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Александер Кент: Klar Schiff zum Gefecht: Richard Bolitho - Kapitän des Königs

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Александер Кент Klar Schiff zum Gefecht: Richard Bolitho - Kapitän des Königs

Klar Schiff zum Gefecht: Richard Bolitho - Kapitän des Königs: краткое содержание, описание и аннотация

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1778: Der amerikanische Unabhängigkeitskampf stellt die Royal Navy vor eine harte Bewährungsprobe. Nur deshalb erhält der junge Leutnant Bolitho sein erstes selbständiges Kommando: auf der Korvette Sparrow als Begleitschutz einiger Versorgungsschiffe vom Flottenstützpunkt Antigua nach New Jersey. Ein Kaperschiff greift den Konvoi an, der nur knapp der Vernichtung entgeht, dann bringt ein Hurrikan die Sparrow vom Kurs ab — der fünfte Band aus der Serie um den Aufstieg des legendären Seehelden.

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In unerreichbarer Ferne sah Bolitho den amerikanischen Kapitän regungslos auf dem Achterdeck stehen und das Gemetzel beobachten. Er war ein hochgewachsener, gutaussehender Mann. Entweder traute er den Fähigkeiten seiner Leute so sehr, oder er war so entsetzt über den Opfermut seiner Gegner, daß er seine Augen nicht von dem blutigen Schauspiel losreißen konnte.

Bolitho schlug ein Entermesser zur Seite und schluchzte laut auf, als seine Klinge wenige Zoll vor dem Griff brach. Er schleuderte den Rest seines Degens dem Mann an den Kopf und sah ihn gleichzeitig von einem Schuß durchbohrt mit zuckenden Beinen fallen.

Halb betäubt erinnerte er sich an den geschmeidigen Händler in English Harbour, der ihm die Waffe verkauft hatte. Er würde sein Geld jetzt nicht mehr bekommen, der verfluchte Kerl!

Mit krächzender Stimme rief er Stockdale zu:»Sie wissen, was Sie zu tun haben!«Er mußte ihn wegstoßen, und selbst dann noch, als er gehorchte und wegrannte, spähte er immer wieder mit besorgten Augen zurück.

Dann hörte er wieder die fremdartig verzerrte Stimme, und als er aufblickte, sah er, wie der amerikanische Kapitän sein Sprachrohr an den Mund hielt.

«Ergebt euch jetzt! Ihr habt mehr als genug geleistet. Ergebt euch oder sterbt!»

Bolitho fuhr herum, sein Herz schien ihm zu zerspringen, sein Geist war verstört, als er einen jungen Seemann aufs Deck fallen sah. Ein Entermesser hatte sein Gesicht vom Ohr bis zum Kinn gespalten.

Ächzend versuchte Tyrell, sich auf seinem verletzten Bein aufzurichten. Mit wildem Blick deutete er zurück:»Seht, Stockdale hat's geschafft!»

Aus dem Hauptdeck der Royal Anne quoll eine Fahne schwarzen Rauches. Sie breitete sich aus, wurde dichter, bis sie wie unter Druck aus allen Fugen und Ritzen strömte.

«Zurück, Männer! Zurück!«gellte Bolithos Stimme.

Dann hinkten und taumelten die Leute der Sparrow über das Schanzkleid, zerrten und schleppten die Verwundeten mit sich, trugen andere, die zu schwer verletzt waren, um sich zu bewegen. Es waren nicht viele übriggeblieben und fast alle verwundet.

Bolitho wischte mit dem Handrücken über seine tränenden Augen. Er hörte Tyrell qualvoll stöhnen, als er ihn mit sich zurückzerrte und das eigene Deck erreichte. Hinter ihnen erscholl rasendes Gebrüll, das Klingen stählerner Äxte, als die Feinde versuchten, die Laschings durchzuhauen, die sie selbst so geschickt festgezurrt hatten, um die Schiffe aneinanderzufesseln. Aber es war zu spät. Schon von dem Augenblick an, da Stockdale den letzten und gefährlichsten Teil des Unternehmens eingeleitet hatte. Ein kurzes, helles Aufflackern! Dann brach das Feuer über die Ladung von Rum und Alkohol herein und breitete sich mit fürchterlicher Geschwindigkeit über den ganzen Schiffsrumpf aus.

Flammen leckten aus offenen Geschützpforten und liefen wie böse, glühende Zungen am geteerten Tauwerk der Bonaventure entlang. Segel zerfielen zu Asche, und dann loderte ein brüllendes Feuermeer zwischen den Schiffen auf und vereinigte sie zu einem einzigen Scheiterhaufen.

Bolitho spähte auf das Boot nieder, das unter dem Heck festgemacht worden war, nachdem es seine Befehle an Graves überbracht hatte.»Alle Mann von Bord!»

Einige kletterten hinunter, andere stürzten sich kopfüber ins Wasser, packten schreiend das Dollbord, bis Kameraden ihnen ins Boot halfen.

Flammende Segel, Asche, Schauer sengender Funken trieben über ihre Köpfe, und gerade als ein Seemann die Leine loswarf und sie halb geblendet nach den Rudern griffen, hörte Bolitho wieder eine gewaltige Explosion. Es klang, als ob der Donner aus der Tiefe der See her käme.

Der Westindienfahrer begann sofort zusammenzusacken. Seine Masten und Spieren, die mit dem Rigg des Feindes verhakt waren, schleuderten Flammen und Funken einige hundert Fuß hoch in die rauchverhangene Luft.

Bolitho betrachtete seine Handvoll unverletzter Seeleute, die sich mit allen Kräften in die Riemen legten. Während er das Boot von den brennenden Schiffen wegsteuerte, fühlte er, wie die Hitze seinen Rücken versengte. Die Pulvervorräte gingen in die Luft, Masten stürzten. Der Laderaum der Royal Anne brach in einem Inferno von Lärm und fauchenden Flammen auseinander. Dann das Brausen einströmenden Wassers! Er hörte das alles und dachte sogar einen Augenblick lang an die Goldbarren des Generals, die vielleicht irgend jemand einmal auf dem Grund des Meeres entdecken mochte.

Aber all das berührte ihn nicht. Sie hatten das Unmögliche vollbracht. Die Miranda war gerächt!

Traurig schaute er seine Männer an, betrachtete ihre Gesichter, die jetzt so viel für ihn bedeuteten. Dort saß der junge Heyward, schmutzig und erschöpft. In seinem Schoß lehnte ein verletzter Seemann. Dort Tyrell mit einem blutigen Verband um den Oberschenkel. Die Augen hatte er im Schmerz geschlossen, aber er hatte seinen Kopf zurückgelegt, als ob er die ersten warmen Sonnenstrahlen suchte. Und Stockdale war überall. Er verband Wunden, lenzte das Boot aus, unterstützte einen ausgepumpten Seemann beim Rudern und half, einen Toten über das Dollbord heben. Er war unermüdlich, unzerstörbar.

Bolitho betrachtete seine ausgestreckte Hand. Sie war ganz ruhig, obwohl jeder Nerv, jeder Muskel zu beben schien. Er blickte seine leere Degenscheide an und lächelte traurig. Das war nun alles gleichgültig.

Bolitho konnte sich nicht erinnern, wie lange seine Leute an den Riemen pullten, wie lange es dauerte, bis die beiden brennenden Schiffe endlich sanken. Die Sonne brannte auf ihre schmerzenden, erschöpften Glieder nieder, der Riemenschlag wurde langsamer und zögernder. Einmal, als Bolitho sich umdrehte, sah er, daß die See weithin mit treibenden Überbleibseln der Schiffe und der Menschen, die auf ihnen gekämpft hatten, bedeckt war. Dem Freibeuter war es gelungen, wenigstens ein Boot abzusetzen, und bevor es im Dunst verschwand, sah er, daß es mit Überlebenden vollgepfropft war. Vielleicht würden auch jene dort jetzt dieselbe Verzweiflung wie die Männer der Miranda kennenlernen.

Dann streifte ein Schatten über sein Gesicht, und er blickte auf. Er hatte die Sparrow nicht bemerkt, deren Bramsegel jetzt fröhlich den Pfad der Sonnenstrahlen kreuzten.

Die Männer im Boot starrten schweigend ihr Schiff an. Sie konnten nicht einmal miteinander sprechen. Noch immer konnten sie es nicht fassen, daß sie überlebt hatten.

Bolitho stand an der Pinne. Seine Augen brannten, als er sein vorsichtig heransegelndes Schiff und die Köpfe über dem Schanzkleid sah. Die Sparrow hatte ihn gesucht. Trotz der Gefahr, trotz der Unwahrscheinlichkeit, daß sein Plan gelang, war sie zurückgekehrt. Eine Stimme klang über das Wasser.»Boot ahoi?»

Es mußte die Stimme des Steuermanns gewesen sein, der wohl besorgt war, wer noch lebte.

Stockdales zerfurchtes Gesicht blickte Bolitho fragend an. Als er nicht antwortete, stand er auf und legte seine großen Hände an den Mund.

«Sparrow ahoi! Klar zum Empfang des Kapitäns!«Bolitho sank zusammen. Die letzten Kräfte verließen ihn. Er war zurückgekehrt!

Ende

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