Der Genuss, den ihm der süße Geruch der Frauen bereitete, war mehr wert als jedes Bier. Ihre sanft duftenden Hälse verfolgten ihn bis in den Schlaf. Der sinnlicher werdende Duft, wenn seine Nase den Hals abwärts wanderte zu ihren Brüsten, das salzige Aroma ihres Schweißes dort, der Geschmack, den eine sich aufrichtende Brustwarze verströmte oder gar das Odeur, das er zwischen ihren Beinen wahrnahm, die dort herrschende Würze, die seine Zunge aus jeder noch so kleinen Falte herauszukitzeln im Stande war, wenn die Frauen sich schon stöhnend wanden und ihn anflehten, endlich mit einem anderen Körperteil als seiner Zunge in sie einzudringen, bedeuteten für ihn das Leben. Alles andere – Autos fahren, Geld verdienen – waren nur Mittel zum Zweck. Durchaus war er in der Lage, am Tag vier bis fünf Frauen „glücklich zu machen“, wie er es nannte. Und die Frauen flogen auf ihn. Es war nun nicht so, dass sie ihm hinterher rannten. Und weder sie noch er prahlten mit der Affäre. Kaum eine konnte ihm widerstehen, wenn er sie erst einmal „aufs Korn genommen hatte“. George gab nicht eher Ruhe, bis er das betroffene Jagdwild erlegte. Nur in ganz seltenen Fällen gelang es ihm nicht. Einer dieser Fälle war zum Beispiel die Frau des Wildhüters gewesen. Nachdem dieser Georges Ambitionen mitbekommen hatte, zog ihn der Wildhüter eines Abends, als George allein aus dem Pub kam, zur Seite. Zwei Worte, ein blaues Auge und ein ausgerenktes Schultergelenk später strich George die Frau des Wildhüters von seiner Liste.

Er hatte kein besonderes Beuteschema. Eine Frau musste für ihn nur eines sein: eine Frau. Sobald er der Meinung war, dass sie diese bestimmte Aura ausströmte, dieses typisch Weibliche, das so schwer in Worte zu fassen war, hatte sie sich für seine Jagdliste qualifiziert. Es gab nur wenige Ausnahmen. Neben der Frau des Wildhüters und Lady Greenwood persönlich – kein Verhältnis mit der Chefin und ihrer Familie war eine grundsätzliche Regel – vermied es George in der eigenen Verwandtschaft zu wildern. Auch Kinder waren für ihn Tabu. Ihn interessierten Frauen. Junge und ältere, schlanke, kräftige und mollige, blonde, rot-, braun- oder schwarzhaarige Frauen mit großen oder kleinen Brüsten, langen oder kurzen Beinen. Frauen, die beim Orgasmus schrien, keuchten, ihn bissen, danach weinten oder gar – bei ihm in ganz wenigen Fällen – keinen Orgasmus bekamen.

Und: George wendete nie Gewalt gegen Frauen an. Das taten Schwächlinge. Und er war keiner.

An der neuen Köchin jedoch, die seit vierzehn Tagen auf Hammersworth arbeitete, schien er sich die Zähne auszubeißen. Sie war ein Bild von einer Frau. Fast so groß wie er, kräftig, mit einer wallenden roten Mähne. Ihre Brüste verführten ihn zum Träumen, dazwischen wollte er sich vergraben, sie mit seinen Händen streicheln, die Warzen leicht zwicken, an ihnen saugen, lecken, die Brüste mit Küssen überhäufen, während er sich zwischen ihre Schenkel zwängte, diese strammen Beine berührte, auf ihrem Bauch liegend, mit einer Hand ihr Gesäß anhob, dieses Gedicht von einem Frauenhintern …

Nichts. Carol, wie die Schöne hieß, schien ihn gar nicht wahrzunehmen, geschweige denn auf seine Avancen zu reagieren. Sie plauderte mit den Stallburschen, scherzte mit der Dienerschaft, flirtete wohl sogar mit dem vierzehnjährigen Sohn der Greenwoods, aber ihn, den stolzen Ritter auf dem Bentley, sah sie nicht. Selbst Jaques Pieremont, der französische Hauslehrer des Sohnes, schmalbrüstig und hinkend, wurde von ihr mit Freundlichkeit bedacht. Georges Versuche aus dem breiten Erfahrungsschatz eines, der schon dutzende Frauen geliebt hatte – wenn nicht gar hunderte – verhallten im Nirgendwo ihres eiskalten Blickes, mit dem sie ihn bedachte.

Nun, das würde wohl noch werden, immerhin war sie erst vierzehn Tage auf Hammersworth und George hatte Zeit, viel Zeit.

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